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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Physikalisches<br />
Schulversuchspraktikum<br />
Motor Generator<br />
(AHS 7. Klasse)<br />
1/12<br />
Übungsdatum: 29.11.2001<br />
Abgabetermin: 06.12.2001<br />
<strong>Mittendorfer</strong> Stephan Matr. Nr. 9956335
Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
INHALT............................................................................................................. 3<br />
Lernziele & Voraussetzungen.................................................................... 4<br />
Generator mit Permanentmagnet (a) .......................................................... 5<br />
Generator mit Permanentmagnet (b).......................................................... 6<br />
Außenpolgenerator..................................................................................... 7<br />
Innenpolgenerator ...................................................................................... 8<br />
ANHANG........................................................................................................... 9<br />
Zusatzinformationen – Elektromotoren & Generatoren ............................ 10<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
I N H A L T<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Lernziele<br />
• Wie kommt Wechselstrom zustande<br />
• Wie kann man mit einem Generator Gleichstrom erzeugen<br />
• Bei welcher Rotorstellung wird am meisten „Strom“ erzeugt<br />
• Weshalb wird im „Alltag“ seltenst ein Außenpolgenerator, oft aber ein<br />
Innenpolgenerator verwendet<br />
Voraussetzung<br />
• Magnetfeld<br />
• Lorentz-Kraft-Gesetz<br />
• Induktion<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Generator mit Permanentmagnet (a)<br />
Man benötigt:<br />
• 1 Grundbrett mit Bürstenbrücke und zwei Schrauben<br />
• 1 Tischklemme<br />
• 2 Bürsten<br />
• 1 Paar Scheibenmagnete<br />
• 2 Breite Polschuhe ohne Ansatz<br />
• 1 Zweipolrotor<br />
• 1 Vorgelege mit Handantrieb<br />
• 2 Experimentierkabel<br />
• 1 Amperemeter<br />
Man baut den Versuch wie in der schematischen Abbildung gezeigt auf. Wenn man jetzt an<br />
der Kurbel dreht, wird der Zweipolrotor in dem durch die Scheibenmagneten erzeugten<br />
Magnetfeld bewegt. Die Leiterschleifen werden von den magnetischen Feldlinien<br />
geschnitten und es wird eine<br />
Spannung induziert.<br />
Bei dieser Versuchsanordnung<br />
oszilliert der Strom. Sein Maximum<br />
kann gemessen werden, wenn der<br />
Zweipolrotor wie in der Abbildung in<br />
einer Linie mit den<br />
Permanentmagneten steht. Dreht<br />
man den Rotor um 90 Grad, erreicht<br />
der Strom seinen Nullpunkt. Dreht<br />
man den Roter nochmals um 90<br />
Grad, kann wiederum ein Maximum<br />
gemessen werden. Dieses Mal fließt<br />
der Strom allerdings in die<br />
entgegengesetzte Richtung.<br />
Wenn man mit großer Frequenz die Kurbel antreibt, gelingt es, Ströme bis zu 3 Ampere zu<br />
erreichen.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Generator mit Permanentmagnet (b)<br />
Man benötigt:<br />
• 1 Grundbrett mit Bürstenbrücke und zwei Schrauben<br />
• 1 Tischklemme<br />
• 2 Bürsten<br />
• 1 Paar Scheibenmagnete<br />
• 2 Breite Polschuhe ohne Ansatz<br />
• 1 Zweipolrotor<br />
• 1 Vorgelege mit Handantrieb<br />
• 2 Experimentierkabel<br />
• 1 Amperemeter<br />
Bei diesem Versuch wird die gleiche Versuchsanordnung wie bei „Generator mit<br />
Permanentmagnet (a)“ verwendet. Lediglich die zwei Kohlebürsten werden anders und zwar<br />
am Kollektor, der aus zwei gegeneinander isolierten Ringhälften besteht, angebracht. Wenn<br />
man jetzt das Amperemeter bei sehr langsamem Drehen betrachtet, kann man beobachten,<br />
dass es wiederum zwei Maxima gibt, dieses Mal aber beide in derselben Richtung. Die<br />
zweite Halbphase des Wechselstromes wird also „umgeklappt“. Man nennt diesen Strom<br />
einen pulsierenden Gleichstrom.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Generator mit Elektromagnet (Außenpolgenerator)<br />
Man benötigt:<br />
• 1 Grundbrett mit Bürstenbrücke und zwei Schrauben<br />
• 1 Tischklemme<br />
• 2 Bürsten<br />
• 2 Spulen mit 250 Windungen<br />
• 2 Breite Polschuhe ohne Ansatz<br />
• 1 Zweipolrotor<br />
• 1 Vorgelege mit Handantrieb<br />
• 5 Experimentierkabel<br />
• 1 Amperemeter<br />
• 1 Kleinspannungsstelltransformator<br />
Man baut den Versuch wie in der schematischen Abbildung gezeigt auf. Wenn man die<br />
Kurbel langsam dreht kann man dasselbe wie bei dem Versuch „Generator mit<br />
Permanentmagnet (a)“ beobachten.<br />
Der Versuchsaufbau unterscheidet sich aber darin, dass wir jetzt keine Permanentmagneten<br />
mehr verwenden, sondern anstatt dessen zwei Elektromagnete, die von einem<br />
Gleichspannungstransformator gespeist werden.<br />
Da aber der erzeugte Strom bei diesem Generator (Außenpolgenerator) noch immer über<br />
die Bürsten abgegriffen wird, und diese bei hohen Stromstärken und Spannungen schnell<br />
verschleißen, hat dieser technisch keine große Bedeutung.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Generator mit Elektromagnet (Innenpolgenerator)<br />
Man benötigt:<br />
• 1 Grundbrett mit Bürstenbrücke und zwei Schrauben<br />
• 1 Tischklemme<br />
• 2 Bürsten<br />
• 2 Spulen mit 250 Windungen<br />
• 2 Breite Polschuhe ohne Ansatz<br />
• 1 Zweipolrotor<br />
• 1 Vorgelege mit Handantrieb<br />
• 5 Experimentierkabel<br />
• 1 Amperemeter<br />
• 1 Kleinspannungsstelltransformator<br />
Fortsetzung zu Versuch „Generator mit Elektromagnet (Außenpolgenerator)“<br />
Um diesem Umstand abzuhelfen verwendet man einen Innenpolgenerator bei dem der<br />
Zweipolrotor von einem Gleichstromnetzgerät gespeist wird, und der entstehende Strom bei<br />
den Induktionsspulen abgegriffen wird.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
A N H A N G<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Zusatzinformation - Elektromotoren und Generatoren<br />
Elektromotoren und Generatoren, allgemeine Bezeichnung für elektrische Maschinen, mit<br />
denen sich elektrische Energie in mechanische Energie bzw. umgekehrt mechanische<br />
Energie in elektrische Energie umwandeln lässt. Ein Generator wandelt mit Hilfe<br />
elektromagnetischer Induktion mechanische Energie in elektrische Energie um. Im<br />
Gegensatz dazu läuft in einem Elektromotor der umgekehrte Prozess ab.<br />
Der Wirkungsweise von Elektromotoren und Generatoren liegen zwei verwandte<br />
physikalische Vorgänge zugrunde. Im Fall des Generators handelt es sich um die<br />
elektromagnetische Induktion, die erstmals Michael Faraday 1831 experimentell<br />
nachweisen konnte. Wenn ein Leiter durch ein Magnetfeld bewegt wird, induziert (erzeugt)<br />
dieser Vorgang eine elektrische Spannung in dem Leiter. Den genau umgekehrten Fall,<br />
dass ein elektrischer Strom ein Magnetfeld beeinflusst, konnte André Marie Ampère im<br />
Jahr 1820 erstmals beobachten – Ampère untersuchte dabei die Ablenkung einer<br />
Magnetnadel durch elektrischen Strom. Befindet sich ein elektrischer Leiter in einem<br />
Magnetfeld und wird dieser zusätzlich von einem elektrischen Strom durchflossen, übt das<br />
Magnetfeld eine mechanische Kraft auf den Leiter aus.<br />
Eine einfache elektrische Maschine ist beispielsweise der so genannte Scheibendynamo<br />
von Faraday. Er besteht im Wesentlichen aus einer Kupferscheibe, die so montiert ist,<br />
dass sich ein Teil der Scheibe von Mittelpunkt bis zum Rand zwischen den Polen eines<br />
Hufeisenmagneten befindet. Wenn die Scheibe in Drehung versetzt wird, entsteht durch<br />
die Wirkung des Magnetfeldes zwischen dem Mittelpunkt und dem Rand der Scheibe ein<br />
elektrischer Strom (siehe Induktion). In diesem Falle arbeitet die Apparatur nach dem<br />
Prinzip eines Generators. Auch der umgekehrte Fall ist mit dem Scheibendynamo möglich.<br />
Dazu legt man zwischen dem Rand und dem Mittelpunkt der Scheibe eine elektrische<br />
Spannung an, wobei sich die Scheibe aufgrund der induzierten Kraft dreht.<br />
Das Magnetfeld eines Dauermagneten reicht nur für den Betrieb eines kleinen Dynamos<br />
(siehe Werner von Siemens) oder Motors aus. Deshalb werden für große Maschinen<br />
Elektromagneten verwendet. Sowohl Motoren als auch Generatoren bestehen aus zwei<br />
grundlegenden Einheiten: zum einen aus dem Elektromagneten mit seinen Spulen und<br />
zum anderen aus dem Anker, der die Leiter trägt. Letztere schneiden das Magnetfeld und<br />
erzeugen praktisch bei einem Generator den induzierten Strom bzw. bei einem Motor den<br />
Antriebsstrom. Der Ankerkern besteht meist aus Weicheisen, um den Leitungsdrähte in<br />
Form einer Spule gewickelt sind.<br />
GLEICHSTROMGENERATOREN<br />
Dreht sich der Anker des Generators zwischen zwei stationären Feldpolen, fließt der<br />
elektrische Strom im Anker einen halbe Umdrehung lang in eine Richtung und eine halbe<br />
Umdrehung lang in die entgegengesetzte Richtung. Um Gleichstrom zu erhalten, ist eine<br />
Vorrichtung außerhalb des Generators erforderlich, welche die Stromrichtung umkehrt und<br />
praktisch nur eine Fließrichtung zulässt. Diese Umkehrung ermöglicht der so genannte<br />
Kollektor (Stromwender oder Kommutator).<br />
In der primitivsten Ausführung besteht der Kollektor eines Gleichstromgenerator aus einem<br />
gespaltenen Metallring, der auf der Welle des Ankers montiert ist. Die beiden Hälften des<br />
Ringes sind voneinander getrennt und bilden die Enden der Ankerspule. Feststehende<br />
Metall- oder Kohlebürsten werden gegen den rotierenden Kollektor gedrückt und stellen<br />
den elektrischen Kontakt der Spule zu den Drähten außerhalb des Generators dar. Bei der<br />
Umdrehung des Ankers haben die Bürsten abwechselnd mit den Hälften des Kollektors<br />
Kontakt. In dem Augenblick, in dem der Strom in der Ankerspule seine Richtung ändert,<br />
tauschen auch die Kollektorhälften ihre Position. Daher fließt in dem Stromkreis, mit dem<br />
der Generator verbunden ist, ein Gleichstrom. Gleichstromgeneratoren werden meist mit<br />
ziemlich niedrigen Spannungen betrieben, um die Funkenbildung zwischen Bürsten und<br />
Kollektor zu vermeiden. Die höchste Spannung, die von solchen Generatoren erzeugt<br />
wird, beträgt meist 1 000 Volt. Heutzutage besitzen Generatoren zur Gleichrichtung<br />
leistungsstärkere Vorrichtungen wie z. B. Diodengleichrichter.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Moderne Gleichstromgeneratoren besitzen trommelförmige Anker mit vielen Wicklungen.<br />
Diese sind mit entsprechenden Segmenten eines Mehrfachkollektors verbunden. In einem<br />
Anker mit nur einer Drahtschleife nimmt der erzeugte Strom leicht zu und ab, je nachdem,<br />
in welchem Teil des Magnetfeldes sich die Schleife bewegt. Ein Kollektor mit vielen<br />
Segmenten verbindet den äußeren Stromkreis immer mit einer Drahtschleife, die sich<br />
durch einen Bereich des Magnetfeldes bewegt. Als Folge bleibt der von den<br />
Ankerwindungen erzeugte Strom praktisch konstant. Die Felder moderner Generatoren<br />
besitzen zur Verstärkung des Magnetfeldes meist vier oder mehr Pole. Kleinere<br />
Zwischenpole gleichen Verzerrungen des Magnetfeldes aus, die durch die magnetische<br />
Wirkung des Ankers verursacht werden.<br />
Gleichstromgeneratoren werden häufig nach der Art der Bereitstellung des Stromes für<br />
das Magnetfeld unterschieden. Das Magnetfeld eines seriell gewickelten Generators steht<br />
in Reihenschaltung mit dem Anker. Ein Nebenschlussgenerator hat ein Feld, das parallel<br />
zum Anker geschaltet ist. So genannte Verbund- oder Doppelschlussgeneratoren haben<br />
einen Teil ihrer Felder in Reihe und einen Teil parallel. Sowohl Nebenschluss- als auch<br />
Verbundgeneratoren haben den Vorteil, bei unterschiedlicher elektrischer Last eine<br />
verhältnismäßig gleichmäßige Spannung zu liefern. Seriell gewickelte Generatoren werden<br />
hauptsächlich zur Erzeugung eines gleichmäßigen Stromes mit schwankender Spannung<br />
eingesetzt. (Zu Reihen- und Parallelschaltung siehe elektrischer Stromkreis)<br />
GLEICHSTROMMOTOREN<br />
Im Großen und Ganzen sind Gleichstrommotoren ähnlich aufgebaut wie<br />
Gleichstromgeneratoren. In einem Gleichstrommotor wird bei Stromfluss durch den Anker<br />
ein Drehmoment erzeugt, das den Anker in Drehbewegung versetzt. Die Funktion des<br />
Kollektors und die Verbindung der Feldspulen des Motors sind genauso wie beim<br />
Generator. Die Drehung des Ankers induziert eine Spannung in den Ankerwicklungen.<br />
Diese induzierte Spannung ist der von außen an den Anker angelegten Spannung<br />
entgegengesetzt und wird daher auch als Gegenspannung bezeichnet. Sie kann bei<br />
schneller laufendem Motor fast so groß werden, wie die angelegte Spannung. In diesem<br />
Fall ist die Stromstärke sehr gering und der Motor läuft mit konstanter Geschwindigkeit. Im<br />
Lastbetrieb wird der Anker langsamer. Als Folge nimmt die Gegenspannung ab und der<br />
Stromfluss durch den Anker zu. Dadurch ist der Motor in der Lage, mehr Leistung<br />
aufzunehmen und mehr mechanische Arbeit zu verrichten.<br />
Weil die Rotationsgeschwindigkeit die Stromstärke im Anker steuert, sind zum Starten<br />
eines Gleichstrommotors spezielle Vorrichtungen erforderlich. Wird bei stillstehendem<br />
Anker die normale Arbeitsspannung angelegt, fließt ein sehr starker Strom, der den<br />
Kollektor und die Ankerwicklungen beschädigen kann. Zur Vermeidung solcher Schäden<br />
wird meist ein Widerstand vor den Anker geschaltet – der so genannte Vorwiderstand.<br />
Dieser reduziert die Stromstärke bis der Motor eine ausreichende Gegenspannung<br />
aufgebaut hat. Während der Beschleunigungsphase wird die Wirkung des<br />
Vorwiderstandes langsam verkleinert. Diese Verringerung kann entweder von Hand oder<br />
automatisch erfolgen.<br />
Die Geschwindigkeit, mit welcher der Gleichstrommotor läuft, hängt von der Stärke des auf<br />
den Anker wirkenden Magnetfeldes und von der Stromstärke im Anker ab. Je stärker das<br />
Magnetfeld, desto geringer die Drehzahl, mit der die Gegenspannung erzeugt wird.<br />
WECHSELSTROMGENERATOREN<br />
Wie oben beschrieben erzeugt ein einfacher Generator ohne Kollektor einen elektrischen<br />
Strom, dessen Richtung sich mit der Drehung des Ankers ändert. Da Wechselstrom<br />
Vorteile bei der Übertragung von elektrischer Energie hat, erzeugen die meisten großen<br />
Generatoren Wechselstrom. Die einfachste Form des Wechselstromgenerators<br />
unterscheidet sich von einem Gleichstromgenerator nur in zwei Punkten: die<br />
Ankerwicklungen enden in durchgehenden Ringen an der Welle des Generators und nicht<br />
an einem Kollektor, und die Feldspulen werden von einer externen Gleichstromquelle und<br />
nicht vom Generator selbst mit Strom versorgt. Langsam laufende<br />
Wechselstromgeneratoren haben bis zu 100 Pole, wodurch ihr Wirkungsgrad gesteigert<br />
wird und die gewünschte Frequenz leichter erzielt werden kann.<br />
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Physikalisches Schulversuchspraktikum Motor Generator<br />
Wechselstromgeneratoren, die von Hochgeschwindigkeitsturbinen angetrieben werden,<br />
sind häufig mit zwei Polen ausgestattet. Die Frequenz des von Wechselstromgeneratoren<br />
erzeugten Stromes ist die Hälfte des Produkts aus der Anzahl der Pole und der Anzahl der<br />
Umdrehungen des Ankers pro Sekunde.<br />
Vorteilhaft ist die Induktion einer möglichst hohen Spannung. Umlaufende Anker sind für<br />
solche Anwendungen wenig geeignet, da es an den Bürsten zu Funkenbildung kommen<br />
kann und mechanische Defekte zu Kurzschlüssen führen können (siehe auch elektrischer<br />
Stromkreis). Wechselstromgeneratoren haben daher einen feststehenden Anker, in dem<br />
sich ein Rotor mit Feldmagneten dreht.<br />
Der induzierte Strom in Wechselstromgeneratoren steigt abwechselnd auf einen positiven<br />
Spitzenwert, sinkt auf Null, fällt auf einen negativen Spitzenwert und steigt wieder auf Null.<br />
Dieser Wechsel erfolgt, je nach der Frequenz, für die der Generator ausgelegt ist,<br />
mehrmals pro Sekunde. Man bezeichnet so einen Strom als einphasigen Wechselstrom.<br />
Besitzt der Anker zwei Wicklungen, die im rechten Winkel zueinander stehen und zwei<br />
getrennte Anschlüsse haben, werden zwei Wechselströme erzeugt, die jeweils dann ihr<br />
Maximum erreichen, wenn der andere seinen Nulldurchgang hat. Dieser Strom nennt man<br />
auch Zweiphasenwechselstrom. Besitzt der Anker drei Wicklungen, die in einem Winkel<br />
von 120 Grad zueinander stehen, entsteht ein Strom, der einer dreifachen Welle<br />
entspricht. Man erhält den so genannten Dreiphasenwechselstrom – kurz auch als<br />
Drehstrom bezeichnet. Durch weitere Anzahlzunahme der Ankerwicklungen lassen sich<br />
weitere Phasen erzielen.<br />
Der heute am häufigsten verwendete Generator ist der Drehstromgenerator. Er wird<br />
normalerweise für die Erzeugung von elektrischem Strom verwendet. Die von<br />
Wechselstromgeneratoren erzeugten Spannungen betragen üblicherweise bis zu<br />
13 200 Volt.<br />
WECHSELSTROMMOTOREN<br />
Für den Betrieb mit mehrphasigem Wechselstrom gibt es zwei Arten von Motoren:<br />
Drehstromsynchronmotoren und Induktionsmotoren (auch Drehstromasynchronmotoren).<br />
Die Feldmagnete beim Drehstromsynchronmotor sind auf dem Rotor montiert und werden<br />
durch Gleichstrom angeregt. Die Ankerwicklung ist in drei Teile unterteilt und wird, wie der<br />
Name bereits andeutet, mit Drehstrom betrieben. Die wellenförmige Änderung der drei<br />
Ströme im Anker bewirkt eine sich ändernde magnetische Wechselwirkung mit den Polen<br />
der Feldmagnete. Dadurch dreht sich das Feld mit einer konstanten Geschwindigkeit, die<br />
durch die Frequenz des Antriebsstromes bestimmt wird.<br />
In Einsatzgebieten, wo die mechanische Last des Motors sehr groß wird, können jedoch<br />
keine Drehstromsynchronmotoren eingesetzt werden, da der Motor unter Last seine<br />
Drehzahl verringert und „aus dem Tritt kommt”. Läuft der Motor nicht mehr im Einklang mit<br />
der Stromfrequenz, bleibt er stehen. Drehstromsynchronmotoren können auch so<br />
ausgelegt sein, dass sie mit einphasigem Strom laufen. Sie benötigen dann eine<br />
Vorrichtung zur Drehung des Magnetfeldes.<br />
Die einfachste und die verbreitetste Art eines Drehstrommotors ist der Induktionsmotor.<br />
Der Anker (Rotor) eines solchen Motors besteht aus drei feststehenden Spulen und ähnelt<br />
damit dem Anker eines Drehstromsynchronmotors. Der rotierende Teil besteht aus einem<br />
Kern, in den mehrere dicke Leiter eingelagert sind. Diese liegen in einem Kreis um die<br />
Welle parallel zu dieser. Der Drehstrom, der durch die feststehenden Ankerwicklungen<br />
fließt, erzeugt ein sich drehendes Magnetfeld, das wiederum einen Strom in den Leitern<br />
des Rotors erzeugt. Die magnetische Wechselwirkung zwischen dem rotierenden Feld und<br />
den Strom führenden Leitern des Rotors versetzt den Rotor in eine Drehbewegung. Wenn<br />
sich der Rotor mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Magnetfeld dreht, wird im Rotor<br />
kein Strom induziert. Daher sollte der Rotor nicht synchron laufen. Beim Betrieb differieren<br />
die Umdrehungsgeschwindigkeiten von Rotor und Feld um etwa zwei bis fünf Prozent. 1<br />
1 "Elektromotoren und Generatoren."Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2001. © 1993-2000<br />
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