Methoden der Bedarfsabklärung - FAssiS - Fachstelle Assistenz ...
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Katharina Kanka<br />
Plaffeien (FR)<br />
Schweiz<br />
www.fassis.net<br />
<strong>Fachstelle</strong> <strong>Assistenz</strong> Schweiz „Vom Bedürfnis zum Bedarf“<br />
1. Pilotversuch <strong>Assistenz</strong>budget<br />
22. standardisierte Kriterien<br />
3. Controlling / Anreize<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
1
<strong>Assistenz</strong> – vom Betreuten zum Unternehmer<br />
BBedarfsab‐ d f b PPersönliches ö li h BBudget d t Bhid Behin<strong>der</strong>te t wählt ählt Lit Leistungserbringer bi<br />
klärung<br />
• Institution<br />
• Organisation / Selbständige<br />
A<strong>Assistenz</strong>budget i t b d t • PPersönliche ö li h A<strong>Assistenz</strong> i t<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
2
Pilotversuch <strong>Assistenz</strong>budget g<br />
www.assistenzbudget.ch<br />
Art. 1a IVG<br />
c. zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung <strong>der</strong><br />
betroffenen Versicherten beitragen<br />
2000 – 2003 Revision des Bundesgesetzes zur Invalidenversicherung (IV)<br />
2003 Projekteingabe <strong>FAssiS</strong><br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
2005 – 2008 Pilotversuch <strong>Assistenz</strong>budget (PAB)<br />
2008 Bundesrat will <strong>Assistenz</strong>beitrag einführen<br />
2009 – 2011/12 Verlängerung Pilotversuch, Einführung <strong>Assistenz</strong>beitrag<br />
3
Zielgruppe<br />
• im IV‐Alter (0 – 65 Jahre)<br />
• BezügerIn Hilflosenentschädigung (HE)<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
Teilnehmende Pilotversuch<br />
Solo<br />
Sehbehind.<br />
Kin<strong>der</strong><br />
Beistand<br />
Ehepaar<br />
K seit<br />
Geburt<br />
4
<strong>Bedarfsabklärung</strong> (PAB)<br />
anerkannte <strong>Assistenz</strong>bereiche<br />
1. Alltägliche Lebensverrichtungen (ATL)<br />
2. Haushalt<br />
3. Freizeit<br />
4. medizinische Pflege<br />
55. Bild Bildung / Ab Arbeit it/ / EEngagement t/ / Ki Kin<strong>der</strong>erziehung<br />
d i h<br />
6. Überwachung / Nachtdienst<br />
anerkannter <strong>Assistenz</strong>bedarf<br />
• regelmässiger Bedarf an persönlicher Hilfe zur Alltagsbewältigung<br />
• alle Formen <strong>der</strong> in in‐/direkten /direkten Hilfe<br />
• Zeitbedarf aktiver <strong>Assistenz</strong>zeiten<br />
• Schwankungen in Ø umgerechnet<br />
• nicht vorgängig g ggpplanbare akute Phasen Psychischbehin<strong>der</strong>ter<br />
y<br />
• je Bereich Kontrolllimiten (nach Hilflosigkeit)<br />
• Umrechnung in Geldbetrag<br />
• abzüglich mo<strong>der</strong>ate Kostenbeteiligung<br />
• Höchstbetrag max. 16 Std. + Nacht (abzgl. an<strong>der</strong>e Leistungen)<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
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<strong>Assistenz</strong>bedarf erwachsene HE-BezügerInnen (PAB)<br />
Selbstdeklaration Abklärung IV‐Stelle <strong>Assistenz</strong>budget<br />
(+ <strong>Assistenz</strong>pauschale)<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
HE leicht<br />
Ø 1,5 Std<br />
HE schwer<br />
Ø 7,5 Std +<br />
1/2 Nacht<br />
40% weniger i SSpitex it<br />
HE mittel<br />
Ø 3,5 Std<br />
Nachweis<br />
• Arbeitsverträge<br />
• Anmeldung ArbeitgeberIn<br />
• Rechnungen Dienstleister<br />
• Reserve max. 1 AB<br />
6
“<strong>Assistenz</strong>budget für alle“ ‐ Integrationsversicherung (IV)<br />
… wir wollen zusammen bleiben<br />
damit Behin<strong>der</strong>te und ihre Angehörigen selber Persönliche AssistentInnen anstellen können<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
7
“<strong>Assistenz</strong>budget für alle“ ‐ Integrationsversicherung (IV)<br />
… lesen Fremde Ihre Liebesbriefe?<br />
damit Behin<strong>der</strong>te und ihre Angehörigen selber Persönliche AssistentInnen anstellen können<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
8
“<strong>Assistenz</strong>budget für alle“ ‐ Integrationsversicherung (IV)<br />
… und wie duschen Sie?<br />
für ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben Behin<strong>der</strong>ter und ihrer Angehörigen<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
10
“<strong>Assistenz</strong>budget für alle“ ‐ Integrationsversicherung (IV)<br />
und bald ziehe ich in eine eigene Wohnung<br />
… ich habe meinen Traumjob gefunden<br />
damit Behin<strong>der</strong>te und ihre Angehörigen selber Persönliche AssistentInnen anstellen können<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
9
“<strong>Assistenz</strong>budget für alle“ ‐ Integrationsversicherung (IV)<br />
damit Behin<strong>der</strong>te und ihre Angehörigen selber Persönliche AssistentInnen anstellen können<br />
© <strong>FAssiS</strong>
<strong>Bedarfsabklärung</strong> – Schlüssel zum Budget<br />
gerechte<br />
• Gleichbehandlung<br />
• unabhängige Stelle<br />
• einheitliches Abklärungsinstrument<br />
• freie Wahl des Leistungserbringers<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
effiziente<br />
• Kosten‐Nutzen‐Verhältnis<br />
•Anreize für Behin<strong>der</strong>te<br />
•Anreize für Dienstleister<br />
Mittelzusprache p<br />
Individualität achtende<br />
• Persönlichkeitsentwicklung<br />
11
Tagesbedarf an persönlicher Hilfestellung Art <strong>der</strong> Hilfe (inkl. Quali)<br />
anleiten lit<br />
ausführen<br />
überprüfen<br />
Bereich<br />
ATL<br />
Haushalt<br />
Arbeit<br />
……<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
Tag (16 Std.) Nacht
Selbstdeklaration – individuelle Bedürfnisse: „Ich brauche ….“<br />
• wichtiges Element<br />
• Ankreuzen statt offene Fragen<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
„Ich brauche 2 Std. Hilfe bei<br />
<strong>der</strong> Körperpflege“<br />
Wie viele Minuten Hilfe benötigen Sie bei …?<br />
Bitte umschreiben Sie Art und Umfang <strong>der</strong> Hilfe: …<br />
Ich kann alleine<br />
in/aus Dusche transferieren<br />
mich abtrocknen<br />
Zusätzliches<br />
ich muss ständig überwacht o<strong>der</strong> gehalten werden<br />
12
Standardisierte Einzeltarife<br />
• Festlegung einzelner Leistungen (Zeit/Quali)<br />
• Normalitätsprinzip beachten (inkl. Marktwert)<br />
• iindividuelle di id ll Lebensgestaltung Lb tlt respektieren kti<br />
• Spannweite offen halten (0 –24 Std.)<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
vP P benötigt b öti tHilf Hilfe beim bi …<br />
4 Min. in/aus Dusche transferieren<br />
4 Min. sich abtrocknen<br />
Leistungskatalog „Otto Normalo“<br />
• täglich 1‐mal Duschen / 45 Min.<br />
• wöchentlich öh tlih11‐mal l Bd Baden (60)<br />
• 3‐mal täglich Zähne putzen (15)<br />
• ….<br />
Zusätzliches<br />
20 Min. muss ständig überwacht o<strong>der</strong> gehalten werden<br />
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standardisierte Bedarfsgruppen<br />
• Pauschalisierung <strong>der</strong> Einzeltarife<br />
• Umschreibung „Selbständigkeitsgrad“<br />
• Umschreibung „Leistung Leistung“<br />
• Spannweite offen halten (Zuschläge)<br />
Bedarfsgruppe „benötigt bei<br />
den meisten Verrichtungen in<br />
<strong>der</strong> Küche Hilfe“<br />
Slbtädikit Selbständigkeitsgrad d(Mi (Min./Woche) /W h )<br />
(0) kann die in <strong>der</strong> Küche anfallenden Arbeiten selbstständig verrichten<br />
(30) kann selbstständig kochen, benötigt aber Anleitung und/o<strong>der</strong> Hilfe bei einzelnen<br />
Verrichtungen<br />
(120) kann kochen, aber nicht selbstständig, und benötigt Hilfe bei verschiedenen<br />
Verrichtungen<br />
(350) kann bei einzelnen Tätigkeiten mithelfen mithelfen, kann aber nicht selber kochen<br />
(420) kann nicht selber kochen<br />
Leistung<br />
(420) Tägliche Zubereitung von 3 Mahlzeiten sowie Zwischenmahlzeiten, Getränke<br />
zubereiten, Vorratshaltung, Küche in Ordnung halten (ohne Eigenleistung <strong>der</strong> vP)<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
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standardisierte Profilgruppen<br />
• Zuordnung zu Einzeltarifen/Bedarfsgruppen<br />
• (noch) nicht abschliessend zuteilbar<br />
Profilgruppe 6<br />
Hochgradige Sehschwäche (ohne an<strong>der</strong>e Behin<strong>der</strong>ung)<br />
Hilflosigkeit: Son<strong>der</strong>fall leicht<br />
Gebrechenscodes 411‐428, 661/861<br />
FFunktionsausfallcodes k i f ll d 22 22, 28<br />
Profilgruppe „Codes“<br />
• Gebrechenscode 390<br />
(angeborene cerebrale Lähmung)<br />
• Funktionsausfallcode 91<br />
(mehrfache Ausfälle geistiger, psychischer<br />
und körperlicher Art)<br />
• Hilflosigkeit schwer<br />
• weiteres it<br />
(z.B. keine Sprache, Beatmung)<br />
<strong>Assistenz</strong>bedarf (ATL)<br />
An An‐/Ausziehen: /A s iehen ZZusammenstellen sammenstellen <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>, Klei<strong>der</strong> auf a fFle Flecken ken kontrollieren<br />
Mobilität Wohnung: selbständig<br />
Essen: selbständig<br />
Körperpflege: einzelne Verrichtungen (rasieren / Nägel schneiden)<br />
Notdurft: in gewohnter Umgebung selbständig<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
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Finanzierer: „Wie viel Geld braucht‘s?“<br />
Profilgruppe „Codes“<br />
• Gebrechenscode 390<br />
(angeborene cerebrale Lähmung)<br />
• Funktionsausfallcode 91<br />
(mehrfache Ausfälle geistiger, psychischer<br />
und körperlicher Art)<br />
• Hilflosigkeit schwer<br />
• weiteres<br />
(z (z.B. B keine Sprache Sprache, Beatmung)<br />
Yardstick Competition p<br />
„Diese Behin<strong>der</strong>ten haben<br />
im Vorjahr Ø 70.‐ für die<br />
Hilfe bei <strong>der</strong> Körperpflege<br />
ausgegeben“<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
Individuelles Bedürfnis: „Ich<br />
brauche 2 Std. Hilfe bei <strong>der</strong><br />
Kö Körperpflege“ fl “<br />
Bedarf<br />
LLeistungskatalog i k l „Otto O Normalo“ N l “<br />
• täglich 1‐mal Duschen / 45 Min.<br />
• wöchentlich 1‐mal Baden (60)<br />
• 33‐mal mal täglich Zähne putzen (15)<br />
• ….<br />
Bedarfsgruppe d f „benötigt b bbei<br />
den meisten Verrichtungen <strong>der</strong><br />
Körperpflege Hilfe“<br />
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Steuerungsmodell gemäss Yardstick Competition<br />
Start<br />
Budgetbedarf gemäss Datenbasis vorausgegangener Periode<br />
je Profilgruppe / Einflussfaktoren analysieren<br />
Yardstick Competition<br />
„Diese Diese Behin<strong>der</strong>ten Behin<strong>der</strong>ten haben<br />
Bedarf je Individuum berechnen inkl. inkl Inflationsausgleich<br />
im Vorjahr Ø 70.‐ für die (Teuerungszuschlag)<br />
Hilfe bei <strong>der</strong> Körperpflege<br />
ausgegeben“ gg<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
Persönliches Budget Individuen mitteilen und<br />
Erläuterung g des Modell<br />
Abrechnung Individuum mit Anreiz zu sparsamen Umgang:<br />
• bis zu 100% des Überschusses behalten<br />
• Mehrausgaben bis zu 100% selber tragen / Einzelfallanalyse /<br />
„Kredit“ d “ aufnehmen f h (Notfall ( f llabsichern) b h )<br />
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Fazit<br />
• flächendeckende Einführung des Budgetmodells ist notwendig<br />
• ca. 1/10 möchte Arbeitgebermodell leben<br />
• Heimaustritte wird es wenige geben, Heimeintritte werden vermieden<br />
• langfristig kann Anzahl HeimbewohnerInnen um rund ¼ gesenkt werden<br />
• Entwicklung eines guten <strong>Bedarfsabklärung</strong>sinstrument ist anspruchsvoll<br />
• Selbstdeklaration ist wichtiges Element <strong>der</strong> <strong>Bedarfsabklärung</strong><br />
• Ankreuzen statt offene Fragen<br />
• Bedürfnisse ≠ anerkannter Bedarf<br />
• Bereiche/Arten <strong>der</strong> Persönlichen Hilfe haben sich bewährt<br />
• Abstützung auf aktive Hilfezeiten ist sinnvoll<br />
• allgemeingültige standardisierte Kriterien sind festzulegen<br />
• Anreize sind zu beachten<br />
• dynamisches System mit Yardstick Competition ermöglicht Entwicklung/Optimierung<br />
© <strong>FAssiS</strong><br />
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