Whale Watching und mariner Ökotourismus
Whale Watching und mariner Ökotourismus
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• Schaffung von Benefits (positive materielle oder immaterielle Wirkungen<br />
oder Vorteile für Schutzgebiete/Naturschutzprojekte <strong>und</strong> lokale Zielgruppen)<br />
• Schaffung von Umweltbewusstsein (a.a.O.)<br />
Daraus ergibt sich für das Angebotssegment WW die Schlussfolgerung, dass<br />
eine allgemeingültige Antwort auf die eingangs gestellte Frage nicht gegeben<br />
werden kann. Aussagen über die Einordnung von WW-Angeboten in die<br />
vorgestellten Tourismusformen sind nur nach Einzelfallprüfungen möglich.<br />
Prinzipiell kann jede der Varianten zutreffend sein.<br />
5.2 Potentiale <strong>und</strong> Gefahren des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong><br />
Potentiale<br />
Insbesondere ökotouristische Angebote der Walbeobachtung vereinen eine<br />
Vielzahl von Potentialen. Sie können durch die Beteiligung von<br />
Wissenschaftlern an der Konzeption <strong>und</strong> Durchführung der Touren zu einem<br />
wirksamen Instrument des Artenschutzes werden. Direkt durch die<br />
Unterstützung von Forschungsprojekten, indirekt durch die Generierung<br />
finanzieller Mittel <strong>und</strong> durch breitenwirksame Aktivitäten zur Förderung des<br />
Umweltbewusstseins. WW-Tourismus stellt unter Einhaltung naturschutzfachlicher<br />
Richtlinien eine Alternative zur Zurschaustellung <strong>und</strong> verantwortungslosen<br />
Vermarktung einiger Arten in Delfinarien dar.<br />
WW kann darüber hinaus enorme sozioökonomische Effekte bewirken, <strong>und</strong><br />
damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung von Kommunen <strong>und</strong><br />
Regionen leisten. WW hat sich in einigen Ländern im Vergleich zum Walfang<br />
als die langfristig ökonomisch sinnvollere <strong>und</strong> profitablere Nutzungsform<br />
herausgestellt. In manchen Orten wird inzwischen mit WW mehr verdient, als<br />
zuvor auf den gleichen Schiffen mit konventioneller Fischerei, insbesondere bei<br />
zurückgehenden Fischbeständen 49 . In Walfangnationen wächst der Druck auf<br />
die Regierungen, sich mit Imageproblemen <strong>und</strong> dem Attraktivitätsverlust als<br />
touristisches Zielgebiet auseinanderzusetzen. Insbesondere unter dem Aspekt,<br />
dass einige dieser Staaten als klassische Reiseziele für Naturliebhaber gelten.<br />
Eine therapeutische Wirkung (insbesondere des Kontaktes mit Delfinen) auf<br />
Menschen wird beobachtet <strong>und</strong> diskutiert 50 .<br />
Gefahren<br />
Verantwortungsloses WW stellt ein hohes Gefahrenpotential für die<br />
aufgesuchten Walarten dar. Zu den kurzfristigen Effekten zählen z.B. direkte<br />
Störungen durch rücksichtslose Annäherung an die Wale (Trennung von<br />
Gruppen, Verletzungsgefahr, Lärm von Booten oder Flugzeugen...).(a.a.O.)<br />
49<br />
In Norwegen werden mit WW bereits doppelt so hohe Erträge erwirtschaftet wie mit Walfang<br />
<strong>und</strong> das WW-Potential ist vielversprechend. (Vgl. Frey, 2003, S. 11; Hoyt, 2001, S. 70)<br />
50<br />
Vgl. Ritter, 2004, S. 35 ff.<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 11 von 24