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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

4 Theoretische Grundlagen<br />

4.1 Existenzanalyse und Logotherapie<br />

Die EA/LT wurde anfangs der 1930-er Jahre von Viktor Frankl (1905-1997), einem<br />

Wiener Mediziner und Psychiater entwickelt. Frankl erlebte und überlebte während des<br />

2. Weltkriegs mehrere Konzentrationslager. Dabei bestätigte sich seine früher gemachte<br />

Beobachtung, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, von sich abrücken zu können<br />

(Selbstdistanzierung) und sich geistig auf jemanden oder etwas einzulassen (Selbst-<br />

Transzendenz), was die Überlebenschancen auch unter extremsten Bedingungen<br />

entscheidend verbesserte (vgl. Frankl 2007, Heitger et al 2006, Längle 2001).<br />

Dies führte ihn zur Frage, was die Menschen überleben, bzw. später im Klinikalltag gesund<br />

werden liess (Längle 2001), eine Fragestellung, die in den 1970-er Jahren unter anderem<br />

vom Sozialwissenschafter Aaron Antonovsky in einer Untersuchung zu Shoa-<br />

Überlebenden aufgegriffen wurde und zu dessen Konzept der Salutogenese führte (vgl.<br />

Kapitel 4.3.6).<br />

Die Therapiemethoden und Fragestellungen der EA/LT wurden verschiedentlich erweitert,<br />

unter anderem durch Alfried Längle, welcher die dieser Arbeit zugrunde liegende<br />

personale Existenzanalyse entwickelte (Heitger 2006, Raskob 2005). Längle definiert<br />

Logotherapie und Existenzanalyse folgendermassen:<br />

Die Logotherapie ist eine Beratungsmethode die davon ausgeht, dass die grundlegendste<br />

Motivation des Menschen, etwas zu tun, das Streben nach Sinn ist 4 , von Frankl auch der<br />

„Wille zum Sinn“ genannt (Längle et al 2000a).<br />

Existenzanalyse wird verstanden als Analyse auf Existenz hin (vgl. Kapitel 4.2.3), d.h.<br />

inwiefern eine Person ihre Existenz vollziehen kann (Längle 2005b) und bezeichnet die<br />

psychotherapeutische Richtung, die eben dieses Bestreben unterstützt (Längle 2000a).<br />

4 Logos (griech.) bedeutet u.a. „Sinn“.<br />

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