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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie
13.7 Analyse Video 2 (Patient nach CVI mit Aphasie)
In der nachstehenden Analyse des Videos wurde die Transkription wortgetreu
übernommen, thematisch bezüglich der Grundmotivationen in zusammengehörende
Abschnitte eingeteilt und kommentiert. Wie in der Transkription ist links jeweils die Zeit
in Minuten und Sekunden angegeben, rechts die Situationsbeschreibung bzw. der Wortlaut
des Dialogs.
Tabelle 37: 1./2./3. GM - Beginn des Gesprächs
1:39 Der Patient (Pat.) sitzt im Patientenzimmer am Tisch, blättert in einer Zeitschrift, der
betroffene Arm hängt herunter und das Radio läuft in beträchtlicher Lautstärke. Die
Physiotherapeutin (PT) klopft und tritt ein, geht auf den Pat. zu und bleibt stehen.
1.45 PT „Grüessech, guten Tag, Romann von der Physiotherapie - grüessech wohl.“
1:47 Pat. hält der PT die linke Hand hin, PT schüttelt diese.
1:53 PT „Ich bin Physiotherapeutin in Ausbildung und komme für Frau Nehmer.“
2:00 Pat. brummt etwas vor sich hin.
2:05 PT „Darf ich das Radio mal ausschalten?“
2:10 Pat wiegt den Kopf hin und her, bewegt die Lippen.
2:11 Pat „Ja. Neh?, Frau Nehmer?“
2:15 PT „Ja. Ich schalte das Radio schnell aus, damit wir uns besser verstehen.“
2:20 Pat. deutet fragend zum Radio
2:22 PT „Oder können Sie grad? Das ist noch besser.“
2:26 Pat. schaltet das Radio aus.
2:27 PT „Ja, merci vielmals, sehr gut.“
Die Physiotherapeutin und der Patient nehmen Beziehung auf durch das Vorstellen der
Physiotherapeutin und Händeschütteln. Der Patient hält seine linke, gesunde Hand hin. Die
Physiotherapeutin geht ohne Kommentar darauf ein, schüttelt die Linke des Patienten und
besteht bei diesem Erstkontakt nicht auf der rechten Hand. Die Physiotherapeutin
respektiert das So-Sein des Patienten (3. GM), wendet sich dem Patienten zu und
ermöglicht unmittelbarer die Beziehungsaufnahme (2. GM) 12 .
12 Kommentar aus physiotherapeutischer Sicht: Für einen Erstkontakt scheint das Akzeptieren der
gesunden Hand legitim und wurde vom Schauspieler-Patienten begrüsst. Zur Vorbeugung eines
Neglects muss die betroffene Hand selbstverständlich so oft wie möglich einbezogen sein.
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