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Mathematica - Fachgruppe Computeralgebra

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und Lehrplanvorgaben auswählen muss. Zudem ist das Rechner suggeriert die Notwendigkeit der Nutzung (aus<br />

CAS hierbei zunächst der Mittelpunkt des Lerngesche- welchen Gründen sollte der Unterricht auch sonst im<br />

hens, denn es wirft selbst Fragen auf und beantwortet“ Computerraum stattfinden?). Das CAS stellt hierbei nur<br />

”<br />

Lösungsvorschläge der Schüler.<br />

eine von vielen Möglichkeiten zur Problemlösung dar:<br />

Das CAS steht zur Verfügung, muss aber nicht notwen-<br />

☛<br />

✟ digerweise hierfür genutzt werden. Der Unterricht ist<br />

demzufolge also eher konvergent auf die Lösung eines<br />

Problems ausgerichtet und soll in angemessener Weise<br />

als weitere Heuristik in das Repertoire der Schüler<br />

übergehen.<br />

✡<br />

Abb. 2: Termumformungen<br />

Demzufolge ist es erforderlich, dass alle Schüler<br />

(zumindest partnerweise) über ein CAS verfügen, um<br />

angemessen mit- und weiterarbeiten zu können. Der<br />

Unterricht ist divergent ausgerichtet, da die Schüler im<br />

Umgang mit dem CAS neue Fragen und Probleme selber<br />

finden, stellen und beantworten sollen (Idee der<br />

Aufgabenvariation).<br />

(b) Das CAS liefert Lösungen:<br />

Ein CAS kann ebenso im Kontext bereits gestellter<br />

Probleme genutzt werden. Routinen, die zeitaufwändig<br />

oder fehleranfällig sind (etwa das Lösen von Gleichungssystemen<br />

oder das Finden von Stammfunktionen),<br />

können auch durch ein CAS gelöst werden,<br />

um sich einen Überblick zu verschaffen, einen<br />

Lösungsansatz zu überprüfen, mit Parametern zu experimentieren<br />

oder . . . .<br />

In Klasse 11 werden grundlegende Polynomeigenschaften<br />

wie Grad oder Achsen- und Punktsymmetrie<br />

im Kontext von Interpolationsproblemen behandelt. Ist<br />

ein Polynom zu vorgegebenen Interpolationspunkten<br />

zu finden, so muss zunächst der Grad des Polynoms<br />

festgelegt werden, um rechnen zu können. Die Wahl<br />

des Polynomgrades führt auf unterschiedlich komplexe<br />

Gleichungssysteme (schon bei Polynomgrad 3 kann<br />

dies die Lösung eines vierdimensionalen inhomogenen<br />

Gleichungssystems sein). Bei ernstgemeinten anwendungsorientierten<br />

Aufgaben liegen dann Daten vor, die<br />

eine handschriftliche Berechnung des Gleichungssystems<br />

unnötig zeitaufwändig und fehleranfällig machen<br />

würde. Ein CAS hingegen liefert schnell Lösungen –<br />

der Fokus kann auf sinnvolle Fragestellungen wie z. B.<br />

die Angemessenheit der Modellierung gerichtet werden.<br />

Auch für solche Kontexte gibt es in der Literatur eine<br />

Fülle erfolgreich erprobter Unterrichtsbeispiele. Hierbei<br />

steht die Nutzung des CAS oft jedoch nicht im Vordergrund<br />

der Problembearbeitung, sondern erwächst a<br />

posteriori aus dem Problemlöseprozess auf Wunsch des<br />

Lernenden. Ein a posteriori-Einsatz des CAS ist jedoch<br />

problematisch, wenn sich das CAS auf den Rechnern<br />

im Computerraum befindet, denn das Vorhandensein der<br />

Wünschenswertes für die Zukunft<br />

An der Schule werden außer Mathematik noch viele<br />

weitere Fächer unterrichtet, in denen der Einsatz<br />

computergestützter Medien lohnenswert ist.<br />

✠ Sprachprogramme, digitale Bildverarbeitung oder GIS<br />

sind nur wenige Beispiele, die in den Sprachwissenschaften,<br />

dem Kunst- oder Geographieunterricht<br />

gewinnbringend genutzt werden können. Um diese<br />

Möglichkeiten in den Unterricht einbringen zu<br />

können, wird mittel- bis langfristig eine Systemlösung“<br />

”<br />

benötigt. Dies könnten Laptops für Schüler sein,<br />

für die entsprechende Software z. B. vom Bildungsträger<br />

gekauft werden kann. Umfassende Informationen<br />

zu Projekten aus verschiedenen Bundesländern<br />

hierzu findet man z. B. unter dem Link http://<br />

www.medienberatung.nrw.de/FachThema/<br />

Schule/Laptopklassen/linkliste.htm.<br />

Die Laptoplösung“ stößt aber auch auf vielschich-<br />

”<br />

tige Kritik. Eine Alternative hierzu wäre die Nutzung<br />

von Steckmodulen, die viele Jugendliche für Spielekonsolen<br />

nutzen. Der Rechner muss kein Betriebssystem laden<br />

– eine Wartung der Geräte entfällt. Wenn man diesbezüglich<br />

im Internet sucht, findet man bereits Ansätze,<br />

die dieser Idee folgen.<br />

Aus schulischer Sicht ist die Nutzung computergestützter<br />

Medien mittelfristig unabdingbar, die Realisierung<br />

mit Blick auf die zuvor genannten Argumente<br />

jedoch immer noch schwierig.<br />

26<br />

Literatur<br />

[1] Regina Bruder, Wilhelm Weiskirch (Hrsg.), CAliMERO<br />

– <strong>Computeralgebra</strong> im Mathematikunterricht.<br />

Band 1-6, Münster (2007-2009)<br />

[2] <strong>Fachgruppe</strong> <strong>Computeralgebra</strong> der DMV, GAMM<br />

und GI, <strong>Computeralgebra</strong> in Lehre, Ausbildung und<br />

Weiterbildung. Tagungsband V, Ellwangen (2006)<br />

[3] Frank Förster, Hans-Wolfgang Henn, Jörg Meyer<br />

(Hrsg.), Istron Band 6: Computeranwendungen<br />

(2000)<br />

[4] MSWWF NRW, Mathematikunterricht mit <strong>Computeralgebra</strong>systemen<br />

(CAS) – Handreichungen für<br />

die gymnasiale Oberstufe. Schriftenreihe Schule in<br />

NRW, Frechen (2001)

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