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Koblmiller, Kornhuber - JKU

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Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Schulversuchspraktikum<br />

Physik<br />

Wintersemester 2001/2002<br />

bei Mag. Monika Turnwald<br />

’’Versuche mit Solarzellen’’<br />

Arbeitsgruppenprotokoll<br />

• Michael <strong>Kornhuber</strong><br />

Matrikelnummer: 9755463<br />

• Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Matrikelnummer: 9655047<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 1


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

1. Einleitung<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Der Begriff Photovoltaik ..............................................................3<br />

Die Energieproblematik...............................................................3<br />

Solare Energie...........................................................................4<br />

2. Grundlagen<br />

Bändermodell ............................................................................4<br />

Photoeffekt ...............................................................................5<br />

Halbleiter..................................................................................5<br />

Dioden .....................................................................................6<br />

3. Fotoelemente<br />

Funktionsweise..........................................................................6<br />

Leerlauf und Kurzschluss.............................................................7<br />

Verluste....................................................................................7<br />

Optimierung..............................................................................8<br />

Wirtschaftlichkeit .....................................................................10<br />

Vorteile ..................................................................................11<br />

Anwendungen ........................................................................12<br />

Bemerkungen..........................................................................13<br />

4. Versuche mit Solarzellen<br />

• Die Solarzelle als Energielieferant...............................................14<br />

• Aufbau einer Solarzelle .............................................................17<br />

• Die Leerlaufspannung einer Silicium-Solarzelle.............................20<br />

• Der Kurzschlußstrom einer Silicium-Solarzelle..............................22<br />

• Leerlaufspannung und Kurzschlußstrom<br />

bei unterschiedlicher Bestrahlungstärke ......................................24<br />

• Reihenschaltung von Solarzellen ................................................27<br />

• Parallelschaltung von Solarzellen................................................30<br />

• Wirkung eines Schattens auf<br />

eine beleuchtet Solarbatterie .....................................................33<br />

• Der Kurzschlußstrom einer Solarzelle bei<br />

unterschiedlichem Einfallswinkel des Lichts..................................35<br />

5. Eignung für den Unterricht<br />

• Unterstufe ..............................................................................39<br />

• Oberstufe ...............................................................................40<br />

6. Literaturangabe .....................................................................40<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 2


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Einleitung<br />

Der Begriff Photovoltaik<br />

Bei der Photovoltaik handelt es sich um Umwandlung von Lichtenergie zu elektrischer<br />

Energie. Dies wird oft mit dem Prinzip der Sonnenkollektoren verwechselt, bei denen die<br />

bei der Lichtabsorption entstehende Wärme genützt wird. Es entsteht zwar auch in<br />

Photoelementen Wärme, sie ist hier aber ein Störfaktor, der die Effizienz herabsetzt. Das<br />

Grundprinzip der Gewinnung von elektrischer Energie beruht auf dem Aufbau von<br />

Spannung; im konkreten Fall auf der Trennung von durch Licht freigesetzten<br />

Ladungsträgern in einer speziellen Diode. Aus dieser Funktionsweise heraus wird der<br />

Begriff Photovoltaik - durch Photonen erzeugte Spannung - verständlich.<br />

Die Energieproblematik<br />

Es wurde in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten zwar viel über Energiepolitik und die<br />

Problematik der fossilen Energien diskutiert, getan wurde von Seiten der Politik wenig bis<br />

nichts. Es scheint, als ob das Zeitalter der fossilen Energien noch bis weit in dieses<br />

Jahrhundert andauern könnte, vor allem weil die fossilen Ressourcen noch länger nicht<br />

zur Gänze aufgebraucht sind. Erst wenn die Förderungskosten explodieren und die<br />

niedrigen Kosten der fossilen Energieträger nicht mehr haltbar sind, wird der<br />

Konkurrenzkampf mit den Alternativtechnologien härter und diese werden sich in immer<br />

größerem Maße gegen die bisher etablierten Technologien durchsetzen. Der Wechsel zu<br />

neuen, regenerativen und umweltverträglichen Energiequellen wird in diesem<br />

Jahrhundert daher fließend vor sich gehen. Zu diesen neuen Technologien zählt unter<br />

anderem auch die Fotovoltaik, die es derzeit im Konkurrenzkampf aufgrund der Preislage<br />

noch besonders schwer hat. Wie die meisten der regenerativen, umweltschonenden<br />

Energiequellen bietet die Fotovoltaik den oftmals unterschätzten grundsätzlichen Vorteil,<br />

dezentral zu sein und somit auch für infrastrukturell wenig erschlossene Gebiete in Frage<br />

zu kommen, wie dies in beinahe der gesamten Dritten Welt der Fall ist.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 3


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Solare Energie<br />

Abgesehen von Gezeitenkraftwerken (Mond) und geothermischen Kraftwerken (Erde)<br />

stammt alle erneuerbare Energie direkt oder indirekt von der Sonne. Beispiele dafür sind<br />

Wasserkraftwerke, Windkraftwerke, Wärmepumpen, Aufwindkraftwerke sowie Biomasse-<br />

verbrennung (sofern bei dieser auf Nachhaltigkeit gesetzt wird). Die Sonne kann auf die<br />

Erdoberfläche pro m 2 bis zu 1370 W abstrahlen (Solarkonstante). Auf Österreich strahlt<br />

sie im Jahr ca. 80000 TWh Energie (Gesamtenergieverbrauch 1994: 316,87 TWh). Das<br />

entspricht einer jährlichen mittleren Leistung von 108 W/m 2 . Bei einem Wirkungsgrad<br />

von 15% (zur Zeit nur von Labormodellen erreicht) würden etwa 0,54% der Fläche<br />

Österreichs (entspricht einem Quadrat mit 21 x 21 km) ausreichen, um die gesamte<br />

benötigte Elektrizität vollständig über Solarenergie zu gewinnen. Dies wäre sicherlich<br />

übertrieben und unrealistisch, es könnten jedoch im Verbund mit anderen erneuerbaren<br />

Energiequellen zumindest die etwa 30% des Stroms die derzeit nicht aus der Wasserkraft<br />

stammen sinnvoll ersetzt werden, und dies sollte langfristig das Ziel einer<br />

umweltfreundlichen und nachhaltigen Energiepolitik in Österreich sein.<br />

Grundlagen<br />

Bändermodell<br />

Im Bändermodell sind die möglichen Energieniveaus der Elektronen für ein einzelnes<br />

Element dargestellt. Diese Energieniveaus werden nun mit dem Kernabstand und der<br />

Anzahl der Atome in einem Kristallgitter in Zusammenhang gebracht. Man kann dabei<br />

beobachten, daß sich die schmalen Energieniveaus der Elektronen durch das Pauli-Prinzip<br />

im Kristallgitter zu sich teilweise überlappenden Energiebändern verbreitern. Das ener-<br />

giereichste Band ist das Leitungsband, in dem die Elektronen (als ‘Elektronengas’) die<br />

Leitfähigkeit des Stoffes hervorrufen. Das darunterliegende Band ist das Valenzband, aus<br />

dem die Elektronen ins Leitungsband gehoben werden müssen. Je nach der Größe des<br />

Bandabstandes (‘Energielücke’, ‘verbotene Zone’) handelt es sich bei dem betrachteten<br />

Material um einen elektrischen Leiter (keine Lücke), einen Halbleiter oder einen Isolator<br />

(Bandabstand einige eV).<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 4


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Photoeffekt<br />

Unter Photoeffekt versteht man, daß unter Einwirkung von Licht Elektronen aus der<br />

Atomhülle befreit werden. Entdeckt wurde der lichtelektrische Effekt durch die Beob-<br />

achtung, daß elektromagnetische Strahlung in der Lage sein kann, negativ aufgeladene<br />

Stoffe zu entladen. Der für die Befreiung der Elektronen notwendige Energiebetrag läßt<br />

sich im Bändermodell ablesen. Nach heutigem Verständnis wissen wir, daß mindestens<br />

dieser Energiebetrag notwendig ist, um die Elektronen vom Valenzband über die<br />

‘verbotene Zone’ hinweg in das Leitungsband anzuheben. Obwohl auch Wärme diese<br />

Energie zuführen kann, ist es zumeist hochfrequentes, kurzwelliges Licht. Bei Gasen zeigt<br />

sich der Photoeffekt als Ionisierung, bei Feststoffen unterteilt man ihn in den äußeren<br />

und den inneren. Bei ersterem werden Elektronen aus dem Material herausgeschlagen,<br />

bei letzterem verbleiben sie als ‘Elektronengas’ im Festkörper.<br />

Halbleiter<br />

Halbleiter sind im allgemeinen kristalline Stoffe, die eine mit der Temperatur veränder-<br />

liche elektrische Leitfähigkeit besitzen. Diese veränderliche Eigenleitung kommt durch<br />

eine Energielücke zwischen dem Valenzband und dem Leitungsband von etwa 0,5 bis 3<br />

eV zustande. Die Lücke kann bei höheren Temperaturen von zunehmend mehr<br />

Elektronen übersprungen werden. Von praktischer Bedeutung sind die Elemente<br />

Germanium, Silizium und Verbindungen wie FeS2, Cu2S, InP, GaAs, CdTe, GeS, CdSe,<br />

Cu2O, GaP, CdS, ZnSe,... Um die Leitfähigkeit zu erhöhen, kann man dem hochreinen<br />

Halbleitermaterial nun Fremdatome in geringster Dosierung beimengen. Verwendet<br />

werden bei der Dotierung Elemente mit einem Valenzelektron mehr (n-Dotierung) oder<br />

weniger (p-Dotierung) als der Basisstoff. Die Fremdatome fügen sich ins Kristallgitter ein,<br />

sind aber aufgrund dessen Struktur gern bereit, ein Elektron abzugeben oder<br />

aufzunehmen. Die Leitung erfolgt also durch das Wandern des schwachgebundenen<br />

Elektrons des n-Leiters bzw. des Defektelektrons (‘Loch’) beim p-Leiter.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 5


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Dioden<br />

Wenn man einen n-Leiter und einen p-Leiter zusammenwachsen läßt, erhält man eine<br />

Diode. An der Grenzschicht, dem p-n-Übergang, befinden sich die valenzelektronreichen<br />

und -armen Fremdatome in großer Nähe und beginnen durch das Kristallgitter ‘unter<br />

Druck gesetzt’ Elektronen diffundieren zu lassen. Bei deren Wanderung vom<br />

grenzschichtnahen Teil des n-Leiters zu dem des p-Leiters entsteht eine Zone mit<br />

elektrisch geladenen Fremdatomen. Die Dicke dieser Ladungszone beträgt 1µm, das<br />

entspricht etwa 50 Atomlagen. Durch die elektrostatische Kraft kommt die Wanderung<br />

schließlich zum erliegen; das an der Grenzschicht aufgebaute elektrische Feld ist<br />

aufgrund des Kristallgitters jedoch stabil. Diese stabile Raumladungszone erst eröffnet<br />

der modernen Elektronik die Fülle an Möglichkeiten.<br />

Photoelemente<br />

Funktionsweise<br />

Eine Photozelle besteht aus einer großflächigen Diode, die für ihre Zwecke speziell<br />

optimiert wird. Das Licht fällt durch die n-Schicht der Solarzelle ein und erzeugt durch<br />

den inneren Photoeffekt in der Nähe des p-n-Überganges ein Elektron-Loch-Paar. Durch<br />

die in der Raumladungszone herrschende Spannung wird eine Rekombination (das<br />

Zurückfallen des Elektrons in das Valenzband) verhindert und die beiden Ladungen<br />

werden getrennt. In ihr jeweiliges Majoritätsgebiet transportiert (Elektron: n-Leiter,<br />

Defektelektron: p-Leiter) bauen die getrennten Ladungsträger nun die Ladungswälle ab<br />

und die elektrische Kraft kann die an der Grenzschicht herrschende Diffusionsspannung<br />

nicht mehr ausgleichen. Es baut sich nach außen Spannung auf. Die Energie der Photo-<br />

nen, die nun in diesem System steckt, kann im angeschlossenen Stromkreis<br />

abgenommen werden. (Bei nicht zu hohem Widerstand läßt die Diffusionsspannung des<br />

p-n-Überganges die Elektronen über den außen angeschlossenen Stromkreis auf die p-<br />

Seite fließen.)<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 6


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Leerlauf und Kurzschluß<br />

Bei Leerlauf (und Lichteinfall) ist die Spannung am größten, da die getrennten Ladungen<br />

nicht außen abfließen können (Rohm ≈ ∞). Durch die Raumladungszone läßt sich die<br />

Grenzschicht (der Ladungswall) nur anfangs leicht abbauen; ab einer bestimmten<br />

Lichtintensität ändert sich die Spannung praktisch nicht mehr (li.o.). Bei Kurzschluß der<br />

Zelle (Rohm ≈ 0) können getrennte Ladungsträger sofort über den Stromkreis abfließen<br />

und es baut sich nach außen keine Spannung auf. Der Kurzschlußstrom ist weiters mit<br />

der Lichtintensität proportional. Aus diesen zwei Extrembedingungen kann man bereits<br />

vermuten, daß es einen optimalen Betriebswiderstand für jede Zelle und jede<br />

Lichtintensität gibt.<br />

energiearme Photonen:<br />

Verluste<br />

Für den Photoeffekt müssen die Photonen eine unbedingt notwendige Mindestenergie<br />

besitzen, die sie dann auf ein Elektron übertragen können. Diese Aktivierungsenergie<br />

hängt vom Material ab. Ist die Energie eines Photons zu gering, kann sie nicht für den<br />

Spannungsaufbau genützt werden. Ca. 23% der Strahlungsenergie gehen so verloren.<br />

energiereiche Photonen:<br />

Die überschüssige Energie eines Photons kann kein zusätzliches Elektron auslösen und<br />

wird über die kinetische Energie des befreiten Elektrons schließlich in Wärme<br />

umgewandelt. Der Energieverlust beträgt fast 33%.<br />

Spannungsaufbau:<br />

Hier entstehen Verluste vor allem durch Korngrenzen, weil diese oft mit unerwünschten<br />

Fremdatomen wie Cu, Ni,... verunreinigt und dadurch elektrisch aktiv sind. Auch<br />

Gitterversetzungen und kleinste Mengen von Minoritätsträgern (Fremdatome auf der<br />

falschen Diodenseite) tragen zu den Verlusten bei. Die unerwünschten Rekombinationen<br />

bewirken eine sehr kurze ‘Lebensdauer’ der freien Ladungsträger (einige µ-Sekunden)<br />

und somit eine kleinere ∅-Diffusionslänge (ca. 200 µm). Dies bedeutet einen Verlust von<br />

etwa 17% (Spannungsfaktor).<br />

Leistungsentnahme, Reflexionen:<br />

Weitere Verluste entstehen bei der Leistungsentnahme (Füllfaktor) und durch uner-<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 7


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

wünschte Reflexionen. Neben den Reflexionen spielt auch die Absorptionsfähigkeit des<br />

Materials eine Rolle. Es gehen wieder bis zu 11% der Strahlungsenergie verloren.<br />

Halbleiterbandabstand:<br />

Optimierung<br />

Die Größe der Energielücke muß ans Sonnenspektrum angepaßt werden, damit die<br />

Strahlungsenergie der Sonne optimal umgesetzt wird. Es ist nicht unbedingt so, daß ein<br />

kleinerer Bandabstand den Wirkungsgrad erhöht; bei einer zu kleinen ‘verbotenen Zone’<br />

können zwar mehr Photonen genützt werden, es fällt dann aber bei jedem befreiten<br />

Elektron ein kleinerer Energieertrag ab. Aus diesem Grund sollte die Aktivierungsenergie<br />

der Elektronen in einer ans Sonnenlicht optimal angepaßten Solarzelle etwa 1,5 eV<br />

betragen.<br />

Korngrenzen und Fremdatome:<br />

Die einzelnen Halbleitermaterialien neigen beim Kristallisationsprozeß verschieden stark<br />

zur Bildung von Korngrenzen. Durch Fremdatome im Gitter und eindiffundierte Elemente<br />

wie Kupfer und Nickel an den somit elektrisch aktiven Korngrenzen wird der<br />

Wirkungsgrad der Solarzelle erheblich herabgesetzt. Die Korngrenzen lassen sich jedoch<br />

mit Wasserstoff passivieren und auch die im Kristall verteilten Fremdatome können<br />

großteils wieder entfernt werden. Im ‘Getterprozeß’ kurz vor der Fertigstellung der Zelle<br />

diffundieren die störenden Atome aus dem Halbleiter in flüssiges Metall.<br />

Schichtdicke:<br />

Damit alle erzeugten Elektron-Loch-Paare getrennt werden, muß die Absorption<br />

möglichst nahe bei der Raumladungszone stattfinden; diese soll also nahe der Oberfläche<br />

liegen. Man versucht heute, auch nicht zuletzt aus Gründen der Materialersparnis, neue<br />

Photoelemente aus möglichst dünnen Schichten aufzubauen. Bereits bei Schichtdicken<br />

von 4 µm werden bei Silizium 50% der maximal möglichen Absorption erreicht. Dünne<br />

Schichten erlauben außerdem bei der Herstellung Abscheidungsverfahren wie die Flüssig-<br />

und Gasphasenepitaxie, die den Vorteil haben, daß sie sehr reine Kristallgitter (fast ohne<br />

Korngrenzen und Fremdstoffe) entstehen lassen. Einer japanischen Firma gelingt es<br />

bereits, durch ein raffiniertes Verfahren polykristalline Si-Dünnfilmzellen in großer Menge<br />

von einem Siliziumwafer abzuziehen. Einige der Halbleitermaterialien scheiden leider<br />

aufgrund ihres Absorptionskoeffizienten für den Bau von Dünnschichtzellen aus.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 8


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Substrat:<br />

Das Substrat in dem sich die n- und die p-Schicht befinden, muß die Zelle vor Ver-<br />

unreinigungen schützen und darf keine nachteiligen optischen Eigenschaften besitzen. Es<br />

sollte billig, leicht zu bearbeiten und unempfindlich sein. Derzeit wird daran gearbeitet,<br />

Silizium direkt auf billiges Glas abzuscheiden, um so großflächige Module in einem Stück<br />

fertigen zu können.<br />

Elektroden:<br />

Auf der Seite des p-Leiters (lichtabgewandt) wird als Elektrode eine Metallschicht auf-<br />

legiert. Auf der lichtzugewandten Seite der Zelle sind schmale Kontaktstege für die<br />

Stromableitung verantwortlich. Optimal sind möglichst widerstandsarme (und eventuell<br />

sogar lichtdurchlässige) Elektroden.<br />

Lichtfallen und Faltstrukturen:<br />

Computergestützt werden sogenannte ‘sunrays’ entworfen. Das sind Strukturen, die das<br />

in ein Photoelement einfallende Licht innerhalb von diesem reflektieren sollen, bis es<br />

schließlich absorbiert wird. Diese Strukturen werden bereits vor dem Auftragen der<br />

Halbleiterschichten in das Grundsubstrat eingeprägt. Durch diese Verbesserungen des<br />

optischen Einschlusses erreichen auch extrem dünne Schichten ca. 80% der maximal<br />

erreichbaren Absorption.<br />

Antireflexionsbelag, Deckoxid:<br />

Die Oberfläche der Solarzelle muß speziell präpariert werden, um Reflexionen weitgehend<br />

zu verhindern und um den Lichteintritt auch bei flach einfallendem Licht zu<br />

gewährleisten. Weiters kann die Oberflächenrekombination durch eine Deckoxidschicht<br />

verringert werden.<br />

Konzentratorzellen:<br />

Alle Solarzellen, die ihren Wirkungsgrad auch bei extrem großer Energieeinstrahlung<br />

behalten, bezeichnet man als Konzentratorzellen. Mit billigen Brenngläsern,<br />

Parabolspiegeln und sehr effektiven Konzentratorzellen kann man z.B. bei zukünftigen<br />

Solarkraftwerken viel Geld sparen.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 9


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Wirkungsgrade:<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Derzeit sind in der Praxis Wirkungsgrade von etwa 15% üblich. Es werden zwar im Labor<br />

(mit den gleichen Zellen) viel höhere Erträge erzielt, getestet wird hier aber bei<br />

konstanter Temperatur (25°C) und mit genormtem Spektrum. Die in Massen<br />

hergestellten Zellen erreichen (durch die billigere Herstellung bedingt) nicht so hohe<br />

Wirkungsgrade wie die Laborzellen.<br />

Amortisation:<br />

Obwohl Solarzellen unter normalen Bedingungen eigentlich sehr langlebig sind und kaum<br />

gewartet werden müssen, ist die Amortisation (ungefähr 10 Jahre) ein heikler Aspekt.<br />

Gerade beim Hausbau werden die hohen Anschaffungskosten der Solarmodule gescheut.<br />

Gerade von den neuentwickelten Zellen gibt es noch keine verläßlichen Daten über<br />

eventuelle Alterungsprozesse. Auch wenn der Wirkungsgrad installierter Photoelemente<br />

im Laufe der Zeit etwas abnimmt, so kann man heute doch davon ausgehen, daß sich<br />

Solarzellen bei richtiger Nutzung amortisieren.<br />

Strompreis:<br />

Die hohen Anschaffungskosten der Solarmodule und der niedrige Stromtarif behindern<br />

die Entwicklung der Solartechnik gewaltig. Bei höheren Strompreisen wäre die<br />

Photovoltaik schon bald in der Lage mit den neuen Solarmodulen eine preisgünstige<br />

Selbstversorgung mit elektrischem Strom zu ermöglichen. Die Elektrizitätsgesellschaften<br />

sollten deshalb gesetzlich verpflichtet werden, entweder selber in die Photovoltaik<br />

einzusteigen (in sie zu investieren), oder privaten Solarmodulbesitzern angemessene<br />

Einspeistarife für überschüssigen Photostrom bieten müssen.<br />

Herstellung:<br />

Die Herstellung der Zellen ist derzeit sehr teuer, weil viele Arbeitsschritte noch nicht von<br />

Maschinen ausgeführt werden können. Ein großes Problem ist, daß die Materialien extrem<br />

rein sein müssen, um bessere Wirkungsgrade zu ermöglichen. Auch der preisgünstige<br />

Zusammenbau der einzelnen Photozellen zu ganzen Solarmodulen stellt ein Problem dar.<br />

Stückzahlen:<br />

Wie bei allen Produkten spielt die Stückzahl bei der Herstellung eine große Rolle. Ohne<br />

Massenherstellung werden die Kosten auch für technisch ausgereifte Zellen sehr hoch<br />

bleiben. Bis jetzt fehlt den meisten Betrieben der Mut in die Produktion groß<br />

einzusteigen.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 10


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Flexibilität:<br />

Vorteile<br />

Solaranlagen bieten große Flexibilität durch ihren modularen Aufbau. Sie können in<br />

beinahe beliebiger Menge zusammengeschaltet und jederzeit erweitert werden. Auch in<br />

schwierigem Gelände kann man sie ohne großen Aufwand installieren.<br />

Installation:<br />

Zur Installation sind keine hochqualifizierten Techniker nötig; die Module lassen sich<br />

leicht montieren und zu größeren Systemen zusammenschließen. Dies ist auch eine<br />

wichtige Eigenschaft, die für die Dritte Welt in Zukunft entscheidend sein wird. Die<br />

Photovoltaik kann neben der Windkraft am besten dezentral eingesetzt werden und kann<br />

so helfen, die Dritte Welt vor der Abhängigkeit durch die teuer importierte Atomkraft zu<br />

bewahren.<br />

Wartung:<br />

Solarzellen können fast wartungsfrei betrieben werden. Die einzige Pflege die sie<br />

brauchen ist das Warten der Akkumulatoren, der (der Witterung ausgesetzten) Leitungen<br />

und eventuell das Reinigen der Moduloberfläche. Obwohl höhere Temperaturen die<br />

Spannung geringfügig herabsetzen, sind keine Kühlmedien notwendig.<br />

Umwelt:<br />

Abgesehen vom Herstellungsprozeß und dem meist notwendigen Energiespeicher sind<br />

Solarzellen ausgesprochen umweltfreundlich. Sie produzieren keine Schadstoffe,<br />

erzeugen keine unnatürliche Abwärme, verbrauchen keine Rohstoffe und erfordern keine<br />

größeren Eingriffe in die Umwelt. Der Herstellungsprozeß ist von Zelle zu Zelle<br />

verschieden und es werden in wenigen Jahren Photoelemente auf den Markt kommen,<br />

die auch in der Herstellung (Rohstoffe, Energiebilanz) neue Maßstäbe setzen.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 11


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Leistungen im mW bis Watt-Bereich:<br />

Anwendungen<br />

Hier werden Photozellen vor allem in Geräten mit integrierten Schaltkreisen und mit<br />

minimalem Energieverbrauch verwendet. Beispiele dafür sind Taschenrechner, Uhren,...<br />

Leistungen im Watt-Bereich:<br />

Es ist vor allem die Unabhängigkeit vom Stromnetz (und von Batterien), die bei kleinen<br />

Meßstationen im Gelände entscheidend ist. Auch Warnanlagen und Notrufsäulen können<br />

mit Solarstrom kostengünstiger versorgt werden.<br />

Leistungen im kW-Bereich:<br />

Gerade bei diesen Leistungen ist die Kostenfrage entscheidend. Photovoltaischer Strom<br />

ist vor allem für Schutzhütten, abgelegene Pumpanlagen und Leuchttürme interessant,<br />

weil bei diesen ein Netzanschluß zu teuer wäre. Bei normalen Wohnhäusern hält die<br />

Solartechnik erst langsam Einzug.<br />

Leistungen im MW-Bereich:<br />

Langfristig werden Solarkraftwerke (vor allem im wärmeren Süden) gewaltig an Be-<br />

deutung gewinnen; heute gibt es noch kaum welche.<br />

Verwendung im Weltraum:<br />

Sonnenpaddel mit Solarzellen sind heute bei Satelliten unverzichtbar geworden. Man<br />

hatte jedoch lange zu kämpfen, um robuste Zellen zu entwickeln, die gegen die harte<br />

Weltraumstrahlung relativ unempfindlich sind, und deren Wirkungsgrad trotz der harten<br />

Strahlung im Weltraum gut erhalten bleibt.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 12


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Die Silizium-Solarzelle:<br />

Bemerkungen<br />

Silizium ist derzeit das einzige in Massenproduktion hergestellte Halbleitermaterial. Seine<br />

Vorteile sind hohe Temperaturverträglichkeit, routinemäßige Herstellung und Dotierung,<br />

hohe Lebensdauer, sein häufiges Vorkommen und seine Umweltverträglichkeit. Silizium<br />

wird in Photozellen als Einkristall, polykristallin und amorph eingesetzt.<br />

andere Solarzellen:<br />

Die meisten anderen Photoelemente beinhalten Schwermetalle und giftige Verbindungen<br />

oder bestehen aus seltenen, teuren Elementen. Aus diesem Grund ist es angebracht, sie<br />

nur dort einzusetzen, wo ihre speziellen Eigenschaften sie nicht durch z.B. Siliziumzellen<br />

ersetzbar machen.<br />

Wirkungsgrade (Si-zelle, Stand 1996):<br />

Die Wirkungsgrade bei Siliziumeinkristallzellen lagen 1996 bei 17,3% (polykristallin etwa<br />

12%). Durch Verbesserung des optischen Einschlusses erreichte man bis zu diesem<br />

Zeitpunkt 20,6% (Rekord: 24%). Die theoretische Obergrenze liegt damaligen<br />

Abschätzungen zufolge bei etwa 30%.<br />

Energiespeicherung:<br />

Um die momentan überschüssige Energie eines Solarmoduls speichern zu können,<br />

verwendet man derzeit gewöhnliche Akkumulatoren. In naher Zukunft werden vermutlich<br />

Elektrolyse-Einheiten und Brennstoffzellen für die Speicherung verwendet werden.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 13


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Eingesetze Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Versuche mit Solarzellen<br />

Solarzelle als Energiewandler<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarzelle<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Elektromotor für 0,4V Gleichspannung<br />

Was geschieht wenn die Lampe eingeschaltet wird?<br />

Wie wirkt sich eine Veränderung des Abstands zwischen der Experimentierleuchte und<br />

der Solarzelle aus?<br />

Was geschieht wenn die Verbindungskabel zwischen Elektromotor und Solarzelle an<br />

dieser umgepolt werden?<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 14


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die Lampe wird eingeschaltet und so justiert, daß sie die Solarzelle gleichmäßig<br />

ausleuchtet. Falls der Elektromotor nicht von selbst anspringen sollte, muß er mit den<br />

Fingern angeworfen werden. Nach und nach wird der Abstand zwischen Solarzelle und<br />

Leuchte erhöht.<br />

Beobachtung:<br />

Nach dem Einschalten der Experimentierleuchte beginnt sich auch der Motor zu drehen<br />

(in unserem speziellen Fall dreht sich natürlich die zweifärbige Kreisscheibe, die am<br />

Motor angebracht ist). Bei einer Vergrößerung des Abstandes zwischen Leuchte und<br />

Solarzelle dreht sich der Motor immer langsamer, bis er schließlich vollkommen zum<br />

Stillstand kommt. Dann kann er auch durch Anwerfen nicht mehr in Gang gebracht<br />

werden.<br />

Das Umpolen der Verbindungskabel ist bei diesem Versuchsaufbau leider nicht möglich,<br />

doch würde es dazu führen, daß sich der Elektromotor in die entgegengesetzte Richtung<br />

dreht.<br />

Bilder:<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 15


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Schlußfolgerungen:<br />

Eine Solarzelle ist also in der Lage Lichtenergie in elektrische Energie umzuwandeln, mit<br />

der ein Elektromotor betrieben werden kann.<br />

Lichtenergie Solarzelle elektrische Energie<br />

Bei einer Vergrößerung der Entfernung wird der Motor immer langsamer und bleibt<br />

letztendlich stehen, daraus folgt, es trifft nicht mehr genügend Lichtenergie auf die<br />

Solarzelle, so daß diese nicht mehr genügend elektrische Energie erzeugen kann.<br />

Letztendlich dreht sich der Motor bei einer Umpolung der Zuleitungskabel in die<br />

entgegengesetzte Richtung, was bedeutet, daß eine Solarzelle Gleichstrom erzeugt.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

In Mitteleuropa strahlt die Sonne auf 1 m² waagerechte Fläche im Mittel 1000 kWh pro<br />

Jahr solare Energie. In Österreich mit einer Fläche von rund 84000 km² = 84 Mrd.m 2<br />

wären das insgesamt 84000 Mrd. kWh/a.<br />

Bereits ein kleiner Teil dieser Solarenergie würde ausreichen, um den Jahresbedarf an<br />

elektrischer Energie Österreichs mit Hilfe von Solarzellen zu erzeugen.<br />

Dafür spricht folgende Überlegung:<br />

2% der eingestrahlten Solarenergie entsprechen 1680 Mrd. kWh. Bei einem<br />

Wirkungsgrad heutiger Solarzellen von etwa 10% ließen sich daraus 168 Mrd. kWh<br />

erzeugen. Der Bedarf Österreichs an elektrischer Energie beträgt derzeit gut 300 Mrd.<br />

kWh/a. Im nächsten Jahrhundert werden also solarelektrische Stromversorgungsanlagen<br />

eine immer größere Rolle spielen.<br />

Die Solarzelle wandelt Lichtenergie direkt in elektrische Energie um. Es existiert nur eine<br />

Umwandlungsstufe. Bei Wärmekraftwerken, in denen heute mehr als 90% der<br />

elektrischen Energie erzeugt wird, finden vier Energieumwandlungen statt:<br />

Primärenergie (Brennstoff/Kernenergie) Wärmeenergie Spannenergie<br />

(pot. Energie) Bewegungsenergie elektrische Energie.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 16


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Definition Transistor:<br />

Aufbau einer Solarzelle<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Transistor<br />

Spannungsmeßgerät<br />

Ein Transistor besteht aus drei Halbleiterschichten. Sie sind entweder in der in der<br />

Reihenfolge n-Leiter, p-Leiter, n-Leiter (npn-Transistor) oder p-Leiter, n-Leiter, p-Leiter<br />

(pnp-Transistor) aneinandergefügt. Die drei Schichten nennt man Emitter, Basis und<br />

Kollektor. Die Basisschicht ist sehr dünn (~ 0,5mm) ausgeführt und bildet sowohl mit<br />

dem Emitter als auch mit dem Kollektor je eine Diode.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 17


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Kann mit einem Transistor, wenn er beleuchtet wird, eine elektrisch Spannung<br />

erzeugen?<br />

Zwischen welchen Anschlüssen kann sich eventuell eine Spannung aufbauen?<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Der Transistor wird beleuchtet und die Spannungen zwischen den einzelnen Schichten<br />

gemessen.<br />

Beobachtung:<br />

Es kann tatsächlich eine Spannung gemessen werden, die etwa um 0,4V liegt. Diese<br />

kann jedoch nur zwischen Basis und Emitter bzw. Basis und Kollektor gemessen werden.<br />

Zwischen Emitter und Kollektor beträgt die Spannung U0=0.<br />

Schlußfolgerung:<br />

Eine elektrische Spannung entsteht hier nur zwischen einer n-Schicht und einer p-<br />

Schicht. Der Minuspol ist im Falle dieses npn-Transistors eine n-Schicht, also entweder<br />

Emitter oder Kollektor, der Pluspol die p-Schicht, also die Basis.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Auch Solarzellen bestehen aus einer n-leitenden und einer p-leitenden Schicht. Die zum<br />

Licht hinweisende Schicht ist so dünn, daß das Licht in die darunter befindliche<br />

ladungsträgerarme Grenzschicht gelangen kann, in der sogenannte Elektronen-Löcher–<br />

Paare erzeugt werden. Im elektrischen Feld , das sich zwischen der n-Schicht und der p-<br />

Schicht aufgebaut hat, werden diese Ladungsträger getrennt, sobald Licht in die<br />

Solarzelle fällt. Zwischen den Kontaktfingern und der rückseitenmetallisierung läßt sich<br />

dann eine Spannung von ca. 0,5V abgreifen.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 18


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Solarzellen bestehen heute in der Regel aus Silicium. Silicium ist das zweithäufigste<br />

Element in der Erdrinde (Anteil 25,7%).<br />

Silicium-Solarzellen werden aus monokristallinem Silicium (Verwendung in der<br />

Raumfahrt), multikristallinem Silicium (terrestrische Anwendung) und auch aus<br />

amorphem Silicium (terrestrisch Anwendungen, z.B. auch Solartaschenrechner)<br />

hergestellt.<br />

Eine Steigerung des Wirkungsgrades von Dünnschichtsolarzellen aus amorphem Silicium<br />

erhofft man sich von der Verwendung anderer Halbleitermaterialien (z.B. Galliumarsenid,<br />

Aluminiumarsenid, Cadmiumsulfid, Kupfersulfid) bzw. durch Kombination verschiedener<br />

Halbleitermaterialien in sogenannten Tandem-Zellen.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 19


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Die Leerlaufspannung einer Silicium-Solarzelle<br />

Eine Silicum-Solarzelle ist aus einer n-Schicht und einer p-Schicht aufgebaut. Sie kann<br />

mit Hilfe von Licht eine elektrische Spannung aufbauen.<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarzelle<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Spannungsmeßgerät<br />

Wie ändert sich die Leerlaufspannung mit der Größe der beleuchteten Solarzelle?<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 20


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die beleuchtete Solarzelle wird schrittweise mit schwarzer Pappe abgedeckt, und die<br />

Leerlaufspannung dabei gemessen.<br />

Beobachtung:<br />

Die Leerlaufspannung der Solarzelle ändert sich auch durch die Veränderung der<br />

beleuchteten Fläche kaum.<br />

Schlußfolgerung:<br />

Die Leerlaufspannung einer Solarzelle ist nahezu konstant und ändert sich kaum mit der<br />

Größe der beleuchteten Solarzelle. Warum dies so ist, läßt sich auf folgende Weise<br />

erklären.<br />

Die Vergrößerung einer Solarzelle ist praktisch gleichbedeutend einer Parallelschaltung<br />

von Spannungsquellen, wobei sich ja ebenfalls die Spannung nicht ändert.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Die maximale Leerlaufspannung einer Silicium – Solarzelle beträgt U0 = 0.56 V.<br />

Diesen Wert erhält man jedoch nur bei einer ausreichenden Bestrahlungsstärke von E =<br />

1000 W/m² = 100mW/cm² , bei Licht mit einem dem Sonnenlicht ähnlichen Spektrum<br />

und bei einer Temperatur<br />

von 25°C. Steigt die Temperatur, sinkt die Leerlaufspannung mit etwa – 2,3 mV/K ab.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 21


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Der Kurzschlußstrom einer Silicium-Solarzelle<br />

Mit einer Silizium – Solarzelle kann eine elektrische Spannung von etwa 0.5 V erzeugt<br />

werden. Wird an die Solarzelle ein Leiterkreis angeschlossen, fließt natürlich auch ein<br />

elektrischer Strom.<br />

Eingesetze Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarzelle<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Strommeßgerät<br />

Wie hängt die maximale Stromstärke (Kurzschlussstromstärke) von der Größe der<br />

Solarzellenfläche ab?<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die beleuchtete Solarzelle wird schrittweise mit schwarzer Pappe abgedeckt und der<br />

Kurzschlußstrom dabei gemessen.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 22


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Beobachtung:<br />

Die Stromstärke verringert sich mit zunehmender Abdeckung der Solarzelle.<br />

Schlußfolgerung:<br />

Man kann erkennen, daß die Stromstärke umso größer ist, je größer die beleuchtete<br />

Fläche der Solarzelle. Bei Sonnenlicht würde gelten:<br />

2 fache Fläche 2 fache Kurzschlussstromstärke<br />

3 fache Fläche 3 fache Kurzschlussstromstärke<br />

Das heißt also, die Kurzschlußstromstärke wächst proportional zu der beleuchteten<br />

Fläche der Solarzelle.<br />

Die Erklärung hierfür kann man wieder aus einem Vergleich mit der Parallelschaltung von<br />

Solarzellen gewinnen. Die Vergrößerung der Fläche einer Solarzelle ist ja eigentlich nichts<br />

anderes als die Parallelschaltung von mehreren Solarzellen oder eben auch<br />

Spannungsquellen.<br />

Schaltet man jedoch mehrere Spannungsquellen parallel zueinander so addiert sich deren<br />

Stromstärke.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Die Kurzschlussstromstärke ist von der Bestrahlungsstärke, dem Spektrum des<br />

einfallenden Lichtes und in geringem Maße auch von der Temperatur abhängig. Bei<br />

steigender Temperatur erhöht sich die Kurzschlussstromstärke geringfügig um 0.01 %K.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 23


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Leerlaufspannung und Kurzschlußstorm bei unterschiedlicher<br />

Bestrahlungsstärke<br />

Die Sonne sendet Licht und Wärmestrahlen auf die Erdoberfläche. Die Stärke der<br />

Bestrahlung ist von den Wetterbedingungen, der Tageszeit und der Jahreszeit abhängig.<br />

Der Betrag an Lichtenergie, den aufgestellte Solarzellenflächen aufnehmen, schwankt<br />

deshalb beachtlich.<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarbatterie<br />

Multimeter<br />

Wie werden sich die Leerlaufspannung und der Kurzschlußstrom gegenüber einer<br />

Änderung der Bestrahlungsstärke verhalten?<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 24


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die Verringerung der Bestrahlungsstärke geschieht durch eine Vergrößerung des<br />

Abstandes zwischen Leuchte und Solarzelle. Dabei werden immer sowohl<br />

Leerlaufspannung als auch Kurzschlußstrom gemessen.<br />

Beobachtung:<br />

Die Leerlaufspannung ändert sich bei einer Vergrößerung des Abstandes zwischen<br />

Leuchte und Zelle nur geringfügig. Der Kurzschlußstrom hingegen fällt deutlich ab.<br />

Abstand in cm 10 15 20 25 30 40 50 70 90<br />

Kurzschlußstrom in<br />

mA<br />

Leerlaufspannung in<br />

V<br />

I in mA<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Schlußfolgerung:<br />

139 99 68 55 41 24 13 6 2<br />

0,48 0,48 0,46 0,45 0,45 0,45 0,45 0,44 0,41<br />

0 20 40 60 80 100<br />

d in cm<br />

Die Leerlaufspannung hängt nur sehr geringfügig von der Bestrahlungsstärke ab,<br />

wogegen der Kurzschlußstrom sich doch deutlich mit der Bestrahlungsstärke ändert.<br />

Bei Sonnenlicht gilt:<br />

2fache Bestrahlungsstärke 2facher Kurzschlußstrom<br />

3fache Bestrahlungstärke 3facher Kurzschlußstrom<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 25


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Die Bestrahlungsstärke des Sonnenlichtes ist auf der Erde und im Weltraum sehr<br />

verschieden. Für den erdnahen Weltraum ist der Begriff AMO (Air Mass Zero) Eingeführt<br />

worden. Auf der Erde Gelten die Bezeichnungen AM1, AM2, AM3 usw., je nachdem , ob<br />

das Sonnenlicht den kürzesten Weg durch die Atmosphäre nimmt (senkrechte<br />

Einstrahlung) oder ob sich ein zweimal, dreimal usw. so langer Weg ergibt.<br />

AM- Angabe AM1 AM2 AM3<br />

Zenitwinkel der<br />

Sonne<br />

0° 60° 70,5°<br />

Bei senkrechtem Einfall der Sonnenstrahlen (AM1), beträgt die Bestrahlungsstärke auf<br />

der Erde 1000W/m² = 100mW/cm², an den äußersten Schichten der Atmosphäre<br />

1385W/m². diesen Leistungsbetrag, der bei mittlerer Entfernung zwischen Sonne und<br />

Erde auftritt, nennt man Solarkonstante.<br />

Da der Himmel in den nördlichen Bereichen Europas häufig bedeckt ist, tritt neben der<br />

direkten Sonneneinstrahlung immer auch diffuse Strahlung. Auf. Die Summe aus direkter<br />

und diffuser Einstrahlung wird Globalstrahlung genannt. Für Hamburg beispielsweise<br />

liegen folgende Meßwerte vor:<br />

Jahreszeit direkte<br />

Sommer und<br />

Übergangszeit<br />

Einstrahlung<br />

diffuse<br />

Einstrahlung<br />

30.....40% 60.....70%<br />

Winter 0.....20% 80.....100%<br />

Da Solarzellen auch diffuse Lichtstrahlung in elektrische Energie umwandeln, können sie<br />

also auch in Mittel- und Nordeuropa eingesetzt werden. Bei bedecktem Himmel fällt<br />

jedoch die Leistung eines Solargenerators unter 10%.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 26


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Reihenschaltung von Solarzellen<br />

Eine beleuchtete Solarzelle stellt eine Spannungsquelle dar die in etwa 0,5 V liefern kann. Für die<br />

meisten verwendeten elektrischen Geräte benötigt man jedoch eine höhere Spannung (3V, 5V, 12V,<br />

220V, 380V).<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarbatterie<br />

Spannungsmeßgerät<br />

Wie läßt sich mit Solarzellen eine Spannung erzeugen die höher als 0,5V ist?<br />

Wie wird sich die Gesamtspannung verändern, wenn mehrere Solarzellen in Serie<br />

geschaltet werden?<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 27


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Zuerst werden die Leerlaufspannungen der einzelnen Solarzellen festgestellt,<br />

anschließend werden diese schrittweise in Reihe geschaltet, indem jeweils der Minuspol<br />

der einer Zelle mit dem Pluspol der nächsten Zelle verbunden wird.<br />

Beobachtung:<br />

Je mehr Zellen zueinander in Serie geschaltet werden, umso größer wird auch die<br />

gesamte Leerlaufspannung.<br />

Nummer der Zelle 1 2 3 4 5<br />

Leerlaufspannung in V 0,48 0,46 0,49 0,47 0,48<br />

Anzahl der in Reihe<br />

geschalteten Zellen<br />

U in V<br />

Leerlaufspannung<br />

in V<br />

2<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

0 1 2 3 4<br />

Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen<br />

0,48 0,91 1,38 1,78 2,25<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 28<br />

5


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Schlußfolgerung:<br />

Je mehr Solarzellen in Reihe geschaltet werden umso höher ist auch die erhaltene<br />

Leerlaufspannung.<br />

Die Leerlaufspannungen der einzelnen in Reihe geschalteten Solarzellen verhalten sich<br />

additiv. Das heißt, gleichmäßige Beleuchtung vorausgesetzt, 2 Zellen<br />

hintereinandergeschaltet ergeben etwa 2fache Leerlaufspannung, 3 Zellen<br />

hintereinandergeschaltet ergeben etwa 3fache Leerlaufspannung.....<br />

Daraus folgt daß die Leerlaufspannung der Anzahl der Zellen proportional ist.<br />

U ~ n<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Für technische Anwendungen werden eine größere Anzahl von Solarzellen in Reihe<br />

geschaltet. Zum Schutz sind sie in einem Flachgehäuse untergebracht, das mit einer<br />

Glasabdeckung versehen ist. Eine solche Anordnung von Solarzellen wird Modul genannt.<br />

Die bei der solarelektrischen Stromversorgungsanlage Pellworm verwendeten Module<br />

haben die Abmessungen 56 cm x 46 cm x 1 cm und eine Masse von etwa 3.5 kg. In<br />

ihnen sind 20 Solarzellen 10 cm x 10 cm in Reihe geschaltet. Da die maximale Spannung<br />

einer Solarzelle 0.56 V beträgt, ergibt sich für ein Modul eine Leerlaufspannung von<br />

höchstens U0 = 20 x 0.56V = 11.2 V.<br />

48 Module sind in einem Strang in Reihe geschaltet. Die theoretisch mögliche<br />

Leerlaufspannung würde danach U0 = 48*11.2 V = 537.6 V betragen. In der Praxis erhält<br />

man etwa 500 V. Die Nennspannung zum Betrieb der Wechselrichter und zum Laden der<br />

Batterie beträgt 346 V.<br />

Solarzellenmodul der solarelektrischen Reihenschaltung von 20 Solarzellen in einem Modul<br />

Stromversorgungsanlage Pellworm<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 29


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Parallelschaltung von Solarzellen<br />

Je größer die Fläche einer Solarzelle ist, desto größer ist auch die bei Beleuchtung maximal zur<br />

Verfügung stehende Stromstärke.<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Experimentierleuchte<br />

Solarbatterie<br />

Strommeßgerät<br />

Was geschieht wenn mehrere Solarzellen parallel zueinander geschaltet werden.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 30


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Es werden mehrere Solarzellen nacheinander parallel zueinander geschaltet . Dabei wird<br />

immer die Spannung und auch die Stromstärke gemessen.<br />

Beobachtung:<br />

Die Leerlaufspannung ändert sich nur sehr geringfügig, wogegen der Kurzschlußstrom<br />

deutlich ansteigt, wenn mehrere Solarzellen parallel zueinander geschaltet werden.<br />

Bilder:<br />

Die Leerlaufspannung ändert sich nur geringfügig.<br />

Der Kurzschlußstrom ändert sich hingegen deutlich.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 31


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Bei senkrechter Lichteinstrahlung, wolkenlosem Himmel und 25°C liefert ein Modul (20 in<br />

Reihe geschaltete Solarzellen 10cm * 10cm) einen Kurzschlußstrom von 2,41A. Dieselbe<br />

Stromstärke ergibt sich auch bei den einzelnen Strängen aus 48 Modulen.<br />

Bei der solarelektrischen Stromversorgungsanlage Pellworm liegen 366 Stränge parallel<br />

und würden im Kurzschlußfall eine Stromstärke von Ik = 366*2,41A ~ 882A abgeben.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 32


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Wirkung eines Schattens auf eine beleuchtete Solarbatterie<br />

Eingesetzte Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Stromversorgungsgerät<br />

Glühlampe mit Reflektor<br />

Solarbatterie<br />

Elektromotor<br />

Was geschieht wenn mehrere Zellen in Serie geschaltet werden?<br />

Was geschieht wenn eine der in Reihe geschalteten Zellen abgedunkelt wird.<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die einzelnen Zellen der Solarbatterie werden nach und nach zueinander in Serie<br />

geschlossen. Dabei wird der Elektromotor beobachtet. Nachdem alle Zellen zueinander in<br />

Reihe geschaltet sind, wird eine Zelle abgedunkelt und dabei wieder der Motor<br />

beobachtet.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 33


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Beobachtung:<br />

Der Motor dreht sich immer schneller, je mehr Zellen zueinander in Reihe geschaltet<br />

werden. Wird aber eine der in Serie geschalteten Zellen abgedunkelt, so bleibt der Motor<br />

stehen.<br />

Schlußfolgerung:<br />

Der Motor dreht sich schneller, da sich die einzelnen von den Solarzellen gelieferten<br />

Spannungen bei einer Reihenschaltung addieren.<br />

Wird nun eine Solarzelle abgedunkelt so steigt ihr Innenwiderstand an. Die von der<br />

Solarbatterie erzeugte Spannung fällt dann zum größten Teil an der abgedunkelten Zelle<br />

ab.<br />

Die verbleibende Spannung reicht zum Betrieb des Elektromotors nicht mehr aus.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Bei größeren Solarbatterien (Solargeneratoren), die im Freien aufgestellt sind, muß<br />

darauf geachtet werden, daß ein ausreichender Abstand zu Bauwerken, Bäumen und<br />

ähnlichem besteht. Dadurch soll verhindert werden, daß bei niedrigem Sonnenstand<br />

Schatten auf die Solarzellenfläche fällt.<br />

Die solarelektrische Stromversorgungsanlage auf der Nordseeinsel Pellworm besitzt eine<br />

Solarzellenfläche von 3168m², die auf 40° aufgerichteten Traggestellen montiert sind. Da<br />

bis zu 15 Traggestellreihen parallel angeordnet sind, muß zwischen ihnen ein<br />

ausreichender Abschattungungsabstand vorhanden sein. Die Grundstücksfläche beträgt<br />

unter anderem auch aus diesem Grund 16000m² (ca. so groß wie 2 Fußballfelder)<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 34


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Der Kurzschlußstrom einer Solarzelle bei unterschiedlichem<br />

Einfallswinkel des Lichts<br />

Bei einer feststehenden Solarzellenfläche ändert sich der Einfallswinkel des Sonnenlichtes<br />

mit der Tages- und mit der Jahreszeit. So trifft das Licht z.B. am Morgen in einem<br />

anderen Winkel auf als am Mittag.<br />

Eingesetze Geräte:<br />

Versuchsaufbau:<br />

Taschenlampe<br />

Solarzelle<br />

Strommeßgerät<br />

Einer weiterer möglicher Versuchsaufbau ist hier noch angeführt, da dieser<br />

wahrscheinlich einfacher und übersichtlicher durchzuführen ist.<br />

Bei unten abgebildeten Aufbau muß durch Drehen der Solarzelle die verschiedenen<br />

Winkel eingestellt werden.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 35


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Erwartungen an den Versuch:<br />

Welche Beziehung besteht zwischen dem Einfallswinkel des Lichtes und der<br />

Kurzschlußstromstärke?<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Mit einer Taschenlampe wird die Solarzelle beleuchtet. Die Lampe wird um einen<br />

bestimmten Winkel gedreht, wobei darauf zu achten ist, daß der Abstand zwischen<br />

Lampe und Zelle konstant bleibt<br />

Beobachtung:<br />

Der Kurzschlußstrom ist dann maximal wenn der Lichtstrahl senkrecht auf die Solarzelle<br />

trifft. Bei größer werdendem Winkel wird die Stromstärke immer kleiner.<br />

α in ° 0 20 40 50 90<br />

Stromstärke in mA 84 75 59 48 0<br />

cosα 1 0,94 0,77 0,64 0<br />

Imax*cosα<br />

in mA<br />

84 78,93 64,35 53,99 0<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 36


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

I in mA<br />

Bilder:<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10 10 30 50 70<br />

Schlußfolgerung:<br />

Winkel in °<br />

Die maximale Kurzschlußstromstärke einer Solarzelle ergibt sich wenn das Licht<br />

senkrecht einfällt. Fallen die Lichtstrahlen nun aber nicht mehr senkrecht auf die<br />

Solarzelle, d. h. ist die Solarzelle etwas gegen die Einfallsrichtung des Lichts geneigt, so<br />

wirkt diese Neigung praktische genauso wie eine Verringerung der Fläche. Eine Neigung<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 37<br />

90


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

von z.B. 40° (cos40= 0,7661) verringert die beleuchtete Fläche scheinbar um das<br />

0,77fache.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Damit die Sonnenstrahlen während eines möglichst großen Tageszeitraumes senkrecht<br />

auf die Solarzellen fallen, wurden bereits Anlagen mit automatischer Nachführung<br />

entwickelt. Die Solarzellenflächen folgen dann in einem bestimmten Bereich der<br />

scheinbaren Bewegung der Sonne.<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 38


Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Eignung für den Unterricht<br />

Unterstufe<br />

In der 3. Klasse werden zwar die prinzipiellen Grundlagen für Halbleiter durchgenommen,<br />

jedoch aber nicht die Diode.<br />

Somit fehlt also diese wesentlich Grundlage zur Erklärung des Aufbaus einer Solarzelle.<br />

Es wäre daher nicht sinnvoll näher auf deren Aufbau einzugehen.<br />

Die Solarzelle sollte als alternative Energiequelle besprochen werden, welche in der Lage<br />

ist Lichtenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Falls es den Rahmen nicht sprengen<br />

sollte, können zusätzlich auch noch andere alternative Energiequellen wie z.B. die<br />

Windenergie besprochen werden.<br />

Einsetzbarkeit der Versuche:<br />

Solarzelle als Energiewandler<br />

Zeigt sehr schön auf, daß es möglich ist, Lichtenergie mittels einer Solarzelle in<br />

elektrische Energie umzuwandeln. Er eignet sich wunderbar als Einstiegsversuch.<br />

Die Leerlaufspannung und der Kurzschlußstrom einer Solarzelle<br />

Hierbei kann die Solarzelle schön als Spannungsquelle bzw. Stromquelle wie z.B. eine<br />

Batterie demonstriert werden.<br />

Reihen- und Parallelschaltung von Solarzellen<br />

Auch hier kann wieder sehr schön aufgezeigt werden, daß sich beleuchtete Solarzellen<br />

wie einfache Stromquellen verhalten.<br />

Die anderen Versuche sind unserer Meinung nach für die Unterstufe nicht geeignet, da<br />

sie ein größeres Hintergrundwissen erfordern.<br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 39


Schulversuchspraktikum Physik WS 2001/2002<br />

Protokoll zur Station 10 Solarzelle<br />

Oberstufe<br />

In der Oberstufe sind hinzukommen zum Unterstufenwissen die Grundlagen der<br />

Halbleiterphysik vertieft worden, sowie zusätzlich Diode und Transistor besprochen<br />

worden. D.h. die Grundlagen für den Aufbau einer Solarzelle sind bekannt, und daher<br />

sollte dieser auch besprochen werden.<br />

Einsetzbarkeit der Versuche:<br />

Grundsätzlich würden wir die Versuche in der Reihenfolge durchführen wie sie in diesem<br />

Protokoll angeben ist. Denn so kann man mit einer alternativen Stromquelle beginnen<br />

und gleich deren Aufbau hinterfragen.<br />

Weiterführend kann die Solarzelle als einfache Spannungsquelle behandelt werden<br />

(Leerlaufspannung, Kurzschlußstrom, Reihen- und Parallelschaltung) und somit auch die<br />

Serien- und Parallelschaltung von Spannungsquellen wiederholt werden. Ebenso wird die<br />

Frage gestellt wie sich unterschiedlich Bestrahlungstärken auf den von der Solarzelle<br />

gelieferten Strom auswirken.<br />

Weiterführend werden die Fragen gestellt wie sich ein Schatten auf die beleuchtete<br />

Solarbatterie auswirkt und welchen Einfluß unterschiedliche Einfallswinkel des Lichts auf<br />

Kurzschlußstrom und Leerlaufspannung haben.<br />

Literaturangabe:<br />

• Arbeitsblätter „Experimente mit Solarzellen“ von Martin Volkmer; Blatt 1.1-4.10<br />

(aufliegend im SVP)<br />

• Verschiedene andere Literaturquellen (in denen vor allem fachliches Wissen nachgelesen wurde) sind<br />

leider im Nachhinein nicht mehr eruierbar, verwiesen sei auf Fachliteratur aus dem Gebiet der<br />

Festkörperphysik bzw. der Halbleiterphysik<br />

Autoren: Michael <strong>Kornhuber</strong>, Michael <strong>Koblmiller</strong><br />

Erstellungsdatum: 2.11.2001 Seite 40

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