geothermie in der türkei 2009 - Exportinitiative Erneuerbare Energien

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3. Politik Am 22. Juli 2007 hat die Türkei gewählt. Aufgrund der gescheiterten Wahl des neuen Staatspräsidenten im Mai 2007 hatte das Parlament vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Im Ergebnis kommt die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) erneut allein an die Regierung. Die AKP lag schon bei fast allen Umfragen vorn, trotzdem war der Wahlerfolg mit 46% überraschend gut. 340 der 550 Parlamentssitze erhielt die AKP, die sozialdemokratische CHP erhielt 20% der Wählerstimmen 112 Sitze, gefolgt von den national-konservativen MHP mit 71 Sitzen (14% der Stimmen). Außerdem zogen 27 Unabhängige ins Parlament ein. Dass die islamisch orientierte AKP allein an der Regierung ist, wird von den laizistisch orientierten Bevölkerungsteilen mit Besorgnis gesehen. Abdullah Gül, der ehemalige Außenminister der Türkei und Kandidat für das Staats- präsidentenamt aus April und Mai 2007, dessen Wahl zum Staatspräsidenten zu den vorgezogenen Parlamentswahlen führte, wurde im August zum 11. Staatspräsidenten der Türkischen Republik gewählt. Die Politik ist wenig auf Umweltschutz ausgerichtet. Keine der genannten Parteien hat einen starken Umweltschutz zum Ziel. Dennoch wächst das Bewusstsein der Bevölkerung für die Umwelt. Die Politik ist viel stärker auf ein stetiges Wirtschaftswachstum ausgerichtet. Die Türkei unterhält zu vielen bedeutenden Energielieferländern intensive Handelsbeziehungen und hat in diesen Ländern bedeutende Absatzmärkte für ihre Produkte. Gleichzeitig richtet sich das Augenmerk der türkischen Industrie- und Energiepolitik auf einen Ausbau der Fernleitungen für Gas und Strom in Richtung Zentraleuropa. Aber auch für die Länder im Nahen Osten setzt man auf die Verstärkung von Energielieferungen. Seite | 12 © AHK Türkei 2009

4. Wirtschaft Die Türkei gehört mit einem Bruttosozialprodukt von 942 Mrd. USD zu den 15. größten Wirtschaften der Welt. Für die nächsten zehn Jahre wird prognostiziert, dass die Türkei weitere Ränge nach vorne klettern wird. Mit einem realen Zuwachs des BSP um 7,5 % im 1. Halbjahr 2006 wurde die Zielmarke für das Gesamtjahr 2006 von 5,0 % deutlich übertroffen. Es besitzt ein Pro-Kopfeinkommen von 5.341 USD (für das Jahr 2005). In den letzten vier Jahren sind die Zinssätze von 62,7 % auf 17,9 % gesunken. Auch die Inflationsrate ist stetig am sinken. Während diese in den 90er-Jahren zwei- bis dreistellige Zahlen erreichte, ist sie nunmehr auf ca. 10 % gesunken und in den letzten zwei Jahren konstant geblieben. Für das Jahr 2007 wird eine Inflationsrate von ca. 5,3 % prognostiziert. Die wichtigste Industrieregionen befinden sich in der Marmara Region -besonders Istanbul-, Izmir, Ankara (Adana, Kayseri, Konya, Gaziantep und weitere). Aufgrund der steigenden Handelsbeziehungen zu Russland entwickelt sich auch die Schwarzmeerküste zu einer Industrieregion. Der Gesamtexport betrug im Jahr 2008 132 Mrd. USD (2007: 107 Mrd. USD; +23,1%), während der Gesamtimport im Jahr 2008 bei 202 Mrd. USD (2007: 170 Mrd. USD; +18,7%) lag. Der wichtigste Handelspartner für den Import ist Deutschland. Durch die gestiegenen Rohstoffpreise für Primärenergieträger ist wertmäßig Russland an erster Stelle der Importe gerutscht. Der wichtigste Handelspartner für den Export seitens der Türkei ist Deutschland gefolgt von Großbritannien. Der Außenhandel mit der Bundesrepublik belief sich auf etwa 5,723 Mrd. Euro für das Jahr 2008 und auf etwa 5,546 Mrd. Euro für das Jahr 2007. Seite | 13 © AHK Türkei 2009

3. Politik<br />

Am 22. Juli 2007 hat die Türkei gewählt. Aufgrund <strong>der</strong> gescheiterten Wahl des neuen<br />

Staatspräsidenten im Mai 2007 hatte das Parlament vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Im<br />

Ergebnis kommt die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) erneut alle<strong>in</strong> an die<br />

Regierung. Die AKP lag schon bei fast allen Umfragen vorn, trotzdem war <strong>der</strong> Wahlerfolg mit<br />

46% überraschend gut. 340 <strong>der</strong> 550 Parlamentssitze erhielt die AKP, die sozialdemokratische<br />

CHP erhielt 20% <strong>der</strong> Wählerstimmen 112 Sitze, gefolgt von den national-konservativen MHP<br />

mit 71 Sitzen (14% <strong>der</strong> Stimmen). Außerdem zogen 27 Unabhängige <strong>in</strong>s Parlament e<strong>in</strong>. Dass die<br />

islamisch orientierte AKP alle<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Regierung ist, wird von den laizistisch orientierten<br />

Bevölkerungsteilen mit Besorgnis gesehen.<br />

Abdullah Gül, <strong>der</strong> ehemalige Außenm<strong>in</strong>ister <strong>der</strong> Türkei und Kandidat für das Staats-<br />

präsidentenamt aus April und Mai 2007, dessen Wahl zum Staatspräsidenten zu den<br />

vorgezogenen Parlamentswahlen führte, wurde im August zum 11. Staatspräsidenten <strong>der</strong><br />

Türkischen Republik gewählt.<br />

Die Politik ist wenig auf Umweltschutz ausgerichtet. Ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> genannten Parteien hat e<strong>in</strong>en<br />

starken Umweltschutz zum Ziel. Dennoch wächst das Bewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung für die<br />

Umwelt. Die Politik ist viel stärker auf e<strong>in</strong> stetiges Wirtschaftswachstum ausgerichtet. Die<br />

Türkei unterhält zu vielen bedeutenden Energielieferlän<strong>der</strong>n <strong>in</strong>tensive Handelsbeziehungen<br />

und hat <strong>in</strong> diesen Län<strong>der</strong>n bedeutende Absatzmärkte für ihre Produkte. Gleichzeitig richtet<br />

sich das Augenmerk <strong>der</strong> türkischen Industrie- und Energiepolitik auf e<strong>in</strong>en Ausbau <strong>der</strong><br />

Fernleitungen für Gas und Strom <strong>in</strong> Richtung Zentraleuropa. Aber auch für die Län<strong>der</strong> im<br />

Nahen Osten setzt man auf die Verstärkung von Energielieferungen.<br />

Seite | 12 © AHK Türkei <strong>2009</strong>

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