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Bayerische<br />

Juli 2012<br />

62. Jahrgang<br />

B 8589 E<br />

7<br />

2012<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong><br />

InformatIonen meInung BerufspolItIk<br />

personal<br />

mItglIe<strong>der</strong>zeItschrIft <strong>der</strong> BayerIschen fInanzgewerkschaft<br />

verstärken und<br />

BeruflIche<br />

perspektIven<br />

schaffen<br />

HPR nimmt Stellung zu<br />

Haushaltsanfor<strong>der</strong>ung<br />

Seite 77<br />

seehofer<br />

for<strong>der</strong>ungen<br />

vorgetragen<br />

bfg übergibt Landtagseingabe<br />

Ministerpräsidenten<br />

Horst Seehofer<br />

Seite 82<br />

presse greIft<br />

Bfg-for<strong>der</strong>ungen<br />

auf<br />

bfg prangert Personalsituation<br />

in <strong>der</strong> Presse an<br />

Seite 83<br />

www.finanzgewerkschaft.de<br />

www.bfg.by<br />

Hauptausschuss des <strong>Bayerischen</strong> Beamtenbundes:<br />

Sö<strong>der</strong> will deutliches Signal setzen<br />

Zu einer Art Landtagsdebatte über<br />

die For<strong>der</strong>ungen <strong>zum</strong> kommenden<br />

Doppelhaushalt entwickelte sich die<br />

Sitzung des Hauptausschusses des<br />

<strong>Bayerischen</strong> Beamtenbundes, die<br />

Anfang Juli in München stattfand.<br />

So konnte BBB-Chef Rolf Habermann<br />

neben Finanzminister Markus<br />

Sö<strong>der</strong> Abgesandte aller im Landtag<br />

vertretenen Fraktionen begrüßen.<br />

Finanzminister Markus Sö<strong>der</strong> kündigte<br />

da<strong>bei</strong> an, <strong>bei</strong>m kommenden<br />

Doppelhaushalt ein „deutliches<br />

Signal pro Beamte“ zu setzen.<br />

BBB-Chef Rolf Habermann machte<br />

in seiner Begrüßungsansprache deutlich,<br />

dass das Projekt „Neues Dienstrecht“<br />

lange genug auf Sparflamme vor<br />

sich hin geköchelt habe. Jetzt müsse<br />

es endlich durchstarten! Habermann<br />

stellte folgende For<strong>der</strong>aungen auf:<br />

• „Wir wollen die zweite Runde <strong>der</strong><br />

Stellenhebungen. Im Umfang von<br />

rund 60 Millionen (von den zugesagten<br />

240 Millionen Euro) stehen<br />

sie noch aus. Im kommenden Jahr<br />

muss es hier endlich weitergehen<br />

und zwar mit einem Paukenschlag<br />

im Januar 2013! Alle an<strong>der</strong>en Überlegungen<br />

aus Ihrem Haus, Herr<br />

Staatsminister, sollten Sie schnellstmöglich<br />

in die Tonne treten.Wir wollen<br />

einen Knaller und keine Knallerbse.“<br />

• „Wir wollen die Reduzierung <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>besetzungssperre. Es spricht<br />

je<strong>der</strong> Leistungsanerkennung Hohn,<br />

wenn Beschäftigte die Aufgaben<br />

eines höheren Amtes übernehmen,<br />

aber ein Jahr lang auf die entsprechende<br />

Besoldung warten müssen.“<br />

• „Wir wollen, dass die Leistungselemente<br />

endlich ihre Wirkung entfalten.“<br />

• „Wir wollen, dass Berufseinsteiger<br />

endlich die Besoldung erhalten, die<br />

sie auch verdienen.“<br />

Die Finanzen des Freistaats würden<br />

ein solches Handeln zulassen. Der öffentliche<br />

Dienst habe mehr als genug<br />

dazu <strong>bei</strong>getragen, über die wirtschaftlich<br />

schwierigen vergangenen Jahre<br />

hinwegzuhelfen und auch künftig Stabilität<br />

zu sichern. Habermann warf die<br />

Frage auf, ob <strong>bei</strong> aller Priorität, die man<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

„Sehr viel Sympathie und Verständnis für die For<strong>der</strong>ungen des BBB“: Finanzminister<br />

Markus Sö<strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Hauptausschuss des <strong>Bayerischen</strong> Beamtenbundes in München


sö<strong>der</strong> wIll deutlIches sIgnal setzen<br />

<strong>der</strong> Schuldentilgung einräumen möge,<br />

„nun nicht auch offene Baugruben wie<strong>der</strong><br />

geschlossen werden müssen?“ Als<br />

eine <strong>der</strong> offenen Baugruben bezeichnete<br />

er die über Jahre hinweg längere<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit <strong>der</strong> bayerischen Beamtinnen<br />

und Beamten. Ein untragbarer<br />

Zustand, <strong>der</strong> ab dem kommenden<br />

Monat endlich angegangen werde.<br />

Er nannte auch die Vorgänge um die<br />

sogenannten Versorgungsvermögen.<br />

Die Regierungsparteien hätten sich<br />

im politischen Prozess entschieden,<br />

diese Zuführungen drastisch zurückzuführen.<br />

Vorrang solle nun die Schuldentilgung<br />

haben. Dahinter stecke die<br />

Erwartung, dass durch fallende Zinslasten<br />

die Mittel für künftige Versorgungsleistungen<br />

vorhanden sein werden.<br />

„Das klingt durchaus plausibel.<br />

Sie werden mir aber verzeihen, dass<br />

ich mir <strong>bei</strong> Rechenspielen, die mehrere<br />

Jahrzehnte in die Zukunft reichen,<br />

eine gewisse Skepsis nicht verkneifen<br />

kann“, kritisierte Habermann an die anwesenden<br />

Politiker gerichtet.<br />

„Über die Nullrunde ist noch<br />

kein Gras gewachsen“<br />

Weit gegenwärtiger in ihrer – auch<br />

und vor allem – emotionalen Wirkung,<br />

seien die Lücken, die sich in den vergangenen<br />

Jahren <strong>bei</strong>m Besoldungsniveau<br />

aufgetan haben. Das Jahr<br />

2011 habe zusätzlich auch noch eine<br />

Nullrunde beschert. Ganz an<strong>der</strong>s, als<br />

<strong>bei</strong> dem Tarifbereich <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, dem<br />

wichtigsten Maßstab für die Besoldung<br />

in Bayern. Erst am ersten November<br />

würden die Beamten einkommensmäßig<br />

wie<strong>der</strong> aufgeschlossen haben. Eine<br />

Verschiebung von 19 Monaten. Das<br />

habe es noch nie gegeben. „Ich kann<br />

Ihnen versichern, verehrte Damen und<br />

Herren Abgeordnete, da ist noch kein<br />

Gras drüber gewachsen“ schimpfte<br />

Habermann. Die Tarifabschlüsse <strong>der</strong><br />

ersten Hälfte des laufenden Jahres<br />

hätten nun Erwartungen für die Besoldungsrunde<br />

2013 geweckt. „Es wäre<br />

fatal, sie erneut zu enttäuschen. Wir<br />

erwarten ein klares Bekenntnis <strong>zum</strong><br />

Berufsbeamtentum, zu unserer Ar<strong>bei</strong>t,<br />

zu uns und zu unserer Besoldung!“,<br />

schloss Habermann seine Ausführungen.<br />

Sö<strong>der</strong> kündigt Verbesserungen<br />

an<br />

Der bayerische Finanzminister Markus<br />

Sö<strong>der</strong> kündigte in seiner Rede an,<br />

„ein deutliches Signal pro Beamte“ zu<br />

setzen. Es sei wichtig, den öffentlichen<br />

Dienst an dem Aufschwung teilhaben<br />

zu lassen. Die Schuldentilgung sei allerdings<br />

weiter nötig, denn Schulden<br />

würden nicht nur eine Zukunftshypo-<br />

74 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

Sö<strong>der</strong> will deutliches Signal setzen<br />

Seite 73<br />

Aktuelles aus dem HPR<br />

Seite 76<br />

Aktuelles<br />

Seite 80<br />

Seehofer <strong>bei</strong>m dbb<br />

Seite 82<br />

Entgeltordnung <strong>zum</strong> TV-L<br />

Seite 84<br />

Neubau des Finanzamts München<br />

deutlich günstiger<br />

Seite 86<br />

JulI 2012<br />

„Wir wollen einen Knaller und keine Knallerbse.“ BBB-Chef Habermann for<strong>der</strong>t deutliche<br />

Verbesserungen für den kommenden Doppelhaushalt.<br />

thek son<strong>der</strong>n eine Gegenwartslähmung<br />

darstellen. Schließlich seien<br />

auch die Beamtenpensionen durch<br />

eine Entschuldung des Staatshaushaltes<br />

sicher. Sö<strong>der</strong> kündigte an:<br />

• Mit <strong>der</strong> Bezahlung werde man sich<br />

so gut wie möglich am Bund orientieren.<br />

• Die Leistungselemente <strong>bei</strong>m Neuen<br />

Dienstrecht würden wie<strong>der</strong> eingeführt.<br />

• Die Absenkung <strong>der</strong> Eingangsbesoldung<br />

falle wie<strong>der</strong> weg.<br />

• Die Wie<strong>der</strong>besetzungssperre werde<br />

<strong>zum</strong> 1.1.2013 auf 3 Monate zurückgeführt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen nach<br />

Stellenhebungen im Umfang <strong>der</strong><br />

<strong>bei</strong>m Neuen Dienstrecht noch ausstehenden<br />

60 Millionen Euro erklärte<br />

<strong>der</strong> Finanzminister, dass er für diese<br />

For<strong>der</strong>ung sehr viel Verständnis und<br />

Sympathie aufbringe. Er fühle sich den<br />

Beamtinnen und Beamten verpflichtet.<br />

Finanzverwaltung exemplarisch<br />

für Nachwuchskräftemangel<br />

Bekräftigende Ausführungen machten<br />

die Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> Regierungskoalition<br />

Georg Schmid und Thomas<br />

Hacker. Schmid kündigte an, das<br />

Neue Dienstrecht „zur Vollendung zu<br />

führen“. Hacker verwies darauf, dass<br />

die Staatsregierung mit dem Schul-<br />

denabbau bis 2030, anschließend die<br />

Zahlung von etwa einer Milliarde Euro<br />

Schuldzinsen im Jahr spare. Dieses<br />

Geld könne für die Altersversorgung<br />

<strong>der</strong> Beamten verwendet werden. Deutliche<br />

Kritik übten dagegen die Vertreter<br />

<strong>der</strong> Opposition Markus Rin<strong>der</strong>spacher<br />

(SPD), Adi Sprinkart (Grüne) und Peter<br />

Meyer (Freie Wähler). So hielten SPD<br />

und Grüne <strong>der</strong> Staatsregierung ihre<br />

Sparmaßnahmen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Altersversorgung<br />

<strong>der</strong> Beamten vor. Rin<strong>der</strong>spacher<br />

for<strong>der</strong>te auch eine „Fachkräfte- und<br />

Nachwuchsinitiative 2030“, damit <strong>der</strong><br />

Staatsverwaltung nicht das Personal<br />

ausgeht. Als exemplarisch hob Rin<strong>der</strong>spacher<br />

die Personalsituation in<br />

<strong>der</strong> Finanzverwaltung hervor, welche<br />

angesichts <strong>der</strong> daraus folgenden Defizite<br />

im Steuervollzug jetzt erstmals <strong>der</strong><br />

Bayerische Oberste Rechnungshof als<br />

prekär einstufte. Von den im Haushalt<br />

ausgewiesenen, an sich schon absolut<br />

unzureichenden 16.500 Stellen in den<br />

bayerischen Finanzämtern seien darüber<br />

hinaus 1.900 gar nicht besetzt. Die<br />

SPD for<strong>der</strong>e hier deutliche Nachbesserungen<br />

im nächsten Doppelhaushalt.<br />

Rin<strong>der</strong>spacher: „Der Personalmangel<br />

in <strong>der</strong> bayerischen Steuerverwaltung<br />

illustriert deutlich, wie notwendig vor<br />

dem Hintergrund des demographischen<br />

Wandels eine „Fachkräfte- und<br />

Nachwuchsinitiative 2030“ in Bayern<br />

ist.“<br />

InhaltsverzeIchnIs


JulI 2012<br />

Im Brennpunkt <strong>der</strong> politischen Diskussionen stand in den letzten Wochen<br />

<strong>der</strong> Haushalt für die nächsten zwei Jahre. Für das Jahr <strong>der</strong> Landtagswahl<br />

2013 und das Jahr 2014 sind jährlich rund 46 Milliarden Euro zu verteilen.<br />

Die <strong>Finanzgewerkschaft</strong> hatte in einem Schreiben an Finanzminister Sö<strong>der</strong><br />

gefor<strong>der</strong>t, alle Sparmaßnahmen zurückzunehmen und die Haushaltsstellen in<br />

<strong>der</strong> Finanzverwaltung deutlich zu erhöhen. Wir haben insbeson<strong>der</strong>e darauf<br />

hingewiesen, dass die sog. Ist-Besetzung <strong>der</strong> Finanzämter allein in den letzten<br />

6 Jahren um fast 800 Beschäftigte gesunken ist und an vielen Finanzämtern<br />

die Unterbesetzung gegenüber den Zahlen des Haushalts (Zuteilungssoll für<br />

die einzelne Dienststelle) mehr als 15% beträgt.<br />

Außerdem führten ich und die weiteren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> bfg-Landesleitung zahlreiche<br />

Gespräche mit Abgeordneten <strong>der</strong> Regierungskoalition und <strong>der</strong> Opposition.<br />

Im Mittelpunkt dieser Gespräche stand stets <strong>der</strong> Doppelhaushalt 2013/14.<br />

Neben einem parlamentarischen Abend <strong>der</strong> bfg mit <strong>der</strong> Fraktion <strong>der</strong> Freien<br />

Wähler am 10. Juli (Bericht folgt in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe <strong>der</strong> bfg-<strong>Zeitung</strong>)<br />

boten <strong>der</strong> Festakt „120 Jahre Sozialdemokratische Partei in Bayern“, sowie<br />

die Sommerempfänge von FDP und CSU reichlich Gelegenheit, den Abgeordneten<br />

unsere Vorstellungen näher zu bringen. Bei <strong>der</strong> Tagung des Bundeshauptvorstandes<br />

des Deutschen Beamtenbundes in Berchtesgaden konnten<br />

wir unsere For<strong>der</strong>ungen auch direkt dem bayerischen Ministerpräsidenten<br />

vortragen. Allerdings machte uns Seehofer wenig Hoffnung auf Stellenmehrungen,<br />

son<strong>der</strong>n vertrat die Auffassung, dass die bayerische Finanzverwaltung<br />

vom Ergebnis her bundesweit an <strong>der</strong> Spitze stehe und deshalb Personalmehrungen<br />

nicht notwendig seien.<br />

Trotz <strong>der</strong> zu erwartenden Rekordsteuereinnahmen hatte Ministerpräsident<br />

Seehofer für den Haushalt die Parole ausgegeben, es gebe höchstens null+x<br />

neue Stellen.<br />

Zwar hatte Finanzminister Sö<strong>der</strong> <strong>bei</strong> seiner Rede am 2. Juli vor dem Hauptausschuss<br />

des <strong>Bayerischen</strong> Beamtenbundes Hoffnungen geweckt, als er<br />

versprach, er wolle „ein deutliches Signal pro Beamte“ setzen. Wer genau<br />

hinhörte, stellte aber fest, dass Sö<strong>der</strong> die Rücknahme <strong>der</strong> Sparmaßnahmen<br />

versprach, aber Stellenmehrungen ablehnte. Er sagte, <strong>der</strong> vorhandene Personalkörper<br />

sei wichtiger, als Stellenmehrungen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />

Rin<strong>der</strong>sbacher kritisierte dies in seinem nachfolgenden Grußwort und hob die<br />

Personalsituation in <strong>der</strong> Finanzverwaltung als exemplarisch hervor. Er verwies<br />

dazu beson<strong>der</strong>s auf den Jahresbericht 2012 des <strong>Bayerischen</strong> Obersten<br />

Rechnungshofs. Auch die weiteren Grußredner <strong>der</strong> Oppositionsparteien, Peter<br />

Meyer von den Freien Wählern und Adi Sprinkart von Bündnis90/die Grünen,<br />

kritisierten die Sparpolitik <strong>der</strong> Staatsregierung gegenüber dem öffentlichen<br />

Dienst.<br />

Wesentliche Punkte des Haushalts wurden im Koalitionsausschuss festgezurrt.<br />

Dazu gehört insbeson<strong>der</strong>e die sogenannte „Ideenmilliarde“ für Zukunftsinvestitionen<br />

in Bildung und Forschung. Ebenfalls beschlossen wurde, dass<br />

die Schuldentilgung weitergeht. In den <strong>bei</strong>den Jahren soll insgesamt eine weitere<br />

Milliarde Euro <strong>der</strong> mehr als 30 Milliarden Staatsschulden zurückgezahlt<br />

werden. Einigkeit bestand im wesentlichen auch über die Rücknahme <strong>der</strong><br />

Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst. Keine endgültige Entscheidung gab<br />

es dagegen über den Zuwachs an Planstellen. Statt <strong>der</strong> ursprünglich von den<br />

einzelnen Ressorts gefor<strong>der</strong>ten 8700 neuen Stellen legte man sich auf deutlich<br />

unter 3000 fest. Letzte Details wurden <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kabinettsklausur in St. Quirin am<br />

Tegernsee geregelt und am 11. Juli bekannt gegeben.<br />

Erfreulich sind, die Verkürzung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besetzungssperre <strong>zum</strong> 1. Januar<br />

2013 und die beabsichtigten Stellenhebungen <strong>zum</strong> 1. Juli 2013. Dies wird eine<br />

deutliche Verbesserung <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ungssituation bringen. Angesichts von<br />

insgesamt 2.000 zusätzlichen Stellen können wir allerdings mit den nur 200<br />

zusätzlichen Stellen für Betriebsprüfer nicht zufrieden sein. Diese sind letztlich<br />

nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.<br />

Im <strong>Bayerischen</strong> Landtag wird <strong>der</strong> Haushalt nach <strong>der</strong> Sommerpause beraten.<br />

Die bfg wird gegenüber dem Landtag erneut ihre For<strong>der</strong>ungen in einer Eingabe<br />

deutlich machen.<br />

Doppelhaushalt<br />

bringt Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten<br />

seIte 3<br />

SeIte 3<br />

Josef Bugiel<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

BayerIsche fInanzgewerkschaft 75


Bericht aus dem hPr<br />

B undesverwaltungsgerIchtsurteIl<br />

führt<br />

zu än<strong>der</strong>ungen BeI BeurteIlungs-<br />

und Beför<strong>der</strong>ungsgrundsätzen<br />

Das Bundesverwaltungsgericht hat<br />

am 30. Juni 2011 ein Urteil mit weit reichenden<br />

Folgen, auch für die Finanzverwaltung,<br />

getroffen.<br />

Da<strong>bei</strong> geht es kurz gesagt um folgende<br />

Punkte: Beurteilungen müssen<br />

für Auswahl- und Beför<strong>der</strong>ungsentscheidungen<br />

ausgewertet werden, bevor<br />

in Konkurrenzsituationen an<strong>der</strong>e<br />

Kriterien, wie Vorbeurteilung usw. <strong>zum</strong><br />

Tragen kommen dürfen. Bei Gleichstand<br />

im Gesamturteil müsse zunächst<br />

die Bewertung <strong>bei</strong> Einzelmerkmalen<br />

ausgewertet werden. Der Fachbegriff<br />

dafür heißt Binnendifferenzierung. Bezweifelt<br />

wurde, ob Beurteilungen nach<br />

mehreren Jahren noch aktuell genug<br />

sind, um für Auswahlentscheidungen<br />

herangezogen zu werden. Auch die<br />

sog. Bündelung von Dienstposten in<br />

<strong>der</strong> Dienstpostenbewertung (z.B. A 6 –<br />

A 8 und A 9 – A 11) ist in Frage gestellt.<br />

Darüber hinaus wird eine Information<br />

von nicht <strong>zum</strong> Zuge gekommenen Bewerberinnen<br />

und Bewerbern <strong>bei</strong> Beför<strong>der</strong>ungsentscheidungen<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

76 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

JulI 2012<br />

Bericht aus dem hPr<br />

von Johanna markl<br />

Das Finanzministerium fürchtet nach<br />

dieser höchstrichterlichen Rechtsprechung<br />

gravierende Folgen für unser<br />

Beurteilungs- und Beför<strong>der</strong>ungssystem,<br />

sollte es zu Gerichtsverfahren in<br />

diesem Bereich kommen und will deshalb<br />

zügig mit verschiedenen Maßnahmen<br />

gegensteuern.<br />

Der HPR hat in seiner letzten Sitzung<br />

mit dem Finanzministerium die<br />

Überlegungen <strong>der</strong> Verwaltung und<br />

Auswirkungen von Verän<strong>der</strong>ungen<br />

diskutiert. Nach <strong>der</strong>zeitigem Stand ist<br />

beabsichtigt, das jetzige System durch<br />

gesetzliche Regelungen zu modifizieren<br />

und gerichtsfest zu machen, ohne<br />

den Aufwand wesentlich zu erhöhen.<br />

Die Regelungen sollen für alle Besoldungsgruppen<br />

gleichermaßen gelten.<br />

Ein Gesetzentwurf soll in Kürze in die<br />

Beteiligung gehen und dann in die parlamentarische<br />

Beratung. Damit ist eine<br />

erheblich schnellere Umsetzung zu<br />

erwarten, als es zunächst in verschiedenen<br />

Ar<strong>bei</strong>tskreisen usw. diskutiert<br />

wurde.<br />

Neben Gesamturteil kommt<br />

es <strong>bei</strong> Beför<strong>der</strong>ungen auf<br />

„Superkriterien“ an<br />

Um <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach einer weitergehenden<br />

Auswertung <strong>der</strong> aktu-<br />

ellen Beurteilung zu entsprechen,<br />

soll <strong>bei</strong> Auswahlentscheidungen für<br />

Besetzungen und Beför<strong>der</strong>ungen <strong>bei</strong><br />

gleichem Gesamturteil von Bewerberinnen<br />

und Bewerbern als nächste<br />

Differenzierung die insgesamt bessere<br />

Bewertung <strong>bei</strong> zu definierenden<br />

Einzelbeurteilungsmerkmalen (Superkriterien)<br />

zur Anwendung kommen,<br />

bevor dann <strong>bei</strong> weiterem Gleichstand<br />

wie bisher weitere Kriterien wie Vorbeurteilung<br />

usw. herangezogen werden.<br />

Gedacht ist da<strong>bei</strong> an die Kriterien<br />

„Fachkenntnisse“ und „Entscheidungsfreude“,<br />

sowie <strong>bei</strong> Führungsfunktionen<br />

„Führungspotenzial“ und „Führungserfolg“.<br />

Diese Kriterien können für<br />

Beför<strong>der</strong>ungsentscheidungen erst Anwendung<br />

finden, wenn die geltenden<br />

Auswahl- und Beför<strong>der</strong>ungsgrundsätze<br />

geän<strong>der</strong>t sind. Dies soll zügig<br />

erfolgen um zeitnah nach den neuen<br />

Regeln verfahren zu können. Hier wird<br />

es auf das Inkrafttreten und die Ausgestaltung<br />

von Übergangsregelungen<br />

ankommen. Der HPR hat in <strong>der</strong> Erörterung<br />

Problempunkte bereits angesprochen.<br />

Beachtung bereits <strong>bei</strong><br />

anstehen<strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Gruppe B<br />

An<strong>der</strong>s als zunächst kommuniziert,


JulI 2012 Bericht aus dem hPr<br />

ist deshalb bereits <strong>bei</strong>m diesjährigen<br />

Beurteilungsverfahren für die Gruppe<br />

B (BesGr A 9 – A 11) <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstellung<br />

<strong>der</strong> Beurteilung auf die Bepunktung<br />

<strong>der</strong> „Superkriterien“ ein beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk zu richten.<br />

HPR for<strong>der</strong>t Information<br />

und Transparenz<br />

Der HPR hat deutlich gemacht, dass<br />

es für die Beschäftigten schwer nachvollziehbar<br />

sei, dass nach den erst erfolgten<br />

Än<strong>der</strong>ungen aufgrund des Neuen<br />

Dienstrechts erneut Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ins Haus stünden. Beurteilungs- und<br />

Beför<strong>der</strong>ungsregelungen verlangten<br />

aber die Akzeptanz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

und Akzeptanz erfor<strong>der</strong>e Transparenz.<br />

Erfor<strong>der</strong>lich sei eine umfassende Information<br />

aller Beteiligten, <strong>der</strong> zu Beurteilenden,<br />

<strong>der</strong> Personalräte und natürlich<br />

auch <strong>der</strong> Beurteiler. Es müsse im<br />

Vorfeld <strong>der</strong> Erstellung einer Beurteilung<br />

für alle klar sein, worauf es ankomme,<br />

welche Systeme zur Anwendung kommen,<br />

wie sie anzuwenden sind und<br />

welche Auswirkungen sie haben. Der<br />

HPR hat auf die bereits fortgeschrittene<br />

Zeit im anstehenden Beurteilungsverfahren<br />

hingewiesen. Derzeit hätten<br />

die Beschäftigten so gut wie keine Informationen<br />

über die beabsichtigten<br />

Än<strong>der</strong>ungen und <strong>bei</strong> den Vorgesetzten<br />

gebe es keinen einheitlichen Informationsstand.<br />

Es müsse sicher gestellt<br />

sein, dass die Beurteilungen in Kenntnis<br />

um die Neuerungen, <strong>der</strong>en Anwendung<br />

und Folgen für künftige Beför<strong>der</strong>ungsentscheidungen<br />

erstellt werden.<br />

Der HPR sieht das Finanzministerium<br />

und das Landesamt in <strong>der</strong> großen<br />

Pflicht, schnellstens aufzuklären, Abstimmungsprozesse<br />

zu organisieren<br />

und eng zu begleiten. Wenn es <strong>der</strong><br />

Sorgfalt im Beurteilungsverfahren diene,<br />

müsse man auch an eine zeitliche<br />

Verschiebung denken. Ministerium<br />

und Landesamt haben entsprechende<br />

Informationen zugesagt.<br />

Weitere gesetzliche<br />

Än<strong>der</strong>ungen<br />

Der Beurteilungszeitraum soll, wie<br />

in <strong>der</strong> Finanzverwaltung bereits praktiziert,<br />

künftig generell 3 Jahre betragen<br />

(das Leistungslaufbahngesetz<br />

lässt <strong>der</strong>zeit bis zu 4 Jahre zu). Die<br />

Möglichkeit zur sog. Bündelung von<br />

Dienstposten in <strong>der</strong> Wertigkeit (ein<br />

Dienstposten ist z. B. A 6 bis A 8 o<strong>der</strong><br />

A 9 bis A 11 wertig) soll im <strong>Bayerischen</strong><br />

Besoldungsgesetz geregelt werden.<br />

Der For<strong>der</strong>ung aus dem Urteil nach<br />

Information von nicht <strong>zum</strong> Zug gekommenen<br />

Bewerberinnen und Bewerbern<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

personal verstärken und<br />

BeruflIche perspektIven schaffen<br />

Der HPR hat zu den vorgesehenen Haushaltsanfor<strong>der</strong>ungen des Finanzministeriums<br />

<strong>zum</strong> Doppelhaushalt ausführlich Position bezogen und deutlich<br />

gemacht, dass sich in weiten Bereichen <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Finanzverwaltung<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsbelastung durch weitere Aufgabenmehrungen und ein weiteres<br />

Personalminus noch einmal kräftig zugespitzt hat. Dadurch drohe eine dauerhafte<br />

Gefährdung <strong>der</strong> Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten. Die gesetzmäßige<br />

Erfüllung <strong>der</strong> dienstlichen Aufgaben sei in weiten Bereichen nicht mehr möglich.<br />

Es sei nicht ausreichend, im Doppelhaushalt nur auf zusätzliche Mehraufgaben<br />

zu reagieren. Vielmehr seien weitergehende Stellenmehrungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich, um den Personalfehlbestand abzubauen.<br />

Das Gesundheitsmanagement müsse weiter geführt und ausgebaut werden<br />

und mit finanziellen Mitteln unterstützt werden.<br />

In weiten Bereichen <strong>der</strong> Finanzverwaltung seien die Fortkommensmöglichkeiten<br />

weiter äußerst unbefriedigend, obwohl die Beschäftigten oft über<br />

lange Jahre anspruchsvolle Ar<strong>bei</strong>t auf herausgehobenen Dienstposten erledigen.<br />

Dies gelte für alle Besoldungsgruppen. Er for<strong>der</strong>t weitere Stellenhebungen<br />

und die Aufhebung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besetzungssperre.<br />

Bayern wirtschaftlich Spitze – <strong>bei</strong> Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Steuerverwaltung Schlusslicht<br />

Bayern nimmt <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> DAX-Konzerne, <strong>der</strong> Selbständigenquote<br />

und <strong>der</strong> Beschäftigtenquote Spitzenplätze ein, belegt aber mit <strong>der</strong> Personalausstattung<br />

seiner Finanzverwaltung nach allen Berechnungen hinterste<br />

Plätze. Auch <strong>der</strong> Oberste Rechnungshof kritisiert, dass dadurch jährlich<br />

Millionenbeträge an Steuern verloren gehen. Dennoch ist die Personalausstattung<br />

trotz Aufgabenzuwächsen rückläufig und gipfelt aktuell mit einem<br />

Fehlbestand von 11,6 % <strong>zum</strong> Zuteilungssoll und 26,7 % o<strong>der</strong> über 5000 Stellen<br />

zur bundeseinheitlichen Personalbedarfsberechung. Die Belastungen<br />

durch neue EDV-Programme und die hohen Ausfallzeiten <strong>der</strong> EDV sind da<br />

noch nicht mitgerechnet; ebenso die katastrophalen Pannen und Mehrbelastungen<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Einführung von ELStAM und <strong>der</strong> zusätzliche Daueraufwand,<br />

<strong>der</strong> auf ca. 200 Kräfte zu schätzen ist. Bevor die Kassenzentralisierung die<br />

erhofften Synergieeffekte bringen kann, bringt sie zunächst und in den nächsten<br />

Jahren Mehrbelastungen durch umfangreiche Schulungsmaßnahmen.<br />

Die Fachstellen für Grundstückswertermittlungen sind erfolgreich, aber<br />

auch für sie sind zusätzliche Planstellen notwendig. Die Stellen für die <strong>zum</strong><br />

1.1.2014 <strong>zum</strong> Bund gehende Kfz-Steuerverwaltung sollten dauerhaft für<br />

eine echte Personalverstärkung genutzt werden.<br />

Ungebremste Verkomplizierung im Steuerrecht<br />

Im Steuerrecht ist keinerlei Entlastung zu spüren. Viele Reformprojekte<br />

mit dem Ziel einer Vereinfachung haben das Gegenteil bewirkt (z.B. Abgeltungssteuer).<br />

Folgen sind Mehrar<strong>bei</strong>t, Ar<strong>bei</strong>tserschwernisse und viele Vorsprachen<br />

ratloser Steuerbürger.<br />

Zusätzliche Planstellen<br />

Der HPR hält es nicht für ausreichend, nur auf Aufgabenmehrungen zu reagieren.<br />

Vielmehr bekräftigt und unterstützt er die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> BayORH<br />

nach Abbau des Personalmangels in <strong>der</strong> Einnahmeverwaltung des Staates<br />

und for<strong>der</strong>t eine weitere deutliche Anhebung <strong>der</strong> Planstellen.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung Aus- und Fortbildung<br />

Die Einstellungszahlen werden in den nächsten Jahren dauerhaft hoch<br />

liegen müssen. Dem ist in <strong>der</strong> praktischen wie <strong>der</strong> fachtheoretischen Ausbildung<br />

Folge zu leisen. Die Zahl <strong>der</strong> Stellen für hauptamtliche Lehrkräfte und<br />

Dozenten an den Schuleinrichtungen muss deutlich angehoben werden.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

BayerIsche fInanzgewerkschaft 77


BerIcht aus dem hpr<br />

für Beför<strong>der</strong>ungsstellen will das Ministerium<br />

Rechnung tragen. Im gewerkschaftlichen<br />

Beteiligungsverfahren zur<br />

beabsichtigten Gesetzesän<strong>der</strong>ung<br />

wird die bfg sich für die Wahrung <strong>der</strong><br />

Interessen <strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen<br />

einsetzen.<br />

personalkonzept zur<br />

kassenzentralIsIerung<br />

Die Umsetzung <strong>der</strong> Entscheidung<br />

zur Einrichtung von Zentralkassen<br />

geht voran. Nach <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Zeitplans hat das Finanzministerium<br />

dem HPR nun Überlegungen zur<br />

personellen Umsetzung, zur Durchführung<br />

von Fortbildungen und zu Än<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung vorgestellt.<br />

Die personelle Ausstattung wird<br />

nach den Grundsätzen zur bayernweiten<br />

gleichmäßigen Personalausstattung<br />

erfolgen. Für die Startphase<br />

ist an eine vorübergehende Unterstützung<br />

gedacht. Wie dies angesichts <strong>der</strong><br />

ohnehin massiven Unterbesetzung <strong>der</strong><br />

Steuerverwaltung ausgestaltet werden<br />

kann, wird noch diskutiert. Kassenmitar<strong>bei</strong>tern,<br />

die nicht an den neuen Ort<br />

wechseln wollen, wird angeboten auf<br />

freiwilliger Basis zur Unterstützung<br />

abgeordnet o<strong>der</strong> als Geschäftsaushilfe<br />

tätig zu werden. Die künftig nach<br />

A 13 bewertete Leitung <strong>der</strong> Finanzkasse<br />

wird einer Sachgebietsleitung<br />

gleichgestellt und nach Ausschreibung<br />

ausgewählt. Die mit A 11 bewertete<br />

Position des stellv. Kassenleiters wird<br />

grundsätzlich vom bisherigen Kassenleiter<br />

am Amt <strong>der</strong> Zentralkasse übernommen.<br />

Ist dies im Einzelfall nicht<br />

möglich, erfolgt die Besetzung aus<br />

dem Kreis <strong>der</strong> bisherigen Kassenleiter<br />

Information und Angebot von<br />

Schulungsmaßnahmen<br />

Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind<br />

Schulungsmaßnahmen. Der HPR hat<br />

ein Gesamtkonzept für Schulungen,<br />

die Finanzierung über zusätzliche Mittel<br />

und eine zeitnahe Information <strong>der</strong><br />

betroffenen Beschäftigten über die<br />

Planungen gefor<strong>der</strong>t. Für die neuen<br />

Kassenmitar<strong>bei</strong>terinnen und -mitar<strong>bei</strong>ter<br />

sind zwei Wochenseminare zu<br />

Finanzkasse, Buchführung und ein<br />

3-Tagesseminar Finanzkasse Zahlungsverkehr<br />

für Bear<strong>bei</strong>ter im Bereich<br />

Zahlungsverkehr vorgesehen. Darüber<br />

hinaus gibt es ein E-Learning-<br />

Programm, u. a. <strong>zum</strong> Thema Bifi und<br />

Erhebungsabfragen. Die neuen Kassenkräfte<br />

werden etwa 3 Monate vor<br />

Beginn <strong>der</strong> Zentralisierung an die neuen<br />

Kassenämter versetzt, um die Praxis<br />

kennen zu lernen. Auch für die bis-<br />

78 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

JulI 2012<br />

Auch die praktische Ausbildung stellt den Ämtern hohe Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die sie ohne Personalmehrung auf Dauer nicht entsprechend bewältigen<br />

können. Schließlich gilt es die Nachwuchswerbung zu intensivieren und Mittel<br />

dafür bereit zu stellen.<br />

Beför<strong>der</strong>ungssituation verbessern – Neues<br />

Dienstrecht mit Leben erfüllen<br />

Die Beför<strong>der</strong>ungssituation muss in allen Besoldungsgruppen verbessert<br />

werden. Trotz Erfüllung hochwertiger Aufgaben warten B. knapp 3000 Beschäftigte<br />

alleine auf eine A 9Z-Beför<strong>der</strong>ung. Nicht vergessen werden dürfen<br />

auch die Wartezeiten nach A 8. Die bessere Leistungshonorierung durch<br />

eine verbesserte Beför<strong>der</strong>ungssituation war eines <strong>der</strong> Hauptziele des Neuen<br />

Dienstrechts. Der HPR for<strong>der</strong>t, die dafür zugesagten Mittel im nächsten<br />

Haushalt auszubringen. Er for<strong>der</strong>t höhere Zulassungszahlen zur Modularen<br />

Qualifizierung und zusätzliche Stellen in A 10/11 sowie in A 14/15. Für Konzernbetriebsprüfer<br />

und Sachgebietsleiter hält er die Einführung eines neuen<br />

Spitzenamtes A 14 für notwendig, um herausragende Leistungen würdigen<br />

zu können. Insgesamt seien ca. 2000 Hebungen erfor<strong>der</strong>lich, um die Grundsätze<br />

des Neuen Dienstrechts zu erfüllen.<br />

Eingruppierung DUNAN-Kräfte<br />

Der HPR hat seine For<strong>der</strong>ung nach Eingruppierung <strong>der</strong> DUNAN-Kräfte in<br />

EG 6 bekräftigt und entsprechende Stellen gefor<strong>der</strong>t.<br />

Landesamt für Finanzen – Dienstleister<br />

für den öffentlichen Dienst<br />

Das Landesamt für Finanzen übernimmt immer mehr zentrale Aufgaben<br />

– das Personal- und Bezügeverfahren VIVA, Beihilfe- und Reisekostenabrechnung,<br />

aber auch zentrale IT-Verfahren. Trotz <strong>der</strong> zunehmenden Aufgaben<br />

muss das LfF nach geltendem Haushaltsgesetz immer noch Stelleneinsparungen<br />

erbringen und kann kaum Neueinstellungen vornehmen.<br />

Auch hier gilt: viele Ruhestandsversetzungen stehen an; es ist rechtzeitig<br />

für Ersatz zu sorgen und für eine ausreichende Personalausstattung zur<br />

Erfüllung <strong>der</strong> ressortübergreifenden Aufgaben zu sorgen. Auch hier sind<br />

erhebliche Stellenhebungen notwendig, da ansonsten in großem Umfang<br />

Ruhestandsversetzungen in A 8 und A 11 drohen.<br />

Verbesserungen in <strong>der</strong> Schlösserverwaltung<br />

Der HPR begrüßt die beabsichtigte Stärkung <strong>der</strong> Personalstelle <strong>der</strong><br />

Hauptverwaltung, hat doch dort <strong>der</strong> Aufgabenumfang deutlich zugenommen.<br />

Er hält eine bessere Bewertung für die Leistungsträger <strong>der</strong> Schlösserverwaltung<br />

für notwendig. Im Ar<strong>bei</strong>tnehmerbereich sind Stellenhebungen<br />

notwendig, um Verschlechterungen durch die neue Entgeltordnung zu begegnen,<br />

die die Personalgewinnung erschweren.<br />

Gesundheitsmanagement ausbauen<br />

Gesundheitsmanagement befindet sich in <strong>der</strong> Finanzverwaltung noch in<br />

den Kin<strong>der</strong>schuhen. Gerade im Hinblick auf die hohe Ar<strong>bei</strong>tsbelastung und<br />

eine alternde Belegschaft ist professionelles Handeln dringend geboten.<br />

Das Coaching-Projekt <strong>bei</strong>m LfF erscheint dem HPR als ein sehr gelungener<br />

Ansatz. Er begrüßt die Anfor<strong>der</strong>ung von Stellen für ein Coaching für Führungskräfte,<br />

hält aber neben dem Willen zur Ausgestaltung weitergehende<br />

Stellen und Mittel für notwendig.<br />

herigen Kassenexperten, die künftig<br />

in an<strong>der</strong>e Bereiche ihres Finanzamts<br />

wechseln müssen sind Schulungen<br />

geplant. Der HPR hat gefor<strong>der</strong>t, die<br />

Betroffenen zu informieren, den Bedarf<br />

zu erfragen und maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Konzepte zu erstellen.<br />

Auswirkungen für<br />

die Ausbildung<br />

Die Zentralisierung hat auch Auswirkungen<br />

auf die berufspraktische Ausbildung,<br />

gerade <strong>der</strong> QE 2. Der Aufenthalt<br />

in <strong>der</strong> Kasse wird auf eine Woche


JulI 2012 erfolg BeI ausBIldungsfInanzämtern<br />

reduziert werden. Eine <strong>der</strong> bisher drei<br />

Wochen wird in die Veranlagung verlagert.<br />

Nach dem flächendeckenden<br />

Einsatz von Bifi werden ohnehin einige<br />

bisherige Kassenaufgaben in die<br />

Veranlagung überführt werden. Eine<br />

weitere Woche <strong>der</strong> praktischen Ausbildung<br />

wird auf die Landesfinanzschule<br />

verlagert. Für die QE 3 wird ein einheitliches<br />

Unterrichtskonzept erstellt werden,<br />

das von erfahrenen Kassenleitern<br />

vorgetragen werden wird. Darüber<br />

hinaus wird es ein E-Learning-Modul<br />

geben.<br />

mehr schwer BehIn<strong>der</strong>te<br />

menschen In<br />

<strong>der</strong> fInanzverwaltung<br />

Finanzverwaltung übertrifft gesetzliche<br />

Beschäftigungsquote<br />

Mindestens 5 % <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

im öffentlichen Dienst müssen mit<br />

schwerbehin<strong>der</strong>ten Menschen besetzt<br />

werden. In <strong>der</strong> Integrationsvereinbarung<br />

setzt sich die Finanzverwaltung<br />

<strong>zum</strong> Ziel, mindestens 7 % zu erreichen.<br />

Dem jährlich vorzulegenden Bericht ist<br />

zu entnehmen, dass im Jahr 2011 dieses<br />

Ziel mit einer Quote von 8,08 %<br />

wie<strong>der</strong>um übertroffen wurde und gegenüber<br />

2010 eine leichte Steigerung<br />

erfolgt ist. Die Zahl <strong>der</strong> Einstellungen<br />

von schwerbehin<strong>der</strong>ten Menschen ist<br />

gegenüber dem Vorjahr mit je 25 Beamten<br />

bzw. Richtern und Tarifbeschäftigten<br />

gleich geblieben. Zum leichten<br />

Anstieg geführt hat insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Tatsache, dass bereits vorhandene<br />

Beschäftigte durch Erkrankungen usw.<br />

schwerbehin<strong>der</strong>t wurden. Auch <strong>der</strong> Anteil<br />

schwerbehin<strong>der</strong>ter Beschäftigter<br />

am beruflichen Aufstieg wird statistisch<br />

erfasst. Ziel ist dafür zu sensibilisieren,<br />

dass Benachteiligungen vermieden<br />

werden. Bei Beför<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Ausbildungsqualifizierungen<br />

hat sich eine<br />

leichte Steigerung ergeben, obwohl<br />

die Entwicklung hier insgesamt rückläufig<br />

war; <strong>der</strong> Anteil liegt aktuell <strong>bei</strong><br />

4,95 %. Auch die Höhergruppierungen<br />

unfall o<strong>der</strong> krankheit können ein leben ganz plötzlich verän<strong>der</strong>n.<br />

wenn Sie dann ihren dienst nicht mehr ausüben<br />

können, kommen neben den gesundheitlichen Sorgen,<br />

finanzielle hinzu. Denn aufgrund einer Reihe von Reformen<br />

im Beamtenrecht hat sich die Versorgungssituation <strong>bei</strong><br />

dienstunfähigkeit erheblich verschlechtert. Schützen Sie sich:<br />

waren (weiter) rückläufig; <strong>der</strong> Anteil<br />

schwerbehin<strong>der</strong>ter Menschen liegt aktuell<br />

lei<strong>der</strong> nur <strong>bei</strong> 2,7 %. Die Zusage<br />

des Finanzministeriums, die Inklusion<br />

telefon: 0800 8451090 (gebührenfrei)<br />

Sozialwerk deS BundeS deutScher ForStleute<br />

und <strong>der</strong> angeSchloSSenen VerBände gmBh<br />

Erfolg <strong>bei</strong> den Ausbildungsfinanzämtern<br />

Mitten iM Leben. Mitten iM beruf.<br />

und wenn sich pLötzLich etwas än<strong>der</strong>t?<br />

schwerbehin<strong>der</strong>ter Menschen und ihre<br />

Beschäftigungssituation weiter verbessern<br />

zu wollen, ist zu begrüßen; sie<br />

muss weiter mit Leben erfüllt werden.<br />

Florian Köbler und Josef Bugiel im Gespräch mit Peter Rötzer vom <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerium<br />

<strong>der</strong> Finanzen und seinen Mitar<strong>bei</strong>terinnen.<br />

Nach <strong>der</strong> ersten Evaluation <strong>der</strong> Ausbildung<br />

wurde beschlossen, die Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Steuerverwaltung auf die<br />

größeren Finanzämter zu konzentrieren.<br />

Diese sogenannten Ausbildungsfinanzämter<br />

sollten zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> praktischen Ausbildung <strong>bei</strong>tragen,<br />

indem sie entsprechende Strukturen<br />

schaffen konnten (z.B. fester Dozentenpool<br />

für Ausbildungsar<strong>bei</strong>tsgemeinschaften<br />

usw.). Gerade <strong>bei</strong> den<br />

sehr kleinen Ausbildungsjahrgängen<br />

hätten die kleineren Ämter immer wie<strong>der</strong><br />

Jahre ohne Ausbildung überbrücken<br />

müssen. Die Bereitschaft <strong>der</strong> Beschäftigten,<br />

sich für die Ausbildung zu<br />

engagieren, hätte nachgelassen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> nunmehr sehr hohen<br />

Einstellungszahlen hat sich abgezeichnet,<br />

dass die heimatnahe Ausbildung<br />

gerade in den Gebieten <strong>der</strong> Oberpfalz,<br />

Oberfrankens und Nie<strong>der</strong>bayern nicht<br />

mehr gewährleistet hätte werden können.<br />

Die vorhandenen Ausbildungsfinanzämter<br />

hätten die hohe Anzahl an<br />

heimatnah auszubildenden Anwärtern<br />

nicht aufnehmen können. Es gab bereits<br />

Pläne, die jungen Beschäftigten<br />

nicht mehr heimatnah auszubilden.<br />

In einem Gespräch mit dem Referat<br />

PE des Finanzministeriums wies Landesjugendleiter<br />

Köbler auf die Notwendigkeit<br />

hin, die Ausbildung wie<strong>der</strong> an allen<br />

Finanzämtern zu ermöglichen. Auch<br />

im Hinblick auf die Einstellungszahlen<br />

<strong>der</strong> nächsten Jahre, könne wie<strong>der</strong> an<br />

allen Ämtern eine kontinuierliche Ausbildung<br />

gewährleistet werden. Die heimatnahe<br />

Ausbildung sei gerade auch<br />

im Hinblick auf die geringe Besoldung<br />

<strong>der</strong> jungen Beschäftigten eine Notwendigkeit.<br />

Nunmehr wurde entschieden,<br />

dass bereits ab dem Einstellungsjahr<br />

2012 die Ausbildung für den Einstieg<br />

in die 2. Qualifikationsebene wie<strong>der</strong><br />

in allen Finanzämtern möglich ist. Zudem<br />

wird gewährleistet, dass die potentiellen<br />

Ausbildungsleiter <strong>der</strong> neuen<br />

Ämter entsprechend geschult werden.<br />

Die bfg begrüßt diese Entscheidung<br />

ausdrücklich.<br />

mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit dienstunfähigkeitsklausel<br />

(Buzc) <strong>der</strong> nürnberger Beamten lebensver-<br />

sicherung ag fe<strong>der</strong>n Sie risiken ab! BdF-mitglie<strong>der</strong> und ihre<br />

Familienangehörigen erhalten aufgrund von gruppenverträgen<br />

vergünstigte konditionen.<br />

rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.<br />

BayerIsche fInanzgewerkschaft 79


aktuelles<br />

dstg-gewerkschaftstag:<br />

eIgenthaler<br />

wIe<strong>der</strong>gewählt<br />

DSTG-Vorsitzen<strong>der</strong> Thomas Eigenthaler<br />

wurde <strong>bei</strong>m 17. Steuer-Gewerkschaftstag<br />

in Münster mit einem<br />

großen Vertrauensbeweis in seinem<br />

Amt bestätigt. 97 Prozent <strong>der</strong> Delegierten<br />

gaben Eigenthaler, <strong>der</strong> im Juni<br />

vergangenen Jahres Dieter Ondracek<br />

im Amt des DSTG-Vorsitzenden nachgefolgt<br />

war, ihre Stimme.<br />

Als stellvertreten<strong>der</strong> Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />

für den Tarifbereich wurde<br />

Karl-Heinz Leverkus (NRW) gewählt.<br />

Als weitere Stellvertreter erhielten Andrea<br />

Sauer-Schnieber (NRW), Michael<br />

Volz (Hessen) und Torsten Schlick<br />

(Rheinland-Pfalz) das Vertrauen. In<br />

ihrem Amt bestätigt wurden die Rechnungsprüfer<br />

Karl Meyer (bfg) und Jürgen<br />

Hollenberg (NRW).<br />

In seiner mit großem Beifall quittierten<br />

Grundsatzrede verurteilte Thomas<br />

Eigenthaler den Haftbefehl gegen<br />

die drei Steuerfahn<strong>der</strong> wegen des<br />

Kaufes <strong>der</strong> CD mit den Konten <strong>der</strong><br />

Steuerhinterzieher. „Der Haftbefehl ist<br />

ein Angriff auf unseren Berufsstand.<br />

Wir sehen dies als Unverschämtheit<br />

an. Unsere Fahn<strong>der</strong> haben nur ihren<br />

beruflichen Auftrag erfüllt. Bei uns in<br />

Deutschland ist Steuerhinterziehung<br />

immer noch strafbar und nicht etwa<br />

ein harmloses Kavaliersdelikt“ so <strong>der</strong><br />

DSTG-Chef unter tosendem Beifall <strong>der</strong><br />

Delegierten. Eigenthaler wetterte: „Für<br />

mich ist das Steuerabkommen mit <strong>der</strong><br />

Schweiz ein roter Teppich für ihre Helfer<br />

und Helfershelfer. Lieber kein Abkommen<br />

als dieses!“<br />

Weiter ging er auf die Situation in<br />

den Finanzämtern ein.“ Die Ar<strong>bei</strong>tsverdichtungen<br />

bringen die Kolleginnen<br />

und Kollegen an die Grenze <strong>der</strong> Belastbarkeit.<br />

Viele halten den Druck<br />

nicht mehr aus. Das Steuerpersonal<br />

leistet Schwerstar<strong>bei</strong>t. So hat ELStAM<br />

zu chaotischen Zuständen in den Finanzämtern<br />

geführt, das darf nie wie-<br />

„home-use-programm“<br />

für dIe fInanzverwaltung<br />

Mit dem Home Use Programm können<br />

Beschäftigte, die Microsoft Office<br />

am Ar<strong>bei</strong>tsplatz zu nutzen, eine lizenzierte<br />

Kopie ausgewählter Microsoft<br />

Office-Desktop-Programme auch zu<br />

Hause einsetzen und nutzen. Die bfg<br />

hatte bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit angeregt,<br />

dies auch den Beschäftigten in<br />

80 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

InformatIonen JulI 2012<br />

Die Bayerische <strong>Finanzgewerkschaft</strong> ist nach dem Landesverand NRW <strong>der</strong> zweitstärkste<br />

Mitgliedsverband <strong>der</strong> Deutschen Steuer-Gewerkschaft DSTG. Das Bild zeigt die Delegierten<br />

<strong>der</strong> bfg <strong>bei</strong>m Steuer-Gewerschaftstag in Münster.<br />

Johanna Markl, Annette Feldmer und Helene Wildfeuer freuen sich mit Birgit Fuchs über<br />

<strong>der</strong>en Wahl in <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> Bundesfrauenvertretung <strong>der</strong> DSTG.<br />

<strong>der</strong> passieren, sonst gehen wir in die<br />

Knie“ so Eigenthaler.<br />

Birgit Fuchs in die Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> DSTG-Bundesfrauenvertretung<br />

gewählt<br />

Die Bundesfrauenvertretung <strong>der</strong><br />

DSTG tagte im Anschluss an den Gewerkschaftstag<br />

in Münster. Da<strong>bei</strong> wur-<br />

<strong>der</strong> Finanzverwaltung zu ermöglichen.<br />

Von Seiten des Finanzministeriums<br />

wurde von dieser Möglichkeit bisher<br />

kein Gebrauch gemacht, da davon<br />

auszugehen gewesen sei, dass es<br />

sich um einen steuerlich relevanten<br />

geldwerten Vorteil für den Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

handele.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> steuerrechtlichen Problematik<br />

wurde nun durch das Gesetz<br />

zur Än<strong>der</strong>ung des Gemeindefinanz-<br />

de die stv. Vorsitzende des Bezirksverbandes<br />

Süd Birgit Fuchs als Schriftführerin<br />

in die Geschäftsführung <strong>der</strong> Bundesfrauenvertretung<br />

gewählt. Wir gratulieren<br />

Birgit Fuchs und Karl Meyer.<br />

Eine ausführliche Berichterstattung<br />

über den Gewerkschaftstag <strong>der</strong> DSTG<br />

finden Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />

des DSTG-Magazins.<br />

reformgesetzes und von steuerlichen<br />

Vorschriften vom 08.05.2012 klargestellt,<br />

dass geldwerte Vorteile aus <strong>der</strong><br />

privaten Nutzung betrieblicher System-<br />

o<strong>der</strong> Anwendungsprogramme nach § 3<br />

Nr. 45 EStG steuerfrei sind.<br />

Die bfg ist nun erneut mit diesem<br />

Anliegen <strong>bei</strong>m <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerium<br />

<strong>der</strong> Finanzen vorstellig<br />

geworden. In <strong>der</strong> Zwischenzeit liegt<br />

uns eine Stellungnahme des Finanz-


Juli 2012 Aktuelles<br />

ministeriums vor. Darin wird mitgeteilt,<br />

dass auch aus dienstrechtlichen sowie<br />

datenschutzrechtlichen Gründen<br />

keine Bedenken gegen die Nutzung<br />

des „Home Use Programms“ bestünden.<br />

Die zuständigen Fachreferate<br />

im Finanzministerium würden nun die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Schritte für die Nutzung<br />

des „Home Use Programms“ durch die<br />

Beschäftigten in <strong>der</strong> Finanzverwaltung<br />

in die Wege leiten.<br />

geBurtstagsfeIer 120<br />

Jahre spd In Bayern:<br />

Josef Bugiel und SPD-Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Markus Rin<strong>der</strong>spacher<br />

Mit Bezug auf die Gründungsversammlung<br />

<strong>der</strong> Partei am 26. Juni 1892,<br />

im Regensburger Stadtteil Reinhausen<br />

hatte die SPD am Sonntag, dem 8. Juli<br />

in das Kolpinghaus Regensburg zu<br />

einem Festakt „120 Jahre Sozialdemokratische<br />

Partei in Bayern“ eingeladen.<br />

Zahlreiche Ehrengäste, darunter<br />

auch <strong>der</strong> bfg-Landesvorsitzende Josef<br />

Bugiel bildeten einen festlichen Rahmen<br />

zu dieser Feier.<br />

Der CSU-Vorsitzende und bayerische<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

fand als Grußredner lobende<br />

Anmerkungen für den politischen Gegner<br />

und erhielt bemerkenswert starken<br />

Beifall. Die SPD sei die Schutzmacht<br />

<strong>der</strong> kleinen Leute, „eine echte Volkspartei“<br />

so seine Worte. Ganz Bayern<br />

blicke „mit Dankbarkeit und großem<br />

Respekt“ auf die Geschichte <strong>der</strong> SPD,<br />

die vor allem dann stark gewesen<br />

sei, als es um historische Weichenstellungen<br />

ging: die Gründung des<br />

Freistaats, das Frauenwahlrecht, <strong>der</strong><br />

wIr gratulIeren!<br />

Wi<strong>der</strong>stand im Nationalsozialismus.<br />

Die Ablehnung des Ermächtigungsgesetztes<br />

durch die SPD gehöre zu<br />

den „edelsten und besten“ Momenten<br />

<strong>der</strong> Demokratie, rühmte Seehofer. Mit<br />

Blick auf die Landtagswahl im Herbst<br />

nächsten Jahres meinte er, die Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> Demokraten füreinan<strong>der</strong><br />

müsse unter dem politischen Wettbewerb<br />

nicht leiden.<br />

Christian Ude, sein Herausfor<strong>der</strong>er<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> kommenden Landtagswahl,<br />

würdigte Seehofers Worte als „herausragendes<br />

Beispiel politischer Kultur“.<br />

SPD-Landeschef Florian Pronold<br />

schwärmte von „mo<strong>der</strong>ner gelebter<br />

parlamentarischer Demokratie“<br />

Beim Sommerempfang <strong>der</strong> FDP-Fraktion nutzten <strong>der</strong> bfg-Landesvorsitzende Josef Bugiel<br />

und <strong>der</strong> bfg-Landesjugendleiter Florian Köbler die Gelegenheit, die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bfg<br />

<strong>zum</strong> Doppelhaushalt 2013/2014 mit verschiedenen Politikern zu diskutieren. Im Bild mit<br />

dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Thomas Hacker.<br />

Runde Geburtstage im Juli 2012<br />

85. Geburtstag<br />

Josef Lorenz, FA Amorbach<br />

80. Geburtstag<br />

Franz Kircher, FA Neu-Ulm<br />

75. Geburtstag<br />

Hans Geitner, FA Augsburg-Stadt; Heinz Rupp, LfF DSt. Ansbach<br />

70. Geburtstag<br />

Werner Dreßler, FA Bad Kissingen; Rolf Klöpfer, FA Memmingen; Hermann Plechinger, FA Grafenau; Wolf Richter, FA<br />

Bamberg; Karl-Heinz Scheungrab, FA Deggendorf<br />

65. Geburtstag<br />

Annemarie Altmann, FA München Abt. II; Norbert Beck, FA Bayreuth; Wolfgang Beck, FA Karlstadt; Klaus Peter Ehmig,<br />

FA Grafenau; Siegfried Heigl, FA Traunstein; Kurt Herrmann, FA Coburg; Gerhard Hoffmann, FA Ansbach; Edgar Löffler,<br />

FA Karlstadt; Johann Peter, FA Ingolstadt; Klaus Noever, FA Aschaffenburg; Wolfgang San<strong>der</strong>, FA Forchheim; Siegfried<br />

Schleicher, LfSt DSt. Nürnberg; Rudolf Schmid, FA Fürth; Wilfried Scholz, FA Kaufbeuren; Walter Sieber, FA Neu-Ulm;<br />

Anna Stiegler, FA Amberg; Konrad Weingart, FA Bad Kissingen; Günther Wiedemann, FA Nördlingen; Klaus Zimmerling,<br />

FA Hof<br />

BayerIsche fInanzgewerkschaft 81


seehofer BeIm deutschen BeamtenBund<br />

Bei <strong>der</strong> Tagung des Bundeshauptvorstandes<br />

des Deutschen Beamtenbundes<br />

in Berchtesgaden<br />

hielt <strong>der</strong> Bayerische Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer am 20. Juni<br />

eine sehr beeindruckende und<br />

anerkennenswerte Ansprache.<br />

Neben klaren positiven Aussagen<br />

zu Fragen des Bürokratieabbaus<br />

und <strong>zum</strong> öffentlichen<br />

Dienst beleuchtete er zahlreiche<br />

gesellschaftspolitische Themen.<br />

Er bekannte sich ohne wenn und<br />

aber zur sozialen Marktwirtschaft und<br />

stellte klar, dass nicht das Recht des<br />

Stärkeren gelten dürfe. Gleichzeitig<br />

wies er darauf hin, dass es in Europa<br />

kein Land gebe, das seinen Bürgern<br />

solche Lasten zugemutet habe, wie<br />

Deutschland. Er nannte als Beispiele<br />

dafür: Reallohnverzicht, Renten- und<br />

Pensionskürzungen und die Eigenbeteiligung<br />

<strong>bei</strong> Krankheitskosten. Freiheit<br />

heiße auch Verantwortung, stellte<br />

er klar, aber Deutschland dürfe nicht<br />

durch die Hilfe selbst <strong>zum</strong> Opfer werden<br />

und deshalb lehne er eine Vergemeinschaftung<br />

<strong>der</strong> Schulden ab.<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />

wurde von den Vertretern <strong>der</strong> bfg auch<br />

die Situation <strong>der</strong> Steuerverwaltung in<br />

Bayern angesprochen. Der bfg-Landesvorsitzende<br />

Bugiel übergab da<strong>bei</strong><br />

an den Ministerpräsidenten eine Kopie<br />

seines Briefes vom 6. Juni 2012 an Finanzminister<br />

Sö<strong>der</strong> und bat dazu um<br />

Unterstützung. In einem zusätzlichen<br />

Schreiben an Seehofer bat Bugiel<br />

nochmals um Unterstützung und wies<br />

auf folgendes hin:<br />

„Die Bedeutung <strong>der</strong> Steuerverwaltung<br />

für die Sicherung <strong>der</strong> Staatseinnahmen<br />

und für die Gleichmäßigkeit<br />

er Besteuerung ist unbestritten. Die<br />

Bedeutung einer intakten und leistungsfähigen<br />

Steuerverwaltung für<br />

einen funktionierenden Staat zeigt<br />

sich gerade jetzt sehr deutlich am<br />

Beispiel Griechenland. Seit Jahren<br />

haben jedoch die bayerischen Finanzämter<br />

bundesweit die niedrigste<br />

82 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

Personalausstattung. Die Bayerische<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong> weist immer wie<strong>der</strong><br />

auf die angespannte Personalsituation<br />

in den Finanzämtern hin und<br />

for<strong>der</strong>t entsprechende Maßnahmen.<br />

Der Personalbedarf <strong>der</strong> Steuerverwaltung,<br />

<strong>der</strong> sich nach den Berechnungen<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> bundesweiten<br />

Personalbedarfsberechnung<br />

und den entsprechenden bayernspezifischen<br />

Anpassungen ergibt, ist deutlich<br />

höher als die im Haushalt ausgewiesenen<br />

Planstellen. Dazu kommt,<br />

dass die im Haushalt ausgewiesenen<br />

Planstellen aufgrund von Son<strong>der</strong>faktoren,<br />

wie <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besetzungssperre,<br />

<strong>der</strong> Freistellungsphase <strong>der</strong><br />

Altersteilzeit, Weiterbildungsphasen<br />

von Beamten o<strong>der</strong> Stellenreserven für<br />

beurlaubte Beschäftigte in <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>bei</strong> weitem nicht alle besetzt werden<br />

können.<br />

Dadurch ist die sog. Ist-Besetzung<br />

<strong>der</strong> Finanzämter allein in den letzten<br />

6 Jahren um fast 800 Beschäftigte<br />

gesunken. An vielen Finanzämtern be-<br />

JulI 2012<br />

Seehofer<br />

<strong>bei</strong>m Deutschen Beamtenbund<br />

Johanna Markl, Helene Wildfeuer und Josef Bugiel nutzen den Bundeshauptvorstand des<br />

dbb in Berchtesgaden um Ministerpräsidenten Horst Seehofer die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bfg<br />

<strong>zum</strong> kommenden Doppelhaushalt zu erläutern.<br />

trägt die Unterbesetzung gegenüber<br />

den Zahlen des Haushalts (Zuteilungssoll<br />

für die einzelne Dienststelle) mehr<br />

als 15%.<br />

Mit <strong>der</strong> Verabschiedung des Doppelhaushalts<br />

2011/2012 wurde eine Reihe<br />

von Sparmaßnahmen beschlossen,<br />

welche die bayerischen Beamtinnen<br />

und Beamten weit überproportional<br />

belasten. Dazu gehört insbeson<strong>der</strong>e<br />

die auf 12 Monate verlängerte Wie<strong>der</strong>besetzungssperre,<br />

die so schnell wie<br />

möglich aufgehoben werden muss. Sie<br />

ist ein absolut leistungsfeindliches und<br />

nicht mehr zeitgemäßes Instrument<br />

<strong>der</strong> Haushaltsbewirtschaftung.<br />

Auf die Motivation <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

in den Finanzämtern wirkt sich auch<br />

sehr nachteilig aus, dass <strong>der</strong>zeit keine<br />

materielle Anerkennung in Form<br />

von Leistungsprämien usw. gewährt<br />

werden kann. Die Aussetzung <strong>der</strong> Leistungsbezüge,<br />

die auch ein ganz wesentliches<br />

Element des Neuen Dienstrechts<br />

in Bayern ist, muss ebenfalls so<br />

schnell wie möglich beendet werden.“


JulI 2012<br />

presse greIft Bfg-for<strong>der</strong>ungen auf<br />

Presse greift bfg-<br />

For<strong>der</strong>ungen auf<br />

Die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bfg <strong>zum</strong> kommenden Doppelhaushalt<br />

nach mehr Personal wurden in den<br />

vergangen Wochen zahlreich von <strong>der</strong> Presse aufgegriffen.<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> Josef Bugiel und die<br />

Bezirksvorsitzenden Helene Wildfeuer und Matthias<br />

Bauregger sind gefragte Gesprächspartner und<br />

thematisieren immer wie<strong>der</strong> die Probleme in <strong>der</strong><br />

Finanzverwaltung.<br />

BayerIsche fInanzgewerkschaft 83


entgeltordnung <strong>zum</strong> tv-l<br />

Seit seinem Inkrafttreten am<br />

1.11.2006 mangelte es dem Tarifvertrag<br />

für die Beschäftigten <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> (TV-L) an einem zentralen<br />

Element: eigenen Eingruppierungsvorschriften.<br />

Jede Eingruppierung<br />

musste seither weiterhin<br />

über die Anlagen des – eigentlich<br />

ja durch den TV-L ersetzten – BAT<br />

erfolgen. Seit dem 1. Januar 2012<br />

hat <strong>der</strong> TV-L nun in den §§ 12<br />

und 13 eigene Eingruppierungsvorschriften<br />

und mit <strong>der</strong> neuen<br />

Anlage A auch eine eigene Entgeltordnung.<br />

Wir haben erstmals<br />

in <strong>der</strong> Ausgabe 12/2011 berichtet.<br />

Automatische Überleitung<br />

Dass die wenigsten Kolleginnen und<br />

Kollegen von den Neuerungen etwas<br />

gemerkt haben dürften, liegt an den<br />

wenigen Än<strong>der</strong>ungen, die diese Entgeltordnung<br />

gebracht hat, aber auch<br />

am umfassenden Bestandsschutz für<br />

die bereits Ende 2011 vorhandenen<br />

Beschäftigten. Da<strong>bei</strong> wird gerne übersehen,<br />

dass gerade dieser Bestandsschutz<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Abfassung des TV-L<br />

nicht vorgesehen war, und letztlich alle<br />

Eingruppierungsvorgänge seither nur<br />

vorläufig im Hinblick auf eine künftige<br />

Entgeltordnung waren!<br />

Mit dieser Unsicherheit ist jetzt<br />

84 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

Schluss! Vorhandene Beschäftigte<br />

sind über den 31.12.2011 hinaus in<br />

ihrer früheren Entgeltgruppe verblieben<br />

und haben auch weitere Entgeltbestandteile<br />

bzw. –regelungen mitgenommen,<br />

selbst wenn die neuen<br />

Vorschriften zu an<strong>der</strong>en Ergebnissen<br />

kommen würden. Es ist we<strong>der</strong> zu einer<br />

allgemeinen Überprüfung je<strong>der</strong><br />

einzelnen Eingruppierung gekommen,<br />

noch zu einer automatischen Neufestsetzung.<br />

Diese Bestandsgarantie<br />

gilt allerdings nur für die Dauer <strong>der</strong><br />

unverän<strong>der</strong>t auszuübenden Tätigkeit<br />

im über den 31.12.2011 hinaus fortbestehenden<br />

Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis. Diese<br />

und an<strong>der</strong>e Vorschriften sind in den<br />

Überleitungstarifvertrag TVÜ-L aufgenommen<br />

worden (hier: §29a Abs. 2)!<br />

Verbesserungen nur auf Antrag!<br />

Wenn sich aus <strong>der</strong> neuen Entgeltordnung<br />

gegenüber <strong>der</strong> bisherigen Eingruppierung<br />

(nach TV-L i.V.m. Anlagen<br />

<strong>zum</strong> BAT) eine höhere Entgeltgruppe<br />

JulI 2012<br />

Entgeltordnung <strong>zum</strong> TV-L<br />

Anträge genau überlegen!<br />

bfg for<strong>der</strong>t EG 6 für DUNAN-Tätigkeit<br />

ergibt, so werden die Beschäftigten<br />

nur dann entsprechend eingruppiert,<br />

wenn sie einen Antrag stellen. Dieser<br />

Antrag kann bis <strong>zum</strong> 31.12.2012 gestellt<br />

werden. Er wirkt dann auf den<br />

1.1.2012 zurück und basiert auch auf<br />

den persönlichen Verhältnissen im Januar<br />

2012. – Es ist damit etwa nicht<br />

möglich sich durch das Hinwarten über<br />

einen Stufenaufstieg hinaus ein höheres<br />

Ausgangsentgelt für die Höhergruppierung<br />

zu schaffen etc. Wessen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis am 1.1.2012 geruht<br />

hat, für den beginnt die Jahresfrist mit<br />

Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Tätigkeit. Diese<br />

Antragsnotwendigkeit besteht selbstverständlich<br />

nur <strong>bei</strong> einer unverän<strong>der</strong>t<br />

auszuübenden Tätigkeit. Sobald jemandem<br />

nach dem 31.12.2011 dauerhaft<br />

eine höher bewertete Tätigkeit<br />

übertragen wird, gilt selbstverständlich<br />

die Tarifautomatik und <strong>der</strong> Beschäftigte<br />

ist vom Ar<strong>bei</strong>tgeber (automatisch) höher<br />

einzugruppieren.<br />

Fortsetzung nächste Seite


1) Ist begrenzt auf den För<strong>der</strong>höchstbetrag nach AVmG (pro Jahr 2.100,– Euro)<br />

2) Voraussetzung: Neueröffnung eines Bezügekontos (ohne Mindesteingang)<br />

3) Bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzung für staatliche För<strong>der</strong>ung<br />

JulI 2012<br />

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BayerIsche fInanzgewerkschaft 85


entgeltordnung <strong>zum</strong> tv-l<br />

Wo gibt es Verbesserungen?<br />

Von allgemeiner Bedeutung ist die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Tätigkeitsmerkmale,<br />

die vor dem 1.11.2006 mit einem<br />

bis zu 6-jährigen Bewährungsaufstieg<br />

versehen waren, in <strong>der</strong> jeweils<br />

höheren Entgeltgruppe. So sind die<br />

„gründlichen und vielseitigen Fachkenntnisse“<br />

jetzt nicht mehr <strong>der</strong> EG 5,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EG 6 zugeordnet. Diese<br />

Verbesserungen gibt es sowohl im Teil<br />

I <strong>der</strong> Entgeltordnung („Allg. Tätigkeitsmerkmale“),<br />

als auch im Teil II mit den<br />

„Tätigkeitsmerkmalen für bestimmte<br />

Berufsgruppen“, in dem man <strong>bei</strong>spielsweise<br />

im Abschnitt 4 Tätigkeiten des<br />

LfF, im Abschn. 5 die Telefonvermittlung,<br />

im Abschn. 9 Tätigkeiten aus<br />

dem Bereich unserer Schlösserverwaltung<br />

und im Abschn. 21 Tätigkeiten <strong>der</strong><br />

Steuerverwaltung findet. Der Abschnitt<br />

11 ist für Tätigkeiten <strong>der</strong> IuK vorgesehen,<br />

aber weiterhin nicht vereinbart.<br />

Konkret ergeben sich Verbesserungen<br />

im Telefondienst von EG 3<br />

nach EG 4 (Teil II Abschn. 5), für die<br />

VVSt-Bear<strong>bei</strong>tung, die UStVA und die<br />

LSt-Ar<strong>bei</strong>tgeberstelle von EG 5 nach<br />

EG 6 (Teil II Abschn. 21 EG 6 Fallgruppen<br />

6 und 7) sowie die Leitung großer<br />

Bp- und Steufa-Kanzleien (mehr als<br />

50 Prüfer bzw. 40 Fahn<strong>der</strong> – vgl. Teil<br />

II Abschn. 21 EG 9 Fallgruppe 10, sog.<br />

„Kleine 9“). Im Bereich des LfF ergibt<br />

sich diese „Kleine 9“ für die bisher in<br />

EG 8 eingruppierten Bear<strong>bei</strong>ter Bezügestelle<br />

Beihilfe, Bezügestelle AN und<br />

Bear<strong>bei</strong>ter Trennungsgeld/Umzugskosten.<br />

Reisekostensachbear<strong>bei</strong>ter, die<br />

bisher in EG 5 angesiedelt waren, können<br />

in die EG 6 kommen.<br />

Allgemeine Höhergruppierungsregeln<br />

gelten!<br />

An<strong>der</strong>s als im BAT erfolgt die Höhergruppierung<br />

in eine höhere Entgeltgruppe<br />

im TV-L nicht vertikal aus <strong>der</strong><br />

bisherigen Stufe in die gleiche Stufe<br />

<strong>der</strong> höheren EG, son<strong>der</strong>n betragsmäßig.<br />

Die Höhergruppierungsgewinne<br />

sind dadurch oft sehr gering (ggf. mit<br />

Garantiebetrag). Diese Regeln gelten<br />

auch <strong>bei</strong> einer Eingruppierung auf einen<br />

Antrag nach § 29a Abs. 3 TVÜ-L<br />

hin!<br />

Vorsicht „Kleine 9“<br />

Für einige Fallgruppen einzelner<br />

EG hält die Entgeltordnung eigene<br />

Regeln bereit. Diese sind durch einen<br />

Klammerzusatz kenntlich gemacht. So<br />

sieht die EG 9 Fallgruppe 3 im Teil I<br />

<strong>der</strong> Entgeltordnung keine Stufe 5 und<br />

erheblich längere Stufenlaufzeiten<br />

vor! Genauso verhält es sich in vielen<br />

86 BayerIsche fInanzgewerkschaft<br />

Fallgruppen in den verschiedenen Abschnitten<br />

des Teils II. Vor einem Antrag<br />

auf Eingruppierung in diese „Kleinen<br />

EG 9“ sollte man also die finanziellen<br />

Folgen sehr genau beachten.<br />

Beispielsfall, in dem ein Antrag gut be-<br />

dacht werden sollte: Anstatt baldigen<br />

Stufenaufstiegs in EG 8 in Stufe 5 und<br />

nach weiteren 5 Jahren in Stufe 6 nach<br />

Antrag: Höhergruppierung auf Basis<br />

1.1.2012 nach EG 9, Stufe 3. 9 Jahre in<br />

Stufe 3! Min<strong>der</strong>ung „Weihnachtsgeld“.<br />

Ggf. Wegfall weiterer Leistungen.<br />

Informationen durch<br />

den Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

Wer glaubt, dass für ihn durch die<br />

Entgeltordnung eine höhere Eingruppierung<br />

möglich ist, sollte deshalb von<br />

seinem Recht Gebrauch machen und<br />

sich von seinem Ar<strong>bei</strong>tgeber mitteilen<br />

lassen, ob eine höhere EG möglich<br />

wäre, wann <strong>der</strong> nächste Stufenaufstieg<br />

anstünde, ob ein Strukturausgleich<br />

besteht, ob noch die Möglichkeit<br />

zur Vollendung eines Bewährungsaufstiegs<br />

etc. besteht. Weil durch eine<br />

Höhergruppierung womöglich an<strong>der</strong>e<br />

Elemente sich negativ verän<strong>der</strong>n<br />

(Wegfall Strukturausgleich, geringere<br />

Jahresson<strong>der</strong>zahlung, Wegfall Fahrtkostenzuschuss<br />

und „Ballungsraumzulage“)<br />

und die Stufenlaufzeit neu<br />

beginnt, liegt die Verantwortung für ei-<br />

JulI 2012<br />

nen entsprechenden Antrag <strong>bei</strong>m Beschäftigten<br />

selbst. Es soll also seine<br />

Entscheidung sein.<br />

Laufende Bewährungsaufstiege<br />

Für vor dem 1.11.2006 begonnene<br />

Bewährungsaufstiege ist mit dem<br />

Än<strong>der</strong>ungstarifvertrag Nr. 3 auch die<br />

Besitzstandsregelung verlängert worden!<br />

Nach § 8 Abs. 3 TVÜ-L kann<br />

ein Bewährungsaufstieg damit bis<br />

31.10.2012 erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Auch in diesem Fall erfolgt die<br />

Höhergruppierung jedoch nur auf Antrag!<br />

DUNAN-Tätigkeit<br />

Wirtschaftlichkeitsrechung bestätigt bfg:<br />

Diese Tätigkeit war seit dem<br />

1.11.2006 nur noch in EG 5 eingruppiert,<br />

wenn sich nicht noch ein laufen<strong>der</strong><br />

Bewährungsaufstieg <strong>zum</strong> erfolgreichen<br />

Abschluss hat bringen<br />

lassen. Mit <strong>der</strong> Entgeltordnung hat<br />

sich hierdurch nichts geän<strong>der</strong>t. Die bfg<br />

will die bestehende Ungleichbehandlung<br />

in diesem Bereich (Altfälle in EG<br />

6, die an<strong>der</strong>en in EG 5) beenden und<br />

for<strong>der</strong>t für alle DUNAN-Beschäftigten<br />

die Eingruppierung in <strong>der</strong> Entgeltgruppe<br />

6. Die bfg hält eine entsprechende<br />

Eingruppierung für gerechtfertigt und<br />

will im Doppelhaushalt 2013/2014 die<br />

Hebung <strong>der</strong> entsprechenden Stellen<br />

erreichen.<br />

Neubau des Finanzamts München<br />

deutlich günstiger als anmieten<br />

Das Finanzministerium hatte im<br />

Rahmen einer sog. „Nachschubliste“<br />

<strong>zum</strong> Nachtragshaushalt 2012<br />

vorgeschlagen, den beabsichtigten<br />

Neubau des Finanzamts München<br />

zu Gunsten einer Anmietung<br />

aufzugeben. Der Landtagsausschuss<br />

für Staatshaushalt und<br />

Finanzfragen hat dies in seiner<br />

Sitzung vom 8. März 2012 abgelehnt<br />

und das Staatsministerium<br />

<strong>der</strong> Finanzen gebeten, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungvorzulegen,<br />

in <strong>der</strong> die Anmietlösung<br />

einer entsprechenden Neubaulösung<br />

gegenüber gestellt wird.<br />

In <strong>der</strong> Ausschusssitzung am 3. Juli<br />

gab Finanzstaatssekretär Pschierer<br />

nun den vom Landtag verlangten Bericht<br />

ab.<br />

Finanzamt München bringt<br />

42 % des bayerischen<br />

Steueraufkommens<br />

Vorweg wies Pschierer darauf hin,<br />

dass das Finanzamt München mit<br />

einem jährlichen Steueraufkommen<br />

von 36,2 Mrd. € (2011), dies entspricht<br />

42 % des gesamtbayerischen Steueraufkommens,<br />

den wesentlichen Beitrag<br />

zur Einnahmebasis des Freistaats<br />

Bayern leistet. Die Schaffung adäquater<br />

Rahmenbedingungen, um die Erfüllung<br />

dieses Auftrags zu ermöglichen,<br />

sei damit von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung.<br />

Auf dem staatseigenen Areal an<br />

<strong>der</strong> Deroystraße seien bereits seit den<br />

1960iger Jahren ein Teil <strong>der</strong> Münchner<br />

Finanzämter (z.Zt. 1.466 Beschäftigte<br />

von insgesamt 2.590 Beschäftigten<br />

in München) - untergebracht. In den<br />

Fortsetzung nächste Seite


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BayerIsche fInanzgewerkschaft 87


Neubau des fiNaNzamts müNcheN deutlich güNstiger<br />

nächsten drei Jahren würden weitere<br />

Verlagerungen im Umfang von 145<br />

Mitar<strong>bei</strong>terkapazitäten an drei neuen<br />

Bear<strong>bei</strong>tungsstellen durchgeführt werden.<br />

Darüber hinaus gehende Verlagerungen<br />

seien <strong>der</strong>zeit angesichts organisatorischer<br />

und fachlicher Zwangsläufigkeiten<br />

nicht zu erwarten. Nach<br />

<strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong> sieben eigenständigen<br />

Münchner Finanzämter<br />

zu dem neu gegründeten Finanzamt<br />

München im Jahr 2009 wurde im Rahmen<br />

eines Architektenwettbewerbs ein<br />

Neubaukonzept für das staatseigene<br />

Areal Deroystraße erar<strong>bei</strong>tet. Für<br />

den 1. Bauabschnitt wurde bereits im<br />

August 2009 Planungsauftrag erteilt.<br />

Zwischenzeitlich wurde das Planungsverfahren<br />

ausgesetzt, um weitere Untersuchungen<br />

bzw. Markterkundungen<br />

durchzuführen.<br />

Bauen um 35 Millionen<br />

billiger als mieten<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> nun durchgeführtenWirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

zeigt, dass die Kosten eines<br />

Neubaus mit rund 80 Millionen EUR<br />

deutlich günstiger sind, als die billigste<br />

Anmietlösung mit rund 115 Millionen<br />

EUR. Die staatliche Liegenschaftsverwaltung<br />

kommt zu dem Schluss, dass<br />

<strong>der</strong> staatliche Neubau auf dem staatseigenen<br />

Areal an <strong>der</strong> Deroystraße sich<br />

als die wirtschaftlichste Lösung darstellt.<br />

Da<strong>bei</strong> kommt <strong>der</strong> Neubaulösung<br />

zugute, dass während <strong>der</strong> Bauzeit die<br />

staatlichen Bestandsobjekte noch genutzt<br />

werden können und insoweit keine<br />

Mietkosten anfallen. Dazu kommt,<br />

dass die angebotenen Mietobjekte<br />

nicht den hohen energetischen Standard<br />

<strong>der</strong> Neubaulösung (Passivhausstandard)<br />

aufweisen, <strong>der</strong> <strong>bei</strong> einem<br />

Neubau umgesetzt werden soll und<br />

sich damit <strong>bei</strong> den Anmietlösungen höhere<br />

Bewirtschaftungskosten (Heizung<br />

I Klimatisierung) ergeben würden. Die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde<br />

um eine Nutzwertanalyse ergänzt. Bei<br />

bfg<br />

Bayerische <strong>Finanzgewerkschaft</strong> in <strong>der</strong><br />

Deutschen Steuer-Gewerkschaft<br />

herausgeBer<br />

bfg-Verlag, Karlstr. 41, 80333<br />

München, Telefon (0 89) 54 59 17-0,<br />

Telefax (0 89) 54 59 17 99,<br />

e-mail: info@bfg-mail.de,<br />

Internet: www.finanzgewerkschaft.de<br />

verantwortlIch<br />

Josef Bugiel, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong><br />

redaktIonsleIter<br />

Thomas Wagner<br />

Ermittlung des Nutzwertes wurden die<br />

Parameter Anbindung an ÖPNV, Mietflächenverteilung<br />

am Standort, „Objekt<br />

behin<strong>der</strong>tengerecht“, Kantinenversorgung,<br />

Energieeffizienz und Anbindung<br />

<strong>zum</strong> Haupt- und Ostbahnhof<br />

berücksichtigt. Staatssekretär Pschierer<br />

stellte abschließend fest, dass das<br />

Finanzministerium das Ergebnis <strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für<br />

plausibel halte und daher einen Neubau<br />

empfehle. In <strong>der</strong> anschließenden<br />

sehr regen Diskussion gab es durchaus<br />

unterschiedliche Standpunkte.<br />

Zwar wurde das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchung<br />

nicht angezweifelt, doch<br />

stellten einige Abgeordnete <strong>der</strong> Regierungsfraktion<br />

fest, dass <strong>der</strong> Staat nicht<br />

unbedingt Immobilien halten müsse.<br />

Angesprochen wurden auch die Themen<br />

Personalausstattung <strong>der</strong> Steuerverwaltung<br />

und weitere Aufgaben-<br />

redaktioN<br />

Matthias Bauregger, Josef Bugiel,<br />

Nicole Kittlaus, Johanna Markl, Christoph<br />

Werwein, Gerhard Wipijewski<br />

layout<br />

Thomas Wagner<br />

druck<br />

Druckerei Offprint, Planegger Straße<br />

121, 81241 München,<br />

Telefon (0 89) 8 29 98 10<br />

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />

aNzeigeNverwaltuNg<br />

bfg-Verlag, Karlstr. 41,<br />

Juli 2012<br />

verlagerungen aus München hinaus.<br />

Staatssekretär Pschierer stellte dazu<br />

fest, dass Bayern zwar <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Personalausstattung<br />

nicht an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />

deutschen Län<strong>der</strong> liege, aber die bayerische<br />

Steuerverwaltung bundesweit<br />

die höchste Effizienz habe. Zum Thema<br />

Verlagerungen führte er aus, dass<br />

diese durchaus ihre Berechtigung<br />

hätten und das Finanzministerium in<br />

dieser Frage auch eine Vorbildfunktion<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf habe. Hier müsse<br />

Personalpolitik und Strukturpolitik in<br />

Übereinstimmung gebracht werden.<br />

Die bfg erwartet nach dem Ergebnis<br />

dieser Untersuchung, dass die Planungen<br />

für den Neubau so schnell wie<br />

möglich wie<strong>der</strong> aufgenommen werden<br />

und im Doppelhaushalt 2013/2014 die<br />

notwendigen Haushaltsmittel bereit<br />

gestellt werden.<br />

Ingrid Heckner <strong>bei</strong> <strong>der</strong> bfg-Jugend<br />

Florian Köbler konnte <strong>bei</strong>m Landesjugendausschuss MdL Ingrid Heckner begrüßen.<br />

Diskutiert wurden vor allem die Finanzkasse Krumbach mit ihren Folgen für die jungen<br />

Beschäftigten. Die bfg-Jugend stelle sich nicht grundsätzlich gegen Zentralkassen -<br />

allerdings sei eine Finanzkasse in Krumbach, die fast ausschließlich aus jungen Berufsanfängern<br />

gebildet werden müsse, unverantwortlich. Weiter for<strong>der</strong>te Köbler für den<br />

Doppelhaushalt 2013/2014 endlich Entlastungen für die Finanzverwaltung. Dafür müssten<br />

die Sparmaßnahmen beseitigt, die Wie<strong>der</strong>besetzungssperre gänzlich abgeschafft und<br />

endlich die versprochenen Stellenhebungen und -mehrungen kommen, um den Beför<strong>der</strong>ungsstau<br />

in <strong>der</strong> Steuerverwaltung ab<strong>zum</strong>il<strong>der</strong>n. Heckner sicherte soweit wie möglich ihre<br />

Unterstützung zu.<br />

Impressum<br />

80333 München, Telefon (0 89) 54 59<br />

17-0, Telefax (0 89) 54 59 17 99<br />

Die „Bayerische <strong>Finanzgewerkschaft</strong>“<br />

erscheint 10x jährlich. Der Bezugspreis<br />

ist durch den Mitglieds<strong>bei</strong>trag<br />

abgegolten.<br />

Gezeichnete Beiträge stellen die Meinung<br />

des Verfassers dar, die mit <strong>der</strong><br />

Meinung <strong>der</strong> bfg und <strong>der</strong> Redaktion<br />

nicht übereinstimmen muss. Bei Leserbriefen<br />

behalten wir uns Kürzungen<br />

und redaktionelle Än<strong>der</strong>ungen vor.

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