PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal

PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal

fachbuchjournal.de
von fachbuchjournal.de Mehr von diesem Publisher
27.08.2013 Aufrufe

RECHT Neuerscheinungen im Bank- und Kapitalmarktrecht Dr. Bernd Müller-Christmann Andreas Fandrich/Ines Karper (Hrsg.), Münchener Anwaltshandbuch Bank- und Kapitalmarktrecht, Verlag C. H. Beck , München 2012. ISBN 978-3-406-61392-0. XXV, 790 Seiten, Leinen, 139,– €. In der Reihe Münchener Anwaltshandbücher, die insgesamt schon über 20 Bände umfasst, ist nun – recht spät – auch ein Band zum Bank- und Kapitalmarktrecht erschienen. Wenn man bedenkt, dass die Einführung des Fachanwalts für dieses Rechtsgebiet schon fünf Jahre zurückliegt und Konkurrenzprodukte (z.B. Assies/Beule/Heise/Strube, Handbuch des Fach anwalts Bank- und Kapitalmarktrecht, Besprechung der 2. Auflage in Fachbuchjournal 2/2011) schon teilweise mehrere Auflagen erlebt haben, hat dies erstaunlich lange gedauert. Das Werk ist in acht Kapitel gegliedert, die sich in der Stoffauswahl im Wesentlichen an dem Katalog der Fachanwaltsordnung (FAO) orientieren. Das einleitende, von dem Mitherausgeber Fandrich verfasste Kapitel „Grundlagen“ stellt zu Beginn die Organisation und die Beteiligten des Bank- und Kapitalmarktrechts vor, richtet danach den Blick auf die Man- 32 1 I 2013 Dr. Bernd Müller-Christmann (bmc) ist seit 1991 – mit einer zweijährigen Unterbrechung – beim Oberlandesgericht in Karlsruhe tätig, seit 2002 als Vorsitzender Richter. Der von ihm geleitete Zivilsenat ist für Rechtsstreitigkeiten aus Bankgeschäften sowie für Fälle der Anlageberatung und Anlagevermittlung zuständig. mueller-christmann-bernd@t-online.de

datsführung und schließt mit einer Zusammenstellung der deutschen, europäischen und internationalen Rechtsgrundlagen. Das von Geschwandtner bearbeitete 2. Kapitel befasst sich mit der Bankenaufsicht. Im Einzelnen werden Aufgabenbereiche und Instrumentarium der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – die Bezeichnung der Behörde wird in einer Fußnote versteckt –, Rechtsschutz und Akteneinsicht sowie die unterschiedlichen aufsichtsrechtlichen Maßnahmen angesprochen. Die Geschäftsverbindung Bank und Kunde leitet als Thema des 3. Kapitels (Bearbeiterin Neth- Unger), in dem Rechtsfragen rund um das Konto im Mittelpunkt stehen, den ersten Schwerpunkt ein, der sich mit dem Zahlungsverkehr im 4. Kapitel (Bearbeiterin Karper) fortsetzt. Hier werden mit den Abschnitten Überweisung, Lastschrift, Scheck, Wechsel, Debit- und Kreditkarten und elektronischer Zahlungsverkehr klassische Themen des Bankrechts ausführlich behandelt. Das Kreditvertragsrecht steht im Mittelpunkt des 5. Kapitels, für das Fandrich und Hofmann verantwortlich zeichnen. Hofmann hat auch das umfangreiche Kapitel über Kreditsicherheiten verfasst, während von Buttlar unter der Überschrift „Recht der Kapitalanlage“ den großen Komplex der Haftung beim Vertrieb und der Vermittlung einer Kapitalanlage darstellt. Den Abschluss bildet ein Überblick von Bloehs über steuerliche Bezüge des Bank- und Kapitalmarktrechts. Die für die gesamte Reihe Münchener Anwaltshandbuch typische integrierte Darstellungsform prägt auch diesen Band. Checklisten, Formulierungsvorschläge, Muster und Praxistipps ergänzen die theoretischen Ausführungen und machen die komplexen Fragen anschaulich. Das Werk befindet sich auf dem Stand Frühjahr 2012. Selbstverständlich sind alle bis dahin in Kraft getretenen Reformen eingearbeitet. Irritierend ist, dass in der Programminformation des Verlags diese Angabe belegt wird mit Gesetzen, die in den Jahren 2008–2010 in Kraft getreten sind (FMStG, MoMiG, Bil- MoG, Verbraucherkreditrichtlinie, Zahlungsdiensterichtlinie). Das Werk stellt das Bank- und Kapitalmarktrecht umfassend dar und es verschafft einen fundierten Überblick über die relevanten Themen. Die Beschränkung auf wenige Autoren, die zudem ausgewiesene Experten sind, verhindert die in Konkurrenzprodukten gelegentlich anzutreffende Streubreite, was Darstellung und inhaltliches Niveau angeht. Deshalb kann das Handbuch allen im Bereich des Bank- und Kapitalmarktrechts Tätigen insbesondere angehenden Fachanwälten empfohlen werden. Ralf Josten. Kreditvertragsrecht. Verlag C. H. Beck, München 2012. ISBN 978-3-406-62806-1. XXX, 365 Seiten, kart., 54,– €. Der Kredit spielt eine Hauptrolle bei den Geschäften von Banken und Sparkassen. Die rechtlichen Bedingungen dieses Bankgeschäfts verzweigen sich jedoch immer mehr, wie das zum 11.06.2010 in Kraft getretene Verbraucherdarlehensrecht belegt. Die Ausformung dieser Neuregelungen formalen und inhaltlichen Charakters durch Rechtsprechung und Rechtsdogmatik steht erst am Anfang. Deshalb kommt diese Neuerscheinung in der Schriftenreihe NJW Praxis, die das Kre- Beck ditvertragsrecht zusammenhängend darstellt, zur rechten Zeit. H. Verlag C. H. Beck im Internet: beck.de C. Der Autor ist Rechtsanwalt und Chefjustiziar einer großen Kreissparkasse, Lehrbeauftragter an der Universität Düsseldorf NJW Praxis Josten Kreditvertragsrecht RECHT sowie als Dozent und Referent bei verschiedenen Einrichtungen tätig. Die Idee zur Veröffentlichung ist im Rahmen seiner Lehrtätigkeit entstanden. Diese Information darf nicht zu der Annahme verleiten, wir hätten es hier mit einem angereicherten Vorlesungsskript zu tun. Entstanden ist vielmehr eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende umfassende Darstellung des Kreditvertragsrechts mit Schwerpunkt auf dem Verbraucherkredit. Das Werk ist in fünf Teile gegliedert. Teil 1, der das Gelddarlehen zum Inhalt hat, befasst sich mit den Grundlagen, indem er den Begriff des Kredits, die rechtlichen Regelungen und das Zustandekommen und den Inhalt eines Kreditvertrags erläutert. Der Betrieb eines auf breite Kundenkreise ausgerichteten Kreditgeschäfts ist ohne eine Standardisierung nicht vorstellbar. Individuelle Vertragserstellungen bleiben deshalb auf spezielle Fallgestaltungen außerhalb des tagtäglichen Kreditgeschäfts beschränkt. Der vom Verf. im Vorwort verteidigte Einsatz vorgefertigter Formularverträge ist schon aus Zeit- und Kostengründen notwendig. Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden, wenn Raum bleibt (und soweit erforderlich auch genutzt wird) für die Fixierung von der Musterformulierung abweichender Vereinbarungen. In einem Anhang werden die für Standardprodukte (Darlehen mit anfänglichem Festzins, Darlehen mit veränderlichem Festzins, Rahmenvertrag zur Einräumung eines Dispositionskredits, Kontokorrentkredit) verwendeten Formularverträge des Deutschen Sparkassenverlags abgedruckt. Im Mittelpunkt des über 100 Seiten starken 2. Teils steht der Verbraucherkredit. Nach einem einleitenden Überblick über die Chronologie des Verbraucherkreditrechts folgen präzise Ausführungen zum persönlichen und sachlichen Anwendungsbereich des durch die Umsetzung der Verbraucherkreditrichtlinie stark modifizierten Verbraucherrechts. Breiten Raum nehmen die vorvertraglichen Informationspflichten ein, zu deren Illustration wiederum Muster abgedruckt sind. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Erfordernisse bei der Schriftform und den Pflichtangaben einschließlich der Rechtsfolgen bei Mängeln sowie das Widerrufsrecht. Auch Sonderformen des Verbraucherdarlehensvertrags (Immobiliardarlehen, Überziehungskredit) werden in diesem Zusammenhang angemessen behandelt. Einen Ausflug in die NJW Praxis spezielle Problematik der Schrottimmobilien unternimmt der 3. Teil, der sich mit Ralf Josten verbundenen Verträgen befasst. Die Dar- Kreditvertragsrecht legungen enden mit dem bemerkenswerten Fazit, dass Geschäftspraktiken, wie sie in den Schrottimmobilienfällen auch unter Beteiligung von Kreditinstituten festzustellen waren, in keiner Weise tolerabel C. H. Beck seien und die Banken und Sparkassen nicht nur wegen der erhebli- Josten_Kreditvertragsrecht.indd 1 Roth, NJW Praxis, BrU, 160 x 240 mm, schwarz + rot P. Red 032 C 16.06.2011 10:43:42 Uhr 1 I 2013 33

RECHT<br />

Neuerscheinungen im<br />

Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

Dr. Bernd Müller-Christmann<br />

Andreas Fandrich/Ines Karper (Hrsg.), Münchener<br />

Anwaltshandbuch Bank- und Kapitalmarktrecht, Verlag<br />

C. H. Beck , München 2012. ISBN 978-3-406-61392-0.<br />

XXV, 790 Seiten, Leinen, 139,– €.<br />

In der Reihe Münchener Anwaltshandbücher, die insgesamt<br />

schon über 20 Bände umfasst, ist nun – recht spät – auch<br />

ein Band zum Bank- und Kapitalmarktrecht erschienen. Wenn<br />

man bedenkt, dass die Einführung des Fachanwalts für dieses<br />

Rechtsgebiet schon fünf Jahre zurückliegt und Konkurrenzprodukte<br />

(z.B. Assies/Beule/Heise/Strube, Handbuch des<br />

Fach anwalts Bank- und Kapitalmarktrecht, Besprechung der<br />

2. Auflage in <strong>Fachbuch</strong>journal 2/2011) schon teilweise mehrere<br />

Auflagen erlebt haben, hat dies erstaunlich lange gedauert.<br />

Das Werk ist in acht Kapitel gegliedert, die sich in der Stoffauswahl<br />

im Wesentlichen an dem Katalog der Fachanwaltsordnung<br />

(FAO) orientieren. Das einleitende, von dem Mitherausgeber<br />

Fandrich verfasste Kapitel „Grundlagen“ stellt zu<br />

Beginn die Organisation und die Beteiligten des Bank- und<br />

Kapitalmarktrechts vor, richtet danach den Blick auf die Man-<br />

32 1 I 2013<br />

Dr. Bernd Müller-Christmann (bmc) ist seit<br />

1991 – mit einer zweijährigen Unterbrechung<br />

– beim Oberlandesgericht in Karlsruhe<br />

tätig, seit 2002 als Vorsitzender Richter. Der<br />

von ihm geleitete Zivilsenat ist für Rechtsstreitigkeiten<br />

aus Bankgeschäften sowie für<br />

Fälle der Anlageberatung und Anlagevermittlung<br />

zuständig.<br />

mueller-christmann-bernd@t-online.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!