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Kapitel 5<br />
160<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
graduate college cancer pharmaco genomics<br />
Polymorphismen von Hitzeschockprotein-Rezeptoren<br />
Bestimmte Hitzeschockproteine spielen eine wichtige Rolle bei<br />
der Abwehr von Tumoren. Sie können das natürliche Immunsystem<br />
und das adaptive Immunsystem aktivieren. Sie werden zu<br />
einer spezifi schen Vakzinierung gegen Tumoren experimentell<br />
eingesetzt und bereits in klinischen Studien evaluiert.<br />
Im Rahmen dieses Projekts soll die Variabilität der Reaktion des<br />
Immunsystems auf Hitzeschockproteine der HSP70-Familie und<br />
auf das Hitzeschockprotein GRP94 (gp96) untersucht werden.<br />
Genetische Polymorphismen der Hitzeschockprotein-Rezeptoren<br />
könnten zu dieser Variabilität führen.<br />
Hitzeschockproteine wie HSP70 und GRP94 (gp96) haben vielfältige<br />
zellbiologische Funktionen. Nachdem zunächst die molekulare<br />
Chaperonfunktion bekannt und untersucht wurde, sind<br />
später Funktionen bei der Immunantwort aufgedeckt worden,<br />
die zu intensiver Bearbeitung geführt haben.<br />
So wurde bekannt, dass u. a. HSP70 und GRP94 in der Lage<br />
sind, von ihnen gebundene Peptide in antigenpräsentierende<br />
Zellen einzuschleusen und spezifi sche zytotoxische T-Lymphozyten,<br />
u. a. gegen Tumoren, zu aktivieren.<br />
Weiter stellte sich heraus, dass GRP94 und HSP70 Makrophagen<br />
und dendritische Zellen und HSP70 NK-Zellen, damit<br />
also das natürliche Immunsystem aktivieren können. Als<br />
Rezeptoren für Hitzeschockproteine sind bisher CD91 (= LRP1<br />
= Rezeptor für a2-Makroglobulin [A2MR]), CD40, TLR2 bzw.<br />
TLR4 und LOX-1 beschrieben worden.<br />
Eine Variabilität der Reaktion des Immunsystems auf Hitzeschockproteine<br />
könnte aufgrund der Zahl der Hitzeschockprotein-Rezeptoren<br />
auf Zellen des natürlichen Immunsystems, der<br />
Rezeptorbindungsstärke, zellspezifi scher Unterschiede der Re-