Whale Watching und mariner Ökotourismus
Whale Watching und mariner Ökotourismus
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Fachhochschule Eberswalde<br />
Masterstudiengang „Sustainable Tourism Management“<br />
Modul <strong>Ökotourismus</strong><br />
Fachbereich Landschaftsnutzung <strong>und</strong> Naturschutz<br />
Fachbereich Wirtschaft<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong><br />
<strong>und</strong><br />
<strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong><br />
Ralf Seltmann<br />
Eberswalde, März 2005
Inhalt<br />
1 Einleitung ........................................................................................................ 2<br />
2 Vom Mythos Wal ............................................................................................. 2<br />
3 Wale <strong>und</strong> Delfine............................................................................................. 3<br />
3.1 Gr<strong>und</strong>legendes über Wale ........................................................................ 3<br />
3.2 Gefährdung der Wale................................................................................ 4<br />
4 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> .............................................................................................. 5<br />
4.1 Die Entstehung.......................................................................................... 5<br />
4.2 Eine Begriffsbestimmung .......................................................................... 5<br />
4.3 Die touristische Nachfrage ........................................................................ 6<br />
4.4 Die Trends................................................................................................. 7<br />
5 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökotourismus</strong> ................................................................ 9<br />
5.1 Begriffsbestimmungen............................................................................... 9<br />
5.2 Potentiale <strong>und</strong> Gefahren des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong>..........................................11<br />
5.3 Die Praxis des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> ................................................................12<br />
6 Fallbeispiel ......................................................................................................13<br />
6.1 Das Produkt ..............................................................................................14<br />
6.2 Umweltschutz, Umweltbildung <strong>und</strong> Forschung..........................................14<br />
6.3 Ökonomische Effekte ................................................................................15<br />
6.4 „Best Practice“ ?........................................................................................16<br />
7 Schlussfolgerungen.........................................................................................19<br />
8 Quellen............................................................................................................20<br />
________________________________________________________________<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 1 von 24
1 Einleitung<br />
Naturschutz braucht Akzeptanz <strong>und</strong> Partner. Mehrere Jahrzehnte industriellen<br />
Walfangs <strong>und</strong> sich verschlechternde Lebensbedingungen führten zu einer<br />
alarmierenden Bestandsverkleinerung bei vielen Walarten. Parallel dazu hat<br />
sich <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> zu einem globalen Phänomen entwickelt. Die vorliegende<br />
Arbeit gibt einen allgemeinen Überblick über die gegenwärtige Situation in<br />
diesem touristischen Segment. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt dabei<br />
auf dem europäischen Raum. Es wird an einem Fallbeispiel untersucht, ob<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> ein ökotouristisches Angebot ist <strong>und</strong> einen Beitrag zur<br />
Schaffung von Umweltbewusstsein sowie zur Erhaltung der Biodiversität leisten<br />
kann.<br />
2 Vom Mythos Wal<br />
Die frühesten bekannten Darstellungen von Walen <strong>und</strong> Delfinen sind ca. 3500<br />
Jahre alt <strong>und</strong> stammen aus dem Mittelmeerraum. Seit frühester Zeit sind diese<br />
Tiere Quelle der Inspiration von Künstlern, Dichtern <strong>und</strong> Schriftstellern. Für<br />
manche waren sie eine Form der Reinkarnation der Seele <strong>und</strong> verkörperten die<br />
Lebenskraft des Meeres, für andere einfach Gegenstand von Betrachtungen<br />
<strong>und</strong> Untersuchungen. Bereits Aristoteles erkannte den Säugetiercharakter der<br />
Wale. Schon zu seiner Zeit wurden Geschichten von Walen gesammelt.<br />
Delfine erschienen als besonders liebenswert <strong>und</strong> waren bekannt für ihre<br />
Intelligenz. Sie waren heilig, galten als Glücksbringer <strong>und</strong> vertraute Fre<strong>und</strong>e der<br />
Fischer, sie (oder Wale) zu töten galt als böses Omen. Wer absichtlich einen<br />
Delfin tötete hatte sein Leben verwirkt. Der Name einer Stadt zeugt von ihrer<br />
mythologischen Bedeutung: Delphi. Auch ein Sternbild wurde nach dem<br />
beliebten Tier benannt 1 .<br />
Es gibt viele „Geschichten“, in denen Delfine Menschen in Gefahr geholfen<br />
haben. Heute ist man bei der Bewertung ihres Wahrheitsgehalts vorsichtiger, da<br />
sich solche Fälle hin <strong>und</strong> wieder ereignen 2 .<br />
Auch in den Schöpfungsgeschichten der Ureinwohner vieler Regionen der Welt<br />
spielen Wale eine wichtige Rolle, so z.B. bei den Inuit der Arktis, den Tlingit-<br />
Indianern Nordwestamerikas oder den Maori 3 Polynesiens. Manche<br />
beschreiben die Abstammung der Menschen von einem Delfin. Gemeinsam ist<br />
den meisten der Respekt vor dem Tier <strong>und</strong> die Anerkennung seines ethischen<br />
Wertes.<br />
In biblischen Erzählungen spielen Delfine eine Rolle als Retter des Menschen.<br />
Ebenso der Wal, wenngleich der Leviathan eher als bedrohliches Monstrum<br />
dargestellt wird. (a.a.O.)<br />
1 Alle Informationen: Vgl. Breier / Reiter, 1992<br />
2 Vgl. Ritter, 2004, S.14<br />
3 In einer Maori-Legende wird erstmals auch ein Wal von einem Menschen getötet. Dies wird<br />
als Verrat bezeichnet. Vgl. Thompson, 1991, S. 175, hrsg.v. Keller<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 2 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
Bis zum Mittelalter war viel antikes Wissen über die Meeressäuger verloren<br />
gegangen. Die Menschen dieser Zeit waren abergläubisch, die Geschichten<br />
<strong>und</strong> Abbildungen wurden immer fantastischer. Wale wurden zu Monstern denn<br />
Größe wurde mit Gefahr assoziiert <strong>und</strong> Seefahrer fühlten sich bedroht. Delfine<br />
dagegen wurden sympathische Motive in Kunst <strong>und</strong> Heraldik. Französische<br />
Thronfolger nannten sich Dauphine <strong>und</strong> die Krone wurde von Darstellungen der<br />
beliebten Tieren geschmückt 4 .<br />
Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert begann der kommerzielle Walfang. In der Folge<br />
verschwanden viele der Mythen <strong>und</strong> Märchen. Wale wurden nach ihrem<br />
ökonomischen Wert taxiert 5 .<br />
In Hermann Melville´s „Moby Dick” von 1851, dem Klassiker der Walfangliteratur,<br />
wird die fanatische Jagd auf den Weißen Wal beschrieben. (a.a.O.)<br />
Einen Anteil am Bestehen des Mythos hat auch die Filmindustrie. Jeder kannte<br />
„Flipper“, den Star einer Fernsehserie. Ähnlich bekannt war der Orca aus dem<br />
Film „Free Willy“ 6 .<br />
Delfine <strong>und</strong> Wale sind beliebte Werbeträger, werden zur Schau gestellt, auf die<br />
Haut tätowiert... die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Ein Ende des<br />
Mythos ist nicht in Sicht 7 .<br />
3 Wale <strong>und</strong> Delfine<br />
3.1 Gr<strong>und</strong>legendes über Wale<br />
Wale <strong>und</strong> Delfine gehören zur Ordnung Cetaceae (Waltiere) 8 . Bartenwale <strong>und</strong><br />
Zahnwale sind Unterordnungen der Waltiere 9 . Innerhalb dieser Klassifikation<br />
werden 14 Familien, 39 Gattungen <strong>und</strong> ca. 80 Arten unterschieden. Alle<br />
Delfinarten gehören zur Unterordnung der Zahnwale.<br />
Die Cetaceen entwickelten sich in einem etwa 50 Millionen Jahre dauernden<br />
Zeitraum aus Landsäugetieren. Wie alle Säugetiere sind sie lebendgebärend,<br />
warmblütig <strong>und</strong> stellen ihren Sauerstoffbedarf durch Lungenatmung sicher.<br />
Walarten können relativ klein sein (Hector-Delfin, ca. 1,5 m), gleichzeitig ist das<br />
größte lebende Tier auch ein Wal (Blauwal, ca. 30 m). Bemerkenswert<br />
erscheinen besonders ihre Sinnesleistungen, ihr Sozialverhalten <strong>und</strong> ihre<br />
Kommunikation. Manche Arten (Pottwal) können über 70 Jahre alt werden.<br />
4<br />
Alle Informationen vgl. Breier / Reiter 1992, S. 22 ff.<br />
5<br />
Keller (Hrsg.) 1991, S. 176 ff.<br />
6<br />
Der Orca verbrachte knapp zwei Jahrzehnte in Gefangenschaft, wurde nach Jahren der<br />
Vorbereitung 2002 ausgewildert <strong>und</strong> starb Ende 2003 vermutlich an einer Erkrankung in einem<br />
norwegischen Fjord. Der Fall gilt als Nachweis für die prinzipielle Möglichkeit von<br />
Auswilderungen.<br />
Vgl. http://www.asms-swiss.org/deutsch/presse/keiko_13_12_03.shtml (13.02.2005)<br />
7<br />
Breier / Reiter, 1992, S. 29 ff.<br />
8<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind wenn im folgenden von Walen oder <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> die Rede ist,<br />
immer Wale <strong>und</strong> Delfine gemeint.<br />
9<br />
Eine dritte Unterordnung, die Urwale, ist seit ca. 30 Millionen Jahren ausgestorben. Vgl.<br />
Fordyce, 1991, S.18, hrsg. v. Keller<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 3 von 24
Die Verbreitung der Wale ist von Standortfaktoren wie Wassertiefe <strong>und</strong> –<br />
temperatur, Salzgehalt, Topographie des Meeresbodens <strong>und</strong> dem<br />
Vorhandensein von Nahrungsquellen abhängig. Sie kommen in nahezu allen<br />
Breitengraden der Ozeane, in Binnenmeeren, an Küsten <strong>und</strong> in manchen<br />
Flüssen vor.<br />
Einige Walarten (z.B. Buckelwale <strong>und</strong> Finnwale) legen auf ihren regelmäßigen<br />
Wanderungen weite Strecken zurück, andere sind auf enger begrenzte<br />
Lebensräume angewiesen 10 . Wenn im arktischen oder antarktischen Sommer<br />
die Sonne nicht untergeht finden Bartenwale ein reichhaltiges Angebot an<br />
Plankton in den polaren Meeren. Im Winter dagegen wandern sie in die<br />
wärmeren Meere der Äquatorialzone um sich zu paaren <strong>und</strong> ihre Jungen zu<br />
gebären.(a.a.O.)<br />
3.2 Gefährdung der Wale<br />
Es dauerte nur wenige Jahrzehnte, bis die kommerziellen Walfangflotten die<br />
Populationen der Meeressäuger dramatisch reduziert hatten. Ende der<br />
sechziger Jahre des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts warf der Walfang kaum noch Profit<br />
ab. Aus diesem Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Dank großer Anstrengungen internationaler<br />
Naturschutzorganisationen wurde der Walfang stark eingeschränkt. Trotzdem<br />
sind weiterhin einige Arten vom Aussterben bedroht. Allein 7 der 13<br />
Großwalarten sind betroffen 11 . Bei anderen Arten sind lokale Populationen stark<br />
gefährdet. Gründe für diese Situation sind 12 :<br />
o kommerzieller Walfang – Walfangnationen: Japan, Norwegen, Island<br />
o „wissenschaftlicher“ Walfang – Island, Japan<br />
o Walfang der Ureinwohner – Alaska (USA), Tschukotka (RUS), Grönland<br />
(DK)<br />
o Walfang als Tradition <strong>und</strong> „Sport“ – Färöer-Inseln (DK)<br />
o Industriefischerei – Überfischung reduziert die Nahrungsgr<strong>und</strong>lage, Wale als<br />
Beifang, Tod in verlorenen Netzen<br />
o Habitatverlust – besonders an Küsten durch intensive Nutzung<br />
o Klimaveränderung – Veränderung von Meeresströmungen, Salzgehalt <strong>und</strong><br />
Oberflächentemperatur<br />
o Schiffsverkehr – Zunahme <strong>und</strong> hohes Tempo führen zu häufigeren<br />
Kollisionen<br />
o Umweltverschmutzung – Belastung der Weltmeere mit giftigen Substanzen<br />
o Strandungen – Orientierungsverlust durch Lärm <strong>und</strong> veränderte<br />
Magnetfelder (?)<br />
o Belastende Walforschungsmethoden – invasive Methoden<br />
o Gefangenschaft von Walen <strong>und</strong> Delfinen – Delfinarien<br />
o verantwortungsloses <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> (a.a.O.)<br />
10 Vgl. Corkeron, 1991, S. 84, hrsg.v. Keller<br />
11 http://www.panda.org/about_wwf/what_we_do/species/ (01.03.2005)<br />
12 Vgl. Lüber, 2003, S. 9 ff.<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 4 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
4 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong><br />
4.1 Die Entstehung<br />
Die Anfänge des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> reichen zurück in die 50er Jahre des<br />
vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts. Kalifornische Forscher stellten fest, dass trotz der<br />
kommerziellen Ausrottung noch immer einige Grauwale die Küstengebiete zur<br />
Paarung aufsuchten. 1950 eröffnete im Süden Kaliforniens der erste öffentliche<br />
Beobachtungsposten – Zehntausende Besucher kamen schon im ersten<br />
Winter 13 .<br />
In den Siebzigern kamen anfangs pro Jahr einige h<strong>und</strong>ert Menschen nach<br />
Monkey Mia in West-Australien um die dort sehr zutraulichen Delfine zu sehen,<br />
nach zehn Jahren waren es bereits 100.000 Besucher jährlich 14 .<br />
Besonders menschenfre<strong>und</strong>liche Delfine zogen schon immer viele Schaulustige<br />
an. Ein prominentes Beispiel aus den Achtzigern ist „Fungie“ vor der Küste von<br />
Dingle in Irland. Der Große Tümmler mobilisiert bis heute jährlich H<strong>und</strong>erttausende<br />
15 .<br />
Große Aufmerksamkeit zogen auch „verirrte“ Wale auf sich. So 1966 in<br />
Deutschland, als ein Beluga ca. 400 km flussaufwärts durch den stark<br />
verschmutzten Rhein schwamm 16 . Auf seinem Weg bis Bonn wurde er am Ufer,<br />
auf Brücken <strong>und</strong> Booten von begeisterten Massen Schaulustiger begleitet 17 .<br />
4.2 Eine Begriffsbestimmung<br />
Der Begriff des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> (WW) wurde aus dem Englischen<br />
übernommen <strong>und</strong> wird heute auch überwiegend im deutschsprachigen Raum<br />
verwendet. Demzufolge bezeichnet man Personen die Wale beobachten als<br />
<strong>Whale</strong> Watcher. Entscheidend ist die Einschränkung, dass es sich dabei um die<br />
Beobachtung von freilebenden Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum handelt.<br />
Unter WW wird außerdem sowohl das organisierte touristische Angebot von<br />
Walbeobachtungen durch kommerzielle Veranstalter oder gemeinnützige<br />
Organisationen, als auch jedes beabsichtigte oder zufällige Zusammentreffen<br />
von Menschen mit Walen verstanden 18 . Der Zeitrahmen variiert dabei von<br />
weniger als einer St<strong>und</strong>e bis zu mehrwöchigen Exkursionen mit Expeditionscharakter.<br />
(a.a.O.)<br />
13<br />
Ritter, 2004, S.14<br />
14<br />
Vgl. Breier, 1992, S. 8 ff.<br />
15<br />
Vgl. http://www.freenet.de/freenet/reisen/reisefuehrer/europa/irland_republik_/delfin_irland/<br />
(13.02.2005)<br />
16<br />
Belugas (Weißwale) kommen gewöhnlich in arktischen oder subarktischen Gewässern vor,<br />
schwimmen aber im Sommer auch weit in Flussmündungen hinein,<br />
Vgl. Barnes u.a., 1991, S. 31, hrsg.v. Keller<br />
17<br />
gesehen im WDR, 13.02.2004, „Der weiße Wal. Moby Dicks Abenteuer im Rhein 1966“,<br />
Zahlreiche Versuche den Wal zu betäuben, zu fangen <strong>und</strong> im Duisburger Zoo-Aquarium<br />
auszustellen schlugen fehl. Umweltschützer machten mobil, die Bevölkerung wurde von großer<br />
Sympathie für den Wal ergriffen. Schließlich kehrte der Beluga um, erreichte die Niederlande,<br />
wo die Jagd verboten wurde <strong>und</strong> gelangte bei Hoek van Holland wieder in das offene Meer .<br />
18<br />
Alle Informationen aus: International F<strong>und</strong> for Animal Welfare (IFAW), 1997, S. 7, zit. in Frey,<br />
2003, S. 4<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 5 von 24
Wenn vom WW die Rede ist, ist zumeist die Beobachtung der Tiere von<br />
Wasserfahrzeugen aus gemeint, was auch die häufigste Variante darstellt 19 .<br />
Dabei kommen generell alle Arten von Booten, vom Kajak bis zum<br />
Kreuzfahrtschiff in Frage. Von professionellen Anbietern werden meistens<br />
motorisierte Schiffe verschiedenster Größe benutzt, nicht selten ausgemusterte<br />
Fischereiboote. Auch spezielle Anfertigungen kommen zum Einsatz<br />
(Neuseeland) 20 .<br />
Seltener ist WW vom Festland oder von Inseln. Gute Möglichkeiten ergeben<br />
sich von höheren Steilküsten <strong>und</strong> Beobachtungstürmen an Küstenabschnitten,<br />
die regelmäßig von Walen oder Delfinen aufgesucht oder passiert werden. Aber<br />
auch von Stränden aus sind gelegentlich Beobachtungen möglich.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> des finanziellen Aufwandes kommen Flugzeuge <strong>und</strong> Helikopter beim<br />
WW nur in sehr geringem Ausmaß vor.<br />
Eine Sonderform stellt das Schwimmen mit Walen oder Delfinen dar.(a.a.O.)<br />
4.4 Die touristische Nachfrage<br />
In Europa dachte man bei WW bis vor einigen Jahren vor allem an die Küsten<br />
<strong>und</strong> Meeresgebiete von Ländern in Übersee. Aber auch hier gibt es zahlreiche<br />
Möglichkeiten Wale <strong>und</strong> Delfine zu sehen. Fast die Hälfte der bekannten r<strong>und</strong><br />
80 Arten kommen in europäischen Gewässern vor 21 . Der kommerzielle WW-<br />
Tourismus begann in der „alten Welt“ Anfang der Achtziger <strong>und</strong> hat sich<br />
seitdem in 19 europäischen Küstenanrainerstaaten <strong>und</strong> deren Überseeterritorien<br />
<strong>und</strong> ca. 70 Kommunen etabliert 22 .<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong>-<br />
Entwicklung in<br />
Europa in Zahlen<br />
(1991-1998) 23<br />
19 Prozentverteilung d. WW-Formen: 72% Boot, 28% Land,
Italien, Spanien <strong>und</strong> Island gehören zu den sechs am schnellsten wachsenden<br />
WW-Destinationen weltweit 24 . Die Kanarischen Inseln gehören nach den USA<br />
<strong>und</strong> Kanada mit jeweils über einer Million Walbeobachtern jährlich zu den<br />
Marktführern 25 . Island wies von Mitte bis Ende der Neunziger (ausgehend von<br />
niedrigem Niveau) jährliche Zuwachsraten von 251% auf! (a.a.O.) 2002 nahmen<br />
dort ca. 62 000 Interessierte am WW teil, das waren ca. 30% des isländischen<br />
Incoming-Tourismus 26 .<br />
Zwischen 1991-1998 stieg die Zahl der <strong>Whale</strong> Watcher in Europa jährlich um<br />
durchschnittlich 15%, auf zuletzt 1,4 Millionen Touristen. Während dieser Zeit<br />
verachtfachten sich die touristischen Ausgaben 27 .<br />
4.4 Die Trends<br />
Weltweit waren Ende<br />
der neunziger Jahre<br />
ca. 90 Länder auf dem<br />
WW-Markt vertreten.<br />
Die <strong>Whale</strong>-Watcher<br />
haben fast 500 Orte<br />
zur Auswahl. Die<br />
Angebote wurden<br />
1998 von 9 Millionen<br />
Touristen genutzt,<br />
eine Schätzung für<br />
2003 geht bereits von<br />
12 Millionen Touristen<br />
aus 28 .<br />
Der globale Tourismus wächst kontinuierlich Dies bestätigen erneut die<br />
aktuellen Zahlen der World Tourism Organization (WTO) 29 . Demnach hat sich<br />
die Zahl der internationalen Ankünfte 2004 auf 760 Millionen erhöht (1995:<br />
565,4 Mill.). Ein neues Maximum <strong>und</strong> eine 10%ige Steigerung gegenüber dem<br />
Vorjahr 30 . Auf Europa entfielen 414 Millionen Ankünfte (4%iges Wachstum), der<br />
Kontinent ist damit das am häufigsten besuchte Zielgebiet weltweit. Einen<br />
wesentlichen Anteil (7%) an der erneuten Steigerung In Europa haben laut<br />
World Tourism Barometer Die Staaten Skandinaviens. (a.a.O.)<br />
24<br />
Vgl. Hoyt o.O., in Carwardine, 2003, S. 9<br />
25<br />
Vgl. Hoyt, 2001, S. 3<br />
26<br />
Vgl. Hoyt, 2003, S. 7<br />
27<br />
Frey, 2003, S.14 (Zahlen aus Hoyt, 1992, 1995, 2001)<br />
28<br />
http://www.m-e-e-r.de/ Fakten <strong>und</strong> Grafik aus Hoyt, 2001<br />
29<br />
http://www.world-tourism.org/newsroom/Releases/2005/january/2004numbers.htm<br />
30<br />
Die Vorjahreszahlen waren u.a. wegen der Auswirkungen von SARS geringer ausgefallen.<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 7 von 24
Die Prognosen der WTO sagen für Europa für das Jahr 2010 527,3 Mill. <strong>und</strong><br />
für 2020 717 Mill. Ankünfte voraus 31 .<br />
Sechs Nationen Europas befinden sich unter den 10 Staaten der Welt mit den<br />
höchsten Ankunftszahlen. Mit Spanien, Italien, Großbritannien <strong>und</strong> Frankreich<br />
handelt es sich dabei auch um Länder, in denen kommerzielles WW betrieben<br />
wird. Auffallend hohe Wachstumsraten 32 der Ankünfte in WW-Destinationen<br />
Europas weisen Island mit 9,8%, Kroatien mit 31,5% <strong>und</strong> Spanien mit 6,5% auf.<br />
Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in einem 60 km breiten Küstenstreifen<br />
entlang der Ozeane 33 . Und auch für touristische Aktivitäten sind Meeresküsten<br />
die bevorzugten Regionen. Das Mittelmeer ist die weltweit beliebteste<br />
Destination, dort konzentriert sich 35% des Welttourismus 34 . Mit der<br />
zunehmenden touristischen Erschließung Osteuropas <strong>und</strong> Nordafrikas dürften<br />
diese Zahlen weiter steigen.<br />
Ausgehend von einem zahlenmäßig niedrigem Niveau verzeichnet auch die<br />
Kreuzschifffahrt in Europa großen Zuwachs. An Hochseekreuzfahrten<br />
beteiligten sich 2002 in Deutschland 9,2% Passagiere mehr als im Vorjahr 35 .<br />
Ein deutsches Unternehmen steigerte in der Saison 2002/2003 seinen Umsatz<br />
um über 60%.(a.a.O.) Zusätzlich werden die Meere Europas durch eine<br />
intensive Sportschifffahrt genutzt 36 .<br />
Wegen der Kombination von starker Küstenbesiedelung, dem teilweise<br />
rasanten Wachstum der touristischen Intensität in diesen Gebieten <strong>und</strong> dem<br />
hohen Stellenwert von Naturerlebnissen als Reisemotiv 37 , sowie der<br />
anhaltenden Popularität von Walen <strong>und</strong> Delfinen ist auch weiterhin von einer<br />
Zunahme des WW auszugehen. Der bisher am besten dokumentierte<br />
31<br />
Grafik: http://www.world-tourism.org/facts/images/Highlightslongterm.jpg (28.02.2005)<br />
32<br />
durchschnittliches jährliches Wachstum in den Jahren 1995-2000, WTO<br />
33<br />
Vgl. Foth, 2005, S. 4<br />
34<br />
Vgl. B<strong>und</strong>esamt für Naturschutz (Hrsg.), 1997, S. 121<br />
35<br />
DRV <strong>und</strong> FVW international, Gruner+Jahr Marktanalyse 2004, zit. in L<strong>und</strong>-Durlacher, 2004<br />
36<br />
Vgl. Strasdas, 2004, Masterstudiengang „Sustainable Tourism Management“ Modul NTU<br />
37<br />
Vgl. F.U.R. 2000 in Umweltb<strong>und</strong>esamt (Hrsg.), 2002, S. 61, Analyse d. Urlaubsmotive d.<br />
Deutschen<br />
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Seite 8 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
Beobachtungszeitraum, die neunziger Jahre, wies durchschnittliche<br />
Wachstumsraten im WW auf, die dreimal so hoch waren wie die des globalen<br />
Tourismuswachstums. Experten gehen von einer Fortsetzung des Trends aus 38 .<br />
Darüber hinaus ist professionelles <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> ein touristischer<br />
Unternehmenszweig mit beachtlichen ökonomischen Potentialen. 1998 wurden<br />
weltweit touristische Ausgaben für WW <strong>und</strong> damit im Zusammenhang<br />
stehenden Konsum von über einer Milliarde USD getätigt (a.a.O.). Damit stellt<br />
die touristische Inwertsetzung der faszinierenden Tiere eine auch wirtschaftlich<br />
hochinteressante Alternative für die aktiven Walfangnationen dar. Dies betrifft<br />
besonders die Länder, deren Walfangaktivitäten sich negativ auf die touristische<br />
Nachfrage auswirken. Aus Umfragen geht klar hervor, dass die Mehrzahl der<br />
Touristen WW <strong>und</strong> Walfang für unvereinbar halten 39 . Dies gibt Anlass zur<br />
Hoffnung, dass künftig der Walfang im Interesse des Artenschutzes weiter<br />
eingeschränkt wird.<br />
Während sich WW bisher besonders auf die großen Walarten konzentrierte<br />
werden inzwischen zunehmend auch kleinere Arten <strong>und</strong> besonders die Delfine<br />
beobachtet. Als Varianten des WW werden häufiger auch „swim-with-Angebote“<br />
gemacht 40 . Immer mehr auch von den Küsten weiter entferntere Habitate<br />
werden aufgesucht.(a.a.O.)<br />
5 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökotourismus</strong><br />
5.1 Begriffsbestimmungen<br />
Ist <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> eine Form des <strong>Ökotourismus</strong>? Um diese Frage<br />
beantworten zu können ist es sinnvoll, zunächst verschiedene Formen des<br />
Tourismus zu definieren.<br />
Auf den ersten Blick ist WW ein Segment des Naturtourismus, denn folgende<br />
Definition scheint diese touristische Aktivität treffend zu beschreiben: „...a form<br />
of travel to natural areas where the experience and appreciation of nature and<br />
natural phenomena is the prime motivation for visiting these places“ 41 . Was<br />
sonst sollte die Motivation von Millionen <strong>Whale</strong> Watchern sein, die für dieses<br />
Erlebnis mitunter große Entfernungen zurücklegen <strong>und</strong> hohe Preise bezahlen?<br />
Für einige vielleicht auch die Suche nach der Erfahrung, sich in einem<br />
Schlauchboot oder Seekajak einem Wal zu nähern, der viel größer sein kann<br />
als das Boot. Dann ist WW auch Abenteuertourismus oder ein „Nebeneffekt“<br />
einer Outdoor-Sportart.<br />
Ist das alles auch nachhaltig? Nicht unbedingt. Nur dann, wenn es „...sowohl<br />
die Ansprüche von Touristen als auch der Bevölkerung der Zielgebiete erfüllt,<br />
wobei außerdem zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten gesichert <strong>und</strong><br />
38 Vgl. Hoyt, 2001, S. 6<br />
39 Fisher, 1998; IFAW, 2000 zit. in Frey, 2003, S. 11<br />
40 Vgl. Ritter, 2004, S. 10 ff.<br />
41 Strasdas, 2002, S. 5<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 9 von 24
verbessert werden sollen. Ressourcen müssen so genutzt werden, dass<br />
ökonomische, soziale <strong>und</strong> ästhetische Bedürfnisse befriedigt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
kulturelle Integrität, wesentliche ökologische Prozesse, die biologische<br />
Artenvielfalt <strong>und</strong> lebenswichtige Systeme erhalten bleiben 42 .“ Nachhaltig<br />
können also viele Formen des Tourismus sein, wenn sie diese<br />
Voraussetzungen erfüllen.<br />
Aber dann ist doch auch <strong>Ökotourismus</strong> nachhaltig? Stimmt! Genau genommen<br />
ist <strong>Ökotourismus</strong>: “Environmentally responaible travel and visitation to natural<br />
areas, in order to enjoy and appreciate nature (and any accompanying cultural<br />
features, both past and present) that promote conservation, have a low visitor<br />
impact and provide for beneficially active socio-economic involvement of local<br />
people” 43 .<br />
An diesem „Dialog“ zeigt sich die Notwendigkeit der genauen Abgrenzung der<br />
verschiedenen genannten Tourismusformen.<br />
Kurz gesagt ist <strong>Ökotourismus</strong> als Konzept die nachhaltige Form des<br />
Naturtourismus, einschließlich ländlicher <strong>und</strong> kultureller Elemente 44 .<br />
Diese Arbeit stützt sich auf die folgende, präzisere Definition: „<strong>Ökotourismus</strong> ist<br />
eine Form verantwortungsbewussten Reisens in naturnahe Gebiete, bei dem<br />
das Erleben von Natur im Mittelpunkt steht. <strong>Ökotourismus</strong> minimiert negative<br />
ökologische <strong>und</strong> soziokulturelle Auswirkungen, trägt zur Finanzierung von<br />
Schutzgebieten oder Naturschutzmaßnahmen bei <strong>und</strong> schafft<br />
Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung. Indirekt soll<br />
<strong>Ökotourismus</strong> die Naturschutzakzeptanz relevanter gesellschaftlicher Akteure<br />
erhöhen“ 45 .<br />
Mariner <strong>Ökotourismus</strong> wird definiert als: „Ecotourism, that takes place in coastal<br />
and marine settings“ 46 <strong>und</strong> entspricht damit den zuvor genannten Definitionen<br />
mit der Einschränkung, sich auf nur eine Destination bzw. nur einen<br />
Lebensraum – das Meer <strong>und</strong> seine Küstengebiete – zu beziehen.<br />
<strong>Ökotourismus</strong> ist ein Konzept, dem bestimmte Prinzipien 47 <strong>und</strong> daraus<br />
abgeleitete Richtlinien zugr<strong>und</strong>e liegen. Entscheidend für die Bewertung<br />
ökotouristischer Angebote eines Unternehmens sind die mit den Aktivitäten<br />
verb<strong>und</strong>enen Effekte. Diese sollten folgende Kriterien erfüllen 48 :<br />
• Umweltverträglichkeit <strong>und</strong> soziokulturelle Verträglichkeit<br />
(Prinzip der Minimierung von Eingriffen)<br />
42<br />
WTO, WTTC (World Travel and Tourism Council), 1992, zit. in Lichtenberg, 2004 (leicht<br />
verändert)<br />
43<br />
World Conservation Union (IUCN), 1996, zit. in Drumm, 2002, S. 13<br />
44<br />
EplerWood, 2002, S. 7 (eigene Übersetzung)<br />
45<br />
Strasdas, 2001, S. 6<br />
46<br />
Halpenny, 2002, S. 7<br />
47<br />
Epler Wood, 2002, S.13<br />
48<br />
Strasdas, 1999, S.12<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 10 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
• Schaffung von Benefits (positive materielle oder immaterielle Wirkungen<br />
oder Vorteile für Schutzgebiete/Naturschutzprojekte <strong>und</strong> lokale Zielgruppen)<br />
• Schaffung von Umweltbewusstsein (a.a.O.)<br />
Daraus ergibt sich für das Angebotssegment WW die Schlussfolgerung, dass<br />
eine allgemeingültige Antwort auf die eingangs gestellte Frage nicht gegeben<br />
werden kann. Aussagen über die Einordnung von WW-Angeboten in die<br />
vorgestellten Tourismusformen sind nur nach Einzelfallprüfungen möglich.<br />
Prinzipiell kann jede der Varianten zutreffend sein.<br />
5.2 Potentiale <strong>und</strong> Gefahren des <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong><br />
Potentiale<br />
Insbesondere ökotouristische Angebote der Walbeobachtung vereinen eine<br />
Vielzahl von Potentialen. Sie können durch die Beteiligung von<br />
Wissenschaftlern an der Konzeption <strong>und</strong> Durchführung der Touren zu einem<br />
wirksamen Instrument des Artenschutzes werden. Direkt durch die<br />
Unterstützung von Forschungsprojekten, indirekt durch die Generierung<br />
finanzieller Mittel <strong>und</strong> durch breitenwirksame Aktivitäten zur Förderung des<br />
Umweltbewusstseins. WW-Tourismus stellt unter Einhaltung naturschutzfachlicher<br />
Richtlinien eine Alternative zur Zurschaustellung <strong>und</strong> verantwortungslosen<br />
Vermarktung einiger Arten in Delfinarien dar.<br />
WW kann darüber hinaus enorme sozioökonomische Effekte bewirken, <strong>und</strong><br />
damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung von Kommunen <strong>und</strong><br />
Regionen leisten. WW hat sich in einigen Ländern im Vergleich zum Walfang<br />
als die langfristig ökonomisch sinnvollere <strong>und</strong> profitablere Nutzungsform<br />
herausgestellt. In manchen Orten wird inzwischen mit WW mehr verdient, als<br />
zuvor auf den gleichen Schiffen mit konventioneller Fischerei, insbesondere bei<br />
zurückgehenden Fischbeständen 49 . In Walfangnationen wächst der Druck auf<br />
die Regierungen, sich mit Imageproblemen <strong>und</strong> dem Attraktivitätsverlust als<br />
touristisches Zielgebiet auseinanderzusetzen. Insbesondere unter dem Aspekt,<br />
dass einige dieser Staaten als klassische Reiseziele für Naturliebhaber gelten.<br />
Eine therapeutische Wirkung (insbesondere des Kontaktes mit Delfinen) auf<br />
Menschen wird beobachtet <strong>und</strong> diskutiert 50 .<br />
Gefahren<br />
Verantwortungsloses WW stellt ein hohes Gefahrenpotential für die<br />
aufgesuchten Walarten dar. Zu den kurzfristigen Effekten zählen z.B. direkte<br />
Störungen durch rücksichtslose Annäherung an die Wale (Trennung von<br />
Gruppen, Verletzungsgefahr, Lärm von Booten oder Flugzeugen...).(a.a.O.)<br />
49<br />
In Norwegen werden mit WW bereits doppelt so hohe Erträge erwirtschaftet wie mit Walfang<br />
<strong>und</strong> das WW-Potential ist vielversprechend. (Vgl. Frey, 2003, S. 11; Hoyt, 2001, S. 70)<br />
50<br />
Vgl. Ritter, 2004, S. 35 ff.<br />
________________________________________________________________<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 11 von 24
Langfristige Effekte (a.a.O.) sind dagegen häufig schwer vorauszusehen <strong>und</strong><br />
nachzuweisen, was die Bedeutung prophylaktischer Maßnahmen unterstreicht.<br />
Ein potentielles Risiko stellt Dauerstress durch pausenlose Beobachtung (v.a.<br />
von Delfinpopulationen) dar. Fütterung sowie „swim-with-Angebote“ können zu<br />
Verhaltensänderungen oder Erkrankungen der Tiere führen. Langfristige<br />
Auswirkungen sind beispielsweise Veränderungen der Fortpflanzungsrate oder<br />
der Lebensräume. Die Probleme unqualifizierter Walbeobachtung sind um so<br />
ernster, da sie Tiere betreffen, deren Lebensraum bereits durch verschiedene<br />
negative Einflüsse (z.B. Verschmutzung der Weltmeere) belastet ist.(a.a.O.)<br />
Eine Quelle unangepasster Vorgehensweisen beim WW ist häufig das Wecken<br />
falscher Erwartungen (Sichtungsgarantien) bei den Besuchern <strong>und</strong> eine<br />
Vermarktungsstrategie, die die Wale zu Objekten herabwürdigt. Ein Gr<strong>und</strong>satz<br />
des Wildlife <strong>Watching</strong> ist, dass jede Störung der Tiere in ihrem natürlichen<br />
Verhalten unterbleiben muss. (a.a.O.)<br />
Ein Risiko gehen auch Anbieter bzw. Destinationen ein, die sich ausschließlich<br />
auf das Segment WW konzentrieren, ohne die Kriterien nachhaltiger<br />
Entwicklung zu beachten. Eine Übernutzung der natürlichen Ressourcen kann<br />
zum Ausbleiben der Wale <strong>und</strong> in der Folge der Touristen führen.<br />
5.3 Die Praxis des WW<br />
In der Praxis zeigt sich ein sehr unterschiedliches Niveau des kommerziellen<br />
WW. Von Reisen mit dem Charakter wissenschaftlicher Expeditionen bis zu<br />
Kurzausflügen mit „Partyatmosphäre“ wird alles angeboten <strong>und</strong> genutzt.<br />
Ökotouristische Prinzipien werden nur teilweise angewendet. Nur in 35% der<br />
Fälle wurden 1998 naturk<strong>und</strong>liche Mitarbeiter beschäftigt 51 . Erst 43% der WW-<br />
Veranstalter unterstützen die wissenschaftliche Forschung <strong>und</strong> davon nur 9%<br />
regelmäßig. (a.a.O.) Offensichtlich wird die Mehrheit der Veranstalter ihrer<br />
Verantwortung nicht oder nicht ausreichend gerecht. Dies überrascht um so<br />
mehr, da viele Unternehmen, manchmal ganze Kommunen wirtschaftlich<br />
vollständig von der regelmäßigen Anwesenheit stabiler Walpopulationen<br />
abhängig sind <strong>und</strong> sie zudem das Feld des hochqualitativen WW anderen<br />
Anbietern überlassen. Zusätzlich wird die Gelegenheit ausgelassen, sich ein<br />
attraktives Image als umweltbewusster Veranstalter zu erarbeiten.<br />
Die Zahl nachhaltig agierender Tourismusunternehmen scheint jedoch zu<br />
wachsen. Es existieren zahlreiche Beispiele für erfolgreiches Management im<br />
marinen <strong>Ökotourismus</strong>. Eines davon ist „<strong>Whale</strong> Watch Kaikoura“ in Neuseeland<br />
(siehe Internetverzeichnis). In geradezu exemplarischer Weise wurde dort 1987<br />
in Eigeninitiative einer Maori-Gemeinde ein Unternehmen gegründet, das heute<br />
den Standard der Branche maßgeblich mitbestimmt. Zahlreiche internationale<br />
touristische Preise <strong>und</strong> Umweltauszeichnungen wie der „Green Globe“ (1997)<br />
für außergewöhnliche Erfolge bei der Realisierung von Umweltprogrammen<br />
belegen dies 52 .<br />
51<br />
Vgl. Hoyt, 2002, zit. in Frey, 2003, S. 9<br />
52<br />
Vgl.respect & IITF (Hrsg.), 2002, S. 120 ff. (Anmerkung: heute “Green Globe 21“)<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 12 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
Im internationalen Vergleich haben europäische Veranstalter ein hohes Niveau<br />
erreicht, dennoch gibt es Verbesserungsbedarf 53 .<br />
Trotz der starken Zunahme des WW fehlt es in den meisten Ländern an<br />
gesetzlichen Regelungen. In Europa gibt es solche Gesetze nur auf den<br />
Kanarischen Inseln <strong>und</strong> den Azoren 54 . Andere Gebiete oder einzelne<br />
Veranstalter haben freiwillig Verhaltensrichtlinien (Codes of Conduct) akzeptiert.<br />
Großen Anteil an der Erarbeitung von WW-Richtlinien <strong>und</strong> der Ausweisung von<br />
Meeresschutzgebieten haben nichtstaatliche Organisationen (NGO`s) 55 , die<br />
sich seit vielen Jahren für den Schutz der Meeressäuger einsetzen. Zeitgemäß<br />
wird dabei auch bewusst auf Synergieeffekte von Naturschutz <strong>und</strong> Tourismus<br />
gesetzt.<br />
Ein international gültiges Zertifikat für qualifiziertes WW gibt es bisher noch<br />
nicht. Dort, wo Regelungen für ein kontrolliertes WW bestehen werden aber<br />
häufig Lizenzen vergeben, für die von den Veranstaltern Auflagen erfüllt werden<br />
müssen 56 .<br />
6 Fallbeispiel<br />
Das Unternehmen „<strong>Whale</strong>safari Ltd.“, Andenes, Norwegen<br />
300 km nördlich des Polarkreises,<br />
im Nordpolarmeer <strong>und</strong> der<br />
norwegischen Küste dicht<br />
vorgelagert befinden sich die<br />
Inselgruppen der Lofoten <strong>und</strong><br />
Vesterålen. An deren nördlichstem<br />
Punkt auf der Insel Andøya liegt der<br />
Ort Andenes – Sitz von <strong>Whale</strong>safari<br />
Ltd. 57<br />
Als Gründungsjahr wird 1989<br />
angegeben. Der Firmensitz befindet<br />
sich in einem Gebäude einer<br />
stillgelegten Fischfabrik im Hafen.<br />
Die Haupteigner sind die Gemeinde Andøya <strong>und</strong> der Bezirk Nordland. 58 Auf<br />
dem Gebiet der Gemeinde Andøya (659 km 2 ) leben ca. 5.600 Einwohner. Der<br />
Ort Andenes hat ca. 2.900 Einwohner.<br />
53<br />
Vgl. Hoyt , 2003, S. 9<br />
54<br />
Vgl. Frey, 2003, S. 14<br />
55<br />
Beispiele werden im Internetverzeichnis genannt.<br />
56<br />
Lizenzierte Veranstalter <strong>und</strong> deren Boote sind oft an speziellen Logos oder Fahnen zu<br />
erkennen. (Ritter, 2004, S. 40)<br />
57<br />
Alle Informationen <strong>und</strong> Zahlen zum Unternehmen: http://www.whalesafari.no/ (23.02.2005)<br />
58<br />
Nach Auskunft eines Mitarbeiters von <strong>Whale</strong>safari Ltd. auf der InternationalenTourismus-<br />
Börse Berlin (ITB) 2005 wurde das Unternehmen inzwischen privatisiert. (03.05.2005)<br />
________________________________________________________________<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 13 von 24
6.1. Das Produkt<br />
Angeboten werden zwischen 25. Mai <strong>und</strong> 15. September ca. drei- bis<br />
fünfstündige Walsafaris zu einem 10 Seemeilen entfernten Beobachtungsareal,<br />
an dem sich in diesen Monaten regelmäßig Pottwale aufhalten. Gelegentlich<br />
werden auch Orcas, Minkwale <strong>und</strong> weitere Arten gesichtet. Hydrofone zur<br />
Ortung der Tiere gehören zur Ausstattung der Boote. Das Unternehmen<br />
garantiert aus Erfahrung eine 96-99%ige Chance Walen zu begegnen. Sollten<br />
keine Wale gesichtet werden, wird den Gästen die Teilnahme an einer zweiten<br />
Fahrt gratis ermöglicht.<br />
Die Walsafaris begleitet mindestens ein englischsprachiger Naturführer oder<br />
Biologiestudent. Ab Gruppengrößen von 15 Personen werden auch Touren mit<br />
französisch-, italienisch-, spanisch- oder deutschsprachigen Guides angeboten.<br />
Informationsmaterial gibt es ebenfalls in vier bis fünf Sprachen.<br />
Im Preis ist eine einleitende Führung durch das „<strong>Whale</strong> Center“ <strong>und</strong> ein<br />
Teilnahmezertifikat enthalten.<br />
Die Safaris werden mit zwei Schiffen (38m, 99 Passagiere <strong>und</strong> 28m, 80<br />
Passagiere) durchgeführt. Für wissenschaftliche Arbeiten stehen zusätzlich<br />
kleinere Boote zur Verfügung.<br />
6.2 Umweltschutz, Umweltbildung <strong>und</strong> Forschung<br />
Das Walzentrum wurde schon 1988 gegründet <strong>und</strong> kann auch ohne eine<br />
Teilnahme an den Walsafaris besichtigt werden. Besucher erleben ein<br />
thematisches Multimediaprogramm, <strong>und</strong> erhalten vor Antritt der Safari<br />
Basisinformationen über die Biologie der Wale, ihre Bedeutung im Ökosystem,<br />
Walfang in Norwegen <strong>und</strong> aktuelle Forschungsprojekte.<br />
Wissenschaftler aus Schweden, Finnland <strong>und</strong> Mexiko stehen in enger<br />
Verbindung mit <strong>Whale</strong>safari. Walforschern <strong>und</strong> Biologiestudenten zahlreicher<br />
Universitäten wird die Möglichkeit gegeben am Zentrum zu arbeiten, alle<br />
Einrichtungen zu nutzen <strong>und</strong> die Safaris zu begleiten.<br />
Exkurs zur Unternehmensgeschichte.<br />
S. Ostrowski <strong>und</strong> M. Calvert, zwei Schweden, erfuhren 1981 beim WW in<br />
Kanada von einem Orca-Forscher von der Möglichkeit auch in Skandinavien<br />
Wale beobachten zu können. Sie fuhren nach Norwegen <strong>und</strong> gründeten<br />
1983 „The Center for Studies of <strong>Whale</strong>s and Dolphins“ (CSVD). Beteiligt<br />
waren auch Biologen <strong>und</strong> Walfre<strong>und</strong>e aus verschiedenen Ländern<br />
Skandinaviens. Sie fanden nur wenige Orcas <strong>und</strong> die Finanzierung wurde<br />
schwierig. Als Lösung bot sich eine touristische Vermarktung an. 1987<br />
entdeckten sie eine Population Pottwale. Sie stellten ihre Idee vom WW der<br />
Gemeinde, der Tourismusbehörde <strong>und</strong> der Presse vor <strong>und</strong> gründeten „The<br />
Lofoten and Vesterålen <strong>Whale</strong> Safari Projekt“. 1989 wurde das Unternehmen<br />
von „Hvalsafari AS“ übernommen. Später erfolgte die Umbenennung in<br />
„<strong>Whale</strong>safari Ltd.“. (Vgl. Hagtun, WWF Arctic Bulletin, 3/95, S16)<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 14 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
Gestützt werden die Forschungsaktivitäten besonders durch die nationalen<br />
Sektionen des World Wildlife F<strong>und</strong> (WWF) in Dänemark, Schweden <strong>und</strong><br />
Norwegen, die zwei Forschungsprojekte über Pottwale <strong>und</strong> Orcas ermöglichten.<br />
Zur Finanzierung können aber auch die Besucher beitragen, denen angeboten<br />
wird Mitglied im von <strong>Whale</strong>safari gegründeten „The Royal International <strong>Whale</strong><br />
Safari Club“ zu werden.<br />
1995 wurde die „Andenes Cetacean Research Unit“ (ANCRU) gegründet.<br />
Aufgabe ist die Vertiefung von Umweltbildung <strong>und</strong> Forschung 59 .<br />
2002 ging der „Norwegian Sperm <strong>Whale</strong> ID-Catalogue“ online. In mehr als 10<br />
Jahren Forschung in Andenes ist ein „Album“ mit 2900 Fotografien der Fluken<br />
von Pottwalen entstanden. 380 dieser „Passbilder“ stehen im Internet<br />
Wissenschaftlern <strong>und</strong> Laien zur Identifikation der gesehenen Wale zu<br />
Verfügung 60 . Eigene Fotos zur evtl. Ergänzung der Datei können eingeschickt<br />
werden. Hauptsponsor des Projektes ist <strong>Whale</strong>safari.<br />
Im gleichen Jahr produzierte der WWF Norwegen eine Dokumentation zum<br />
Thema WW in Andenes. Ziel war es, einer breiteren Öffentlichkeit mehr<br />
Informationen über Wale anzubieten <strong>und</strong> sie in ihrem natürlichen Lebensraum<br />
zu zeigen. Der Schwerpunkt lag dabei besonders auf Umweltschutzaspekten.<br />
6.3 Ökonomische Effekte<br />
Seit seinem Bestehen konnte <strong>Whale</strong>safari seine Besucherzahlen kontinuierlich<br />
steigern. Ausgehend von 375 Gästen in der ersten WW-Saison stieg die<br />
Nachfrage auf 15.653 Gäste im Jahr 2003 61 .<br />
Die Gründe für den Erfolg formuliert der Geschäftsführer auf der Homepage wie<br />
folgt: „...Educational activties form the nucleus of our whale safari tours and our<br />
product involves research, learning and adventure joined together in one single,<br />
integrated unit. This concept attracts considerable attention from our visitors<br />
and makes our product quite unique. Furthermore our company has achieved a<br />
strong brand recognition within the whale watching business.”<br />
Mit dieser Strategie hat sich das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal <strong>und</strong><br />
bei einem anhaltenden Trend zum WW eine stabile Basis für wirtschaftlichen<br />
Erfolg geschaffen. Davon profitieren auch der Ort <strong>und</strong> die gesamte Region.<br />
Kleinere Unternehmen mit z.T. abweichenden Standards sind dem Beispiel<br />
gefolgt. Es existiert ein weiterer Anbieter in Stø, ebenfalls auf der Insel<br />
Andøya 62 . Am Tysfjord gibt es etwa acht WW-Unternehmen 63 . Deren Touren<br />
werden hauptsächlich im Oktober <strong>und</strong> November durchgeführt, woraus sich<br />
eine bedeutende Verlängerung der Saison ergibt. Besonders für die Hotellerie<br />
<strong>und</strong> Gastronomie hat dies positive Effekte. Von den Hotels werden Workshops<br />
59<br />
Vgl. Hagtun, 1995, S. 16<br />
60<br />
Vgl. http://130.241.163.46/spermwhale/ (25.02.2005)<br />
61<br />
Vergl. http://www.whalesafari.no/ (23.02.2005)<br />
62<br />
Nach eigenen Informationen aus 2003 hat der Anbieter in Nyks<strong>und</strong> seine Aktivitäten<br />
eingestellt.<br />
63<br />
Der Tysfjord wurde als WW-Destination bekannt, nachdem seit einigen Jahren im Herbst<br />
regelmäßig Orcas den Fjord aufsuchen. <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> wird am Tysfjord auch von einigen<br />
ausländischen Anbietern (UK, Schweden, Finnland <strong>und</strong> Deutschland) angeboten.<br />
________________________________________________________________<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 15 von 24
<strong>und</strong> Events organisiert, welche das Ziel der Umweltbildung unterstützen. Die<br />
Nachfrage nach „Bird <strong>Watching</strong>“, „Sea Kayaking“, „Deep-Sea Fishing“ <strong>und</strong><br />
anderen naturorientierten Angeboten dürfte sich ebenfalls verstärken. Mit WW<br />
hat sich Andenes ein eigenes Profil (WW-Hauptstadt Skandinaviens)<br />
geschaffen, welches eine bessere Vermarktung von Natur, Sport <strong>und</strong> Kultur<br />
ermöglicht 64 . Dieser Ausstrahlungseffekt wirkt positiv auf die gesamte<br />
Tourismusindustrie der Region.<br />
Touristische Ausgaben im Zusammenhang mit WW in Norwegen<br />
Jahr Anzahl Direkte Ausgaben Gesamtausgaben<br />
<strong>Whale</strong> Watcher<br />
USD<br />
USD<br />
1991 4.563 459.000 1.607.000<br />
1994 11.227 834.000 4.567.000<br />
1998 22.380 1.632.000 12.043.000<br />
(Tabelle: Hoyt, 2001, S.69)<br />
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der touristischen Ausgaben beim WW in<br />
Norwegen. Die direkten Ausgaben beziehen sich nur auf den Kauf der Tickets.<br />
Die Gesamtausgaben 65 schließen auch solche für Hotellerie, Gastronomie,<br />
Reisekosten ohne Flüge, Bekleidung, Filmmaterial <strong>und</strong> Souvenirs ein. Gezählt<br />
wurden nur Teilnehmer norwegischer Veranstalter. Von den 22.380 <strong>Whale</strong><br />
Watchern im Jahr 1998 waren 14.458 (65%) auf den Schiffen von <strong>Whale</strong>safari.<br />
Daraus ergibt sich der hohe Anteil des Unternehmens an der Wertschöpfung in<br />
der Region.<br />
Hoyt rechnet in seinem Report „<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> 2001“ an den IFAW<br />
beispielhaft vor, dass in Gemeinde- oder Landesbesitz befindlichen<br />
hochqualitativen WW-Unternehmen unter der Berücksichtigung der erzielten<br />
Bildungseffekte <strong>und</strong> der integrierten Forschung (als Beispiele für die<br />
zahlreichen positiven Benefits) der Gewinn deutlich über dem privat geführter<br />
Betriebe liegt. Er räumt ein, dass auch Privatunternehmer Mitglieder der<br />
Gemeinde sind <strong>und</strong> diese daher in beiden Varianten vom Erfolg profitiert.<br />
6.4 „Best Practice“ ?<br />
Umweltverträglichkeit<br />
Von Umweltschutzorganisationen erarbeitete Richtlinien für kommerzielles WW<br />
definieren den Standard für respektvolles <strong>und</strong> naturschutzfachlich<br />
unbedenkliches Agieren der Anbieter. Aus dem medialen Auftritt des<br />
Unternehmens ist nicht erkennbar, an welchen „Codes of Conduct“ sich<br />
<strong>Whale</strong>safari orientiert. <strong>Whale</strong>safari wird jedoch unterstützt von<br />
Verhaltensbiologen, deren Arbeitsschwerpunkte u.a. auf der Erforschung von<br />
Interaktionen zwischen WW-Booten <strong>und</strong> Walen liegen. Weiterhin lassen das<br />
64 Hoyt, 2001, S. 70<br />
65 Die Gesamtausgabenhöhe beruht auf Expertenberechnungen. Dabei wird von den direkten<br />
Ausgaben ausgegangen <strong>und</strong> mit Multiplikatoren zwischen 3,5 <strong>und</strong> 7,67 gerechnet. (a.a.O.)<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 16 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
langjährige Engagement des WWF <strong>und</strong> das Statement der <strong>Whale</strong> and Dolphin<br />
Conservation Society (WDCS) darauf schließen, dass die Anforderungen<br />
sanften WW erfüllt werden. Die WDCS hat <strong>Whale</strong>safari zuletzt 2003 wieder<br />
bescheinigt, eines der weltweit besten Unternehmen der Branche zu sein.<br />
Von Naturschutzorganisationen wird eine „garantierte Sichtung“ jedweder<br />
Spezies im allgemeinen kritisch bewertet. Durch derartige Versprechen wird<br />
eine hohe Erwatungshaltung bei den Besuchern aufgebaut <strong>und</strong> selbstbestimmtes<br />
Verhalten der Tiere ignoriert. Offenbar ist <strong>Whale</strong> Safari in der<br />
bevorzugten Situation, diese Garantie dennoch geben zu können, da die Wale<br />
sehr zuverlässig angetroffen werden.<br />
66 Leitung der Walsafaris von Fachleuten, wissenschaftliche Betreuung<br />
Einsatz von nur zwei Schiffen reduziert den Druck auf die Wale<br />
Verzicht auf „swim-with-Angebote“<br />
Nutzung bereits vorhandener baulicher Infrastruktur<br />
Sozio-kulturelle Verträglichkeit<br />
<strong>Whale</strong>safari ist ein norwegisches Unternehmen im eigenen Land. Die Besucher<br />
dagegen sind nur zu 7% Norweger. Die Mehrheit der Touristen kommt aus ca.<br />
40 verschiedenen Staaten, überwiegend aus Schweden, Deutschland, Spanien<br />
<strong>und</strong> Großbritannien (a.a.O.). Die WW-Saison in Andenes dauert 114 Tage. Für<br />
das „Rekordjahr“ 2003 bedeutete dies eine durchschnittliche Besucherzahl von<br />
weniger als 140 Gästen pro Tag. Viele dürften Tagesgäste sein. Bei einer<br />
Einwohnerzahl von 2900 wird die daraus resultierende minimale<br />
Fremdenverkehrsintensität auch im sehr dünn besiedelten Nord-Norwegen<br />
kaum zu Überfremdungseffekten führen. Dadurch bleibt die kulturelle Integrität<br />
erhalten. Möglich ist sogar eine Aufwertung der Identität durch die<br />
Wertschätzung der naturräumlichen <strong>und</strong> kulturellen Besonderheiten durch<br />
Touristen 67 .<br />
Eigentümer des Unternehmens sind die Gemeinde <strong>und</strong> der Bezirk. Dadurch ist<br />
die Partizipation der Bevölkerung an Entscheidungen auf demokratischem Weg,<br />
sowie eine Einflussnahme auf eine gerechte Einkommensverteilung gewährleistet.<br />
Soziale Interaktionen zwischen Mitarbeitern <strong>und</strong> Gästen werden durch die<br />
Struktur des Angebots gefördert.<br />
Kommunale Eigentümerschaft sichert Mitbestimmungsrechte der<br />
Bevölkerung<br />
Besucherzahlen liegen innerhalb sozialer Tragfähigkeitsgrenzen<br />
<strong>Whale</strong> Center vermittelt auch kulturelle Informationen<br />
66<br />
kennzeichnet Aspekte, die auf die Einhaltung ökotouristischer Prinzipien hinweisen<br />
67<br />
Im nördlichen Skandinavien gibt es Beispiele (Nyks<strong>und</strong>, ebenfalls auf den Vesterålen, erlebt<br />
derzeit eine [teilweise touristisch motivierte] Wiederbelebung) für Ortschaften die verlassen<br />
wurden, nachdem sie z.T. von der Versorgung abgeschnitten waren <strong>und</strong> die Bevölkerung keine<br />
Perspektiven mehr sah. Auch heute ist Landflucht besonders nördlich des Polarkreises ein<br />
aktuelles Thema.(persönliche Informationen)<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 17 von 24
Benefits<br />
Das Unternehmen ist der Initiator des WW in Norwegen. Inzwischen ist WW zu<br />
einem verlässlichen Entwicklungsfaktor dieser ländlich geprägten Küstenregion<br />
geworden. Wegen indirekten <strong>und</strong> induzierten ökonomischen Effekten profitieren<br />
nicht nur die Anbieter selbst von der steigenden Nachfrage.<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
Diversifizierung des touristischen Angebots<br />
Beitrag zur Sicherung der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region<br />
<strong>Whale</strong>safari beteiligt sich aktiv an der Erforschung der Meeressäuger. Die<br />
Kombination eines attraktiven touristischen Angebotes mit Forschungszielen<br />
zum Schutz der Natur sind fester Bestandteil der Firmenphilosophie.<br />
Bereitstellung wissenschaftlicher Arbeitsplätze 68<br />
Einwerbung von Fördermitteln zur Walforschung<br />
Unterstützung von Naturschutzprojekten<br />
Umweltbewusstsein<br />
Einen Beitrag zur Umweltbildung zu leisten <strong>und</strong> die Gäste für Naturschutzthemen<br />
zu sensibilisieren ist eine selbstgestellte Aufgabe des Teams von<br />
<strong>Whale</strong>safari. Dabei wird nicht moralisierend vorgegangen, sondern vielmehr<br />
versucht, Begeisterung für die Thematik zu wecken.<br />
Fazit<br />
Einleitende Informationen im Walzentrum obligatorisch<br />
Besuch der Ausstellungen auch für Nicht-K<strong>und</strong>en möglich<br />
mehrsprachige Angebote, öffentliche Vorlesungen<br />
Unterstützung der Arbeit von WWF, Radio <strong>und</strong> TV<br />
aktive Einbeziehung d. Gäste (Club-Mitgliedschaft, <strong>Whale</strong> ID-Catalogue)<br />
Von qualifizierten naturschutzfachlichen Institutionen ist <strong>Whale</strong>safari bereits<br />
mehrfach das hohe Niveau bescheinigt worden. Bei einer durch das IFAW<br />
durchgeführten Analyse der weltweiten Entwicklung des WW wurden dabei<br />
auch sozioökonomische Benefits erfasst.<br />
<strong>Whale</strong> Safari entspricht mit seinem Angebot nicht nur Naturschutzinteressen,<br />
sondern in vorbildlicher Weise auch weiteren ökotouristischen Kriterien.<br />
Interessant ist, dass die Begriffe „<strong>Ökotourismus</strong>“ <strong>und</strong> „Nachhaltigkeit“ auf der<br />
Homepage des Unternehmens nicht erwähnt werden. In Zeiten in denen diese<br />
Tourismusformen auch als Marketinginstrument zum „grünwaschen“ der<br />
68<br />
Der Wert eines bereitgestellten wiss. Arbeitsplatzes auf einem WW-Boot in den USA wird auf<br />
1.000 USD / Tag geschätzt. (Hoyt, 2001, S. 5)<br />
________________________________________________________________<br />
Seite 18 von 24 <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann
„ehemals weißen Industrie“ missverstanden <strong>und</strong> auch missbraucht werden 69 ,<br />
geht man in Andenes andere Wege. Ökotouristische Gr<strong>und</strong>prinzipien wurden<br />
Idealerweise schon in der Gründungsphase berücksichtigt. In den Folgejahren<br />
hat sich deren konsequente Umsetzung als wesentlicher Faktor der positiven<br />
Unternehmens- <strong>und</strong> damit auch der Regionalentwicklung herausgestellt.<br />
Zusätzlich tritt <strong>Whale</strong> Safari damit den Beweis an, dass WW-Tourismus mit<br />
hohem Qualitätsanspruch eine nachhaltige <strong>und</strong> profitable Alternative zum<br />
Walfang ist 70 !<br />
„<strong>Whale</strong> Safari Ltd.“ ist ein Modellbeispiel für gute Praxis im marinen<br />
<strong>Ökotourismus</strong>.<br />
7 Schlussfolgerungen<br />
<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> ist ein klassisches Beispiel für „nature-based Tourism“. Es<br />
bietet auch in besonderem Maß Voraussetzungen für die Realisierung<br />
ökotouristischer Angebote. Verschiedene Projekte mit Modellcharakter belegen<br />
dies deutlich. Das rasante Wachstum des Segments <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> zeigt das<br />
große Interesse der Touristen an intakter Natur <strong>und</strong> eindrucksvollen Tierarten.<br />
Im Gegensatz zum „klassischen Wildlife-Touroperator“ nutzen ökotouristische<br />
Veranstalter dieses Potential weitaus effektiver. Bei optimalem Management<br />
sind positive Effekte im Naturschutz, in der Umweltbildung <strong>und</strong> für die<br />
Kommunen zu erwarten.<br />
Die beteiligten Interessengruppen stehen vor der großen Herausforderung, wie<br />
dem ungebremsten Massenansturm in vielen WW-Destinationen zu begegnen<br />
ist. Auch ökotouristische Angebote können zu Problemen führen, wenn<br />
relevante Tragfähigkeitsgrenzen überschritten werden. Da es bisher kaum<br />
gesetzliche Regelungen gibt, sind freiwillige Selbstverpflichtungen der<br />
Reiseveranstalter ein wirksamer Schritt mit großer Symbolkraft.<br />
Der WWF hat die Wale stellvertretend für verschiedene bedrohte Meerestiere in<br />
sein Programm zum Schutz der „Flagship-Species“ aufgenommen. Die<br />
kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, das Überleben aller Walarten<br />
zu sichern. Naturschutz <strong>und</strong> Tourismus müssen sich dieser Aufgabe<br />
gemeinsam stellen. Nur so entwickelt sich <strong>Whale</strong> Whatching zu einer „Win-Win<br />
Situation“ für Wal <strong>und</strong> Mensch.<br />
69 Vgl. Epler Wood, 2002, S. 12<br />
70 Diese Tatsache gewinnt an Bedeutung, da sich Norwegen seit 1982 nicht mehr an das<br />
weltweite Verbot des Walfangs hält. Derzeit werden jährlich ca. 700 Zwergwale getötet.<br />
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<strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong> <strong>und</strong> <strong>mariner</strong> <strong>Ökotourismus</strong>, Ralf Seltmann Seite 19 von 24
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Wissenschaftliche Institutionen<br />
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Ausgewählte <strong>Whale</strong> <strong>Watching</strong>-Veranstalter<br />
http://www.whalesafari.no/<br />
http://www.whalewatch.co.nz/<br />
Weitere interessante Seiten<br />
http://www.greenglobe.org/<br />
http://www.physics.helsinki.fi/whale/<br />
http://www.kentrygiel.com/legendsofthewhale/index2.html<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Titelseite: www.whalesafari.no/whalesafari/history.html<br />
Karte S. 13: www.colibri-berlin.de/Reisen/NorwegenSWT/<br />
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