Mathematica - Fachgruppe Computeralgebra
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teuer erkauft. Eine weitere in meinen Augen problematische<br />
strukturelle Entscheidung der Autoren betrifft die<br />
Darstellung der reellen Zahlen im Computer, die erst im<br />
zweiten Kapitel ausführlich behandelt wird. Viele der in<br />
Kapitel 1 entwickelten numerischen Begriffe lassen sich<br />
aber meines Erachtens wesentlich präziser beschreiben<br />
T. Westermann<br />
Mathematik für Ingenieure<br />
Springer Verlag, 2008, 656 Seiten, ISBN 978-3-540-77730-4, e 39,95<br />
Im 3. Jahrtausend ist die Einbindung von Computer-<br />
Software in die Lösung mathematischer Aufgaben nicht<br />
mehr wegzudenken. Eine Kombination von Lehrbuchtext,<br />
Programmierhilfen und visuellen Animationen mit<br />
Maple ist daher sicherlich eine sehr wünschenswerte<br />
Hilfe für Studierende der Ingenieurwissenschaften. Hier<br />
schließt die Springer-Publikation ” Mathematik für Ingenieure“<br />
von Thomas Westermann eine Bedarfslücke<br />
früherer Jahre. Die auf dem Cover zu lesende Betonung,<br />
dies sei ein anwendungsorientiertes Lehrbuch, sollte allerdings<br />
keine überzogenen Hoffnungen beim anwendenden<br />
Ingenieur wecken: Aufgaben aus dem ” echten“<br />
Anwendungsbereich der Ingenieurwissenschaften<br />
sind in der deutlichen Minderzahl gegenüber den rein<br />
mathematischen Übungsbeispielen.<br />
Der Anwendungsbezug liegt offensichtlich in den<br />
mit Maple erstellten Worksheets. Er entbindet jedoch<br />
nicht von mathematischer Korrektheit und, soweit auf<br />
dem für Ingenieure zumutbaren Level möglich, auch<br />
nicht von ausreichender Präzision in der Formulierung<br />
notwendiger Definitionen und Sätze. In dem vorliegenden<br />
Buch werden leider wichtige Begriffe (z. B. lineare<br />
Abbildungen) gar nicht erklärt oder missverständlich<br />
bis falsch beschrieben ( ” Eine Basis ist die kleinste Menge<br />
von Vektoren, welche den Vektorraum erzeugt“!?).<br />
Zahlreiche Mängel in den Notationen und Definitionen<br />
sowie vermeidbare Ungenauigkeiten bei Argumen-<br />
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und motivieren, wenn man explizit auf diese Darstellung<br />
verweisen kann; zudem wäre der Leser dann bereits<br />
hinreichend für die zugrundeliegende Problematik<br />
sensibilisiert.<br />
Hartmut Führ (Aachen)<br />
tationen hinterlassen ebenso wenig wie Druckfehler und<br />
grammatikalische Unzulänglichkeiten einen positiven<br />
Eindruck. Schade auch, dass Sätze fast ausnahmlos ohne<br />
jede Begründung lapidar in den Raum gestellt werden.<br />
Nicht nur Grundlagenforscher, sondern auch moderne<br />
Dozenten der Ingenieurwissenschaften verlangen<br />
eine gewisse Fundierung der benutzten mathematischen<br />
Methoden. Ein Vorbild exakter, zugleich spannender<br />
und wirklich anwendungsorientierter Darstellung ist<br />
hier immer noch die im gleichen Verlag vor mehr<br />
als zwei Jahrzehnten erschienene ” Höhere Mathematik“<br />
von Meyberg und Vachenauer.<br />
Im Gegensatz zu den Schwächen im reinen Lehrtext<br />
verwirklicht die Publikation von Westermann in vorbildlicher<br />
Weise das Konzept der Verbindung von Theorie<br />
und Praxis in Form der Maple-Worksheets. Der Autor<br />
hat mit Gründlichkeit die den jeweiligen Kapiteln<br />
entsprechenden Arbeitsblätter konzipiert und diese in<br />
einer auch für Studienanfänger leicht nachvollziehbaren<br />
Form dargestellt. Besonders hilfreich sind die im Rahmen<br />
kleiner Projekte gestalteten Aufgabenpakete.<br />
Fazit: Eine große Hilfe für alle, die Ingenieuraufgaben<br />
mit Hilfe von Computer-Software behandeln wollen.<br />
Die Darstellung der mathematischen Inhalte ist anderen<br />
Autoren besser gelungen.<br />
Marcel Erné (Hannover)