nopal - fairlife

Einführung
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EINFÜHRUNG
Diesmal waren es nicht die Pharma-Konzerne, wie Ciba-Geigy
oder Aventis und auch nicht die Lebensmittelgrößen wie
Danone oder Langnese, die aus dem weltweiten Fundus biologischer
Naturressourcen, einen wahren Alleskönner nach Europa
brachten.
1524, wenige Jahre nach der Eroberung und Zerstörung
des Aztekenreiches durch den spanischen Eroberer
Hernán Cortés, kamen die ersten Franziskaner nach
Mexiko und die zweite - „die geistige Eroberung“ - fand
statt.
Den europäischen Eroberern war der Nopal ein Dorn im
Auge da dieser von den indogenen Völkern als heilig
verehrt wurde.
Weit mehr als alle Gottheiten war der Nopal in der Kultur
der mexikanischen Völker verankert und alle Bemühungen
des sich schnell verbreitenden Christentums,
konnten daran nichts ändern.
Priester Bernardino Sahagún, der die Chroniken der Conquista
schrieb, beschreibt den Nopal als „einen monströsen Baum“.
Er erzählt von ernstlichen Verletzungen spanischer Soldaten bei
dem Versuch, die mit Stacheln besetzte Frucht des Baumes zu
essen.
Doch auch die Conquistadoren schlossen letztlich ihren Frieden
mit dem stacheligen Gewächs und brachten ihn nach Andalusien
und Nordafrika, wo er heute Teil der Landschaft ist.
Der Nopal ist für den Mexikaner mehr als nur ein essbarer
Kaktus. Vor Tausenden von Jahren hatte der Kriegsgott Huitzilopochtli
(auch Uitzilopochtli oder Vitzliputzli genannt) seinen
nomadisierenden Stämmen weisgesagt, dass er sich dereinst an
dem Ort niederlassen würde, wo ein Adler, auf einem Nopal sitzend,
eine Schlange verspeise. Die Azteken fanden diesen Ort
auf einer Insel in dem großen See, der einst das Tal von Mexiko-
City füllte.