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Hierbei kommt es zur Bildung von Antikörpern gegen körpereigenes<br />
Gewebe.<br />
Beim Diabetes-Typ I richten sich die Antikörper gegen die Insulin<br />
produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Durch den<br />
allmählichen Zerfall dieser Zellen kommt es zum absoluten Insulinmangel.<br />
Bei Diabetes-Typ II spricht man von einem relativen Insulinmangel,<br />
da genügend Insulin produziert wird, aber die Insulinwirkung<br />
an den Zielzellen vermindert ist.<br />
Somit ist die Glukoseaufnahme in die Zellen gestört und es<br />
kommt zu einem Anstieg des Blutzuckers bei normalem Insulinspiegel.<br />
Die verminderte Insulinempfi ndlichkeit der Zellen kann familiär<br />
gehäuft und vor allem bei Übergewichtigen auftreten.<br />
Auch eine erhöhte Konzentration an Fettsäuren im Blut kann<br />
zu einer schlechteren Glukoseverwertung im Muskel und Fettgewebe<br />
führen. Außerdem beschäftigen sich aktuelle Untersuchungen<br />
mit der Frage, inwiefern das Fettzellhormon Leptin an<br />
der Entwicklung einer Insulinresistenz beteiligt ist.<br />
Auch das Vorhandensein von Auto-Antikörpern gegen Insulin<br />
und gegen seine Rezeptoren an den Zielzellen kann zu einem relativen<br />
Insulinmangel führen. Ist der Blutzuckerspiegel ständig<br />
erhöht, wird vermehrt Insulin von der Bauchspeicheldrüse freigesetzt.<br />
Diese erhöhte Insulinkon-zentration führt jedoch dazu,<br />
dass die Empfi ndlichkeit der Zielzellen gegenüber Insulin weiterhin<br />
abnimmt (down - Regulation).<br />
Durch die ständige Erhöhung der Insulinproduktion kann es im<br />
späteren Stadium der Erkrankung auch zu einer Erschöpfung der<br />
Insulin produzierenden B-Zellen des Pankreas kommen. Dies<br />
erklärt warum beim Diabetes-Typ II ein normaler, erhöhter oder<br />
erniedrigter Insulinspiegel gemessen werden kann.<br />
Neben der genetischen Veranlagung spielen die Ernährungsgewohnheiten<br />
und die mangelnde Bewegung eine zentrale Rolle<br />
bei der Entstehung des Diabetes-Typ II. Außerdem können Infektionen,<br />
Stress und Schwangerschaft manifestionsfördernd<br />
wirken.<br />
Kapitel 5<br />
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