Technische Akustik
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Aufgabe 1: (15 Punkte)<br />
Fachhochschule Köln<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. Alfred Schmitz<br />
Klausur WS 2003/2004<br />
Diese Klausur gliedert sich in zwei Teile:<br />
Der Aufgabenteil enthält drei Aufgaben, die mit insgesamt 50 Punkten bewertet<br />
werden.<br />
Der Fragenteil enthält 25 Fragen, die mit jeweils zwei Punkten bewertet werden.<br />
Von jeweils drei Antworten ist nur eine richtig. Um Manipulationen<br />
auszuschließen, wird innerhalb des Fragenteils von der hier erreichten<br />
Punktzahl für jede falsch angekreuzte Antwort ein Punkt abgezogen.<br />
Statistisches Ankreuzen ergibt damit null Punkte. Es darf nur jeweils eine<br />
Antwort angekreuzt werden.<br />
Die Klausur ist mit 50 Punkten bestanden.<br />
f 1 = 10 Hz<br />
f 2 = 1000 Hz<br />
Ein Lautsprecher strahlt auf Grund eines Fehlers bei der Aufnahme<br />
neben einem 1 kHz-Ton auch einen Sinuston von 10 Hz ab. Hierdurch<br />
kommt es zu einer Dopplerverschiebung des 1 kHz-Tones am<br />
Empfangsort E. Die Amplitude der Membranauslenkung des 10 Hz-<br />
Tones beträgt 1 cm.<br />
a.) Wie groß sind die minimale und die maximale messbare Frequenz<br />
am Empfangsort?<br />
b.) Wie groß darf die Schwingungsamplitude maximal sein, damit der<br />
Frequenzhub (Unterschied zwischen minimal und maximal<br />
messbarer Frequenz) kleiner als die wahrnehmbare Tonhöhen-<br />
Unterschiedschwelle ist.<br />
E
Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
Lösung Aufgabe 1: (15 Punkte)<br />
a.) Die mit 10 Hz schwingende Membran kann als bewegter Sender<br />
für den 1 kHz-Ton betrachtet werden.<br />
Auslenkung:<br />
Geschwindigkeit:<br />
Für bewegten Sender gilt:<br />
x(<br />
t)<br />
= xˆ<br />
⋅ e<br />
b.) Der hörbare Tonhöhenunterschied beträgt oberhalb von 500 Hz<br />
ca. 7%0 der Grundfrequenz, demnach hier 7 Hz.<br />
Die Auflösung nach vmax ergibt:<br />
jωt<br />
dx(<br />
t)<br />
v(<br />
t)<br />
= = xˆ<br />
⋅ e<br />
dt<br />
jωt<br />
⋅<br />
jω<br />
m<br />
v vˆ<br />
xˆ<br />
max = = ⋅ω<br />
= 1 cm ⋅ 2 ⋅π<br />
⋅10Hz<br />
= 0,<br />
628<br />
s<br />
f Doppler<br />
=<br />
f<br />
0<br />
1<br />
⋅<br />
v<br />
1 −<br />
c<br />
1<br />
1<br />
f max = f0<br />
⋅ = 1001,<br />
829Hz<br />
f min = f0<br />
⋅ = 998,<br />
17Hz<br />
vmax<br />
vmax<br />
1 −<br />
1 +<br />
c<br />
c<br />
1<br />
1<br />
f max − f min = f0<br />
⋅ − f0<br />
⋅ = 0,<br />
007 ⋅ f0<br />
= 7Hz<br />
vmax<br />
vmax<br />
1 − 1 +<br />
c<br />
c<br />
c ⎛ c ⎞ 2<br />
vmax = − + ⎜ ⎟ + c = 1,<br />
2<br />
0,<br />
007 ⎝ 0,<br />
007 ⎠<br />
)<br />
vmax<br />
xmax = x = = 1,<br />
92 cm<br />
ω<br />
2<br />
m<br />
s<br />
2
Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
Aufgabe 2: (20 Punkte)<br />
Trennwand I<br />
Trennwand II<br />
Raum I Raum II Raum III<br />
Gegeben sind drei nebeneinander liegende Räume, die jeweils über eine<br />
Trennwand miteinander verbunden sind. Die Räume und die<br />
Trennwände haben folgende Kenndaten:<br />
Raum I Raum II Raum III<br />
Volumen V1 = 100 m 3 V2 = 150 m 3<br />
V3 = 200 m 3<br />
Nachhallzeit T1 = 0,3 s T2 = 0,5 s T3 = 0,8 s<br />
Trennwand I Trennwand II<br />
Luftschalldämm-Maß<br />
Trennwandfläche<br />
R1,2 = 30 dB<br />
S1,2 = 15 m<br />
R2,3 = 40 dB<br />
2<br />
S2,3 = 15 m 2<br />
a.) Wie groß ist das Gesamtschalldämm-Maß zwischen den Räumen I<br />
und III ?<br />
b.) Wie groß ist der Schalldruckpegel in Raum III, wenn in Raum I ein<br />
Schalldruckpegel von 85 dB herrscht?<br />
Beide Fragen sind unter der Annahme zu beantworten, dass in allen drei<br />
Räumen ein diffuses Schallfeld vorhanden ist.<br />
3
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Lösung Aufgabe 2: (20 Punkte)<br />
a.) Aus der Definition des Luftschalldämm-Maßes folgt:<br />
S1,<br />
2<br />
S2<br />
R 1,<br />
2 = L1<br />
− L2<br />
+ 10 lg<br />
R 2,<br />
3 = L2<br />
− L3<br />
+ 10lg<br />
A<br />
A<br />
Wird der ganze Raum II als das Trennende Element betrachtet ist<br />
analog die analog ist die Luftschalldämmung zwischen den<br />
Räumen I und III.<br />
R<br />
1,<br />
3<br />
Pein<br />
= R<br />
ges<br />
Nach Umformung und mit S = S1,2 = S2,3 folgt:<br />
b.) Aus der Schalldämm-Formel folgt:<br />
2<br />
Raum I Raum II Raum III<br />
P<br />
= 10 ⋅ lg<br />
P<br />
ein I<br />
durch III<br />
= L<br />
S<br />
R1, 3 = Rges<br />
= R1<br />
+ R2<br />
−10lg<br />
A<br />
2<br />
1<br />
mit<br />
− L<br />
3<br />
mit<br />
Pdurch<br />
S<br />
+ 10 lg<br />
A<br />
2<br />
3<br />
, 3<br />
s V<br />
A =<br />
=<br />
2<br />
15 m<br />
R1 , 3 = Rges<br />
= 30 dB + 40 dB −10<br />
lg = 75,<br />
13 dB<br />
2<br />
48,<br />
9 m<br />
S<br />
L 3 = L1<br />
− R1,<br />
3 + 10 lg<br />
A<br />
3<br />
3<br />
2<br />
2<br />
0, 163 ⋅ 48,<br />
9 m<br />
m T2<br />
2<br />
S<br />
15 m<br />
L3 = L1<br />
− R1,<br />
3 + 10 lg = 85 dB − 75,<br />
13 dB + 10 lg = 5,<br />
53 dB<br />
2<br />
A<br />
40,<br />
75 m<br />
3<br />
s V<br />
A =<br />
=<br />
3<br />
3<br />
2<br />
0, 163 ⋅ 40,<br />
75 m<br />
m T3<br />
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Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
Aufgabe 3: (15 Punkte)<br />
Gegeben sei folgendes mechanisches Ersatzschaltbild:<br />
n<br />
n<br />
F<br />
m<br />
w<br />
m<br />
n<br />
a.) Vereinfachen Sie das Ersatzschaltbild soweit wie möglich.<br />
b.) Zeichnen Sie das zugehörige elektrische Ersatzschaltbild.<br />
Die mechanische Schaltung sei nun an einen M-Wandler<br />
angeschlossen.<br />
c.) Berechnen Sie die elektrische Eingangsimpedanz.<br />
d.) Geben Sie für w = 0 die Resonanzfrequenz des Systems an.<br />
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Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
Lösung Aufgabe 3: (15 Punkte)<br />
a.)<br />
b.)<br />
c.)<br />
U<br />
n<br />
n<br />
F<br />
v<br />
m<br />
F<br />
M 2 /w<br />
w<br />
d.) Resonanzfrequenz für w = 0:<br />
1 1<br />
f res =<br />
2π<br />
m ⋅ n / 2<br />
m<br />
m/M 2<br />
n<br />
w<br />
=^<br />
n/2<br />
n/2⋅M 2<br />
z el<br />
m<br />
=<br />
U<br />
I<br />
m<br />
F<br />
= M<br />
2<br />
w<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜ 1<br />
+<br />
⎜ w<br />
⎜<br />
⎝<br />
n/2<br />
6<br />
⎞<br />
⎟<br />
n 1<br />
⋅<br />
⎟<br />
2m<br />
n 1 ⎟<br />
jω<br />
+<br />
2 jω<br />
m<br />
⎟<br />
⎠
Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
Fragenteil: (25 Punkte)<br />
1. Dehnwellen gibt es nur<br />
in Flüssigkeiten<br />
in unendlichen Festkörpern<br />
auf Platten<br />
2. Die Wellenaufsteilung in fluiden Medien tritt auf<br />
bei hohen Schalldruckpegeln<br />
bei niedrigen Schalldruckpegeln<br />
in einer stehenden Welle<br />
3. Die Schallgeschwindigkeit in Luft beträgt bei 40° C<br />
344 m/s<br />
355 m/s<br />
366 m/s<br />
4. Der Reflexionsfaktor an einer Mediengrenzschicht ist<br />
winkelabhängig<br />
immer kleiner als 0,9<br />
für jeden Winkel gleich<br />
5. Im Schallfeld eines Kugelstrahlers<br />
sinkt der Schalldruck umgekehrt proportional zum Quadrat der<br />
Entfernung<br />
sinkt die Schallintensität umgekehrt proportional zur<br />
Entfernung<br />
ist die Schallintensität unabhängig vom Winkel<br />
6. Der Steigbügel ist ein Gehörknöchelchen, das<br />
die Trommelfellschwingung in das Mittelohr einleitet<br />
das Öffnen der Eustachischen Röhre kontrolliert<br />
den Schall über das ovale Fenster ins Innenohr einkoppelt<br />
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Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
7. In einer Kugelwelle<br />
sind Druck und Schnelle immer in Phase<br />
eilt der Druck der Schelle vor<br />
eilt die Schnelle dem Druck vor<br />
8. Die Eingangsimpedanz einer akustisch schallhart abgeschlossenen Leitung ist<br />
rein reell<br />
rein imaginär<br />
von der Länge der Leitung unabhängig<br />
9. Um bei einem Helmholtz-Resonator eine möglichst hohe Güte einzustellen<br />
10. Die Lautheit<br />
muss das Dämmmaterial in den Resonatorhals eingebracht werden<br />
sollte der Resonatorhals möglichst lang sein<br />
darf kein Dämmmaterial eingebracht werden<br />
ist eine objektive Größe<br />
wird verdoppelt bei 10-facher Schallleistung<br />
wird in phon gemessen<br />
11. Die Laufzeitstereophonie<br />
ist monokompatibel<br />
funktioniert nur mit zwei Richtmikrofonen bei der Aufnahme<br />
hat gute Richtungsabbildungseigenschaften<br />
12. Bei der Wellenausbreitung im unendlichen Exponentialtrichter<br />
gibt es eine untere Grenzfrequenz<br />
gibt es eine obere Grenzfrequenz<br />
wird der Strahlungswiderstand bei jeder Frequenz erhöht<br />
8
Klausur <strong>Technische</strong> <strong>Akustik</strong> WS 2003/2004 16. Februar 2004 Seite<br />
13. Die Vorverdeckung<br />
kann bei der Quellkodierung von Audiodaten genutzt werden<br />
gibt es nur theoretisch<br />
ist nur bei hörgeschädigten Personen messbar<br />
14. Die A-Bewertung von Schalldruckpegeln<br />
sollte bei jedem Schalldruckpegel angewendet werden<br />
führt bei gleichen Signalenergien stets zu gleichen Zahlenwerten<br />
ist der Empfindlichkeitskurve des Gehörs nachempfunden<br />
15. Welche Richtcharakteristik ist für eine Unterdrückung des rückwärtigen Schalls<br />
optimal?<br />
Niere<br />
Superniere<br />
Acht<br />
16. Der Hallradius eines Raumes wird vergrößert durch<br />
Absenken der Nachhallzeit<br />
Verringerung der Raumabsorption<br />
Vergrößerung des Abstandes zwischen Sender und Empfänger<br />
17. Wie lang darf ein Lautsprechergehäuse maximal sein, damit die tiefste<br />
Gehäuseresonanz > 100 Hz beträgt?<br />
3,44 m<br />
1,72 m<br />
0,86 m<br />
18. Werden zwei gleiche Lautsprecher in ein gemeinsames Gehäuse eingebaut<br />
halbiert sich das wirksame Volumen<br />
halbiert sich die Güte<br />
vervierfacht sich der Strahlungswiderstand<br />
19. Die Gesamtgüte eines Lautsprechersystems wird erhöht durch<br />
Verringerung des Gehäusevolumens<br />
Vergrößerung des Gehäusevolumens<br />
Erhöhung der Gesamtdämpfung<br />
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20. Die Schalldämmkurve einer Einfachwand<br />
steigt mit 12 dB / Oktave an<br />
ist frequenzunabhängig<br />
wird wesentlich durch die Biegesteife des Materials mitbestimmt<br />
21. Die Nachhallzeit in einem Raum<br />
ist stets frequenzunabhängig<br />
sinkt bei tiefen Frequenzen auf Grund der Luftabsorption<br />
sollte für Räume mit Sprachübertragung < 1 s sein<br />
22. Eine Reflexion an einer schallharten Wand<br />
verbessert immer die Sprachverständlichkeit<br />
führt stets zu Echoerscheinungen<br />
hat je nach Laufzeit zum Direktschall unterschiedliche Wirkung<br />
23. Ein Tauchspulenmikrophon wird<br />
„hoch“ abgestimmt<br />
„mitten“ abgestimmt<br />
„tief“ abgestimmt<br />
24. Die geringe Ausgangsimpedanz eines Verstärkers<br />
erniedrigt die totale Güte<br />
erhöht die mechanische Güte<br />
erhöht die elektrische Güte<br />
eines angeschlossenen dynamischen Lautsprechersystems<br />
25. Der Frequenzgang eines dynamischen Lautsprechers ist nach oben begrenzt<br />
durch<br />
die Resonanzfrequenz des mechanischen Systems<br />
das Frequenzverhalten des Strahlungswiderstandes<br />
das Gehäusevolumen<br />
10