27.08.2013 Aufrufe

Klausur SS 2003

Klausur SS 2003

Klausur SS 2003

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fachhochschule Köln<br />

Technische Akustik<br />

Prof. Dr.-Ing. Alfred Schmitz<br />

<strong>Klausur</strong> <strong>SS</strong> <strong>2003</strong><br />

Diese <strong>Klausur</strong> gliedert sich in zwei Teile:<br />

Der Aufgabenteil enthält drei Aufgaben, die mit insgesamt 50 Punkten bewertet<br />

werden.<br />

Der Fragenteil enthält 25 Fragen, die mit jeweils zwei Punkten bewertet werden.<br />

Von jeweils drei Antworten ist nur eine richtig. Um Manipulationen<br />

auszuschließen, wird innerhalb des Fragenteils von der hier erreichten<br />

Punktzahl für jede falsch angekreuzte Antwort ein Punkt abgezogen.<br />

Statistisches Ankreuzen ergibt damit null Punkte. Es darf nur jeweils eine<br />

Antwort angekreuzt werden.<br />

Die <strong>Klausur</strong> ist mit 50 Punkten bestanden.<br />

Aufgabe 1: (15 Punkte)<br />

Fassade<br />

Gegeben sei ein Wohnraum mit einer Grundfläche von 50 m 2 , einer<br />

Höhe von 2,5 m und einer Nachhallzeit von T= 1s. Auf die Außenfassade<br />

mit einer Breite von 5 m falle eine ebene Welle mit einem<br />

Schalldruckpegel von 75 dB ein.<br />

a.) Berechnen Sie die Intensität der einfallenden Schallwelle.<br />

b.) Wie groß ist die auf die Fassade eintreffende Schallleistung?<br />

c.) Wie groß muss die Schalldämmung der Wand mindestens sein,<br />

damit im Raum der Schalldruckpegel im Diffusfeld nicht über<br />

35 dB ansteigt?


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 2<br />

Lösung Aufgabe 1: (15 Punkte)<br />

a.) Ebene Welle ⇒ Intensitätspegel = Schalldruckpegel ⇒<br />

Intensität kann direkt aus Schalldruckpegel berechnet werden<br />

L<br />

p<br />

=<br />

L<br />

b.) Schallleistung<br />

I<br />

⎛<br />

= 10 ⋅ lg ⎜<br />

⎝<br />

I<br />

I<br />

B<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⇔<br />

I<br />

=<br />

I<br />

B<br />

⋅10<br />

P = I ⋅ S mit S = Fassadenoberfläche<br />

2<br />

S = B ⋅ H = 5m ⋅ 2,<br />

5m<br />

= 12,<br />

5m<br />

2<br />

−5<br />

W<br />

P = 12, 5m<br />

⋅3,<br />

15 ⋅10<br />

= 0,<br />

395mW<br />

2<br />

m<br />

c.) Definition der Luftschalldämmung<br />

⎛ P<br />

R = ⋅ ⎜<br />

L 10 lg<br />

⎝ P<br />

ein<br />

durch<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

Lp<br />

10 −5<br />

= 3,<br />

15 ⋅10<br />

Pein ist aus b.) bekannt, jetzt Pdurch ausrechnen, dass einen<br />

Schalldruckpegel im diffusen Feld von 35 dB erzeugt.<br />

p =<br />

diffus<br />

p<br />

2<br />

P diffus<br />

ρ0c<br />

⇔ P =<br />

4ρ<br />

0<br />

4<br />

A<br />

s V<br />

A = 0, 163 ⋅<br />

m T<br />

2<br />

= 20,<br />

38 m<br />

pdiffus<br />

L p<br />

20<br />

−5<br />

= p0<br />

⋅10<br />

= 2 ⋅10<br />

N<br />

m<br />

P<br />

durch<br />

=<br />

p<br />

2<br />

diffus<br />

4ρ c<br />

0<br />

⋅ A<br />

=<br />

1,<br />

56<br />

⋅10<br />

2<br />

−8 W<br />

⋅ A<br />

c<br />

⋅10<br />

⇒<br />

35<br />

20<br />

=<br />

R<br />

L<br />

W<br />

m<br />

mit A = Absorptionsfläche<br />

1,<br />

12<br />

⋅10<br />

−3<br />

N<br />

m<br />

⎛ P ⎞ ein<br />

=<br />

10 ⋅ lg ⎜ = 44 dB<br />

P ⎟<br />

⎝ durch ⎠<br />

2<br />

2


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 3<br />

Aufgabe 2: (20 Punkte)<br />

50 m<br />

100 m<br />

25 m<br />

Auf der Laufbahn eines Sportplatzes fährt ein Go-Kart mit einer<br />

konstanten Geschwindigkeit von 50 km/h viele Runden. Die dominante<br />

Frequenz des durch das Go-Kart verursachten Lärms sei 1 kHz. In der<br />

Mitte des Platzes steht ein Zuschauer, der den Rundenfahrten zuschaut.<br />

a.) An welchen Positionen des Go-Karts auf der Bahn sind die<br />

Doppler-Frequenzverschiebungen für den Zuschauer am größten.<br />

b.) Berechnen Sie die niedrigste und höchste wahrgenommene<br />

Frequenz.<br />

Jetzt pfeift der Zuschauer mit einer Frequenz von 2 kHz.<br />

c.) Welche minimale und maximale Frequenz nimmt der Go-Kart-<br />

Fahrer vom Pfiff wahr?


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 4<br />

Lösung Aufgabe 2: (20 Punkte)<br />

a.)<br />

B v0 C<br />

50m<br />

25 m<br />

A D<br />

vradial<br />

vnormal<br />

Jeweils an den Enden der Geraden (Punkte A, B, C, D) sind die<br />

Frequenzverschiebungen am größten, da dort die Normal-<br />

komponente der Geschwindigkeit relativ zum Aufpunkt maximal ist.<br />

Die niedrigste Frequenz herrscht an den Punkten B und C, die<br />

höchste an den Punkten A und D.<br />

b.) Bewegter Sender:<br />

f<br />

f<br />

f<br />

max<br />

min<br />

Doppler<br />

=<br />

=<br />

f<br />

f<br />

1<br />

1<br />

=<br />

f<br />

0<br />

1<br />

⋅<br />

v<br />

1 −<br />

c<br />

1<br />

⋅<br />

v<br />

1 −<br />

c<br />

normal<br />

1<br />

⋅<br />

− v<br />

1−<br />

c<br />

normal<br />

normal<br />

c.) Bewegter Beobachter:<br />

= 1037Hz<br />

= 965Hz<br />

⎛ vnormal<br />

⎞<br />

f min = f 2 ⋅ ⎜1<br />

− ⎟ = 1927Hz<br />

⎝ c ⎠<br />

f Doppler<br />

⎛ − vnormal<br />

⎞<br />

f max =<br />

f 2 ⋅ ⎜1<br />

− ⎟ = 2072Hz<br />

⎝ c ⎠<br />

=<br />

f<br />

0<br />

⎛<br />

⋅ ⎜1<br />

−<br />

⎝<br />

vnormal vradial<br />

v normal<br />

α<br />

v0<br />

25m<br />

α = arctan = 26,<br />

57°<br />

50m<br />

v ⎞<br />

⎟<br />

c ⎠<br />

= v ⋅ cosα<br />

= 12,<br />

42<br />

0<br />

m<br />

s


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 5<br />

Aufgabe 3: (15 Punkte)<br />

Gegeben sei folgendes mechanisches Ersatzschaltbild:<br />

n<br />

n<br />

F<br />

m<br />

w<br />

a.) Vereinfachen Sie das Ersatzschaltbild soweit wie möglich.<br />

b.) Zeichnen Sie das zugehörige elektrische Ersatzschaltbild.<br />

c.) Berechnen Sie die mechanische Eingangsimpedanz.


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 6<br />

Lösung Aufgabe 3: (15 Punkte)<br />

b.)<br />

c.)<br />

a.)<br />

v<br />

n<br />

n<br />

F<br />

F<br />

m<br />

w<br />

w<br />

n<br />

=^<br />

⎛ 1 ⎞<br />

j ⎜ω<br />

m − ⎟<br />

F<br />

ω n<br />

z mech =<br />

= w +<br />

⎝ ⎠<br />

2<br />

v 2 − ω n<br />

m<br />

n<br />

m<br />

n<br />

n<br />

F<br />

w


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 7<br />

Fragenteil: (25 Punkte)<br />

1. Akustische Transversalwellen gibt es<br />

nur in Flüssigkeiten<br />

nur in Gasen<br />

nicht in Flüssigkeiten und Gasen<br />

2. Der funktionale Zusammenhang zwischen dem Schalldruck und der<br />

Mediendichte ist in Luft<br />

linear<br />

exponentiell<br />

konstant<br />

3. Der akustische Wellenwiderstand hat die Einheit<br />

Ns/m 3<br />

Nm 3 /s<br />

mN/s 2<br />

4. Der Reflexionsfaktor an der Grenzschicht von Wasserstoff zu Luft ist<br />

- 0,58<br />

+0,58<br />

+1<br />

5. Das Schallfeld einer Kolbenmembran auf der Mittelachse<br />

hat immer mehrere Minima und Maxima<br />

kann durch eine Welle aus dem Mittelpunkt und einen gegenphasige<br />

Welle aus dem Randbereich der Kolbenmembran dargestellt werden<br />

besitzt erst ab dem Fernfeldabstand einen konstanten Schalldruck<br />

6. Die Ruhehörschwelle des menschlichen Gehörs ist<br />

nicht messbar<br />

frequenzabhängig<br />

nur nach einer lauten Schalldarbietung (z.B. Diskothekenmusik)<br />

vorhanden


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 8<br />

7. Für die Kugelwellenimpedanz gilt:<br />

Die Kugelwellenimpedanz im Nahfeld des Kugelstrahlers ist<br />

frequenzkonstant.<br />

Der Betrag der Kugelwellenimpedanz ist unabhängig von der<br />

Entfernung zur Quelle .<br />

Die Kugelwellenimpedanz ist für kr >>1 gleich dem Wellewiderstand<br />

einer ebenen Welle.<br />

8. In einer stehenden Welle<br />

sind Schalldruck und Schallschnelle zeitlich in Phase<br />

sind die Schalldruckminima und -maxima nicht ortsfest<br />

ist der mittlere zeitliche Engergietransport = 0<br />

9. Bei einem Querschnittssprung mit einer Halbierung der Querschnittsfläche ist<br />

der Transmissionsfaktor<br />

1,33<br />

0,67<br />

0,33<br />

10. Die subjektive Lautstärke wird verdoppelt bei<br />

Verdopplung des Schalldrucks<br />

Verzehnfachung der Schallintensität<br />

Verdopplung der Schallintensität<br />

11. Für das Richtungshören gilt:<br />

Das Richtungshören in der Medianebene ist nur für monofrequente<br />

Signale möglich.<br />

Die Form der Ohrmuschel macht eine vorne-hinten Unterscheidung<br />

möglich.<br />

In der Horizontalebene werden bei tiefen Frequenzen maßgeblich die<br />

Pegeldifferenzen vom Ohr ausgewertet.


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 9<br />

13. Ein zweifacher Frequenzsprung von einer Quinte und einer Quarte erhöht die<br />

Ausgangsfrequenz um den Faktor:<br />

7/5<br />

2/1<br />

8/9<br />

14. Für die Änderung von Signaleigenschaften gilt:<br />

Ein Änderung des Schalldruckpegels von 3 dB ist gerade noch nicht<br />

hörbar.<br />

Unterhalb von 500 Hz beträgt der wahrnehmbare Frequenzunterschied<br />

ungefähr 3,5 Hz.<br />

Der Phasengang von Lautsprechern ist bei der Wiedergabe im diffusen<br />

Schallfeld besonders gut hörbar.<br />

15. Die Koinzidenzgrenzfrequenz<br />

16. Im-Kopflokalisation<br />

beschränkt den Frequenzgang eines dynamischen Lautsprechers<br />

nach oben<br />

bewirkt eine Verbesserung der Schalldämmung von einschaligen<br />

Bauteilen<br />

liegt bei leichten biegeweichen Bauteilen relativ hoch<br />

tritt bei Lautsprecherwiedergabe immer auf<br />

tritt meist bei Kopfhöhrerwiedergabe nicht-kopfbezogener Signale auf<br />

hilft bei der Ortung von Signalen in der Medianebene<br />

17. Die Umwandlung mechanischer Ersatzschaltbilder in solche mit elektrischen<br />

Bauteilen ist<br />

widerstandstreu und schaltungstreu<br />

widerstandsreziprok und schaltungsreziprok<br />

widerstandstreu und schaltungsreziprok<br />

18. Die Polarisation der Mikrophonkapsel eines Elektretkondensatormikrophons<br />

wird hergestellt durch<br />

eine externe Spannungsquelle<br />

eine externe Stromquelle<br />

zusätzlich auf die Membran einbebrachte Ladungen oder<br />

Ladungsverschiebungen


<strong>Klausur</strong> Technische Akustik <strong>SS</strong> <strong>2003</strong> 11. Juli <strong>2003</strong> Seite 10<br />

19. Für einen nahezu optimal abgestimmten Lautsprecher in geschlossenem<br />

Gehäuse gilt:<br />

Die totale Güte Qt muss ungefähr = 0,7 sein.<br />

Die Resonanzfrequenz liegt in der Mitte des Übertragungsbereiches.<br />

Das Gehäuse sollte so groß wie möglich gemacht werden.<br />

20. Die Luftschalldämmung von doppelschaligen Wänden ist<br />

21. Die Nachhallzeit<br />

immer genauso gut wie die Luftschalldämmung einer Einfachwand<br />

bei der Doppelwandresonanz besonders hoch<br />

bei hohen Frequenzen besser als die Luftschalldämmung einer<br />

gleichschweren Einfachwand<br />

ist die Zeit, die vergeht, bis der Nachhall nicht mehr wahrnehmbar ist<br />

steigt mit zunehmenden Raumvolumen nicht an<br />

ist in Räumen meist frequenzabhängig<br />

22. In einem diffusen Raumschallfeld<br />

kann kein Schalldruck gemessen werden<br />

gibt es keine Vorzugsrichtung<br />

sind nur wenige Moden vorhanden<br />

23. Ein Kondensatormikrophon<br />

wird hoch abgestimmt<br />

hat immer eine achtförmige Richtcharakteristik<br />

hat systembedingt einen sehr welligen Frequenzgang<br />

24. Die Überführung eines mechanischen Ersatzschaltbildes über einen M-<br />

Wandler<br />

ist widerstandstreu und schaltungstreu<br />

ist nur für dynamische Wandler möglich<br />

führt zur Bildung der inversen Schaltung<br />

25. Die Richtcharakteristik einer N-elementigen geraden Strahlerzeile<br />

hat immer 2-N Nebenmaxima<br />

kann nur für hohe Frequenzen berechnet werden<br />

ist bei sehr tiefen Frequenzen kugelförmig

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!