Seniortrainer - Familienbotschaft MV
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Di. 06. November 2012<br />
<strong>Seniortrainer</strong> - ein echter „Gewinn“ in Euro<br />
und Cent<br />
Seit zehn Jahren gibt es in Neubrandenburg <strong>Seniortrainer</strong>. Sie machen unterschiedlichste Angebote.<br />
FOTO: Angelika Thiel<br />
Seit zehn Jahren gibt es in Neubrandenburg <strong>Seniortrainer</strong>. Träger der Agentur ist das<br />
Seniorenbüro.<br />
Neubrandenburg. Das muss was Spannendes sein. Mit diesem Gedanken machte sich vor<br />
etwa zehn Jahren Dr. Bärbel Adelt auf den Nachhauseweg von einem Gespräch im<br />
Seniorenbüro. Damals ging es um das Modellprojekt „<strong>Seniortrainer</strong>“. Die<br />
Neubrandenburgerin hatte sich vorgenommen, mitzumachen. Sie wurde genommen, hat den<br />
notwendigen Kurs absolviert. Heute nach einem Jahrzehnt ist sie immer noch dabei. Bärbel<br />
Adelt opfert im Ehrenamt Zeit für andere Menschen. „Ich besuche regelmäßig eine Frau im<br />
Neubrandenburger Pflegeheim.“ Sie ist eine von insgesamt 34 <strong>Seniortrainer</strong>n, die zur<br />
Neubrandenburger Agentur gehören.<br />
Initiativberater, Projektentwickler, Netzwerker oder Teamkoordinator nennt die Leiterin der<br />
Agentur, Britta Gottschling, ihre <strong>Seniortrainer</strong>. Träger der Agentur ist das Seniorenbüro. Hier<br />
treffen sich viele Interessengruppen. Aber auch die Seniortainer finden in den Räumen des<br />
Kontaktecks oder dem benachbarten Mehrgenerationenhaus gute Bedingungen.<br />
Wer gern mit dem Computer arbeitet, ist zum Beispiel bei Michael Becker richtig. Zeitlose<br />
Erinnerung heißt sein Projekt. Der Neubrandenburger hat gemeinsam mit seiner Gruppe zum<br />
zehnjährigen Jubiläum einen besonderen Kalender gestaltet. Er enthält neben dem<br />
Kalendarium und Bildern auch zahlreiche Informationen zu den einzelnen Projekten.<br />
Elke Achterberg hat sich als <strong>Seniortrainer</strong>in gleich im doppelten Sinne dem geflügelten Wort<br />
„Wer rastet, der rostet“ verschrieben. So scharte die Neubrandenburgerin zum einem eine<br />
Sportgruppe um sich. Zum anderen betreut sie, um geistig fit zu bleiben, eine Computer-<br />
Interessengruppe.<br />
Gisela Grüning absolvierte die Ausbildung als <strong>Seniortrainer</strong>in 2003. Ihre Liebe gehört der<br />
Literatur. Sie fand für den Literaturkreis Mitwirkende. Dort wird über Bücher und deren<br />
Autoren gesprochen. Aber ebenso besuchte der Literaturkreis die Fallada-Gedenkstätte in<br />
Carwitz oder das Brigitte-Reimann-Haus. Das ist nur eine kleine Auswahl der Trainerthemen:<br />
Auch „Im Alter fit für den Notfall“, die Selbsthilfegruppe „Mitgefangen in der Sucht“, ein<br />
Medienprojekt beim Bürgerradio, die Zeitschrift „Alternativen“ oder die Mitarbeit im<br />
Seniorenbeirat der Stadt, alle diese Projekte werden von <strong>Seniortrainer</strong>n betreut.<br />
Natürlich treffen auch sie sich regelmäßig. Es gibt einen Arbeitsplan und in den
zurückliegenden Jahren trafen sich die Neubrandenburger mit <strong>Seniortrainer</strong>n aus anderen<br />
Agenturen. Mit drei wurde vor zehn Jahren begonnen, jetzt sind’s sieben.<br />
Enge Kontakte gibt es zur Neubrandenburger Hochschule. Die SeniorenHochschule wird<br />
gerade fortgesetzt. Über die Hochschule kam außerdem ein Kontakt mit finnischen<br />
<strong>Seniortrainer</strong>n zustanden, die schon mehrfach in Neubrandenburg zu Gast waren.<br />
Die Arbeit der Ehrenamtlichen lässt sich nicht exakt auf Cent und Euro beziffern. Aber<br />
Wissenschaftler ermittelten etwa fünf bis acht Euro pro Stunde an „Gewinn“ für Kommunen,<br />
sagt Britta Gottschling. Das dürfe aber nicht dazu verleiten, die Unterstützung immer weiter<br />
zu kürzen, so dass die Träger ums Überleben kämpfen müssen.<br />
Kontakt zur Autorin: b.gudat@nordkurier.de<br />
Quelle: Nordkurier, Lokalausgabe Neubrandenburg, 06.11.2012