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Chat mit Christine Wenmakers, Sprecherin des - Familienbotschaft MV

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Live-<strong>Chat</strong> <strong>mit</strong> der <strong>Sprecherin</strong> <strong>des</strong> „Lokalen Bündnisses für<br />

Familien auf Rügen“, <strong>Christine</strong> <strong>Wenmakers</strong>, 13.12.2007<br />

Heute fand der dritte Live-<strong>Chat</strong> im Rahmen der<br />

„<strong>Familienbotschaft</strong>-<strong>MV</strong>“ statt. Diesmal<br />

beantwortete <strong>Christine</strong> <strong>Wenmakers</strong> vom Verein<br />

„Rügen tut gut e.V.“ die Fragen rund um das<br />

Thema „Bündnisarbeit in Mecklenburg-<br />

Vorpommern“<br />

Hier können Sie noch einmal alle<br />

Fragen und Antworten nachlesen:<br />

Moderator:<br />

Liebe <strong>Chat</strong>-Besucherinnen und –besucher,<br />

der Live-<strong>Chat</strong> <strong>mit</strong> unserer heutigen <strong>Chat</strong>partnerin vom „Lokalen Bündnis für Familien auf<br />

Rügen“ <strong>Christine</strong> <strong>Wenmakers</strong> ist nun gestartet.<br />

Sie können jetzt Ihre Fragen direkt an Frau <strong>Wenmakers</strong> stellen.<br />

A.Schmeel:<br />

Guten Tag, mich interessiert, was Lokale Bündnisse bewegen und ändern können und ob sie<br />

ersnt genommen werden bei der Politik.<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Lokale Bündnisse sind Ausdruck eines familienfreundlichen Denkens. Da es inzwischen im<br />

Bun<strong>des</strong>gebiet mehr als 400 Bündnisse gibt, kann ich keine Aussagen für alle machen. Das<br />

wäre zu pauschal. Allerdings erlebe ich die Bündnisse in unserem Land so, dass sich in ihnen<br />

ja Vertreter vieler Institutionen trefffen und das hat immer eine starke Wirkung. Auch die<br />

vielen Projekte und Initiativen, die durch Bündnisse angschoben und druchgeführt werden,<br />

verändern natürlich das Umfeld. Und neben der regionalen Ausstrahlung, gibt es natürlich<br />

auch die bun<strong>des</strong>weite Wirkung, die die Bündnisse unseres Lan<strong>des</strong> aussenden. Und letzendlich<br />

kommt die Politik um gesellschaftliche Strömungen nicht herum. Das sieht man ja, wenn man<br />

die Aufmerksamkeit für Familienpolitik heute <strong>mit</strong> der vor fünf Jahren vergleicht. Damals war<br />

es ja noch "Gedöns"... ;-).<br />

A.Schmeel:<br />

Macht es denn Ihrer Meinung nach Sinn, Politiker oder Partein <strong>mit</strong> in das Bündnis zu holen?<br />

Dann hat man doch gleich wichtige Vertreter z.B. der Kommunalpolitik <strong>mit</strong> dabei und die<br />

können unser Anliegen in ihre Gremien und Ausschüsse <strong>mit</strong> beraten.<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

In unser Bündnis nehmen wir KEINE Partner als Vertreter politischer Parteien auf. Und ich<br />

glaube, das ist eine guten Entscheidung gewesen, denn es verhindert, das wir funktionalisiert<br />

werden. Es hat bzgl. dieser Entscheidung im Vorfeld angeregte Diskussionen gegeben, aber<br />

dann hat das Bündnis einstimmig entschieden. Aber viele der Partner leben ja täglich Politik.<br />

Wenn Sie ein Vertreter <strong>des</strong> DGB oder der IHK sind, sind sie politisches Denken gewohnt und<br />

das kommt der Bündnisarbeit dann positiv zugute. Darüber hinaus wenden wir uns natürlich<br />

auch <strong>mit</strong> unseren Ideen an die politischen kommunalen Gremien.


P. Anders:<br />

Hallo, bei uns gibt es ein Lokales Bündnis für Familie, aber es ist alles etwas mühsam. Nun<br />

wüßte ich gerne welche Erfahrungen Sie haben um die Bündnisarbeit in Schwung zu bringen.<br />

Wir sind zwar viele Bündnispartner, aber es fehlt einer, der alles koordiniert und auch etwas<br />

Geld dafür hat. Sehen Sie hier Möglichkeiten der Unterstützung? Woher kann man Geld<br />

bekommen?<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Es ist immer schwierig, etwas anzuschieben, wenn man weder Sach<strong>mit</strong>tel, noch vorhandenes<br />

Personal hat. Viele Bündnisse sind in Familienzentren o.ä. angegliedert und da wird die<br />

anfallende Arbeit einfach <strong>mit</strong>erledigt. Ich denke, das ist auch legitim, wenn es im Rahmen<br />

bleibt. Sobald ein Bündnis aber größere Projekte durchführt, muss es einen Verantwortlichen<br />

geben, der die Fäden in den Händen hält. Viele Bündnisse behelfen sich, indem sie GAP-<br />

Stellen beantragen. Für Sach<strong>mit</strong>tel kann man allerdings nur auf Spenden hoffen. Aber ich<br />

warne immer davor, zu ungeduldig zu sein. Bündnisse sind wir Pflänzchen. Auch sie<br />

brauchen Zeit und Mühe, bis sie blühen. Und manchmal erlebt man in der Bündnisarbeit eben<br />

auch Rückschritte - Partner verlassen das Bündnis, es gibt negative Presse o.ä. - , aber danach<br />

kommt dann immer die Erholungs- und Neubesinnungsphase. Und das ist alles in allem ein<br />

wichtiger und notwendiger Prozess. Also: nicht nachlassen, aber sich auch nicht <strong>mit</strong><br />

Erwartungen überfordern!<br />

J. Maler:<br />

Liebe Frau <strong>Wenmakers</strong>, ich hatte schon öfter das Vergnügen Sie auf verschiedenen<br />

Veranstaltungen zu treffen und Ihren Vorträgen zuzuhören. Ich finde es immer ganz toll und<br />

informativ.<br />

Wir bemühen uns gerade um die Gründung eines Bündnisses bzw. haben erste Ideen dazu für<br />

unsere Region. Aber es ist doch nicht so einfach, viele Partner zusammen zu bekommen. Wir<br />

würden gern Unternehmer <strong>mit</strong> in das Bündnis holen aber es scheint schwierig zu sein. Trotz<br />

der vielen Aktionen auch von Familienministerium usw. sind die nicht daran interessiert. Und<br />

<strong>mit</strong> Geld oder Spenden sieht es auch schlecht aus. Wieviel Bündnispartner sind denn Ihrer<br />

Meinung nach überhaupt sinnvoll? Hier gehen bisher auch die Meinungen auseinander.<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Der Unterneher - das scheue Reh ,-)... Bitte bedenken Sie, wenn Sie Unternehmen<br />

ansprechen, müssen sie im Vorfeld überlegen, welcher Nutzen sich aus der Kooperation für<br />

BEIDE ergeben soll. Es reicht nicht aus zu sagen, dass das Bündnis Geld oder Sachleistungen<br />

braucht. Stellen Sie sich vor an Ihre Tür klopft ein Vertreter. Sie werden ihn nur dann<br />

hereinlassen, wenn Sie sein Angebot interessant finden. Und nicht aus Nächstenliebe.<br />

Unternehmen müssen vorrangig Geld verdienen und Mehrwert schaffen. Wenn ihnen das<br />

nicht gelingt, gibt es das Unternehmen nicht mehr lange. Also ist das das legitime primäre<br />

Ziel. Aber Unternehmen brauchen auch positive Publicity und viele wollen sich auch<br />

gesellschaftlich engagieren. Für geschenktes Geld muss es aber trotzdem immer eine<br />

Gegenleistung geben und die liegt bei der Büdnisarbeit natürlich meistens im ideelen Bereich.<br />

Überlegen Sie, was Sie für die unternehmen tun können und beklagen Sie bitte nicht, dass die<br />

Untenehmen zu wenig für Sie tun.<br />

Bei der Bündnisgröße rate ich bei ca. 10-12 Partnern anzufangen. Sonst wird es<br />

unübersichtlich und die Kommunikation schwierig. Lieber weniger Engagierte,als viele "Pro-<br />

Forma-Partner".


M. Bartels:<br />

Frau <strong>Wenmakers</strong>, ich habe neulich auf der Homepage der <strong>Familienbotschaft</strong> gelesen, dass der<br />

Sozialminister Erwin Sellering ein "Familienparlament" für Mecklenburg-Vorpommern<br />

aufstellen möchte. Was halten Sie von dieser Idee? Meinen Sie, dass dort wirklich Eltern<br />

<strong>mit</strong>entscheiden können?<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Ich glaube, das Familienparlament bietet eine große Chance. Soweit ich weiss, laufen bereits<br />

die Vorbereitungen, denn es bedarf natürlich viel Organisation, bis alles anlaufen kann. Ich<br />

glaube aber, dass es nicht viel Sinn macht, nur Eltern in ihrer Funktion als "Eltern"<br />

einzubeziehen. Denn viele der Parlamentarier sind ja "privat" Eltern. Meiner Meinung nach<br />

muss es über den Elternstatus hinaus ein familienpolitisches Engagement sein, was die<br />

Parlamentarier als Quasi-Qualifikation besitzen müssten. So etwas die Arbeit in einem<br />

Familienzentrum, lokalen Bündnis o.ä.. Ich fände es auch sehr sinnvoll, wenn das<br />

Familienparlament zur Hälfte <strong>mit</strong> Ehrenamtlichen besetzt würde. Da<strong>mit</strong> könnte man dann<br />

verhindern, dass große Lobby-Verbände eine zu große Mehrheit haben. Und da<strong>mit</strong> wäre eben<br />

die Beteiligung der basis gesichert. Aber ich denke, das Ministerium wird zu einer<br />

sinnvvollen und für alle zufriedenstellenden Lösung kommen. Und wenn es gar nicht geht,<br />

kann man die Strukturen ja auch wieder etwas verändern, denn die Organisationsform soll ja<br />

für die Menschen da sein und nicht umgekehrt.<br />

M.Kranz:<br />

Hallo Frau <strong>Wenmakers</strong>,<br />

meine Frage ist folgende: Ich bin berufstätig in Anklam und habe jeden Abend das Problem,<br />

dass die Kita meiner dreijährigen Tochter punkt 17 Uhr schließt. Ich muss allerdings an drei<br />

Tagen in der Woche bis 18 Uhr arbeiten. Leider gibt es in Anklam noch kein Lokales Bündnis<br />

für Familie an das ich mich wenden könnte. Können Sie mir helfen? An wen müßte ich mich<br />

wenden? Vielen Dank.<br />

C. <strong>Wenmakers</strong>:<br />

Ich kann nur hoffen, dass sich die weißen Bündnisflecken auf der Landkarte schließen... Das<br />

naheliegenste Bündnis ist in Torgelow, aber da<strong>mit</strong> ist Ihnen natürlich nicht gedient.<br />

Wenden Sie sich doch an Ihre Kita, bzw. versuchen Sie die anderen Eltern anzusprechen.<br />

Vielleicht haben mehrere das gleiche Problem wie Sie. Vielleicht reicht es für die<br />

Finanzierung einer privaten Kinderbetreuung. Viele Schülerinnen suchen ihrerseits so eine<br />

stundenweise Beschäftigung am Spätnach<strong>mit</strong>tag. Und wenn es eine Einigung <strong>mit</strong> den<br />

Kitaleistung gäbe, dass sie nach 17.00 Uhr einen der Räume nutzen können, könnten Sie die<br />

Betreuung auch dort stattfinden lassen. Toitoitoi!<br />

H.Gehrke:<br />

Hallo, ich habe zufällig in der Zeitung von dem <strong>Chat</strong> gelesen und schaue jetzt hier mal vorbei.<br />

Was sind eigentlich Lokale Bündnisse für Familien und wieviele gibt es in <strong>MV</strong>? Wozu dienen<br />

sie und wie werden sie finanziert? Ich finde das Thema spannend, habe mich aber bisher nicht<br />

dafür interessiert. Wo könnte eich eventuell mehr darüber erfahren? Meine Frau interessiert<br />

sich auch dafür. Ich habe eine Klempner Firma <strong>mit</strong> 5 Angestellten und habe selbst 3 kleine<br />

Kinder.


C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Das Projekt der lokalen Bündnisse wurde von der ehemaligen Familienmimisterin Frau<br />

Schmidt im Januar 2004 gestartet. Inzwischen existieren mehr als 400 Bündnisse bun<strong>des</strong>weit<br />

und es werden montalich mehr. Bündnisse sind der Zusammenschluss mehrerer an<br />

Familienthemen interessierter Menschen. Schauen Sie doch mal unter. www.lokalebuendnisse-fuer-familie.de.<br />

Dort finden Sie Hinweise zur Gründnung und Bündnisse in Ihrer<br />

Nähe. Wir in <strong>MV</strong> haben aktuell 15 Bündnisse. Hierzu können Sie sich auf der Seite<br />

informieren, auf der Sie auch im Moment chatten, www.familienbotschaft-mv.de. Sie finden<br />

auch die Beschreibungen der Betätigungsfelder der Bündnisse. Falls Sie noch weitere<br />

konkrete Fragen haben, rufen rufen Sie mich doch einfach an (03838-3150120).<br />

S. Frank:<br />

Sehr geehrte Frau <strong>Wenmakers</strong>, wir haben vor knapp 2 Jahren ein Lokales Bündnis gegründet,<br />

haben aber im Moment große Schwierigkeiten, alle Bündnispartner an einen Tisch zu<br />

bekommen. Wir sind 28 Partner und treffen uns eigentlich einmal im Quartal. Bei den letzten<br />

beiden Treffen war lediglich 4 Partner anwesend. Wie bringe ich wieder friscchen Wind in<br />

unser Bündnis?<br />

C.<strong>Wenmakers</strong>:<br />

Das kenne ich! Auch bei uns schwankt die Beteiligung an den Bündnistreffen. Das ist<br />

natürlich manchmal auch abhängig von der Jahreszeit (vor Weihnachten ist es immer<br />

schlecht), aber manchmal ist es für die Beteiligten auch inhaltlich nicht interessant. Wir haben<br />

letztens unseren Frust auch mal in das Protokoll aufgenommen <strong>mit</strong> der Bitte zukünftig wieder<br />

zu erscheinen oder sich zumin<strong>des</strong>t irgendwie zu positionieren. Bei uns hat das gewirkt. Jetzt<br />

haben wir zwar einen Partner weniger, aber dafür ist auch ein Motivationsschub durch uns<br />

durch gegangen und wir erarbeiten gerade eine Fahrradwegecheck für Familien. Fast alle<br />

Bündnispartner haben sich jeweils eine Strecke vorgenommen, die sie bis März abfahren und<br />

auf Familienfreundlichkeit trsten wollen. das überfordert niemanden und <strong>des</strong>halb ist es sehr<br />

Bündnis-Identitäts-stiftend. Und es war wichtig, das wir nochmal angesprochen haben, wie<br />

notwendig eine dauerhafte Beteiligung an den Sitzungen ist. Das hat vielen die Augen<br />

geöffnet. Und zu dem Fahrrardprojekt hatten fast alle auch LUST und das ist ein wichtiger<br />

Motivator. Das kennt man ja von sich selber auch. Wenn ich keine Lust zu irgend etwas habe,<br />

gehe ich auch nicht gerne hin. Also bitte abfragen, was die Bündnispartner denn mal GERNE<br />

machen würden.<br />

Moderator:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, der <strong>Chat</strong> ist nun beendet. Wir bedanken uns bei Ihnen für<br />

Ihre Beteiligung und natürlich auch bei Frau <strong>Wenmakers</strong> für die Beantwortung der Fragen.<br />

**********************<br />

<strong>Familienbotschaft</strong>-<strong>MV</strong>

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