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Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und ... - Familientext.de

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Vorwort<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr sind ca. 170.000 Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendliche von <strong>de</strong>r Scheidung ihrer<br />

Eltern betroffen. Tausen<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen erleben die Trennung<br />

ihrer nicht <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r verheirateten Eltern. Etwa 30.000 <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

Scheidung o<strong>de</strong>r Trennung ihrer Eltern betroffenen Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

sind dauerhaft einem stark eskalierten elterlichen Konflikt ausgesetzt. We<strong>de</strong>r<br />

gerichtliche noch außergerichtliche Interventionen vermögen diesen Konflikt<br />

zu lösen o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st in seinen Wirkungen zu mil<strong>de</strong>rn. Versuche <strong>de</strong>r Klärung<br />

sorge- <strong>und</strong> umgangsrechtlicher Fragen scheitern regelmäßig in diesen<br />

Fällen »hochstrittiger« o<strong>de</strong>r »hochkonflikthafter« Elternschaft. Es liegt auf <strong>de</strong>r<br />

Hand, dass ein solch’ anhaltend hohes Konfliktniveau zwischen <strong>de</strong>n Eltern <strong>mit</strong><br />

erheblichen Risiken für die Entwicklung <strong>de</strong>r betroffenen Kin<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en ist,<br />

wie einschlägige Forschungsstudien belegen. Und es verw<strong>und</strong>ert auch nicht,<br />

dass diese Entwicklungsrisiken, die meist über Jahre hinweg bestehen, häufig<br />

in tatsächliche Gefährdungen <strong>und</strong> Schädigungen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>swohls mün<strong>de</strong>n.<br />

Wenn es darum geht, diese hochproblematischen intrafamilialen Folgen<br />

eskalierter Elternkonflikte zu minimieren, kommt es zunächst einmal darauf<br />

an, dass die an Kindschaftsrechtsverfahren auf Seiten <strong>de</strong>r Familiengerichtsbarkeit<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Jugendhilfe beteiligten Akteure die Hochkonflikthaftigkeit <strong>de</strong>r<br />

elterlichen Beziehung möglichst frühzeitig erkennen <strong>und</strong> Zugang zu diesen<br />

Familien fin<strong>de</strong>n, da<strong>mit</strong> ihnen passgenaue, an ihrer spezifischen Situation ausgerichtete<br />

Hilfen zuteilwer<strong>de</strong>n können. Wichtig ist dabei insbeson<strong>de</strong>re auch,<br />

dass die unterschiedlichen beteiligten Institutionen <strong>und</strong> Berufsgruppen <strong>mit</strong><br />

ihren jeweils eigenen professionellen Hintergrün<strong>de</strong>n in die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong><br />

Familien einbezogen wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt<br />

zusammenwirken.<br />

Um diesen Anliegen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong> Evaluation zielgruppenspezifischer<br />

Diagnosetools <strong>und</strong> Unterstützungsprogramme Rechnung zu tragen,<br />

hat das B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend das Verb<strong>und</strong>projekt<br />

»Kin<strong>de</strong>rschutz bei hochstrittiger Elternschaft« <strong>de</strong>s Deutschen Jugendinstituts<br />

(DJI) e.V., <strong>de</strong>s Instituts für angewandte Familien-, Jugend- <strong>und</strong><br />

Kindheitsforschung (IFK) e.V. an <strong>de</strong>r Universität Potsdam <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eskonferenz<br />

für Erziehungsberatung (bke) geför<strong>de</strong>rt. Die vorliegen<strong>de</strong> Handreichung<br />

greift die zentralen Ergebnisse aus diesem Forschungsprojekt auf <strong>und</strong><br />

gibt praktische Orienthilfen für fachliches Han<strong>de</strong>ln zur Sicherung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>swohls<br />

an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Familiengericht <strong>und</strong> Jugendhilfe in Fällen<br />

hochkonflikthafter Elternschaft.<br />

Dr. Heike Schmid-Obkirchner<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

Berlin im Mai 2010<br />

7 <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong> <strong>Trennungs</strong>- <strong>und</strong> Scheidungsfamilien: Eine Handreichung für die Praxis

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