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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

Das Ausschalten des Radios schafft akustisch Raum und damit die Bedingung für eine<br />

ungestörte Therapie (1. GM) und die Begegnung (2. GM). Die Physiotherapeutin, die erst<br />

das Radio selber schnell ausschalten will, bemerkt, dass der Patient es tun kann und<br />

überlässt es dem Patienten. Damit respektiert sie ihn (3. GM). Der Patient nimmt das<br />

Radio selber in die Hand, wird damit selber tätig und übt sein Können aus (1. GM).<br />

2:32 PT setzt sich.<br />

Tabelle 38: 1./3. GM - Erklärung bezüglich der erkrankten Physiotherapeutin<br />

2:32 Pat. versucht Worte zu finden.<br />

2:33 Pat. „Frau Nehmer?“<br />

2:34 PT „Frau Nehmer.“<br />

2:39 Pat. brummt etwas, versucht, sich zu äussern.<br />

2:43 Pat. „Frau Nehmer....“<br />

Pat. gestikuliert dazu, will etwas erklären.<br />

2:49 Pat. versucht vergeblich, die Worte zu finden, schlägt mit der Faust auf den Tisch.<br />

2:50 Pat. „Was, was, was ist? Warum?“<br />

Pat. zeigt auf die PT.<br />

2:54 PT „Frau Nehmer ist krank. Also Frau Nehmer, Ihre Physiotherapeutin. Verstehen<br />

Sie?“<br />

3:00 Pat. „Ja, ja, ja.“<br />

3:05 PT ... „ist krank. Sie hat eine Magendarmgrippe.“<br />

3:08 Pat. „Ah, ja, ja, ich verstehe.“<br />

Pat. reibt sich das Gesicht.<br />

Der Patient ergreift wiederum Initiative und will klären, was mit seiner Therapeutin los ist.<br />

Die Frage des Patienten klärt die Bedingungen der Therapie und ist damit der 1. GM<br />

zugehörig: „Was ist los? Warum ist diese fremde Person jetzt hier und nicht die bekannte<br />

Physiotherapeutin?“<br />

Der Patient stolpert dann über seine Sprachbehinderung Aphasie, findet die Worte nicht<br />

und zeigt – wie es scheint – Ärger, indem er auf den Tisch schlägt. Vermutlich handelt es<br />

sich um eine Coping-Reaktion auf der Ebene der 3. GM, begründet darin, dass der Patient<br />

mit seinen Grenzen konfrontiert ist. Denkbar wäre auch, dass es sich um Wut handelt, eine<br />

Reaktion der 2. GM, z.B. in der Trauer über den Verlust der Sprach- und<br />

Bewegungsfähigkeit, die Reaktion scheint aber doch kühler, mehr ärgerlich als wütend.<br />

Seite 90

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