27.08.2013 Aufrufe

PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal

PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal

PDF (12.3 MB) - Fachbuch-Journal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

IM FOKUS: WISSENSCHAFTLICHE SAMMLUNGEN<br />

Fazit: Die Themen berühren die Mediävistik, die Geschichte<br />

der Historiographie, die politische Geschichte und die Kirchengeschichte,<br />

die Textgeschichte sowie die Geschichte der<br />

Bibliothekswissenschaft, der Kommunikation und der Historischen<br />

Hilfswissenschaften. Für Wissenschaftler, die auf diesen<br />

Gebieten lehren und forschen ein Muss.<br />

Wörterbücher und Lexika als Fundgrube für die Forschung:<br />

22 1 I 2013<br />

Große Lexika und<br />

Wörterbücher in historischen<br />

Porträts / Hrsg. Ulrike<br />

Haß. Berlin: de Gruyter,<br />

2012. VIII, 533 S.<br />

ISBN 978-11-019363-3<br />

€ 149.95<br />

„Dieses Buch porträtiert ‚große‘<br />

Nachschlagewerke als<br />

Meilensteine der europäischen<br />

Kultur- und Wissensgeschichte<br />

und zeigt heutigen Leserinnen<br />

und Lesern die Zugänge<br />

zum Informationspotenzial<br />

der wichtigsten europäischen Lexika.“ (S. 1) Die Einführung<br />

durch die Herausgeberin „samt eines Versuchs über die Frage,<br />

ob Europa als ‚Wissensraum‘ verstanden werden kann“ umfasst<br />

u.a. Zielstellungen, Definitionen, Forschungsstand, Hinweise<br />

zur geographischen, relevanzbezogenen und zeitlichen<br />

Rahmung und zu Auswahl, Anordnung und Anlage der Werkartikel<br />

sowie Thesen zum innereuropäischen Zusammenhang<br />

von Lexikografie und Enzyklopädik.<br />

Das Werk enthält Porträts von Lexika ausgewählter europäischer<br />

Länder in historischen Abhandlungen. Es beschränkt<br />

sich in 26 Beiträgen auf 19 Wörterbücher bzw. Wörterbuchfamilien<br />

und sieben Enzyklopädien „mit dem Versuch, beide<br />

Texttraditionen in einen Zusammenhang zu bringen.“ (S. 2)<br />

Die Anordnung der Beiträge folgt historisch-systematischen<br />

Aspekten.<br />

In einem ersten Teil „Frühe Ordnungen“ wird u.a. das spanische<br />

Akademiewörterbuch „Diccionario de la lengua española“<br />

vorgestellt, das beispielhaft für andere Wörterbücher von<br />

Akademien ist. Der zweite Teil „Impulse der Aufklärungszeit“<br />

widmet sich berühmten Enzyklopädien und Wörterbüchern<br />

wie der „Encyclopædia Britannica“ und „L`Encyclopédie ou<br />

dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“ von<br />

Diderot und d`Alembert und dem Wörterbuch der dänischen<br />

Akademie der Wissenschaften „Dansk Ordbog udgiven under<br />

Videnskabernes Selskabs Bestyrelse“. Die größte Anzahl der<br />

Beiträge beschäftigt sich im dritten Teil mit „Orientierungen<br />

des 19. Jahrhunderts“, u.a. mit dem Prototyp des Konversationslexikons<br />

im deutschsprachigen Raum, dem „Brockhaus“,<br />

dem Wörterbuch zur deutschen Sprache der Brüder Grimm,<br />

dem zeitlich etwa parallel zu diesem Wörterbuch entstandenen<br />

„Oxford English Dictionary“ und dem akademischen<br />

Wörterbuch der ukrainischen Sprache. Der vierte Teil ist mit<br />

neuen Systementwürfen im 20. und 21. Jahrhundert befasst –<br />

von dem italienischen Brockhaus, der „Enciclopedia Treccani“,<br />

über die Wörterbuchfamilie „Der Duden“ bis zu dem jüngsten,<br />

am häufigsten genutzten Nachschlagewerk des digitalen Zeitalters,<br />

Wikipedia.<br />

Fazit: Herausgeber und Autoren haben Pionierarbeit auf einem<br />

wichtigen Gebiet europäischer Kultur geleistet. Der Forschungsstand<br />

ist nicht gerade berauschend, und so zeigen<br />

sich hier viele Lücken. Es ist nur zu hoffen, dass sich Institutionen<br />

finden, die diese Ergebnisse zum Anlass nehmen, weiter<br />

zu forschen und über die Ergebnisse zu publizieren.<br />

P.S. mit drei Anregungen: Der Verzicht auf einige der großen<br />

deutschen Lexika und Wörterbücher in diesem Kontext<br />

ist nicht sinnvoll, wie der „Pierer“, der „Ersch/Gruber“, der<br />

„Zedler“ oder die „Frankfurter Enzyklopädie“. – Es fehlt ein<br />

Beitrag zur „Großen Sowjetischen Enzyklopädie“ und deren<br />

Nachfolger („ließ sich derzeit nicht realisieren“, S. 4). Hat sich<br />

wirklich kein russischer Kollege gefunden, der darüber berichten<br />

konnte? – Herausgeberin und Autoren haben offensichtlich<br />

zwei wichtige Publikationen nicht berücksichtigt: „Lexikon<br />

gestern und heute“ (Leipzig 1976) mit umfangreichen<br />

Beiträgen zur Geschichte des Lexikons in Europa (177 Seiten)<br />

und der Lexikonentwicklung in den sozialistischen Ländern<br />

Europas (191 Seiten) und die Dissertation von Georg Meyer<br />

„Das Konversations-Lexikon, eine Sonderform der Enzyklopädie.<br />

Ein Beitrag zur Geschichte der Bildungsverbreitung in<br />

Deutschland“ (Göttingen, 1965).<br />

Buchkultur im Mittelalter und in Früher Neuzeit:<br />

Buchkultur und Wissensvermittlung<br />

in Mittelalter<br />

und Früher Neuzeit / Hrsg.<br />

Andreas Gardt et al. Berlin:<br />

de Gruyter, 2011. XIII, 310<br />

S. ISBN 978-11-026870-6<br />

€ 99.95<br />

Die Festschrift für Claudia<br />

Brinker-von der Heyde zu ihrem<br />

60. Geburtstag zur Ehrung<br />

für ihr wissenschaftliches<br />

Werk und ihre Absicht, „Wissenschaft<br />

nicht für ein arkanes<br />

Publikum zu betreiben,<br />

sondern immer wieder zu versuchen, ihre Erkenntnisse in die<br />

Gesellschaft hineinzutragen“ (S. XI) ist zugleich eine wichtige<br />

Monographie, Forschungsergebnisse zu Buchkultur und<br />

Wissensvermittlung in Mittelalter und Früher Neuzeit zu<br />

vermitteln. Der Band erfasst und reflektiert in 19 Beiträgen<br />

„die medialen Umbrüche von der handschriftlichen Buchproduktion<br />

zum Druck, einschließlich der materiellen Dimension<br />

des Buches, schließlich, als Ausgriff in die Gegenwart, zu den<br />

digitalen Medien“ (S. X) unter Einschluss der sozial-, kultur-<br />

und ideengeschichtlichen Dimensionen der Buch- und Bibliotheksgeschichte.<br />

In drei Säulen findet der Leser Beiträge über die Materialität<br />

und Medialität des Buchs, über Buch und Gesellschaft sowie<br />

über Buchkultur und Ordnungen des Wissens.<br />

Da sind allgemeine disziplinübergreifende Beiträge beispielsweise<br />

über Beobachtungen zur zeitgenössischen Wahrnehmung<br />

des Buchdrucks in der zweiten Hälfte des 15. und im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!