Whale Watching und mariner Ökotourismus
Whale Watching und mariner Ökotourismus
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langjährige Engagement des WWF <strong>und</strong> das Statement der <strong>Whale</strong> and Dolphin<br />
Conservation Society (WDCS) darauf schließen, dass die Anforderungen<br />
sanften WW erfüllt werden. Die WDCS hat <strong>Whale</strong>safari zuletzt 2003 wieder<br />
bescheinigt, eines der weltweit besten Unternehmen der Branche zu sein.<br />
Von Naturschutzorganisationen wird eine „garantierte Sichtung“ jedweder<br />
Spezies im allgemeinen kritisch bewertet. Durch derartige Versprechen wird<br />
eine hohe Erwatungshaltung bei den Besuchern aufgebaut <strong>und</strong> selbstbestimmtes<br />
Verhalten der Tiere ignoriert. Offenbar ist <strong>Whale</strong> Safari in der<br />
bevorzugten Situation, diese Garantie dennoch geben zu können, da die Wale<br />
sehr zuverlässig angetroffen werden.<br />
66 Leitung der Walsafaris von Fachleuten, wissenschaftliche Betreuung<br />
Einsatz von nur zwei Schiffen reduziert den Druck auf die Wale<br />
Verzicht auf „swim-with-Angebote“<br />
Nutzung bereits vorhandener baulicher Infrastruktur<br />
Sozio-kulturelle Verträglichkeit<br />
<strong>Whale</strong>safari ist ein norwegisches Unternehmen im eigenen Land. Die Besucher<br />
dagegen sind nur zu 7% Norweger. Die Mehrheit der Touristen kommt aus ca.<br />
40 verschiedenen Staaten, überwiegend aus Schweden, Deutschland, Spanien<br />
<strong>und</strong> Großbritannien (a.a.O.). Die WW-Saison in Andenes dauert 114 Tage. Für<br />
das „Rekordjahr“ 2003 bedeutete dies eine durchschnittliche Besucherzahl von<br />
weniger als 140 Gästen pro Tag. Viele dürften Tagesgäste sein. Bei einer<br />
Einwohnerzahl von 2900 wird die daraus resultierende minimale<br />
Fremdenverkehrsintensität auch im sehr dünn besiedelten Nord-Norwegen<br />
kaum zu Überfremdungseffekten führen. Dadurch bleibt die kulturelle Integrität<br />
erhalten. Möglich ist sogar eine Aufwertung der Identität durch die<br />
Wertschätzung der naturräumlichen <strong>und</strong> kulturellen Besonderheiten durch<br />
Touristen 67 .<br />
Eigentümer des Unternehmens sind die Gemeinde <strong>und</strong> der Bezirk. Dadurch ist<br />
die Partizipation der Bevölkerung an Entscheidungen auf demokratischem Weg,<br />
sowie eine Einflussnahme auf eine gerechte Einkommensverteilung gewährleistet.<br />
Soziale Interaktionen zwischen Mitarbeitern <strong>und</strong> Gästen werden durch die<br />
Struktur des Angebots gefördert.<br />
Kommunale Eigentümerschaft sichert Mitbestimmungsrechte der<br />
Bevölkerung<br />
Besucherzahlen liegen innerhalb sozialer Tragfähigkeitsgrenzen<br />
<strong>Whale</strong> Center vermittelt auch kulturelle Informationen<br />
66<br />
kennzeichnet Aspekte, die auf die Einhaltung ökotouristischer Prinzipien hinweisen<br />
67<br />
Im nördlichen Skandinavien gibt es Beispiele (Nyks<strong>und</strong>, ebenfalls auf den Vesterålen, erlebt<br />
derzeit eine [teilweise touristisch motivierte] Wiederbelebung) für Ortschaften die verlassen<br />
wurden, nachdem sie z.T. von der Versorgung abgeschnitten waren <strong>und</strong> die Bevölkerung keine<br />
Perspektiven mehr sah. Auch heute ist Landflucht besonders nördlich des Polarkreises ein<br />
aktuelles Thema.(persönliche Informationen)<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 17 von 24