PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal
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IM FOKUS: WISSENSCHAFTLICH ARBEITEN<br />
Den Abschluss bilden<br />
kurze Einblicke in die<br />
Wissenschaftsethik, denen<br />
Nachdruck verliehen<br />
wird, indem spätere Teile<br />
des Bandes (z.B. Kapitel<br />
5.2 ‚Konsequenzen bei<br />
Plagiat‘ und Kapitel 12<br />
‚Zitieren‘) den Aspekt des<br />
Plagiats wiederholt aufgreifen.<br />
In Anbetracht<br />
aktueller Studien zum<br />
hohen Verbreitungsgrad<br />
von Plagiaten (vgl. z.B.<br />
Zeit Campus Nr. 5 2012)<br />
ist es dringend geboten,<br />
dieses oftmals zu lapidar<br />
behandelte Thema<br />
in Ratgeber zum wissenschaftlichenSchreiben<br />
aufzunehmen, und<br />
so ist die Schwerpunktsetzung<br />
des Bandes,<br />
der durch wiederholte<br />
und exakte Information<br />
auf ein erhöhtes Problembewusstsein<br />
Stu -<br />
dierender abzielt, sehr<br />
zu begrüßen. Auch insgesamt<br />
ermöglicht der<br />
mit rund 50 Seiten recht<br />
ausführliche, informative<br />
und präzise Einstiegsteil<br />
des Bandes einen erweiterten<br />
Blick auf das Feld der Wissenschaft, der dazu anregen<br />
kann, wissenschaftliches Arbeiten in größere, aus Studierendenperspektive<br />
sonst eher undurchsichtige Kontexte einzuordnen<br />
und kritisch zu hinterfragen.<br />
Im zweiten Abschnitt werden Informationen gegeben zu Inhalt<br />
und Manuskriptgestaltung, Themenfindung, Literaturrecherche<br />
und -auswertung, Gliederung, Einleitung und Schluss,<br />
zum Umgang mit Grafiken und schließlich zu Formalia und<br />
Stil. Ein Infokasten zu Beginn jedes Kapitels enthält dessen<br />
30 1 I 2013<br />
Dr. Nora Hoffmann (nh) studierte<br />
Germanistik, Komparatistik<br />
und Deutsch als Fremdsprache<br />
an der Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz<br />
(JGU).<br />
Seit April 2012 ist sie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
im Bereich Hochschuldidaktik<br />
am Zentrum für Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung<br />
der JGU.<br />
nhoffmann@uni-mainz.de<br />
Lernziele, während blau<br />
unterlegte Kästen am<br />
Ende der Unterkapitel<br />
(wie auch im ersten Abschnitt)<br />
neben Textbeispielen<br />
unterhaltsame<br />
Anekdoten aus der historischen,<br />
aktuellen oder<br />
teils auch fiktiv-literarischen<br />
Alltagswelt der<br />
Wissenschaften bringen,<br />
welche die ansonsten<br />
eher trockene Lektüre<br />
gut auflockern. Hier erfährt<br />
man beispielsweise<br />
im Kapitel zur Literatursuche,<br />
dass nicht alle<br />
Lexikoneinträge ernst zu<br />
nehmen sind (wie etwa<br />
der zur Steinlaus), oder<br />
im Kapitel zur Struktur<br />
wissenschaftlicher Texte,<br />
wie ein Physiker einen<br />
äußerlich dem Stil der<br />
Geistes wissenschaften<br />
angepassten Humbug-<br />
Artikel in einer kulturwissenschaftlichenFachzeitschrift<br />
veröffentlichen<br />
konnte. An den Kapitelenden<br />
schließlich werden<br />
die zentralen Inhalte<br />
in kurzen ‚Gebots‘-Listen<br />
zusammengefasst.<br />
Ausschließlich dem Zitieren und Bibliographieren gewidmet<br />
ist der dritte Abschnitt, der neben Formalia u.a. folgende, für<br />
Studierende zumeist viel klärungsbedürftigere Fragen behandelt:<br />
Sinn von Zitaten, Zitierfähigkeit von Quellen, Notwendigkeit<br />
und Überflüssigkeit von Quellenbelegen.<br />
Die zweite Buchhälfte ab Abschnitt vier prüft die Inhalte der<br />
ersten drei Abschnitte mit nach sorgfältiger Lektüre des Bandes<br />
gut lösbaren Single- und Multiple-Choice-Fragen, die<br />
hauptsächlich auf reine Wissensreproduktion ausgelegt sind.<br />
Positive Ausnahmen mit Verständnis- und Anwendungsübungen<br />
bilden etwa die Fragen zu Kapitel acht nach stilistischen<br />
Anforderungen, wo je drei Formulierungsalternativen auf ihre<br />
stilistische Angemessenheit beurteilt werden sollen, oder zu<br />
Kapitel 9, wo dazu aufgefordert wird, frei zu begründen, warum<br />
vorgegebene Gliederungsbeispiele nicht logisch aufgebaut<br />
sind. Lösungen mit kurzen Erläuterungen und Verweisen auf<br />
die entsprechenden Textstellen aus der ersten Buchhälfte folgen<br />
im fünften Abschnitt. Daran schließen sich ein Glossar,<br />
weiterführende Literaturempfehlungen zum wissenschaftlichen<br />
Arbeiten und ein Register an, so dass der Ratgeber nicht<br />
nur als Gesamtüberblick, sondern auch gut als Nachschlagewerk<br />
für konkrete Einzelinformationen nutzbar ist.<br />
Der umfang- und informationsreiche Band empfiehlt sich besonders<br />
für Studierende, die an einem gut verständlichen und<br />
strukturierten Einstieg in Wissenschaftstheorie oder aber an<br />
detaillierten Informationen zum Zitieren und Bibliographieren<br />
interessiert sind. (nh)