Das Handbuch_NEU - Familienbotschaft MV
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Arbeitsbuch PR für<br />
Lokale Bündnisse für Familie<br />
Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie<br />
im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend
Herausgeber:<br />
Servicebüro<br />
Lokale Bündnisse für Familie<br />
(Pressestelle)<br />
Charlottenstraße 65<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: 0180/ 52 52 212<br />
Telefax: 0180/ 52 52 213<br />
presse@lokale-buendnisse-fuer-familie.de<br />
www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de<br />
Postanschrift:<br />
Am Neutor 5<br />
53113 Bonn<br />
Redaktion:<br />
Bärbel Hestert, Andreas Steynes
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – INHALT 3<br />
Inhalt<br />
Vorwort: Warum ein PR-<strong>Handbuch</strong> für lokale Bündnisse? 4<br />
PR-Hintergrund<br />
1 Was ist PR und warum ist PR-Arbeit für ein lokales Bündnis für Familie wichtig? 5-6<br />
2 Ein Bündnis für PR: Ihr lokales Bündnis und die bundesweite Initiative 7-8<br />
3 <strong>Das</strong> Ziel Ihrer PR-Arbeit: die Medien 9-15<br />
4 Ihre Ansprechpartner: die Journalistinnen und Journalisten 16-18<br />
PR-Praxis<br />
5 Ein Ansprechpartner für die Presse 19-20<br />
6 Erstellung eines Presseverteilers 21-22<br />
7 Anlässe zur Kommunikation finden 23-24<br />
8 Pressemitteilungen 25-29<br />
9 Pressefotos 30-31<br />
10 Pressetermine 32-36<br />
11 Interviews 37-38<br />
12 Eigenpublikationen 39-40<br />
13 Veranstaltungen Ihres lokalen Bündnisses 41-44<br />
14 PR-Ergebnisse auswerten und dokumentieren 45-46<br />
Anhang<br />
15 Beispiele für Pressemitteilungen aus lokalen Bündnissen für Familie 47-49<br />
16 Beispiele für Pressefotos von lokalen Bündnissen für Familie 50-52
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – VORWORT 4<br />
Warum ein PR-<strong>Handbuch</strong> für lokale Bündnisse?<br />
Lokale Bündnisse für Familie leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.<br />
Aber: Es gibt nichts Gutes, außer... es wird darüber geredet! Unsere Gesellschaft und<br />
unser öffentliches Leben sind geprägt von einer enormen Meinungsvielfalt und<br />
Informationsflut. Wenn es darum geht, öffentlich wahrgenommen zu werden, zu überzeugen<br />
und um Vertrauen zu werben, konkurriert die eigene Botschaft mit vielen<br />
anderen Nachrichten.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihr Engagement mit einer gezielten regionalen Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu kommunizieren, damit möglichst viele Menschen vor Ort<br />
von der Arbeit Ihres lokalen Bündnisses profitieren können und damit Sie für Ihr<br />
lokales Bündnis für Familie die notwendige Unterstützung und Akzeptanz erhalten.<br />
Durch aktive Kommunikation gestalten Sie das Bild Ihres lokalen Bündnisses<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
Informieren Sie Ihre Zielgruppe – die Familien in Ihrer Gemeinde – über neue<br />
Angebote, indem Sie diese in der Lokalzeitung oder im Lokalradio vorstellen.<br />
Nutzen Sie die Medien auch, um neue Bündnispartner oder Sponsoren<br />
zu finden.<br />
Und: Tragen Sie mit Ihrer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, dass<br />
die Idee Lokale Bündnisse für Familie in ganz Deutschland Schule macht.<br />
Mit dem vorliegenden PR-<strong>Handbuch</strong> zeigen wir Ihnen, wie Sie die Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit für Ihr lokales Bündnis selbst organisieren und umsetzen können.<br />
Wir erklären Ihnen, wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten und wie<br />
Medien strukturiert sind. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Informationen so aufbereiten,<br />
wie die Medien sie benötigen. <strong>Das</strong> steigert die Aussichten, dass Ihre Nachricht<br />
veröffentlicht wird. Wir stellen Ihnen vor, wie Sie selbst eine Pressestelle aufbauen<br />
können und wie Sie die wichtigsten Instrumente der Pressearbeit anwenden.<br />
Damit Sie die wichtigsten Tipps und Hinweise schnell wiederfinden, haben wir<br />
diese besonders gekennzeichnet.<br />
Arbeitsblätter zu immer wiederkehrenden PR-Aufgaben sollen Ihnen die Arbeit<br />
erleichtern.<br />
Im Anhang haben wir für Sie Beispiele aus der PR-Arbeit lokaler Bündnisse<br />
für Familie zusammengestellt.<br />
Über dieses PR-<strong>Handbuch</strong> hinaus bietet Ihnen das Servicebüro Lokale Bündnisse<br />
für Familie vielfältige Unterstützung an.<br />
Wir hoffen, das PR-<strong>Handbuch</strong> dient Ihnen als nützliche Anleitung und als praktisches<br />
Nachschlagewerk und wird der Ausgangspunkt einer aktiven und erfolgreichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit für Ihr lokales Bündnis für Familie!<br />
Berlin, im November 2004<br />
Ihr Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie<br />
(Pressestelle)
1<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 5<br />
Was ist PR und warum ist PR-Arbeit für<br />
ein lokales Bündnis für Familie wichtig?<br />
Was ist PR?<br />
„PR“ ist die Kurzform des englischen Begriffs „public relations“, was auf Deutsch<br />
übersetzt „öffentliche Beziehungen“ bedeutet. Gemeint sind damit alle öffentlichen<br />
Beziehungen, die eine Person, eine Gruppe von Personen, eine Institution oder ein<br />
Unternehmen zu anderen Personen, Gruppen, Institutionen oder Unternehmen hat.<br />
Öffentliche Beziehungen hat jeder Mensch, und auch jedes lokale Bündnis für<br />
Familie hat – sobald sich seine Gründung abzeichnet – öffentliche Beziehungen:<br />
Wenn Sie sich mit zwei möglichen Bündnispartnern treffen, um über die Gründung<br />
eines lokalen Bündnisses für Familie zu reden, entsteht eine öffentliche Beziehung.<br />
<strong>Das</strong> Bedeutende an öffentlichen Beziehungen ist aber das, was sie zum Ausdruck<br />
bringen. Die möglichen Bündnispartner bei diesem Treffen zeigen: Mich interessiert<br />
die Idee, ein lokales Bündnis für Familie zu gründen. Ich glaube, dass wir gemeinsam<br />
in unserer Stadt wirklich etwas für Familien bewegen können. <strong>Das</strong> heißt, die<br />
Bündnispartner zeigen bereits vor der Gründung öffentlich: Ich habe Vertrauen in die<br />
Bündnisidee. Schon jetzt entsteht eine Reputation für das zukünftige lokale Bündnis<br />
für Familie. Und je mehr Menschen dieses Vertrauen in das lokale Bündnis künftig<br />
teilen, desto positiver wird die Reputation ihres Bündnisses in der Öffentlichkeit sein<br />
und desto größer ist wiederum dessen Wirkung.<br />
PR ist das bewusst geplante, dauerhafte Bemühen um ein Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Personen, Institutionen oder Unternehmen und ihrer Umwelt. Es liegt<br />
auf der Hand, dass Unternehmen bemüht sind, ein möglichst positives öffentliches<br />
Ansehen für sich herzustellen. Sie möchten ihre Arbeit, Dienstleistungen oder Produkte<br />
an die Öffentlichkeit verkaufen. Auch für ein lokales Bündnis für Familie ist<br />
es essenziell wichtig, ein breites und gutes Ansehen in der lokalen Öffentlichkeit zu<br />
genießen. Wenn die Arbeit Ihres lokalen Bündnisses für Familie der Öffentlichkeit,<br />
der Gesellschaft, den Familien zugute kommen soll, muss die Öffentlichkeit, müssen<br />
die Familien etwas von Ihrer Arbeit erfahren.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 6<br />
Wie funktioniert PR?<br />
Wie PR funktioniert möchten wir Ihnen wie folgt vor Augen führen. Wir bedienen<br />
uns dabei eines Erklärungsmodells von Alwin Münchmeyer, das wir auf ein lokales<br />
Bündnis für Familie anwenden:<br />
Wenn Sie als Mitglied eines lokalen Bündnisses für Familie einer fremden<br />
Person vorschwärmen, wie viel Freude Ihnen die Arbeit in Ihrem lokalen<br />
Bündnis macht, weil diese so wichtig, sinnvoll und erfolgreich ist, ist das<br />
Reklame.<br />
Wenn Sie stattdessen erzählen, was Sie mit Ihrem Bündnis bereits erreicht<br />
haben und aufzeigen, dass auch Ihr/e Gesprächspartner/in von der Arbeit des<br />
lokalen Bündnisses profitiert und deswegen am besten selbst mitmachen<br />
sollte, ist das Werbung.<br />
Wenn diese fremde Person aber auf Sie zukommt, weil sie von anderen gehört<br />
hat, wie wichtig Ihr lokales Bündnis für Familie für die Stadt ist und wie gut<br />
das Bündnis funktioniert und wenn diese fremde Person dann ein Angebot<br />
Ihres Bündnisses wahrnehmen oder dem Bündnis selbst aktiv beitreten<br />
möchte, dann ist das PR.<br />
Der entscheidende Punkt ist die Glaubwürdigkeit. Bezogen auf Ihr lokales Bündnis<br />
heißt das: In den Augen der Zielgruppe (hier der fremden Person) ist die Botschaft<br />
(„die Arbeit des lokalen Bündnisses für Familie ist wichtig, sinnvoll und erfolgreich“)<br />
glaubwürdiger, wenn sie von einer dritten Seite („von anderen“) – einem Medium –<br />
vermittelt wird. Dabei wird die Glaubwürdigkeit dieses Mediums auf die Botschaft<br />
übertragen.<br />
PR arbeitet daher mittelbar über „Medien“, klassischerweise indem sie darauf abzielt,<br />
über die „Presse“ zu kommunizieren. Der Begriff „Presse“ schließt dabei neben<br />
gedruckten Publikationen auch Hörfunk, TV und Internet ein.<br />
Schalten Sie also Medien ein, um Ihr lokales Bündnis für Familie in der Öffentlichkeit,<br />
in Ihrer Stadt, in Ihrer Gemeinde und möglichst darüber hinaus bekannt zu<br />
machen! Sie können damit die Wirkung Ihrer Bündnisarbeit potenzieren!<br />
PR-Hintergrund
2<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 7<br />
Ein Bündnis für PR: Ihr lokales Bündnis und<br />
die bundesweite Initiative<br />
Seit die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt,<br />
die Initiative Lokale Bündnisse für Familie im Januar 2004 gestartet hat, wächst die<br />
Zahl der lokalen Bündnisse für Familie stetig an. Ziel dieser Initiative ist es, die<br />
Menschen in Deutschland für die Bündnisidee zu begeistern, möglichst viele lokale<br />
Bündnisse für Familie zu initiieren und so das Klima für Familien in Deutschland<br />
nachhaltig zu verbessern.<br />
Die Initiative Lokale Bündnisse für Familie wirkt also auf zwei Ebenen:<br />
lokal: Dort, wo Familien leben, in Kommunen, Städten und Gemeinden sollen im<br />
Rahmen der Initiative Akteurinnen und Akteure aus allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen zu Bündnispartnern werden, die gemeinsam konkrete Verbesserungen<br />
für Familien auf den Weg bringen.<br />
bundesweit: In ganz Deutschland wirbt die Initiative für die Bündnisidee, sie initiiert,<br />
unterstützt, berät lokale Bündnisse für Familie und sie bringt die Anliegen,<br />
Impulse und Ziele von lokalen Bündnissen in die öffentliche Diskussion.<br />
Für die bundesweiten Aufgaben der Initiative hat Bundesministerin Renate Schmidt<br />
das Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie eingerichtet. <strong>Das</strong> Servicebüro unterstützt<br />
lokale Bündnisse, indem es über die Möglichkeiten und Wege der Bündnisgründung<br />
informiert, Bündnisakteure in allen Phasen der Bündnisarbeit berät und<br />
indem es (mit seiner Pressestelle) die Initiative Lokale Bündnisse für Familie über<br />
bundesweite PR-Kampagnen, Veranstaltungen und Pressearbeit an die Öffentlichkeit<br />
bringt.<br />
Für die bundesweite PR zur Initiative ist also gesorgt – aber für die PR-Arbeit<br />
auf lokaler Ebene benötigt die Initiative selbst starke Bündnispartner: Sie!<br />
Denn die Initiative Lokale Bündnisse für Familie kann nur dann wirklich etwas in<br />
Deutschland verändern, wenn ihre Mitglieder, wenn Sie, auf lokaler Ebene die größtmögliche<br />
Wirkung entfalten. Nur Sie können mit Ihrer Arbeit beweisen, dass die<br />
Bündnisidee funktioniert: Starke Partner können gemeinsam mehr bewegen als im<br />
Alleingang.<br />
Wir möchten Sie daher einladen: Werden Sie auch in Sachen PR ein Bündnispartner<br />
der Initiative!<br />
Tragen Sie durch Ihre lokale PR-Arbeit dazu bei, dass Ihr lokales Bündnis und<br />
mit ihm die bundesweite Initiative in Ihrer Stadt, in Ihrer Gemeinde, in Ihrer<br />
Region bekannt wird.<br />
Lokale Bündnisse sind mehr als die Summe ihrer Akteure! Werden Sie zum<br />
Botschafter der Bündnisidee, indem Sie in Ihrer PR-Arbeit zeigen: <strong>Das</strong> Besondere<br />
an unserem lokalen Bündnis sind die starken Partner aus unterschiedlichsten<br />
gesellschaftlichen Bereichen. Wir schauen über den Tellerrand hinweg.<br />
Wir ziehen an einem Strang und können so wirklich etwas vor Ort verändern.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 8<br />
Die Pressestelle des Servicebüros bringt neben diesem PR-<strong>Handbuch</strong> noch<br />
weitere Angebote in dieses Bündnis für PR ein:<br />
Auf der Internetseite www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de informieren wir Sie<br />
fortlaufend über die jüngsten Entwicklungen der Initiative.<br />
In einem Newsletter, den Sie auf der Homepage abonnieren können, berichten wir<br />
vierteljährlich zu bestimmten Schwerpunkten und greifen vielfältige Aspekte der<br />
Bündnisarbeit auf.<br />
Insbesondere bei der PR-Arbeit zur Gründung Ihres lokalen Bündnisses kann<br />
die Pressestelle des Servicebüros Sie unterstützen.<br />
Wir bieten regionale PR-Workshops für lokale Bündnisse an.<br />
Außerdem hält das Servicebüro vielfältige PR- und Informationsmaterialien für<br />
Sie bereit.<br />
PR-Hintergrund
3<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 9<br />
<strong>Das</strong> Ziel Ihrer PR-Arbeit: die Medien<br />
Welche Medien gibt es und welche davon sind für die PR-Arbeit Ihres lokalen<br />
Bündnisses relevant?<br />
Die deutsche Medienlandschaft ist historisch gewachsen und vielfältig.<br />
In Deutschland gibt es:<br />
rund 15.000 Medienunternehmen<br />
50 regionale TV-Anbieter<br />
160 private Hörfunk-Anbieter<br />
360 lokale und regionale Tageszeitungen<br />
1.250 Anzeigenblätter<br />
Für die PR-Arbeit von lokalen Bündnissen für Familie sind die verschiedenen<br />
Medien unterschiedlich interessant und wichtig.<br />
Da Sie sich vor allem an die lokale Öffentlichkeit in Ihrer Gemeinde, Ihrer Stadt oder<br />
Ihrer Kommune wenden, sind Redakteure von Tageszeitungen, Anzeigenblättern und<br />
Stadtmagazinen für Sie sinnvollere Ansprechpartner als Redaktionen bundesweit verbreiteter<br />
Nachrichtenmagazine. Die folgende Übersicht haben wir mit entsprechenden<br />
Hinweisen versehen.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 10<br />
Übersicht: Medienarten und ihre Relevanz für die PR-Arbeit eines lokalen<br />
Bündnisses für Familie<br />
++: sehr relevant; +: relevant; –: weniger relevant; ––: nicht relevant<br />
Printmedien<br />
Tageszeitungen<br />
Zielgruppen: heterogenes, an aktuellen politisch-gesellschaftlichen Ereignissen<br />
interessiertes Publikum<br />
Themen: aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport etc.<br />
++ Für die PR-Arbeit Ihres Bündnisses ist die lokale Tageszeitung<br />
von zentraler Bedeutung. Hier wird über das geschrieben, was<br />
vor Ort wichtig und aktuell ist, zum Beispiel Ihr lokales Bündnis<br />
für Familie.<br />
Anzeigenblätter<br />
Zielgruppen: breite Öffentlichkeit, überwiegend in Großstädten<br />
(ca. 1.300 Anzeigenblätter in Deutschland)<br />
Themen: von Lokalpolitik über Lebenshilfetipps bis zu<br />
Veranstaltungshinweisen<br />
++ Die zweiten Favoriten für PR zu einem lokalen Bündnis für<br />
Familie. Anzeigenblätter haben eine enorme lokale Reichweite,<br />
sie werden kostenlos verteilt und berichten im redaktionellen Teil<br />
nahezu ausschließlich über lokale Angelegenheiten, Ereignisse<br />
und Aktionen.<br />
Amtsblätter<br />
Zielgruppen: breite Öffentlichkeit, vorzugsweise in kleineren Kommunen und<br />
Landkreisen (ca. 1.300 Amtsblätter in Deutschland)<br />
Themen: wie bei den Anzeigenblättern<br />
++ Hier gilt beinahe das Gleiche wie für Anzeigenblätter. In Amtsblättern<br />
finden Sie darüber hinaus gute Berücksichtigung, wenn<br />
Kommunalvertreter/innen und kommunale Institutionen zu Ihren<br />
Bündnispartnern zählen.<br />
Stadt-Magazine/-Illustrierte, Heimatzeitungen<br />
Zielgruppen: Publikum vor Ort (Region, Gemeinde, Stadt)<br />
Themen: Berichte aus der lokalen Politik, Gesellschaft, Wirtschaft;<br />
Veranstaltungshinweise, Besprechungen von Konzerten,<br />
Ausstellungen, lokalen Ereignissen<br />
+ Diese stellen für Ihre Bündnisarbeit ebenfalls zentrale<br />
Zielmedien dar. Beachten Sie hier vor allem die Veranstaltungskalender,<br />
in denen Sie Veranstaltungen<br />
Ihres Bündnisses ankündigen können.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 11<br />
Verbands-, Kammer- und Mitgliederzeitschriften<br />
Zielgruppen: exakt definierte Teilöffentlichkeiten beziehungsweise<br />
Interessengruppen (ca. 3.000 Verbands- und Kammerzeitschriften<br />
in Deutschland)<br />
Themen: Vertretung der Verbands-/Vereinsinteressen in der Öffentlichkeit,<br />
Stellungnahme zu Sachthemen sowie Informationsorgan für die<br />
Mitglieder<br />
Beispiele: Kirchen-, Gewerkschafts- oder Parteizeitschriften,<br />
ADAC Motorwelt, IHK-Zeitschriften<br />
+ Die lokalen Verbands-, Kammer- und Mitgliederzeitschriften sind<br />
für die PR-Arbeit Ihres Bündnisses sehr interessant, weil Sie über<br />
diese Medien die Bündnisidee in die Institutionen Ihrer Bündnispartner<br />
hineintragen können. Nutzen Sie hier eventuell bereits<br />
vorhandene Kontakte Ihrer Bündnispartner.<br />
Fachzeitschriften/Wissenschaftliche Zeitungen<br />
Zielgruppen: klare und relativ geschlossene Kernzielgruppen<br />
(ca. 3.600 verschiedene Fach- beziehungsweise wissenschaftliche<br />
Zeitungen in Deutschland)<br />
Themen: spezielle, sachliche Themenfelder<br />
Beispiele: Zeitschriften für Ärzte (zum Beispiel Dt. Ärzteblatt), Chemie,<br />
Geschichte, Theater, Soziales Abrechnungswesen etc.<br />
– Weniger wichtig. Aber: Falls sich in den Reihen Ihrer Bündnispartner<br />
familienpolitische Expertinnen oder Experten finden, die<br />
regelmäßige wissenschaftliche Veröffentlichungen tätigen, kann<br />
das Thema „Lokale Bündnisse für Familie“ über diese Personen<br />
auch in diese Medien getragen werden. Die Pressestelle des<br />
Servicebüros leistet hier gerne Hilfestellung.<br />
Wirtschaftsmagazine<br />
Zielgruppen: thematisch interessierte Öffentlichkeit, Entscheider/innen aus<br />
Wirtschaft und Wirtschaftspolitik<br />
Themen: Aktuelles und Hintergrundberichte aus dem Bereich Wirtschaft<br />
Beispiele: Capital, Wirtschaftswoche, Manager Magazin<br />
– Sind für Ihre PR-Arbeit weniger wichtig, auch wenn lokale Bündnisse<br />
für Familie wichtige Beiträge zur wirtschaftspolitischen<br />
Diskussion leisten. Aber: Wenn Sie ein großes, bundesweit<br />
bekanntes Unternehmen zu Ihren Bündnispartnern zählen, kann<br />
das Engagement des Managements dieses Unternehmens in<br />
einem lokalen Bündnis für ein Wirtschaftmagazin durchaus<br />
interessant sein. Hier empfiehlt es sich, eng mit der Pressestelle<br />
dieses Unternehmens oder der Pressestelle des Servicebüros zu<br />
kooperieren.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 12<br />
Frauenzeitschriften<br />
Zielgruppe: überwiegend Frauen<br />
Themen: Mode, Beruf, Haushalt, Familie etc.<br />
Beispiele: Bild der Frau, Tina, Brigitte, Cosmopolitan<br />
– Für Frauenzeitschriften sind Themen rund um die Familie zwar<br />
durchaus relevant, aber was Sie hier brauchen, ist eine wirklich<br />
gute Story, die Leserinnen in ganz Deutschland interessieren und<br />
bewegen könnte. Für „nur“ lokale Inhalte sind die Chancen eher<br />
gering. Aber auch hier gilt: Wenn Sie lebensnahe Fallbeispiele<br />
aus Ihrer Bündnisarbeit haben, die Ihrer Meinung nach auch<br />
Frauenmagazine interessieren könnten: Kommen Sie gerne auf<br />
die Pressestelle des Servicebüros zu, wir helfen Ihnen bei der<br />
Platzierung.<br />
„Regenbogenpresse“<br />
Zielgruppe: überwiegend ältere Leserschaft (ab etwa 50/60 Jahren)<br />
Themen: Adel-Promiberichte, Kurortberichte, Gesundheitstipps,<br />
Gesellschaftliches mit Sensationswert<br />
Beispiele: Neue Post, Freizeit Revue, <strong>Das</strong> Neue Blatt<br />
– Die Regenbogenpresse kann dann für Ihre PR-Arbeit interessant<br />
werden, wenn Sie einen prominenten Menschen als Botschafter/in<br />
oder Schirmherrin/Schirmherrn für Ihr Bündnis gewinnen. Im<br />
Vordergrund wird dabei jedoch immer der oder die Prominente<br />
stehen. Auch hier kann die Pressestelle des Servicebüros Sie gut<br />
unterstützen.<br />
Nachrichtenmagazine<br />
Zielgruppen: heterogene, an politisch-gesellschaftlichen Themen und<br />
detaillierter Berichterstattung interessierte Öffentlichkeit<br />
Themen: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft<br />
Beispiele: Der Spiegel, Focus<br />
–– Sind für die PR-Arbeit Ihres lokalen Bündnisses kaum von<br />
Bedeutung, da hier nur Themen aufgenommen werden, die überregionale<br />
Bezüge aufweisen.<br />
Publikumszeitschriften/Illustrierte<br />
Zielgruppe: breite Leserschaft, die Wert auf unterhaltsame Informationen legt<br />
Themen: Politik, Gesellschaft, prominente Ereignisse mit<br />
Unterhaltungswert<br />
Beispiele: Stern, Bunte<br />
–– Auch hier geht es vor allem um Themen, die eine sehr breite<br />
Öffentlichkeit interessieren.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 13<br />
Hörfunk<br />
++ Da Hörfunksender bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland<br />
regional und lokal organisiert sind, stellen Sie ein hochinteressantes<br />
Zielmedium für die PR-Arbeit eines lokalen Bündnisses<br />
für Familie dar. Denn das Radio lebt von Menschen, die<br />
etwas zu sagen haben, was andere Menschen im näheren<br />
Umkreis interessiert. Scheuen Sie sich also nicht vor Radio-<br />
Mikrofonen.<br />
TV<br />
+ Beim Fernsehen sind es vor allem die dritten Programme und<br />
private Lokalsender, denen Sie anbieten können, über Ihr lokales<br />
Bündnis für Familie zu berichten. Hier gilt es vor allem zu<br />
bedenken: <strong>Das</strong> Fernsehen braucht interessante Bilder. Auch wenn<br />
es die Jahreshauptversammlung Ihres Bündnisses vielleicht nicht<br />
ins Fernsehen schafft, ein großes Familienfest mit interessanten<br />
Aktivitäten oder die feierliche Unterzeichnung der Gründungsurkunde<br />
Ihres Bündnisses haben bei Ihrem Lokalsender sicherlich<br />
gute Chancen.<br />
Internet<br />
+ <strong>Das</strong> Internet hat sich in den letzten Jahren für viele Menschen zu<br />
einem zentralen Informationsmedium entwickelt. Im Zuge Ihrer<br />
Medienarbeit für Ihr lokales Bündnis sind vor allem Internetseiten<br />
mit regionalem oder lokalem Bezug wichtig. Senden Sie<br />
daher Ihre Informationen immer auch an die Redaktionen Ihres<br />
Stadtportals. Da heutzutage beinahe jede Organisation, Behörde<br />
und jedes Unternehmen eine eigene Homepage hat, haben auch<br />
Ihre Bündnispartner sicherlich Zugang zu den Internetseiten<br />
ihrer Organisationen. Jeder Bündnispartner kann daher dazu<br />
beitragen, dass Ihr Bündnis im Netz immer präsenter wird. Und<br />
schließlich können Sie mit einer eigenen Homepage für Ihr lokales<br />
Bündnis ein eigenes Medium schaffen.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 14<br />
Wie sind Medien strukturiert?<br />
Um in der Redaktion Ihrer lokalen Tageszeitung den/die richtige/n Ansprechpartner/in<br />
zu finden, ist es sinnvoll, sich vor Augen zu führen, wie eine Zeitungsredaktion<br />
normalerweise aufgebaut ist.<br />
Die Arbeit Ihres lokalen Bündnisses für Familie ist vor allem für das Ressort Lokales<br />
von Interesse. Wenn Sie keine/n der Redakteurinnen/Redakteure persönlich kennen,<br />
wenden Sie sich zunächst an den/die Ressortleiter/in; im weiteren Verlauf Ihrer PR-<br />
Arbeit für Ihr lokales Bündnis für Familie werden Sie die Spezialistinnen und Spezialisten<br />
für das Thema „lokale Familienpolitik“ sicher kennen lernen. Pflegen Sie<br />
Kontakte zu einzelnen Redakteurinnen und Redakteuren. Je mehr ein/e Redakteur/in<br />
im Laufe der Zeit über Ihr lokales Bündnis lernt und erfährt, desto fundierter werden<br />
seine/ihre Beiträge sein.<br />
Schaubild: Aufbau einer Zeitungsredaktion mit den klassischen Ressorts<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 15<br />
Sie können zum Beispiel in der Anfangsphase Ihres lokalen Bündnisses einem<br />
Redakteur/einer Redakteurin anbieten, in die Redaktion zu kommen, um ihm/ihr das<br />
lokale Bündnis für Familie und seine Ziele persönlich vorzustellen. So bekommen Sie<br />
nicht nur einen Eindruck, wie die Arbeit in einer Redaktion aussieht, Sie kommen mit<br />
Ihrem Ansprechpartner/Ihrer Ansprechpartnerin auch sicher in einen Dialog und<br />
erfahren, was ihn/sie an Ihrem Bündnis besonders interessiert und wo er/sie vielleicht<br />
lokalen Handlungsbedarf sieht.<br />
Medien als Bündnispartner<br />
Überlegen Sie im Rahmen Ihrer Bündnisarbeit, ob Sie vielleicht die lokale Tageszeitung<br />
oder eine Heimatzeitung als Bündnispartner für Ihr lokales Bündnis für<br />
Familie gewinnen können. Verlagshäuser sind wichtige Arbeitgeber vor Ort und<br />
gestalten die öffentliche Diskussion um das Thema Familie maßgeblich mit. Selbstverständlich<br />
wird eine Lokalzeitung auch als Bündnispartner objektiv über die<br />
Bündnisarbeit berichten. Aber wenn der/die Chefredakteur/in in Ihrem Bündnis<br />
mitarbeitet, weil er/sie überzeugt ist, dass dessen Arbeit sinnvoll und richtig ist, haben<br />
Sie einen starken Partner gewonnen, der die Arbeit des Bündnisses hochprofessionell<br />
unterstützen kann.<br />
PR-Hintergrund
4<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 16<br />
Ihre Ansprechpartner: die Journalistinnen und<br />
Journalisten<br />
Wie arbeiten Journalistinnen und Journalisten?<br />
Hinsichtlich der Aufgaben von Pressevertreterinnen und Pressevertretern denken<br />
viele Menschen an Recherche, Interviews und natürlich an die Erstellung von Texten.<br />
Zu den ersten Aufgaben in den Redaktionen zählen aber Sichtung und Auswahl<br />
(Selektion) der ständig einlaufenden Informationen. Denn in den Redaktionen treffen<br />
täglich unzählige Informationen von Nachrichtenagenturen, Korrespondentinnen und<br />
Korrespondenten, freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, anderen Medien oder<br />
Presseabteilungen von Unternehmen und Institutionen ein – sehr viel mehr, als angesichts<br />
des begrenzten Platzes für die Berichterstattung aufgegriffen werden können.<br />
Welche Informationen ausgewählt, gegebenenfalls weiterbearbeitet und wiedergegeben<br />
werden, hängt dabei vom so genannten journalistischen Nachrichtenwert ab.<br />
In der folgenden Übersicht haben wir für Sie dargestellt, in welcher Weise Sie sich<br />
die Orientierung der Presse an Nachrichtenwerten für Ihre PR-Arbeit nutzbar machen<br />
können.<br />
Nachrichtenwerte – Kriterien der journalistischen Informationsauswahl<br />
und ihre Bedeutung bei der PR-Arbeit für ein lokales Bündnis<br />
Aktualität<br />
Nichts ist so alt wie eine Nachricht von gestern! Niemand will heute in der<br />
Zeitung lesen, was bereits vor einigen Tagen geschah. Nachrichten behandeln<br />
neue Ereignisse und Entwicklungen.<br />
Für Ihr lokales Bündnis bedeutet das, Nachrichten wie: „Heute gründet sich das<br />
lokale Bündnis für Familie in ...“, oder „Lokales Bündnis für Familie beschließt<br />
neues Kinderbetreuungsprogramm“ sind für die Presse auch deswegen interessant,<br />
weil sie aktuell sind.<br />
allgemeine Bedeutung<br />
Ist das Thema nur für wenige „Experten“ interessant oder könnte es viele<br />
Menschen betreffen?<br />
Ein neues Kinderbetreuungsangebot in Ihrer Gemeinde ist sicherlich von allgemeiner<br />
Bedeutung und deshalb für die lokale Presse interessant, das detaillierte<br />
pädagogische Konzept hinter diesem Angebot wird es aber kaum in allen<br />
Einzelheiten in den Lokalteil Ihrer Zeitung schaffen. Stellen Sie daher bei Ihren<br />
Pressetexten die allgemeine Bedeutung Ihrer Arbeit in den Vordergrund.<br />
Nähe<br />
Betrifft das Thema die Leser persönlich oder besteht eine räumliche Nähe?<br />
Für Nachrichten aus Ihrem lokalen Bündnis für Familie trifft der Nachrichtenwert<br />
Nähe meistens zu. Damit haben Sie bei der lokalen Presse schon einmal<br />
den sprichwörtlichen Stein im Brett.<br />
Kontroverse/Konflikt<br />
Wenn sich zwei Parteien oder Personen streiten, ist das für die Medien interessant.<br />
<strong>Das</strong> Interesse am Kräftemessen ist zum Beispiel die Grundlage jeglicher<br />
Sportberichterstattung, die in keiner Zeitung fehlt.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 17<br />
Der Aspekt der Kontroverse kann auch für die PR-Arbeit Ihres Bündnisses von<br />
Bedeutung sein, wenn Ihr Bündnis beispielsweise in einer kommunalpolitischen<br />
Debatte Position bezieht. Auch über Leserbriefe können Sie mit Ihrem Bündnis in<br />
der Öffentlichkeit präsent werden.<br />
Prominenz<br />
Die Aussagen von ‚Otto Normal’ interessieren die Medien selten. Wenn aber der<br />
Bundeskanzler, Dieter Bohlen, Boris Becker oder andere Prominente Statements<br />
abgeben oder sich Eskapaden leisten, wird darüber berichtet, weil sie Personen<br />
des öffentlichen Interesses sind.<br />
Gelingt es Ihnen, zum Beispiel den Bürgermeister für Ihr Bündnis zu gewinnen,<br />
steigert seine Prominenz den Nachrichtenwert Ihrer Arbeit. Auch wenn bei einer<br />
Ihrer Veranstaltungen prominente Gäste zugegen sind, macht das die Veranstaltung<br />
für die Presse noch interessanter.<br />
Gefühl<br />
Persönliches Glück und Schicksalsschläge – das interessiert die Menschen. Die<br />
Leser/innen können sich in die porträtierte Person hineinversetzen und mitempfinden.<br />
Gefühle bewegen viele Menschen, das macht sie für die Medien<br />
interessant.<br />
Bedenken Sie: Lokale Bündnisse für Familie sind ein hoch emotionales Thema,<br />
denn bei ihrer Arbeit geht es um reale Menschen. Lokale Bündnisse lösen reale<br />
Probleme und nehmen Einfluss auf persönliche Schicksale. Wenn Sie dies in Ihrer<br />
PR-Arbeit an konkreten Beispielen aus Ihrer Gemeinde belegen können, haben<br />
Sie die Presse auf Ihrer Seite.<br />
Kuriosität<br />
Es ist keine Nachricht, wenn ein Mann von einem Hund gebissen wird. <strong>Das</strong> passiert<br />
jeden Tag wahrscheinlich sehr oft und ist nichts Außergewöhnliches. Wenn<br />
aber ein Mann einen Hund beißt, ist das kurios und eine unterhaltsame<br />
Nachricht.<br />
Auch lokale Bündnisse haben ab und zu Kurioses zu vermelden, denn ihre<br />
Aktionsideen sind oftmals unkonventionell und ungewöhnlich. Scheuen Sie sich<br />
nicht, die Öffentlichkeit auch einmal zum Schmunzeln zu bringen, das sorgt für<br />
Sympathie.<br />
Fortschritt und Nutzwert<br />
Neue Entwicklungen sind interessant. Im technischen Bereich zum Beispiel<br />
haben viele Zeitungen eigene Rubriken, die sich nur um Erfindungen und<br />
Produktneuheiten kümmern, wie zum Beispiel den Autoteil, der jeden Samstag<br />
erscheint. Berichte über Fortschritte stellen in der Regel auch einen direkten<br />
Bezug zum Nutzen für Leser/innen, Zuhörer/innen oder Zuschauer/innen her.<br />
„Neue Diäten“ sind zum Beispiel ein klassisches Nutzwert-Thema, mit dem<br />
viele Magazine gern schon auf der Titelseite werben.<br />
Neue Ideen und Impulse und konkrete Verbesserungen für Familien – das sind<br />
zentrale Themen von lokalen Bündnissen für Familie! Schon die Bündnisidee an<br />
sich ist unkonventionell und pragmatisch: Bündnispartner schauen über den<br />
eigenen Tellerrand hinweg und beschreiten neue Wege. Wenn Sie dies konkret und<br />
anschaulich darstellen, sind das genau die Inhalte, mit denen Ihr lokales<br />
Bündnis für Familie in lokalen Medien sicherlich Resonanz findet.<br />
PR-Hintergrund
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-HINTERGRUND 18<br />
Neben dem Nachrichtenwert, der gegeben sein muss, gibt es weitere Kriterien, die zu<br />
beachten sind, wenn man Informationen an die Medien gibt. Hierzu gehören die<br />
Auswahl des/der richtigen Ansprechpartners/Ansprechpartnerin, die korrekte journalistische<br />
Darstellungsform und formale Kriterien. Diese stellen wir Ihnen in den folgenden<br />
Kapiteln dieses <strong>Handbuch</strong>es vor. Eine Rolle spielt darüber hinaus der richtige<br />
Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Information weitergeben.<br />
Während wöchentlich oder monatlich erscheinende Publikationen gewisse Vorlauf-<br />
Fristen haben, herrscht in der Tagespresse täglich ein enormer Zeitdruck. Akzeptieren<br />
Sie deshalb, wenn ein/e Redakteur/in „jetzt keine Zeit“ hat, mit Ihnen ausführlicher<br />
zu telefonieren. Vereinbaren Sie in diesem Fall einen Termin, zu dem Sie ihn/sie sprechen<br />
können. Orientieren Sie sich am Arbeitstag in den Redaktionen. Vormittags findet<br />
(im Allgemeinen bis elf Uhr) die Redaktionskonferenz statt. Hier stellen die<br />
Journalistinnen und Journalisten ihre Themenvorschläge zur Diskussion. Die letzte<br />
Entscheidung, ob ein Thema in der Berichterstattung aufgegriffen wird, liegt bei der<br />
Chefredaktion oder dem/der Chef/in vom Dienst. Nur wenige, sehr wichtige Entwicklungen<br />
des Tages haben die Chance, nach der Redaktionskonferenz noch in das Blatt<br />
von morgen aufgenommen zu werden. Geben Sie eine Pressemitteilung mit aktuellem<br />
Bezug also früh genug an die Redaktionen.<br />
Tagesablauf von Vertreter/innen der Tagespresse<br />
ca. 10 Uhr – 11 Uhr Redaktionskonferenz<br />
ca. 11 Uhr – 17 Uhr Recherche, Vor-Ort-Termine und Redaktion<br />
ca. 18 Uhr Redaktionsschluss<br />
ab 18 Uhr Abendtermine<br />
PR-Hintergrund
5<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 19<br />
Ein Ansprechpartner für die Presse<br />
Zur systematischen und kontinuierlichen Aufarbeitung und Weitergabe Ihrer Informationen<br />
an die Medien, sollten Sie eine „Pressestelle“ für Ihr lokales Bündnis für<br />
Familie einrichten. Die Funktion kann von einer einzelnen Person übernommen werden,<br />
besonderer Geschäftsräume bedarf es nicht. Wichtig ist, dass gegenüber den<br />
Medien einer der Bündnispartner (beziehungsweise eine kleine Gruppe von Personen)<br />
als permanente Kontaktperson in Sachen lokales Bündnis bekannt wird.<br />
Die Pressestelle eines Bündnisses sollte eine feste Anschrift, Telefonnummer, Faxnummer<br />
und E-Mail-Adresse haben, unter der die Pressestelle zu den normalen<br />
Bürozeiten (montags bis freitags 9 bis 18 Uhr) erreichbar ist. An Bürotechnik brauchen<br />
Sie also neben Telefon und Fax auch einen Computer mit Drucker und Internetanschluss.<br />
Die Pressestelle sollte von den Bündnispartnern laufend über alle Aktivitäten des<br />
Bündnisses informiert werden, um neue Entwicklungen kommunizieren und auf<br />
Anfragen der Journalistinnen und Journalisten reagieren zu können. Aber die Pressestelle<br />
wirkt auch in das Bündnis hinein. Meldungen müssen, bevor sie an die Medien<br />
gegeben werden, mit den anderen Bündnispartnern abgestimmt werden. Es ist nicht<br />
nur eine Frage der Höflichkeit, diese vor der Presse zu informieren, sie müssen zu<br />
jeder Pressemitteilung ihr Einverständnis geben. Diese interne Abstimmung ist ebenso<br />
Aufgabe der Pressestelle wie die Weitergabe von Ergebnissen (Pressespiegel) an<br />
die Bündnispartner.<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Aufbau einer Pressestelle Ihres lokalen Bündnisses<br />
für Familie<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 20<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Aufbau einer Pressestelle Ihres lokalen Bündnisses für Familie<br />
Bauen Sie schrittweise die Pressestelle Ihres lokalen Bündnisses für Familie auf:<br />
1. Wer steht zur Verfügung?<br />
Klären Sie im Bündnis: Wer kann die Pressestelle übernehmen? Definieren Sie, wer hauptverantwortlicher<br />
Ansprechpartner gegenüber den Medien ist, und bestimmen Sie gegebenenfalls Stellvertreter.<br />
2. Wer bietet Unterstützung?<br />
Klären Sie, wer bei Ihren Partnern für die Pressestelle als Ansprechpartner/in für die interne Abstimmung<br />
zur Verfügung steht. Verfassen Sie eine Liste mit den Kontaktdaten dieser Personen.<br />
3. Wie arbeiten Sie zusammen?<br />
Verabreden Sie mit Ihren Ansprechpartnern/Ansprechpartnerinnen, wie Sie die interne Abstimmung organisieren<br />
wollen. Wer muss sein Einverständnis vor einer Veröffentlichung geben, wer muss diese nur zuvor zur Kenntnis<br />
erhalten?<br />
4. Wie ist die Pressestelle zu erreichen?<br />
Legen Sie die Kontaktdaten der Pressestelle fest: Anschrift, Telefonnummer, Fax und E-Mail-Adresse. Geben<br />
Sie diese Kontaktdaten an Ihre Partner weiter, damit diese Presseanfragen an Sie weitervermitteln können.<br />
Kommunizieren Sie die Kontaktdaten der Pressestelle (wenn diese arbeitsbereit ist) auch nach außen: zum<br />
Beispiel auf der Homepage Ihres Bündnisses und in einem Brief (oder Fax) an die für Sie wichtigen Medien.<br />
5. Wie präsentieren Sie sich schriftlich nach außen?<br />
Die schriftliche Form der Kommunikation hat einen besonderen Stellenwert. Legen Sie hierfür ein einheitliches<br />
grafisches Erscheinungsbild fest. Entwickeln Sie einen Standard-Briefbogen mit Ihren Kontaktdaten und, sofern<br />
vorhanden, dem Logo Ihres Bündnisses. (Nach Möglichkeit sollten Sie dies von einem Grafiker entwerfen und<br />
von einer Druckerei produzieren lassen.) Legen Sie auch einen (gut lesbaren!) Schrifttyp fest, den Sie bei allen<br />
Veröffentlichungen einheitlich verwenden.<br />
6. Was können Sie schon jetzt über Ihr Bündnis sagen?<br />
Stellen Sie die Basisangaben zu Ihrem Bündnis auf einem Faktenpapier zusammen:<br />
Wie ist der offizielle Name des Bündnisses?<br />
Wer sind die Partner?<br />
Wann wurde das Bündnis gegründet?<br />
Auf welche Zielsetzung hat man sich verständigt?<br />
In welchen Handlungsfeldern sind Sie aktiv?<br />
Welche Ergebnisse können Sie schon vorweisen?<br />
...<br />
Schreiben Sie einen kurzen Text, in dem Sie Ihr Bündnis in journalistischer Form* vorstellen.<br />
Erstellen Sie zusätzlich zum Beispiel ein Papier mit Zitaten Ihrer Bündnispartner, die in jeweils zwei bis drei<br />
kurzen Sätzen erklären, warum diese sich im Bündnis engagieren, was sie erwarten und wie sie sich einsetzen.<br />
Gibt es geeignete Fotos**, die Sie für Ihre Pressearbeit einsetzen können?<br />
Diese Texte helfen Ihnen bei Ihrer späteren Pressearbeit. <strong>Das</strong> Faktenpapier ist auch<br />
für Sie eine Gedächtnisstütze, auf die Sie immer wieder zurückgreifen können.<br />
Sammeln Sie all diese Informationen in einer geeigneten Mappe, die Sie auch an<br />
die Medien weitergeben könnten.<br />
* siehe Kapitel „PR-Praxis: Pressemitteilungen“<br />
** siehe Kapitel „PR-Praxis: Pressefotos“
6<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 21<br />
Erstellung eines Presseverteilers<br />
Welche Medien sollten Sie ansprechen?<br />
Wir haben Ihnen bereits einen Überblick über verschiedene Medien gegeben. Im<br />
nächsten Schritt müssen Sie sich klar machen, welche Menschen Sie ansprechen wollen<br />
und über welche Medien Sie Ihre Zielgruppen erreichen können. Haben Sie zum<br />
Beispiel ein bestimmtes Angebot für alle Eltern in Ihrer Stadt, kommen Lokalzeitung,<br />
Anzeigenblätter und Lokalradio in Frage. Möchten Sie Arbeitgeber/innen von den<br />
Vorzügen einer Mitarbeit in Ihrem Bündnis überzeugen, ist die Mitgliederzeitschrift<br />
der örtlichen IHK ein geeignetes Medium. Schüler/innen können Sie über Schülerzeitungen<br />
ansprechen, Arbeitnehmer/innen über die Gewerkschaftsblätter.<br />
Übersicht: Lokale Medien, die Sie bei der PR-Arbeit Ihres lokalen Bündnisses<br />
berücksichtigen sollten:<br />
regionale Tageszeitung (Lokalredaktionen)<br />
Anzeigenblätter<br />
Stadtteilzeitungen<br />
Heimatzeitungen<br />
Stadtillustrierte<br />
Lokalradio<br />
Regionalfenster Hörfunk/TV<br />
Vereinsblätter<br />
Städtische Mitteilungen<br />
Kammerzeitschriften oder Verbandszeitschriften<br />
Schul- und Schülerzeitschriften<br />
Online-Portale<br />
Besorgen Sie sich jeweils ein Exemplar der lokalen Publikationen in Ihrer Stadt; an<br />
einem gut sortierten Zeitungsstand gewinnen Sie auch einen ersten Eindruck von den<br />
verschiedenen Titeln. Hören Sie auch in das Programm des Lokalradios, so dass Sie<br />
einen Überblick über das Angebot bekommen. Im Impressum (bei Print-Publikationen)<br />
finden Sie die Kontaktdaten. Fragen Sie beim Presseamt Ihrer Stadt oder<br />
beim Tourismus-Informationsbüro, ob diese Ihnen ihren Lokalverteiler zur Verfügung<br />
stellen. Professionelle Adressregister wie „Zimpel“, „Stamm“ oder „Redaktions-<br />
Adress“ sind kostenpflichtig.<br />
Beinahe jedes Medium ist über das Internet zu finden. Neben Suchmaschinen<br />
und Webportalen können Ihnen folgende Links bei der Recherche helfen:<br />
www.zeitungen.de<br />
Die Website bietet eine umfangreiche Übersicht zu regionalen und überregionalen<br />
Tages- und Wochenzeitungen sowie zu ausgewählten Zeitschriften.<br />
www.meinestadt.de<br />
Online-Portal mit vielen Informationen und Links zu verschiedensten Angeboten<br />
und Institutionen deutscher Städte und Gemeinden; hier sind auch Hinweise auf<br />
Homepages lokaler Medien zu finden.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 22<br />
Wie können Sie den Verteiler Ihrer Pressestelle aufbauen?<br />
Haben Sie „Ihre“ Medien ausgewählt, sollten Sie diese telefonisch kontaktieren, um<br />
den/die für Sie richtige/n Redakteur/in herauszufinden. Denn: Landet Ihre Information<br />
auf dem falschen Schreibtisch, wird sie weggeworfen. Sie dürfen nicht darauf<br />
vertrauen, dass Ihre Nachricht in der Redaktion weitergegeben wird! Wenn Sie die<br />
Medien kontaktieren, nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich vorzustellen: Sie sind die<br />
Pressestelle des lokalen Bündnisses und möchten die Redaktion in Ihren Presseverteiler<br />
aufnehmen. Hinterlassen Sie Ihre Kontaktdaten und bieten Sie sich als Ansprechpartner/in<br />
bei allen Fragen zum Thema an.<br />
Erfassen Sie alle wichtigen Kontaktdaten Ihrer Medien und Ansprechpartner/innen<br />
systematisch – ideal ist eine Adressdatenbank, die Ihnen später eine Verwendung für<br />
zeitsparende Serienbriefe ermöglicht.<br />
Ein Datensatz Ihres Presseverteilers sollte folgende Datenfelder enthalten:<br />
Medium, Titel<br />
Medium, Ressort<br />
Redakteur/in, Anrede<br />
Redakteur/in, Vorname<br />
Redakteur/in, Nachname<br />
Anschrift, Straße<br />
Anschrift, Postleitzahl<br />
Anschrift, Stadt<br />
Kontakt, Telefon<br />
Kontakt, Fax<br />
Kontakt, E-Mail-Adresse<br />
Wir empfehlen zusätzlich:<br />
Medien, Differenzierung<br />
(Zum Beispiel: Tageszeitung, Radio, monatliches Magazin,... – mit diesen<br />
Angaben können Sie bestimmte Titel aus der Datenbank herausfiltern.)<br />
Redakteur/in, Versandart<br />
(Möchte der/die Journalist/in Ihre schriftlichen Informationen per Fax,<br />
per E-Mail oder per Post erhalten?)<br />
Kontaktverlauf<br />
(Geben Sie hier Ihre Notizen zu den letzten Kontakten ein, dann können<br />
Sie diese schnell nachschlagen.)<br />
Ein Presseverteiler ist „eine ständige Baustelle“, da Redaktionen sich durch Personalwechsel,<br />
Neueinstellungen, Versetzungen, Beförderungen oder Pensionierungen verändern<br />
können. Sie sollten Ihren Verteiler daher kontinuierlich pflegen und alle Ihnen<br />
bekannten Veränderungen erfassen. Viele Pressestellen kontrollieren ihren gesamten<br />
Verteiler regelmäßig einmal im Jahr um sicherzustellen, dass ihre Presseinformationen<br />
die richtigen Ansprechpartner/innen erreichen.<br />
PR-Praxis
7<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 23<br />
Anlässe zur Kommunikation finden<br />
Was sind geeignete Anlässe zur PR-Arbeit für Ihr lokales Bündnis?<br />
Nach welchen Kriterien Pressevertreter/innen Nachrichten auswählen, haben Sie<br />
anhand der Nachrichtenwerte gesehen (siehe Kapitel „Ihre Ansprechpartner: die<br />
Journalistinnen und Journalisten“). Ihre Aufgabe als Pressestelle besteht darin, alle<br />
Informationen aus dem lokalen Bündnis zu prüfen und abzuwägen, ob diese kommuniziert<br />
werden sollten.<br />
Fragen Sie sich grundsätzlich, ob Sie eine Information veröffentlichen<br />
wollen – keiner zwingt Sie, dies zu tun. Wägen Sie folgende Fragen ab:<br />
Ist es im Interesse des Bündnisses, dieses Thema/Ereignis zu kommunizieren?<br />
Stellt die Nachricht unser Bündnis positiv dar?<br />
Wie beeinflusst ein möglicher Bericht unser öffentliches Bild (Image)?<br />
Steigert die Nachricht die Bekanntheit unseres Bündnisses?<br />
Welche Informationen, Themen und Geschichten geeignet sind, um sich damit an die<br />
Medien zu wenden, hängt von der Entwicklung und Arbeit Ihres lokalen Bündnisses<br />
ab.<br />
Anlässe für Ihre Pressearbeit könnten sein:<br />
Gründung Ihres Bündnisses<br />
Beitritt neuer Bündnispartner<br />
Verabschiedung eines Ziels oder Programms<br />
Aktuelle Aussagen prominenter Bündnispartner<br />
(zum Beispiel der Bürgermeisterin, des Geschäftsführers eines Unternehmens<br />
oder einer Verbandsvorsitzenden)<br />
Öffentliche Veranstaltungen Ihres Bündnisses<br />
Ergebnisse oder Zwischenergebnisse Ihrer Arbeit<br />
(zum Beispiel die Einführung eines neuen Angebotes für die Familien im Ort)<br />
Prominenter Besuch bei Ihrem Bündnis<br />
Personalien<br />
(zum Beispiel die Ernennung eines Geschäftsführers/einer Geschäftsführerin)<br />
Jahrestage<br />
(zum Beispiel das einjährige Bestehen Ihres Bündnisses)<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 24<br />
Wie können Sie weitere Themen für Ihre PR-Arbeit finden?<br />
Finden Sie weitere Themen, indem Sie mit Mitgliedern Ihres Bündnisses einen<br />
Gedankenaustausch („Brainstorming“) veranstalten.<br />
Verfolgen Sie die öffentliche Diskussion in Ihrer Lokalzeitung. Wird ein Thema<br />
behandelt, zu dem Sie Ihr Bündnis einbringen können? Rufen Sie den/die Redakteur/in<br />
an und stellen Sie Ihr Bündnis vor. Oder schreiben Sie einen Leserbrief,<br />
in dem Sie für Ihr lokales Bündnis Stellung beziehen.<br />
Sprechen Sie auch direkt mit Journalistinnen und Journalisten und fragen Sie,<br />
welcher Aspekt Ihrer Arbeit ihrer Meinung nach interessant ist.<br />
Vielleicht gibt es eine bekannte Persönlichkeit aus Ihrer Stadt oder Gemeinde, die<br />
Sie als Schirmherrin/Schirmherrn für Ihr Bündnis gewinnen können. Beachten Sie<br />
aber, dass diese Person einen glaubwürdigen Bezug zu den Inhalten Ihrer Arbeit<br />
bietet.<br />
Es gibt sicherlich viele Anlässe, über Ihr Bündnis zu berichten. Spüren Sie diese auf,<br />
indem Sie immer wieder anhand der Nachrichtenwerte fragen: Ist das interessant für<br />
die Medien?<br />
PR-Praxis
8<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 25<br />
Die Pressemitteilung<br />
Die schriftliche Information der Medien durch eine Pressemitteilung hat für Sie zwei<br />
Vorteile: Zum einen können Sie den Text an beliebig viele Medien weitergeben, zum<br />
anderen stellen Sie als Urheber/in sicher, dass Ihre Inhalte richtig dargestellt sind.<br />
Betrachten Sie eine Pressemitteilung Ihres lokalen Bündnisses als einen Service für<br />
Journalistinnen und Journalisten. Mit einer guten Pressemitteilung ersparen Sie den<br />
Redakteurinnen und Redakteuren der lokalen Medien, selbst mühsam die Neuigkeiten<br />
aus Ihrem lokalen Bündnis zu recherchieren und sie korrekt und für die<br />
Leser/innen interessant darzustellen. Um für Journalistinnen und Journalisten jedoch<br />
wirklich eine Hilfe zu sein, müssen Pressemitteilungen entsprechend den Regeln der<br />
schriftlichen journalistischen Ausdrucksweise verfasst werden.<br />
Arbeitsblatt: Regeln für journalistisches Schreiben<br />
Außerdem gilt es, einige formale Kriterien zu berücksichtigen, die Journalistinnen<br />
und Journalisten den Umgang mit Ihrer Pressemitteilung erleichtern und so die<br />
Chance auf deren Veröffentlichung erhöhen.<br />
Formale Kriterien für Ihre Pressetexte<br />
Kennzeichnen Sie Ihren Pressetext deutlich als „Pressemitteilung“,<br />
„Presseinformation“ oder „Information für die Medien“.<br />
Fügen Sie das Datum ein, an dem Sie den Text (erstmals) herausgegeben<br />
haben, und nennen Sie den Ort der Veröffentlichung (den Sitz Ihrer Pressestelle).<br />
Nennen Sie eine/n „Ansprechpartner/in für die Presse“ unter dem Text (mit<br />
Angabe aller Kontaktdaten Ihrer Pressestelle), der weitere Auskünfte geben<br />
oder Rückfragen beantworten kann.<br />
Erstellen Sie die Pressemitteilung mit der Schreibmaschine oder per Computer,<br />
wählen Sie einen gut lesbaren Schrifttyp und schreiben Sie 1,5-zeilig.<br />
Lassen Sie rechts einen breiteren Rand (ungefähr 5 cm) für Anmerkungen der<br />
Redaktion.<br />
Wie sollte eine Pressemitteilung aufgebaut sein?<br />
Die Kernelemente einer Pressemitteilung sind die Überschrift und der Artikeltext.<br />
Die Überschrift kann zusätzlich durch eine Dachzeile (Titel über der Überschrift)<br />
und/oder einen Untertitel ergänzt werden.<br />
Vor allem bei längeren Pressemitteilungen wird oft ein kurzer einleitender Absatz –<br />
das Motto – dem Text vorangestellt. <strong>Das</strong> Motto fasst den Inhalt der Mitteilung<br />
zusammen, es sei denn, die Pressemitteilung ist an Magazine gerichtet. Dann übernimmt<br />
das Motto die Funktion einer Einleitung, die das Interesse des Lesers<br />
wecken soll. (<strong>Das</strong> Motto wird daher auch „Lead“ genannt, weil es die Leser/innen<br />
in den Text hineinführen soll; das englische „to lead“ bedeutet „führen“.)<br />
Dem Artikel kann ein Abbinder (auch englisch „Boilerplate“ genannt) angehängt<br />
werden. Der Abbinder enthält keine aktuellen Informationen zum Thema, sondern<br />
in ein bis zwei Absätzen zusammengefasst die Hintergrundinformation zum Absender<br />
der Presseinformation, also zu Ihrem lokalen Bündnis für Familie.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 26<br />
Bauen Sie Ihren Artikel immer so auf, dass die wichtigste Information im ersten Satz<br />
steht. Denn: Gibt es in einer Zeitung nicht genug Platz, Ihre Presseinformation vollständig<br />
abzudrucken, wird die Redaktion diese von hinten wegkürzen.<br />
Der klassische Aufbau einer Meldung folgt der Wichtigkeit der W-Fragen: Zunächst<br />
fragen Sie WER? und WAS? oder WANN? und WO? und erst wenn diese Fragen<br />
beantwortet sind, beschreiben Sie die Details WARUM? und WIE?.<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Leitfaden für die Konzeption einer Pressemitteilung<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Regeln für journalistisches Schreiben<br />
Im Anhang haben wir für Sie Beispiele von Pressemitteilungen aus lokalen<br />
Bündnissen für Familie zusammengestellt.<br />
Wie kann eine Pressemappe Ihres lokalen Bündnisses aussehen?<br />
Mehrere Texte können Sie in einer Pressemappe bündeln. Ergänzen Sie die Texte in<br />
Ihrer Pressemappe durch Fotos, Faktenblätter, Übersichten und so weiter. Enthält eine<br />
Pressemappe viele Materialien, hilft ein Inhaltsverzeichnis. Die Informationen, die<br />
Sie in einer Pressemappe zusammenstellen, sollten jedoch von (möglichst) gleicher<br />
Aktualität sein und einen gemeinsamen Bezug haben. Stellen Sie gegebenenfalls<br />
mehrere Pressemappen zusammen, von denen jede Informationen zu einem Schwerpunkt<br />
Ihres Bündnisses bietet.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 27<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Leitfaden zur Konzeption einer Pressemitteilung<br />
1. Notieren Sie sich die Fakten zu Ihrer Pressemitteilung, bevor Sie mit der Texterstellung beginnen,<br />
indem Sie diese den W-Fragen zuordnen.<br />
Wer?<br />
Was?<br />
Wann?<br />
Wo?<br />
Warum?<br />
Wie?<br />
Was noch...?<br />
2. Gewichten Sie die Fakten: Was würden Sie sagen, wenn Sie nur einen kurzen Satz in der Zeitung veröffentlichen<br />
könnten? Welche W-Fragen würden Sie auf jeden Fall beantworten? Notieren Sie diesen Satz<br />
(Ihre Kernbotschaft) als Einstieg Ihrer Pressemitteilung. Stellen Sie dabei sicher, dass der Nachrichtenwert<br />
Ihrer Information deutlich wird.<br />
3. Formulieren Sie eine Überschrift mit Bezug auf Ihre Kernbotschaft, die das Interesse<br />
der Leser/innen weckt:
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 28<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Regeln für journalistisches Schreiben<br />
Pressemitteilungen sind funktionale Texte: Prosa – keine Lyrik. Grundsätzlich gilt: Je einfacher, verständlicher,<br />
kürzer und lesbarer, desto besser! Überprüfen Sie anhand dieser Checkliste, ob die Pressemitteilung Ihres<br />
lokalen Bündnisses für Familie den Regeln für journalistisches Schreiben entspricht.<br />
Kurze, einfache Sätze<br />
Schreiben Sie in kurzen Sätzen. Vermeiden Sie verschachtelte Relativ- und Nebensatzkonstruktionen,<br />
die das Lesen erschweren. Ein Nebensatz genügt. Sie wollen verstanden werden und sollten deshalb<br />
eine prägnante Sprache anwenden. Als Faustregel gilt: Bilden Sie keinen Satz mit mehr als 20 Wörtern.<br />
Verben statt Substantive<br />
Benutzen Sie starke, aussagekräftige Verben. Nominalstil (Behördendeutsch) hat keine Chance auf<br />
Veröffentlichung. Schreiben Sie nicht: „Der Beschluss wird zur Durchführung gebracht.“, sondern<br />
einfach und klar: „Der Beschluss wird durchgeführt.“<br />
Aktiv statt passiv<br />
Passive Formulierungen halten Informationen zurück und wirken langweilig. Schreiben Sie nicht:<br />
„Die neue Kita wurde eröffnet.“, sondern aktiv: „Der Bürgermeister eröffnete die neue Kita.“<br />
Fremdwörter und Fachchinesisch vermeiden<br />
Als Beauftragte/r für Öffentlichkeitsarbeit wollen Sie gehört und verstanden werden. Vermeiden Sie<br />
daher Fremdwörter. Wenn Fachbegriffe unumgänglich sind, müssen diese bei der ersten Verwendung<br />
kurz erläutert werden.<br />
Füllwörter auslassen<br />
Der Platz in Zeitungen ist knapp. Nutzen Sie ihn für Ihre wesentliche Aussage, streichen Sie Füllwörter.<br />
Typische Füllwörter sind: nun, also, und, oder, ...<br />
Erzählperspektive: dritte Person<br />
Schreiben Sie keine Erzählung aus der persönlichen Perspektive (ich/wir). In Pressetexten wird die dritte<br />
Person (er, sie, es; im Plural: sie) für eine neutrale Berichterstattung verwendet. Auch wenn Sie von Ihrem<br />
Bündnis sprechen, schreiben Sie: „<strong>Das</strong> lokale Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, ...“<br />
Zahlen<br />
Zahlen von eins bis zwölf werden ausgeschrieben. Ab 13 werden Ziffern benutzt. Ausnahmen können<br />
Zahlenpaare bilden: „Von elf bis dreizehn“ oder von „11 bis 13“. Große, runde Zahlen werden ausgeschrieben:<br />
„eine Million“, bei Kommazahlen verwendet man immer Ziffern: „1,5 Millionen“. Vor gebräuchlichen<br />
Abkürzungen, zum Beispiel zur Entfernungs-, Gewichts- oder Geschwindigkeitsangabe stehen immer<br />
Ziffern: „10 m“, „20 kg“, „30 km/h“. Ebenso werden Zahlen in Datumsangaben als Ziffern geschrieben,<br />
verwenden Sie für die Angabe des Monats jedoch immer den Monatsnamen, das ist leichter verständlich:<br />
„1. Mai 2004“.<br />
Namen, Funktionen und Titel<br />
Personen werden bei der ersten Nennung mit ihrem vollen Namen vorgestellt, wobei gegebenenfalls auch<br />
ihre Funktion beziehungsweise das Amt angegeben wird: „Bundesfamilienministerin Renate Schmidt“.<br />
Dabei kann die Funktion vereinfacht ausgedrückt werden und muss nicht vollständig, wohl aber korrekt<br />
wiedergegeben werden: also „Bundesfamilienministerin“ statt „Bundesministerin für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend“. Englische Titel werden in der Regel übersetzt: „Vorstandsvorsitzender“ statt „CEO“.<br />
Die Anrede „Herr“ wird in journalistischen Texten nicht aufgeführt, die Anrede „Frau“ ist unüblich, gelegentlich<br />
aber zu finden. Akademische Titel müssen in Pressetexten nicht unbedingt aufgeführt werden. In<br />
der Regel werden sie aber wie Funktionen bei der ersten Vorstellung der Person angeführt, jeweils jedoch<br />
nur der höchste Titel: also „Prof. Bert Rürup“ statt „Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup“. Wird eine Person<br />
wiederholt im Text genannt, wird nur noch der Nachname angegeben: „Schmidt sagte,...“.
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 29<br />
Abkürzungen<br />
Abkürzungen werden vermieden, denn es kann nicht vorausgesetzt werden, dass jeder Leser sie kennt.<br />
Auch gängige Abkürzungen und Abkürzungszeichen werden ausgeschrieben, da sie den Lesefluss stören:<br />
also nicht „usw., ca., z. z., bzw., d.h., etc., %, – “, sondern „und so weiter, circa, zurzeit, beziehungsweise,<br />
das heißt, et cetera, Prozent, bis“. Abkürzungen für Institutionen, die nicht als bekannt vorausgesetzt werden<br />
können, müssen eingeführt werden: „<strong>Das</strong> Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ) teilte mit, ...“. „SPD, CDU, CSU, FDP, DGB“ hingegen sind allgemein bekannte (und im Duden<br />
aufgeführte) Abkürzungen, die in Pressetexten nicht erklärt werden.<br />
Zitate<br />
Zitate müssen korrekt wiedergegeben werden, entweder in direkter Rede (in Anführungszeichen) oder in<br />
indirekter Rede (im Konjunktiv). Indirekte Rede kann vom Originaltext abweichen (um zu kürzen), solange<br />
der Sinn des Zitates stimmt.<br />
Informationsquellen<br />
Wenn Informationen oder Aussagen nicht gesichert sind, muss die Quelle angegeben werden: „...wie die<br />
Bild-Zeitung berichtete“, „aus Regierungskreisen hieß es, ...“. Durch die Angabe Ihrer Quelle gehen Sie<br />
sicher, nicht für eine etwaige Falschinformation in Ihrer Meldung verantwortlich gemacht zu werden.<br />
Haben Sie jedoch gesicherte Informationen, verzichten Sie auf diesen Hinweis.<br />
Fußnoten, Querverweise und Angaben in Klammern<br />
Wissenschaftliches Zitieren in Form von Fußnoten und Querverweisen passt nicht zu Pressetexten. Wenn<br />
Sie Zusatzinformationen angeben möchten, können Sie diese im entsprechenden Satz in Klammern hinzufügen.<br />
Behandeln Sie aber alles, was in Klammern steht, als könne es auch gestrichen werden. Wichtige<br />
Informationen müssen im Fließtext erklärt werden.
9<br />
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 30<br />
<strong>Das</strong> Pressefoto<br />
Bilder rufen beim Betrachter Emotionen hervor – viel stärker, als dies Texte können:<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Wenn Sie die Gelegenheit haben, nutzen Sie<br />
Pressefotos in Ergänzung zu Ihren Pressetexten. Sie müssen sich jedoch zuvor genau<br />
überlegen, was das Bild aussagen soll. Welches Motiv transportiert die Bündnisidee<br />
und vermittelt den Zeitungsleserinnen und -lesern, um was für eine Initiative es sich<br />
bei Ihrem lokalen Bündnis für Familie überhaupt handelt? Welches Bild vermittelt<br />
einen Eindruck von der Arbeit Ihres Bündnisses? Wo werden Ihre Erfolge sichtbar?<br />
Anregungen für Pressefotos von lokalen Bündnissen für Familie<br />
Inszenieren Sie ein aussagekräftiges Gruppenfoto mit allen Bündnispartnern.<br />
Rücken Sie dabei auch das Logo Ihres Bündnisses ins Bild. Oder: Nehmen<br />
Sie die Bündnisidee wörtlich und ziehen Sie gemeinsam an einem Strang.<br />
Halten Sie die Unterzeichnung einer Gründungsurkunde Ihres Bündnisses im<br />
Bild fest.<br />
Vermitteln Sie einen Eindruck von Ihrer Arbeit: Diskussions- und Präsentationssituationen<br />
bei einem Gründungsworkshop oder Bündnistreffen zeigen:<br />
Hier wird konstruktiv gearbeitet!<br />
Rücken Sie die Hauptpersonen Ihrer Arbeit ins Licht der Öffentlichkeit:<br />
Suchen Sie Motive, die Familien mit Ihrem lokalen Bündnis in Zusammenhang<br />
bringen (zum Beispiel Fotos von Gesprächskreisen, Festen und Veranstaltungen,<br />
bei denen Familien vor Ort sind).<br />
Die Pressestelle des Servicebüros hat für Bündnisgründungen die Idee einer sogenannten<br />
„Fotobande“ entwickelt, ein großes Transparent mit dem Logo der<br />
Initiative und dem jeweiligen Städtenamen. Die Bündnispartner halten diese<br />
Fotobande bei einem Fototermin gemeinsam in den Händen. Dieses Bildmotiv<br />
transportiert die Botschaft: Hinter diesem lokalen Bündnis stehen viele starke<br />
Partner. Für die Gründungsveranstaltung Ihres Bündnisses können Sie eine solche<br />
Fotobande mit Ihrem Städtenamen kostenlos beim Servicebüro bestellen.<br />
Im Anhang haben wir für Sie einige Beispiele von Pressefotos aus lokalen<br />
Bündnissen für Familie zusammengestellt.<br />
Bei Pressefotos gibt es rechtliche Faktoren zu bedenken!<br />
Wenn Personen abgelichtet werden, brauchen Sie deren Einverständnis zur Veröffentlichung.<br />
Lassen Sie sich diese schriftlich geben, bei minderjährigen Kindern von<br />
einem erziehungsberechtigten Elternteil. Eine Ausnahme stellen Fotos dar, die im<br />
„öffentlichen Raum“ gemacht wurden. <strong>Das</strong> betrifft zum Beispiel Fotos, die öffentliche<br />
Veranstaltungen oder das Leben auf öffentlichen Straßen oder Plätzen dokumentieren.<br />
Bei solchen Fotos darf die Veröffentlichung ohne Einwilligung der abgelichteten<br />
Personen erfolgen, solange nicht einzelne Personen in besonderer Weise auf dem<br />
Bild aus der Gruppe herausragen. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass die<br />
abgebildeten Personen vorteilhaft dargestellt werden, um keine persönlichen Eitelkeiten<br />
zu verletzen. Beachten Sie: Wenn Sie eine Fotografin/einen Fotografen engagieren,<br />
müssen Sie auch mit ihr/ihm die Abtretung der Bildrechte klären.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 31<br />
Bildrechte<br />
Gehen Sie sicher: Lassen Sie sich von der Fotografin/vom Fotografen und von<br />
abgebildeten Personen schriftlich die „zeitlich und räumlich unbefristete und<br />
uneingeschränkte Verwendung“ genehmigen, bei Minderjährigen durch die<br />
Unterschrift eines Erziehungsberechtigten.<br />
Formale Kriterien für gute Fotos<br />
<strong>Das</strong> Motiv Ihres Pressefotos kann noch so gut sein, wenn es jedoch gewissen formalen<br />
Kriterien nicht entspricht, machen Sie es den Redaktionen schwer, Ihr Bild zu<br />
veröffentlichen.<br />
Formale Kriterien für Pressefotos:<br />
Achten Sie auf die Qualität des Fotos: Schärfe und Belichtung müssen<br />
stimmen.<br />
Reichen Sie Abzüge im Format 13 x 18 cm ein.<br />
Versehen Sie die Abzüge (schwarz-weiß oder farbig) mit einem fest aufgeklebten<br />
Bildrückentext.<br />
Der Bildrückentext<br />
– erklärt in ein bis zwei Sätzen das Motiv und den Zusammenhang, in dem<br />
es aufgenommen wurde.<br />
– nennt die auf dem Foto abgebildeten Personen mit Vor- und Nachnamen<br />
(zum Beispiel: „Auf dem Bild v.l.n.r.: Max Mustermann, Otto Normal und<br />
Bürgermeisterin Erna Klein.“).<br />
– enthält den Hinweis zum/zur Bildrechteinhaber/in und zur honorarfreien<br />
Abdruckerlaubnis (zum Beispiel „Foto Servicebüro Lokale Bündnisse für<br />
Familie“, Abdruck honorarfrei bei redaktioneller Verwendung.“).<br />
– nennt den Kontakt zur Pressestelle mit allen Kontaktdaten.<br />
Bereiten Sie digitale Pressefotos als JPG- oder TFT-Datei in der Auflösung<br />
von 13 x 18 cm mit 300 dpi auf.<br />
Schreiben Sie möglichst die Bildrückentextangaben (mit entsprechender<br />
Bildbearbeitungssoftware) in die Dateibeschreibung. Schreiben Sie die<br />
Bildlegende auch in eine separate Datei, die Sie mit dem Foto versenden,<br />
beziehungsweise auf dem gleichen Speichermedium ablegen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 32<br />
10 Pressetermine<br />
Pressetermine sind ein wichtiges Instrument der PR. <strong>Das</strong> direkte Gespräch mit<br />
Redakteurinnen und Redakteuren der lokalen Medien bietet Ihnen die Möglichkeit,<br />
diese kennen zu lernen, Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Aber Journalistinnen<br />
und Journalisten stehen unter Zeitdruck und müssen sich stets überlegen, ob sie ihre<br />
Zeit in einen Pressetermin (mit möglicherweise längerer An- und Abfahrt) investieren<br />
können. Deshalb sind für sie Pressetermine immer dann interessant, wenn etwas<br />
Neues „erlebbar“ vorgestellt wird, wenn es attraktiv ist, sich aus erster Hand vor Ort<br />
zu informieren.<br />
Mögliche Anlässe für Pressetermine eines lokalen Bündnisses für Familie:<br />
Gründung eines lokalen Bündnisses für Familie: Die Gründungsveranstaltung<br />
Ihres lokalen Bündnisses sollten Sie mit einem Pressetermin kombinieren.<br />
Stellen Sie dabei Ihr Bündnis, die Akteurinnen und Akteure und Ziele<br />
dar. Sie können diesen Termin für Journalisten zusätzlich attraktiv machen,<br />
wenn Sie einen Fototermin mit einem interessanten Motiv anbieten: Zum<br />
Beispiel ein Gruppenbild oder die gemeinsame Unterzeichnung einer Gründungsurkunde.<br />
Vorstellung neuer Einrichtungen: Laden Sie die Presse zu einem Rundgang<br />
ein, wenn Sie beispielsweise eine Kindertagesstätte oder Familienbegegnungsstätte<br />
eröffnen. Verbinden Sie dies mit einer kompakten Information über die<br />
neue Einrichtung und dem klaren Hinweis: Diese neue Einrichtung ist ein<br />
Erfolg unserer Bündnisarbeit.<br />
Ergebnispräsentationen, Jahresberichte: Für manche Bündnisse bietet es<br />
sich an, regelmäßig über ihre Arbeit zu berichten und Zwischenbilanzen zu<br />
ziehen. Ein regelmäßiger, zum Beispiel jährlicher Termin für ein Pressegespräch<br />
signalisiert: Unser Bündnis arbeitet nachhaltig, wir bleiben am Ball<br />
und sind eine feste Größe in der kommunalen Familienpolitik.<br />
Vorstellung eines neuen Bündnispartners: Ein lokales Bündnis für Familie<br />
ist keine statische Einrichtung, sondern partizipationsoffen. Wenn Sie einen<br />
neuen starken Partner gewinnen, können Sie der Öffentlichkeit zeigen: Unsere<br />
Bündnisidee funktioniert und entwickelt sich weiter. In einem Pressegespräch<br />
können Sie den neuen Partner vorstellen und verdeutlichen, was dieser in das<br />
Bündnis einbringt. Präsentieren Sie neue gemeinsame Ziele und Perspektiven.<br />
Prominenter Besuch: Bekannte und interessante Persönlichkeiten können<br />
Aufmerksamkeit auf Ihr lokales Bündnis lenken und sind Magneten für die<br />
Presse. Sie können ein solches Ereignis nutzen, um Ihr lokales Bündnis in das<br />
Licht der Öffentlichkeit zu rücken, Ergebnisse zu präsentieren oder neue<br />
Initiativen anzukündigen. Vielleicht können Sie eine prominente Person als<br />
Schirmherr/in für Ihr Bündnis gewinnen? Oder Ihre Bündnispartner verfügen<br />
über interessante Kontakte im Ausland?<br />
Als Servicebüro des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend wissen wir, dass Bundesfamilienministerin Renate Schmidt sich sehr<br />
über Einladungen aus lokalen Bündnissen freut und immer bemüht ist, Termine<br />
in Sachen Lokale Bündnisse für Familie in ihrem – zugegebenermaßen recht<br />
vollen – Terminkalender unterzubringen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 33<br />
Welche Typen von Presseterminen gibt es?<br />
Wir wollen Ihnen nachfolgend vier Grundtypen von Presseterminen vorstellen. Dabei<br />
unterscheiden wir offene, prinzipiell an alle Medien gerichtete Veranstaltungen und<br />
exklusive Gespräche, die Sie nur ausgewählten Journalisten anbieten.<br />
„offene Pressetermine“:<br />
Pressekonferenz<br />
Die Pressekonferenz ist eine „offizielle“ Veranstaltung, zu der alle Medienvertreter<br />
eingeladen werden. Den Medienvertreter/innen stehen in der Regel<br />
mehrere Ansprechpartner/innen zur Verfügung, die zunächst Statements abgeben<br />
und dann zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen. Größere Pressekonferenzen<br />
sollten moderiert werden; hier können Präsentationen die Statements<br />
ergänzen.<br />
Wählen Sie einen geeigneten Raum, der nicht zu groß und nicht zu klein ist. Bei<br />
größeren Pressekonferenzen sollten Sie Stuhlreihen (gegebenenfalls mit Tischen)<br />
für die Medienvertreter gegenüber dem Podium (auf dem die Statementgeber sitzen)<br />
aufbauen. Bei kleineren Veranstaltungen empfehlen sich Tischrunden oder<br />
eine U-förmige Bestuhlung.<br />
Während und/oder im Anschluss an Pressekonferenzen sollten Sie den Journalistinnen<br />
und Journalisten die Möglichkeit bieten, Fotos zu erstellen. Gestalten<br />
Sie den Hintergrund, vor dem Ihre Protagonisten abgelichtet werden, daher vorteilhaft<br />
– oft werden hierfür Tafeln beziehungsweise Transparente mit dem Logo<br />
und Namen Ihres lokalen Bündnisses eingesetzt. Oder Sie arrangieren eine Foto-<br />
Gelegenheit vor einem signifikanten Gebäude (zum Beispiel dem Rathaus, dem<br />
Sitz eines Bündnispartners, einer Kita, ...) beziehungsweise mit einem Bezug zu<br />
Ihrem Bündnis (starten Sie zum Beispiel eine neue Homepage symbolisch,<br />
indem Sie mehrere Bündnispartner gleichzeitig auf einen großen, roten Startknopf<br />
drücken lassen, wenn möglich vor einem überdimensionalen Bild der<br />
Startseite; eröffnen Sie eine Einrichtung, indem mehrere Partner gleichzeitig mit<br />
Scheren das Band vor dem Eingang durchschneiden, ...)<br />
Vor-Ort-Besuch der Presse<br />
Um der Presse einen unmittelbaren Eindruck von der Arbeit Ihres Bündnisses zu<br />
vermitteln, können Sie Journalistinnen und Journalisten zu einem Vor-Ort-<br />
Besuch einladen. Anlass kann ein „Tag der offenen Tür“ oder die Einweihung<br />
neuer Räumlichkeiten sein. Begleiten Sie die Pressevertreter/innen vor Ort und<br />
stellen Sie ihnen die wichtigsten Personen des Bündnisses vor. Vermitteln Sie<br />
Interviews, erläutern Sie Hintergründe und beantworten Sie Fragen.<br />
Laden Sie die Presse jedoch nicht zu längeren Veranstaltungen ein. Pressevertreter/innen<br />
sind in der Regel nicht daran interessiert, diese zu erleben und zu<br />
dokumentieren. Organisieren Sie stattdessen ein Pressegespräch am besten vor<br />
dem Programm. Hier informieren Sie die Medienvertreter/innen komprimiert<br />
über das, was sich auf der Veranstaltung ereignen wird, und legen dar, welche<br />
Positionen Ihre Redner/innen beziehen werden. Natürlich sind die Journalistinnen<br />
und Journalisten nicht von der eigentlichen Veranstaltung ausgeladen, auf der sie<br />
zum Beispiel Fotos machen können. Aber zur gezielten Informationsvermittlung<br />
sollten Sie das Pressegespräch einsetzen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 34<br />
exklusive Pressegespräche:<br />
Kamingespräch<br />
<strong>Das</strong> Kamingespräch ist ein inoffizielles Gespräch im kleinen, oft vertraulichen<br />
Rahmen, zu dem nur ausgewählte Journalistinnen und Journalisten eingeladen<br />
werden. Diese Form des Pressegesprächs dient nicht nur der Kontaktpflege zu<br />
wichtigen Vertreterinnen und Vertretern der Medien. <strong>Das</strong> Kamingespräch ist<br />
besonders für schwierige Themen oder Konfliktsituationen geeignet, die in<br />
persönlicher Atmosphäre vertiefend diskutiert werden können. Dabei haben Sie<br />
auch die Möglichkeit, mit den Journalisten „off records“ (englischer Begriff für<br />
„ohne Aufzeichnung“) zu sprechen. Kündigen Sie dies bei den (Ihnen vertrauten)<br />
Pressevertreter/innen an, um ihre Meinung hinsichtlich geplanter Aktionen<br />
abzufragen und die Öffentlichkeitswirksamkeit einzuschätzen. Journalistinnen<br />
und Journalisten respektieren die vereinbarte Vertraulichkeit.<br />
<strong>Das</strong> Pressefrühstück<br />
Als modernere, weniger formale Form hat sich das Pressefrühstück etabliert:<br />
Während die Journalistinnen und Journalisten frühstücken, erklären Sie Hintergründe<br />
und neue Entwicklungen. So wird das Nützliche mit dem Angenehmen<br />
verbunden. Anschließend bietet sich die Gelegenheit zur Diskussion.<br />
Redaktionsbesuch<br />
Redaktionsbesuche werden telefonisch vereinbart. Sprechen Sie die für Sie interessante<br />
Redaktion an, stellen Sie Ihr Thema vor und eruieren Sie die Möglichkeit<br />
eines Redaktionsbesuchs. Ihr Besuch bei der Redaktion erlaubt es Ihnen, die<br />
Informationen über Ihr Bündnis und dessen Arbeit in der Regel direkt mit mehreren<br />
Redakteurinnen und Redakteuren des Ressorts zu diskutieren. So lernen<br />
Sie selbst Ihre Ansprechpartner/innen und die speziellen Abläufe in der Redaktion<br />
kennen.<br />
Nutzen Sie Redaktionsgespräche als „Antrittsbesuch“, um sich als Ansprechpartner/in<br />
vorzustellen und einen Kontakt aufzubauen. Fragen Sie gezielt die<br />
Interessenschwerpunkte der Redaktion ab und berücksichtigen Sie diese bei der<br />
Planung Ihrer weiteren Pressearbeit. Wenn Sie Redaktionsbesuche vereinbaren,<br />
sollten Sie einen Themenschwerpunkt setzen. Gegebenenfalls können Sie die<br />
Redaktion zusammen mit Partnerinnen/Partnern aus Ihrem Bündnis besuchen.<br />
Wenn Sie der Meinung sind, Sie haben noch nicht genug Informationen oder<br />
Arbeitsergebnisse, die Sie den Medien bieten können, reduzieren Sie den Rahmen:<br />
Laden Sie den Redakteur/die Redakteurin zum Beispiel zum gemeinsamen<br />
Mittagessen ein, um ihn/sie persönlich kennen zu lernen.<br />
In jedem Fall sollten Sie Pressetermine nicht nur organisatorisch, sondern auch<br />
inhaltlich gründlich vorbereiten. Auch wenn die Journalistinnen und Journalisten<br />
mündlich informiert werden, sollten Sie die wichtigsten Punkte auch schriftlich als<br />
Pressemitteilung zusammenstellen und verteilen. Richten Sie ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Räumlichkeiten der Veranstaltung: Die Gesamtwahrnehmung<br />
trägt zu Ihrem öffentlichen Erscheinungsbild bei.<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Vorbereitung eines Pressetermins<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 35<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Vorbereitung eines Pressetermins<br />
1. Planung eines Pressetermins<br />
Wann soll Ihr Pressetermin stattfinden?<br />
Haben Sie bei der Festlegung von Datum und Uhrzeit die Tagesplanung der Presse (siehe Kapitel:<br />
„Ihre Ansprechpartner: Die Journalistinnen und Journalisten“) berücksichtigt?<br />
Bietet sich die zeitliche Nähe zu einem Feiertag, einem gesellschaftlichen Anlass<br />
oder einer politischen Entscheidung an?<br />
Überschneidet sich der Termin mit einer anderen für die Pressevertreter/innen wichtigen Veranstaltung?<br />
Wo soll Ihr Pressetermin stattfinden?<br />
Ist Ihnen ein geeigneter Veranstaltungsort für Ihren Pressetermin bekannt?<br />
Kann dieser für den fraglichen Termin gebucht werden?<br />
Ist eine entsprechende Einrichtung (Stühle, Tische etc.) vorhanden?<br />
Sind die weiteren Voraussetzungen geklärt: Parkmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsanbindung,<br />
bewachte Garderobe?<br />
Wer sorgt für die Aufstellung der Möbel entsprechend der Teilnehmerzahl?<br />
2. Ausstattung des Veranstaltungsortes<br />
Wie viele und welche Teilnehmer/innen werden auf dem Podium Platz nehmen?<br />
Wie soll die Bestuhlung angeordnet werden? (U-Form, parlamentarische Sitzreihen, Tischrunden)<br />
Wer stellt die entsprechende Technik zur Verfügung? (Mikrofone, Verstärker, Lautsprecher, gegebenenfalls<br />
zusätzliche Beleuchtung)<br />
Benötigen Sie eine Fotobande des Servicebüros, Stellwände, Projektions-Flächen und -Technik oder<br />
Splitboxen für Hörfunkjournalisten?<br />
Wie kann der Weg zum Veranstaltungsraum für Ihren Pressetermin ausgeschildert werden?<br />
(Grafiken, Aufsteller)<br />
Wie soll das Podium ausgestattet werden? (Hintergrund, Getränke für die Referenten)<br />
3. Inhaltliche Gestaltung<br />
Welches Thema steht im Mittelpunkt Ihres Pressetermins?<br />
Wer wird das Gespräch leiten?<br />
Wann und in welcher Reihenfolge erfolgen die Statements der Referenten?<br />
Wer informiert die Referenten rechtzeitig über den Ablauf?<br />
Wer erstellt eine Pressemitteilung zu Ihrem Termin?
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 36<br />
4. Informationsmaterial<br />
Welche Pressemitteilungen und Informationsblätter, möglicherweise Pressemappen, können an die<br />
Teilnehmer/innen verteilt werden?<br />
Wer bereitet diese Unterlagen vor?<br />
5. Einladung<br />
Liegt Ihnen ein Verteiler derjenigen Medien vor, die eine Ankündigung für Ihren Pressetermin erhalten sollen?<br />
Wann wird diese Ankündigung versendet?<br />
Haben Sie eine Liste der Journalistinnen und Journalisten erstellt, die eingeladen werden sollen?<br />
Auf welchem Wege: Post, Fax, E-Mail?<br />
Sollte Ihrer Presseeinladung eine Anfahrtsskizze beigelegt werden?<br />
Benötigen bestimmte Pressevertreter/innen (TV, Hörfunk) extra Technik/Licht/Platz?<br />
Wer empfängt die Journalistinnen und Journalisten und führt die Teilnehmerliste?<br />
6. Dokumentation<br />
Soll das Ereignis zusätzlich fotografisch und/oder filmisch dokumentiert werden?<br />
Wer wird damit beauftragt?<br />
7. Bewirtung<br />
Welche Soft-Getränke sollen den Medienvertreter/innen angeboten werden?<br />
Wer sorgt für deren Bereitstellung?<br />
8. Nachbereitung<br />
Erstellen Sie einen Verteiler der Journalistinnen und Journalisten, die Ihre Pressemitteilung zum Pressetermin,<br />
gegebenenfalls mit Pressemappe, erhalten sollen.<br />
Versenden Sie aktuelles Infomaterial an geladene Medienvertreter/innen, die nicht zu Ihrem Pressetermin<br />
erschienen sind.<br />
Sorgen Sie dafür, dass die folgenden Presseberichte in Print-Medien, Hörfunk, Fernsehen und Internet recherchiert<br />
und für Ihr lokales Bündnis archiviert werden.
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 37<br />
11 Interviews in Radio und Fernsehen<br />
Innerhalb Ihres Bündnisses sollten Sie einen Sprecher/eine Sprecherin bestimmen,<br />
der/die den Medien als Ansprechpartner/in zur Verfügung steht. Diese Person sollte<br />
über ein fundiertes Wissen zu allen Bereichen Ihres Bündnisses verfügen. Wenn von<br />
den Medien ein/e Interviewpartner/in angefragt wird, sollte möglichst der/die Pressesprecher/in<br />
Ihres Bündnisses diese Aufgabe wahrnehmen.<br />
Ein Interview gibt Ihnen die Gelegenheit, die Anliegen Ihres Bündnisses im Gespräch<br />
mit dem Redakteur/der Redakteurin zu erläutern. Für Sie bedeutet das zunächst<br />
nichts anderes als die Vorbereitung, die auch bei einem Pressetext zu leisten ist:<br />
Legen Sie sich vor einem Interview so genau wie möglich zurecht, was Sie ihrem<br />
Gegenüber mitteilen möchten.<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Vorbereitung von Interviews<br />
Fürchten Sie das Interview selbst nicht: Sie vertreten eine Initiative, deren Arbeit dem<br />
Wohle der Familien in Ihrer Stadt dient und deren Erfolge auch auf bundesweiter<br />
Ebene belegen, dass die Bündnisidee der richtige Ansatz ist.<br />
Werden Sie nach Zahlen und Daten gefragt, die Ihnen nicht bekannt sind, können Sie<br />
das zugeben. Machen Sie keine falschen Angaben, wenn Sie Einschätzungen abgeben,<br />
stellen Sie das klar („... konkrete Zahlen liegen mir nicht vor, ich meine aber,<br />
dass ...“).<br />
Entwickelt sich ein Interview in eine Richtung, auf die Sie nicht vorbereitet sind,<br />
müssen Sie sich nicht zu Antworten zwingen lassen: Verweisen Sie souverän auf das<br />
abgestimmte Thema des Interviews oder geben Sie an, dass Sie zu der Frage zurzeit<br />
keine Stellung nehmen können (sich dazu aber gern zu einem späteren Zeitpunkt<br />
äußern werden oder Informationen nachliefern).<br />
Regeln für das Sprechen im Hörfunk oder TV:<br />
Sprechen Sie in kurzen, klaren Sätzen. Vermeiden Sie Nebensätze wenn<br />
möglich ganz.<br />
Konzentrieren Sie sich auf das Hauptthema, vermeiden Sie Abschweifungen.<br />
Konzentrieren Sie sich auf wenige Kernbotschaften. Greifen Sie diese in Ihren<br />
Aussagen wiederholt auf.<br />
Machen Sie kurze rhetorische Pausen und heben beziehungsweise senken Sie<br />
die Stimme bewusst.<br />
Erklären Sie komplexe Zusammenhänge durch vereinfachende, anschauliche<br />
Beispiele.<br />
Verbildlichen Sie nüchterne Zahlen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 38<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Vorbereitung eines Interviews<br />
Schritte zur Vorbereitung eines Interviews:<br />
Sprechen Sie vorab mit dem Redakteur/der Redakteurin und bringen Sie in Erfahrung, welches<br />
Thema der Bericht haben wird; schlagen Sie gegebenenfalls selbst einen Schwerpunkt vor.<br />
Notieren Sie die für Sie wichtigste Aussage zu diesem Thema. Diese Kernaussage sollten Sie im<br />
Interview deutlich vermitteln, gegebenenfalls, indem Sie von der gestellten Frage abweichen (zum<br />
Beispiel „...lassen Sie mich noch ergänzen: ...“).<br />
Lassen Sie sich wenn möglich auch die Fragen vorab geben und notieren Sie zu jeder Frage zwei<br />
bis drei Stichworte, die Ihnen bei der Beantwortung helfen. Notieren Sie nur Stichworte oder Halbsätze,<br />
damit Sie nicht in Versuchung kommen, die Antworten abzulesen.<br />
Prägen Sie sich Ihre Kernaussage und die Stichworte zu den Antworten für das Interview ein. Wenn<br />
Sie die Möglichkeit haben, proben Sie das Interview, zum Beispiel mit jemandem aus Ihrem<br />
Bündnis.<br />
Handelt es sich um ein TV-Interview, überlegen Sie rechtzeitig, welche Kleidung sie tragen wollen.<br />
Es gilt: Sie sollen sich wohl fühlen! Vermeiden Sie aber Kleinkariertes und beißende Farben.<br />
Bedenken Sie: Steter Tropfen höhlt den Stein. Versuchen Sie bei jedem Interview, auch wenn es<br />
sich um ein spezielles Thema handelt, Ihr lokales Bündnis und Ihre Ziele noch einmal kurz und<br />
prägnant vorzustellen. Dafür können Sie sich zwei Standardsätze zurechtlegen, zum Beispiel „In<br />
unserem lokalen Bündnis für Familie haben sich Partner A, B und C zu einem Bündnis zusammengeschlossen,<br />
weil man gemeinsam mehr bewegen kann als im Alleingang. Unser gemeinsames Ziel<br />
ist ...“
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 39<br />
12 Eigenpublikationen<br />
Welche Eigenpublikationen und Informationsmaterialien bieten sich für lokale<br />
Bündnisse für Familie an?<br />
Eigenpublikationen und Informationsmaterialen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihr<br />
lokales Bündnis, Ihre Arbeit, Angebote und Erfolge darzustellen. Mit solchen<br />
Informationsmaterialien können Sie Ihrem Bündnis ein Gesicht nach außen geben.<br />
Sie können darin beispielsweise darstellen, welche Partner in Ihrem Bündnis mitmachen,<br />
was Ihre Ziele sind und mit welchen konkreten Aktionen Sie sich vor Ort<br />
engagieren.<br />
Mögliche Eigenpublikationen von lokalen Bündnissen für Familie:<br />
Internetseite (Homepage): Hier können Sie umfangreiche Informationen über<br />
Ihr Bündnis, Ihre Bündnispartner, Ihr Programm und Ihre Angebote hinterlegen.<br />
Und vergessen Sie nicht: <strong>Das</strong> Internet ist ein Medium des Dialogs! Sie<br />
können beispielsweise Gästebücher oder Diskussionsforen einrichten und so<br />
Raum für eine offene familienpolitische Diskussion bieten. Und: Eine<br />
Internetseite kann nur dann zur Bekanntheit Ihres Bündnisses beitragen, wenn<br />
Ihre Adresse so oft wie möglich kommuniziert wird. Alle Bündnispartner, die<br />
eine eigene Homepage haben, sollten diese Seite mit der Bündnis-Seite verlinken.<br />
Newsletter (wird als Informationsschreiben gedruckt oder per E-Mail regelmäßig<br />
verteilt): In einem Newsletter können Sie zeigen, dass es in Ihrem<br />
Bündnis vorangeht, sie können aktuell über Aktionen berichten oder diese<br />
ankündigen. Ihr Bündnis-Newsletter sollte aber nicht nur von den Mitgliedern<br />
Ihres Bündnisses gelesen werden. Sie können ihn beispielsweise über die<br />
Verteiler Ihrer Bündnispartner verbreiten, in Behörden, Geschäften oder<br />
Gaststätten auslegen, an Journalistinnen und Journalisten weiterreichen und<br />
auf Ihrer Homepage hinterlegen.<br />
Flyer (Flugblätter oder kleine Faltblätter, die ein Angebot kurz vorstellen):<br />
Diese sind auch mit vergleichsweise geringen Mitteln schnell zu realisieren<br />
und sind daher eine ideale Visitenkarte für Ihr lokales Bündnis. In einem<br />
Flyer können Sie Ihr Bündnis, Ihre Bündnispartner, Ihre Ziele und Ihr<br />
Programm kompakt und übersichtlich darstellen. Vergessen Sie nicht, eine<br />
Kontaktadresse anzugeben!<br />
Broschüren (umfangreichere gedruckte Informationen): Die Produktion einer<br />
Broschüre kann für Ihr lokales Bündnis zum Beispiel dann sinnvoll sein,<br />
wenn Sie ein klar definiertes Beratungsangebot, Schulungen oder Dienstleistungen<br />
vorstellen möchten, die Ihr Bündnis langfristig anbieten wird.<br />
Jahresberichte: In einem Jahresbericht können Sie die jährlichen Ergebnisse<br />
und Erfolge Ihrer Bündnisarbeit festhalten und aufbereiten und beispielsweise<br />
auch einen Rechenschaftsbericht über die Verwendung finanzieller Mittel<br />
geben. Für lokale Bündnisse für Familie kann ein Jahresbericht eine sehr gute<br />
Argumentationshilfe sein, wenn es darum geht, neue Bündnispartner, Förderer<br />
und Unterstützer zu gewinnen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 40<br />
<strong>Das</strong> Logo<br />
Selbstverständlich steht es Ihnen frei, für Ihre Informationsmaterialien und Publikationen<br />
ein eigenes Logo für Ihr lokales Bündnis zu entwickeln, das als Wiedererkennungszeichen<br />
für Ihr Bündnis fungiert und jedem, der es sieht, signalisiert:<br />
Hinter dieser Publikation, Aktion etc. steht Ihr lokales Bündnis für Familie. Viele<br />
Bündnisse greifen aber auch auf das Logo der bundesweiten Initiative zurück und<br />
binden dieses in ihre Informationsmaterialien ein. Auf diese Weise kann Ihr lokales<br />
Bündnis zum Botschafter der Bündnisidee werden, die alle lokalen Bündnisse in<br />
Deutschland miteinander verbindet und dazu beiträgt, die Initiative in Deutschland<br />
immer bekannter zu machen.<br />
<strong>Das</strong> Servicebüro stellt Ihnen das Logo der Initiative Lokale Bündnisse für Familie<br />
gern für Ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Um den Wiedererkennungseffekt<br />
zu gewährleisten, darf dieses Logo allerdings nicht verändert werden. Außerdem<br />
können Sie beim Servicebüro verschiedene PR- und Informationsmaterialien zur<br />
Initiative Lokale Bündnisse für Familie bestellen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 41<br />
13 Veranstaltungen Ihres lokalen Bündnisses<br />
für Familie<br />
Veranstaltungen geben Ihnen die Gelegenheit, die Bündnisidee und Ihr konkretes<br />
lokales Bündnis für die Öffentlichkeit „live“ erlebbar zu machen. Dabei bestimmen<br />
Sie Rahmen, Zeit und Ort der Veranstaltung, die gegebenenfalls mit einem Pressetermin<br />
verbunden werden kann (siehe auch „Der Pressetermin“).<br />
Nutzen Sie Veranstaltungen gezielt zum Aufbau und zur Pflege persönlicher Beziehungen<br />
sowohl innerhalb Ihres Bündnisses (mit neuen und alten Bündnispartnern)<br />
als auch mit den externen Zielgruppen (Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Gästen,<br />
Journalistinnen und Journalisten).<br />
Achten Sie dabei auf den Gesamteindruck, den Ihr Veranstaltungsort, das Programm,<br />
das Rahmenprogramm (zum Beispiel Essen, Musik) und die offiziellen Gäste abgeben:<br />
Passen diese zu Ihrem Bündnis und zu dem ganz konkreten Anlass der Veranstaltung?<br />
Ist Ihr lokales Bündnis deutlich als Veranstalter, Träger oder Organisator der<br />
Veranstaltung erkennbar? Ist zum Beispiel Ihr Logo in der Einladung und im Rahmen<br />
der Veranstaltung präsent, gibt es eine offizielle Begrüßung durch eine Repräsentantin/einen<br />
Repräsentanten Ihres Bündnisses? Trägt die Veranstaltung dazu bei, dass<br />
Ihre Bündnisidee, Ihre Ziele und Ihr Programm in der Öffentlichkeit bekannter<br />
werden?<br />
Mögliche Veranstaltungen von lokalen Bündnissen für Familie:<br />
Bündnis-Gründungsfeier: Der Start eines Bündnisses gelingt am besten mit<br />
einer Auftaktveranstaltung, zum Beispiel im Rahmen eines ganztägigen Workshops,<br />
in dem gemeinsame Ziele und Programme vereinbart werden. Die<br />
Gründung Ihres Bündnisses ist eine wichtige lokale Nachricht: Hier sind viele<br />
starke Partner, die sich zusammenschließen, um in ihrer Stadt und Gemeinde<br />
gemeinsam die Bedingungen für Familien zu verbessern! Verbinden Sie diese<br />
Auftaktveranstaltung mit einem Pressegespräch, in dem Sie die Bündnisidee<br />
und Ihre Bündnisziele der lokalen Presse erläutern.<br />
<strong>Das</strong> Servicebüro bietet für die Gründung eines lokalen Bündnisses kostenlos<br />
die professionelle Moderation einer Auftaktveranstaltung an, es vermittelt<br />
Referentinnen und Referenten und berät Sie in Bezug auf Medien- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Einweihungen/Eröffnungen: Wenn Ihr Bündnis beispielsweise eine Beratungsstelle<br />
einrichtet, eine Kindertagesstätte, einen Spielplatz oder eine<br />
Begegnungsstätte eröffnet, ist dies nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern<br />
auch eine hervorragende Gelegenheit, um Ihr Bündnis in der Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen.<br />
Informationsveranstaltungen: Informationsveranstaltungen können zum<br />
einen dazu dienen, Ihre Bündnisarbeit vorzustellen und neue Bündnispartner<br />
zu gewinnen, zum anderen können Sie im Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />
aber auch Ihre Angebote für Familien bekannt machen. Kündigen Sie<br />
Informationsveranstaltungen den Medien an und bringen Sie Ihr Bündnis in<br />
die Veranstaltungskalender Ihrer lokalen Presse. Auch dies trägt zur Wahrnehmung<br />
Ihres Bündnisses in der Öffentlichkeit bei.<br />
Vortragsreihen, Expertengespräche, Podiumsdiskussionen etc.: Wenn es<br />
ein besonderes Anliegen Ihres lokalen Bündnisses ist, dem Thema Familie<br />
und Familienpolitik mehr Gewicht in der Öffentlichkeit zu geben und die<br />
familienpolitische Diskussion in Ihrer Stadt oder Gemeinde voranzutreiben,<br />
können Sie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen organisieren. Auf diese<br />
Weise zeigen Sie: Unser Bündnis bringt sich ein.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 42<br />
<strong>Das</strong> Servicebüro vermittelt Referentinnen und Referenten sowie familienpolitische<br />
Expertinnen und Experten.<br />
Tag der offenen Tür: Ein Tag der offenen Tür dient dazu, mit den Menschen<br />
in Ihrer Stadt oder Gemeinde direkt ins Gespräch zu kommen. Sie können<br />
Ausstellungen zu Ihrer Bündnisarbeit konzipieren und die Institutionen Ihrer<br />
Bündnispartner mit einbinden. Bedenken Sie: Ein Tag der offenen Tür sollte<br />
aber auch Spaß machen. Kinderhüpfburgen, Bastelmöglichkeiten, Schnitzeljagden<br />
etc. sind nur erste Anregungen.<br />
Jahresfeste, Familienfeste: Lokale Bündnisse für Familie werden vom freiwilligen<br />
Engagement ihrer Bündnispartner getragen. Mit Jahres- oder Familienfesten<br />
können Sie nicht nur den Zusammenhalt in Ihrem Bündnis stärken,<br />
mit Festen schaffen Sie auch Öffentlichkeit für Ihr Bündnis und seine Ziele.<br />
Deswegen sollten Sie bei Festen immer auch Raum für Informationen, Rückblicke<br />
oder Danksagungen einplanen.<br />
Veranstaltungen müssen sorgfältig geplant werden. Erstellen Sie hierzu einen Organisationsplan,<br />
der die notwendigen Vorbereitungen, die jeweils Verantwortlichen sowie<br />
die einzuhaltenden Fristen (englisch „deadlines“) auflistet. Für die Veranstaltung<br />
selbst sollten Sie einen genauen Regieplan erstellen, der den Ablauf chronologisch<br />
aufführt. Stellen Sie sicher, dass wichtige Dienstleister (zum Beispiel Referenten,<br />
Bewirtschafter, Techniker oder Hausmeister) im Notfall erreichbar sind, indem Sie<br />
ein Telefon-Verzeichnis mit den Handy-Nummern erstellen.<br />
Arbeitsblatt PR-Praxis: Veranstaltungsorganisation<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 43<br />
ARBEITSBLATT PR-PRAXIS:<br />
Veranstaltungsorganisation<br />
Bitte nutzen Sie die folgende Checkliste, um zu überprüfen, welche Vorbereitungen für Ihre Veranstaltung<br />
notwendig sind und welche Fragen Sie bereits geklärt haben.<br />
1. Planung einer Veranstaltung<br />
Wann soll Ihre Veranstaltung stattfinden?<br />
Haben Sie bei der Festlegung von Datum und Uhrzeit die beruflichen Verpflichtungen der Teilnehmer/innen<br />
berücksichtigt?<br />
Bei öffentlichen Veranstaltungen: Bietet sich ein bestimmter Feiertag oder ein anderer regionaler Anlass<br />
für Ihre Veranstaltung an?<br />
Wo soll Ihre Veranstaltung stattfinden?<br />
Ist Ihnen ein geeigneter Veranstaltungsort bekannt oder können Sie Einrichtungen Ihrer Bündnispartner<br />
nutzen?<br />
Kann der entsprechende Raum für Ihre Veranstaltung gebucht werden?<br />
Ist die notwendige Einrichtung (Stühle, Tische etc.) vorhanden?<br />
Sind die weiteren Voraussetzungen geklärt: Parkmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsanbindung,<br />
bewachte Garderobe?<br />
Wer sorgt für die Aufstellung der Möbel entsprechend der Teilnehmerzahl?<br />
Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel: Haben Sie bei Ihrer zuständigen Behörde einen Bauantrag mit<br />
entsprechenden Angaben zu geplanten Ständen, Hüpfburgen und Bewirtungsmöglichkeiten gestellt? Müssen<br />
bestimmte Auflagen berücksichtigt werden? Sind Sie auf Regenwetter vorbereitet?<br />
2. Ausstattung des Veranstaltungsortes<br />
Mit wie vielen Teilnehmer/innen rechnen Sie?<br />
Sind ausreichende Sitzgelegenheiten/Stehplätze vorhanden?<br />
Wie sollen die Tische angeordnet werden? (Podium, Buffet, Bastelstände, Tischrunden)<br />
Wer stellt die entsprechende Technik zur Verfügung? (Mikrofone, Verstärker, Lautsprecher, gegebenenfalls<br />
zusätzliche Beleuchtung)<br />
Benötigen Sie eine Fotobande des Servicebüros, Stellwände, Projektions-Flächen und -Technik, DJ/VJ-Pult<br />
oder eine Bühne?<br />
Wie kann der Weg zum Veranstaltungsort für Ihre Gäste ausgeschildert werden? (Grafiken, Aufsteller)<br />
Soll der Raum für Ihre Veranstaltung besonders dekoriert werden?<br />
3. Inhaltliche Gestaltung<br />
Welches Thema steht im Mittelpunkt Ihrer Veranstaltung?
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 44<br />
Wer wird Ihre Veranstaltung moderieren?<br />
Ist der chronologische Ablauf Ihrer Veranstaltung geplant? (Länge und Zeitpunkt der Redebeiträge,<br />
Musikbeiträge etc.)<br />
Liegt Ihnen eine Liste der wichtigen Dienstleister mit deren Mobilfunknummern vor? (Referenten,<br />
Bewirtschafter, Techniker oder Hausmeister, Musiker)<br />
Wer erstellt eine Pressemitteilung zu Ihrer Veranstaltung?<br />
4. Informationsmaterial<br />
Welche Informationen können an Ihre Gäste verteilt werden?<br />
Wer bereitet diese Unterlagen vor?<br />
5. Einladung<br />
Liegt Ihnen ein Verteiler der Medien/Veranstaltungskalender vor, die eine Ankündigung<br />
für Ihre Veranstaltung erhalten sollen?<br />
Wann wird diese Ankündigung versendet?<br />
Haben Sie eine Liste der Personen erstellt, die zu Ihrer Veranstaltung eingeladen werden sollen?<br />
Auf welchem Wege: Post, Fax, E-Mail?<br />
Sollte Ihrer Einladung eine Anfahrtsskizze beigelegt werden?<br />
Liegt Ihnen ein Verteiler derjenigen Medien vor, die eine Pressemitteilung zu Ihrer Veranstaltung,<br />
gegebenenfalls mit Pressemappe, erhalten sollen?<br />
Wann wird Ihre Pressemitteilung versendet/freigegeben?<br />
Möchten Sie eine Teilnehmerliste führen?<br />
6. Dokumentation<br />
Soll das Ereignis zusätzlich fotografisch und/oder filmisch dokumentiert werden?<br />
Wer wird damit beauftragt?<br />
7. Bewirtung<br />
Ist für das leibliche Wohl Ihrer Gäste gesorgt? (hier gegebenenfalls ein Sponsoring durch lokale<br />
Getränkehersteller, Caterer, Bäcker etc. erwägen oder private Unterstützung fördern)<br />
Wer koordiniert die Bewirtung?<br />
8. Nachbereitung<br />
Stellen Sie den reibungslosen Abbau und die Reinigung Ihres Veranstaltungsortes sicher.<br />
Sorgen Sie dafür, dass die auf Ihre Veranstaltung folgenden Presseberichte in Print-Medien, Hörfunk,<br />
Fernsehen und Internet recherchiert und für Ihr lokales Bündnis archiviert werden.
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 45<br />
14 Ergebnisse dokumentieren und auswerten<br />
Für Ihre Bündnisarbeit ist es von großem Vorteil, wenn Sie eine Dokumentation Ihrer<br />
PR-Aktivitäten anlegen, indem Sie Ihre Pressetexte und Publikationen archivieren.<br />
Sammeln Sie darüber hinaus auch die Ergebnisse Ihrer Arbeit, zum Beispiel von<br />
Ihnen initiierte Zeitungsartikel, die Teilnehmerlisten von Presseterminen oder Veranstaltungen.<br />
Auf diese Weise erhalten Sie einen realistischen Eindruck davon, wie die<br />
Arbeit Ihres lokalen Bündnisses von der lokalen Öffentlichkeit in Ihrer Stadt oder<br />
Gemeinde wahrgenommen und bewertet wird.<br />
Werten Sie die Ergebnisse Ihrer PR-Arbeit (Zeitungsartikel, Leserbriefe,<br />
Radiobeiträge, Veranstaltungen, Internet-Gästebucher usw.) aus:<br />
Wird in der Berichterstattung deutlich, was das Besondere an der Bündnisidee<br />
ist, dass nämlich viele starke Partner gemeinsam an einem Strang ziehen?<br />
Können die Leser/innen, Zuhörer/innen usw. sich anhand der Berichterstattung<br />
ein Bild davon machen, was die konkreten Projekte, Ziele oder<br />
Ergebnisse Ihres lokalen Bündnisses sind?<br />
Tauchen Ihre PR-Botschaften auf? Welche? Welche nicht?<br />
Welches Licht wirft die Berichterstattung auf die Arbeit Ihres Bündnisses?<br />
Berechnen Sie anhand der Auflagenzahlen: Wie viele Menschen haben durch<br />
Ihre PR-Arbeit bereits etwas über Ihr Bündnis und Ihre Arbeit erfahren?<br />
Kommen Personen auf Sie zu, weil sie über die Medien von Ihrem Bündnis<br />
erfahren haben?<br />
Arbeitsblatt PR Praxis: Auswertung Ihrer PR-Ergebnisse<br />
Eine regelmäßige Auswertung (Evaluierung) Ihrer PR-Ergebnisse kann somit wertvolle<br />
Impulse für die gesamte Bündnis-Arbeit liefern: Wo stehen wir? Wo wollen wir<br />
hin? Ist unsere Arbeit dabei zielführend?<br />
Außerdem können Sie anhand der Evaluierung entscheiden, welche Aspekte Ihrer<br />
Bündnisarbeit Sie zukünftig stärker in den Vordergrund Ihrer PR-Arbeit stellen<br />
wollen, beziehungsweise welche PR-Botschaften Sie überprüfen und gegebenenfalls<br />
modifizieren oder korrigieren müssen.<br />
PR-Praxis
LOKALE BÜNDNISSE FÜR FAMILIE – PR-PRAXIS 46<br />
ARBEITSBLATT PR PRAXIS:<br />
Auswertung Ihrer PR-Ergebnisse<br />
1. Auswertung des Informationsflusses<br />
Stellen Sie Ihre Pressemitteilungen und entsprechende Publikationen einander gegenüber und ermitteln Sie,<br />
welche Informationen aus Ihrer Pressemitteilung übernommen und welche weggelassen wurden.<br />
Welche Informationen wurden bevorzugt wiedergegeben? Wie erklären Sie sich das?<br />
2. Auswertung der Berichterstattung<br />
Betrachten Sie die Beschreibungen Ihres lokalen Bündnisses, Ihrer Ziele und Projekte<br />
in den archivierten Artikeln.<br />
Finden Sie darin Ihre Ideen und Ihre Arbeit für die Leser/innen genügend veranschaulicht?<br />
Was vermissen Sie noch?<br />
3. Auswertung von Kommentaren<br />
Überfliegen Sie die gesammelten Kommentare und achten Sie auf persönliche Wertungen und<br />
Stellungnahmen von Autoren oder Interviewpartnern.<br />
Was sind die häufigsten Kritikpunkte und welches Ihrer Projekte fand am meisten Anklang?<br />
Zeichnet sich insgesamt eine positive Tendenz ab?<br />
4. Auswertung der Öffentlichkeitswirkung<br />
Ordnen Sie die gesammelten Artikel den entsprechenden Medien zu und ermitteln Sie deren<br />
Auflagenzahlen.<br />
Wie viele Personen konnten auf diesem Wege etwas über Ihr lokales Bündnis erfahren?<br />
5. Fazit<br />
Notieren Sie sich wichtige Beobachtungen und Informationen, die Sie in Ihre nächsten Pressemeldungen<br />
einbringen möchten. Orientieren Sie sich in Ihren Presseinformationen an den Erkenntnissen aus der bisherigen<br />
Berichterstattung, um Ihre Pressearbeit so effektiv wie möglich zu gestalten. Halten Sie fest, welche<br />
Medien und Medienvertreter/innen die meisten, beziehungsweise detailliertesten Berichte veröffentlicht<br />
haben und auch zukünftig besonders an Ihrer Arbeit interessiert sein werden.