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Whale Watching und mariner Ökotourismus

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Beobachtungszeitraum, die neunziger Jahre, wies durchschnittliche<br />

Wachstumsraten im WW auf, die dreimal so hoch waren wie die des globalen<br />

Tourismuswachstums. Experten gehen von einer Fortsetzung des Trends aus 38 .<br />

Darüber hinaus ist professionelles <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> ein touristischer<br />

Unternehmenszweig mit beachtlichen ökonomischen Potentialen. 1998 wurden<br />

weltweit touristische Ausgaben für WW <strong>und</strong> damit im Zusammenhang<br />

stehenden Konsum von über einer Milliarde USD getätigt (a.a.O.). Damit stellt<br />

die touristische Inwertsetzung der faszinierenden Tiere eine auch wirtschaftlich<br />

hochinteressante Alternative für die aktiven Walfangnationen dar. Dies betrifft<br />

besonders die Länder, deren Walfangaktivitäten sich negativ auf die touristische<br />

Nachfrage auswirken. Aus Umfragen geht klar hervor, dass die Mehrzahl der<br />

Touristen WW <strong>und</strong> Walfang für unvereinbar halten 39 . Dies gibt Anlass zur<br />

Hoffnung, dass künftig der Walfang im Interesse des Artenschutzes weiter<br />

eingeschränkt wird.<br />

Während sich WW bisher besonders auf die großen Walarten konzentrierte<br />

werden inzwischen zunehmend auch kleinere Arten <strong>und</strong> besonders die Delfine<br />

beobachtet. Als Varianten des WW werden häufiger auch „swim-with-Angebote“<br />

gemacht 40 . Immer mehr auch von den Küsten weiter entferntere Habitate<br />

werden aufgesucht.(a.a.O.)<br />

5 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökotourismus</strong><br />

5.1 Begriffsbestimmungen<br />

Ist <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> eine Form des <strong>Ökotourismus</strong>? Um diese Frage<br />

beantworten zu können ist es sinnvoll, zunächst verschiedene Formen des<br />

Tourismus zu definieren.<br />

Auf den ersten Blick ist WW ein Segment des Naturtourismus, denn folgende<br />

Definition scheint diese touristische Aktivität treffend zu beschreiben: „...a form<br />

of travel to natural areas where the experience and appreciation of nature and<br />

natural phenomena is the prime motivation for visiting these places“ 41 . Was<br />

sonst sollte die Motivation von Millionen <strong>Whale</strong> Watchern sein, die für dieses<br />

Erlebnis mitunter große Entfernungen zurücklegen <strong>und</strong> hohe Preise bezahlen?<br />

Für einige vielleicht auch die Suche nach der Erfahrung, sich in einem<br />

Schlauchboot oder Seekajak einem Wal zu nähern, der viel größer sein kann<br />

als das Boot. Dann ist WW auch Abenteuertourismus oder ein „Nebeneffekt“<br />

einer Outdoor-Sportart.<br />

Ist das alles auch nachhaltig? Nicht unbedingt. Nur dann, wenn es „...sowohl<br />

die Ansprüche von Touristen als auch der Bevölkerung der Zielgebiete erfüllt,<br />

wobei außerdem zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten gesichert <strong>und</strong><br />

38 Vgl. Hoyt, 2001, S. 6<br />

39 Fisher, 1998; IFAW, 2000 zit. in Frey, 2003, S. 11<br />

40 Vgl. Ritter, 2004, S. 10 ff.<br />

41 Strasdas, 2002, S. 5<br />

________________________________________________________________<br />

<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 9 von 24

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