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Bödefeld ZDF Mai 2011 - fahren-mit-behinderung

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Bericht zu einer Sendung über Lene und josef <strong>Bödefeld</strong> die im <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong> vom <strong>ZDF</strong> gesendet wurde.<br />

Liebe, die <strong>mit</strong> dem Herzen sieht<br />

Vom Glück der Zweisamkeit<br />

http://menschen.zdf.de/<strong>ZDF</strong>de/inhalt/14/0,1872,8241518,00.html<br />

Lebensgemeinschaften zwischen behinderten und nichtbehinderten Partnern<br />

gibt es immer mehr. Doch was geschieht, wenn einer der Partner erst während<br />

der Beziehung durch Erkrankung oder Unfall eine Behinderung erleidet? Dies<br />

stellt in der Regel eine große Herausforderung für beide Seiten dar und<br />

bringt die Beziehung häufig an die Grenzen der Belastbarkeit. Schwerer<br />

gestaltet es sich auch bei der Suche eines behinderten Menschen nach einer<br />

dauerhaften Partnerschaft. Von all den Hürden des Alltags haben sich die<br />

Ehepaare <strong>Bödefeld</strong> und Thomassen nicht entmutigen lassen.<br />

Bereits in der Schulzeit lernten sich Magdalene und Josef <strong>Bödefeld</strong> kennen.<br />

Später wurden sie ein Paar und heirateten. Seit mehreren Jahrzehnten sind<br />

sie nun glücklich verheiratet. Der heute 55-Jährige betrieb eine Metzgerei,<br />

bis ihn eine seltene und unheilbare Erkrankung soweit einschränkte, dass er<br />

seine Beruf nicht mehr ausüben konnte. Vor etwa 17 Jahren erkrankte er<br />

unerwartet an "Scleromyx Ödem Arndt Gottran", eine Bindegewebserkrankung,<br />

die dazu führt, dass ein Körper krankhaft viel Bindegewebe innerlich und<br />

äußerlich bildet, diese vernarbt und verdickt.<br />

Nicht nur, dass seine Haut verhärtet und ihm starke Schmerzen verursacht,<br />

auch sich anziehen oder pflegen kann er nicht mehr allein. Sein Äußeres hat<br />

sich stark verändert: Durch die Vernarbungen ist er nicht mehr in der Lage<br />

über sein Gesicht etwas auszudrücken. Doch seine Frau Magdalene kennt seine<br />

Gesten, weiß, wie sie <strong>mit</strong> ihm umgeht, seine Augen verraten es ihr. Sie<br />

steht an seiner Seite und gibt ihm Halt, pflegt ihn und was sie zudem<br />

verbindet ist ihr gemeinsames Hobby das Kutschen<strong>fahren</strong>.<br />

Sehr Schüchtern<br />

"Mein Josef, spielt in meinem Leben eine große Rolle, er ist der<br />

wichtigste Mensch, den ich kenne, weil ich ihn liebe, weil er mir ein<br />

wunderbares Kind geschenkt hat und dann hab ich unheimlich Respekt vor ihm,<br />

weil er trotz der Schwere seiner Krankheit niemals aufgibt, immer kämpft<br />

und versucht, aus dem Leben das Beste zu machen. Und darauf bin ich<br />

stolz," sagt Magdalene <strong>Bödefeld</strong>. Seit über 30 Jahren sind sie verheiratet.<br />

Beziehungen zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen sind für<br />

die Betroffenen oft eine große Herausforderung. Familie und Umfeld<br />

reagieren oft <strong>mit</strong> Unverständnis und Vorurteilen, gerade dann, wenn sich ein<br />

Nichtbehinderter in einen behinderten Menschen verliebt. So ist es Gregor<br />

Thomassen ergangen. Vor neun Jahren begegnete er in seiner Zivildienstzeit<br />

Sandra bei einer Sitzung des Bundesverbandes für körper- und<br />

mehrfachbehinderte Menschen. Schnell verliebte er sich in sie. Auch Sandra,<br />

die seit ihrer Geburt an Spinaler Muskelatrophie erkrankt ist, fiel der<br />

smarte junge Mann schnell auf.


Das ist selbstverständlich<br />

Sie begannen sich Emails und Kurznachrichten zu schreiben, telefonierten<br />

immer häufiger auch privat. Sandra war zunächst sehr vorsichtig, denn sie<br />

ist sieben Jahre älter als Gregor und durch ihre Behinderung immer auf<br />

Hilfe angewiesen. Doch gegen ihre Gefühle wollten beide nicht länger<br />

ankämpfen und so zogen sie vor neun Jahren ins Saarland.<br />

Jeden Morgen bevor Gregor Thomassen zur Arbeit geht, versorgt er seine<br />

Frau, die inzwischen nur noch ihre Unterarme bewegen kann. Dies ist für den<br />

studierten Ingenieur inzwischen genau so selbstverständlich wie ihre<br />

gemeinsamen Unternehmungen in der Freizeit. Kurzum: Es ist das Glück der<br />

Zweisamkeit und der Lebenslust, dass sie verbindet.

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