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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie Leben mögen Der Patient grenzt sich mehrmals klar ab von der Physiotherapeutin (vgl. Kapitel 7.2.1.3). „Ich brauche keine Physiotherapie mehr“ ist eine seiner Äusserungen (1:44, vgl. Tabelle 13). Der Patient sagt es liegend, die Augen zu, mit schwacher Stimme, offenbar aus einer (ev. opiatbedingten) grossen Müdigkeit heraus. Darin klingt an: „Ich mag nicht mehr.“ 7.2.1.3 Die 3. Grundmotivation Themen der 3. GM treten fünfmal auf, dreimal in der Sequenz Beginn des Gesprächs (1:27) und je einmal unter Informationen sammeln (3:08) und Informationen geben (6:08). Dabei zeigt sich die 3. GM viermal in einer abgrenzenden Reaktion, wovon ein Beispiel in Tabelle 12 aufgeführt ist. Tabelle 12: Beispiel für die 3. GM (Auszug aus der Transkription von Video 1, Anhang 13.3) Zeit Wortlaut/ Handlungen 1:22 PT „Ich komme von der Physiotherapie, um zu schauen, wie es Ihnen geht.“ 1:27 Pat. „Da sind Sie wohl falsch bei mir.“ 1:28 PT „Haben Sie das Gefühl (ich sei falsch bei Ihnen)?“ PT nimmt einen Stuhl, setzt sich ans Patientenbett und notiert jeweils die Antworten des Patienten. 1:30 Pat. brummt „Ja.“ Die 3. GM zeigt sich in Video 1 folgendermassen: Abgrenzung „Da sind Sie wohl falsch bei mir.“ (1:27, vgl. Tabelle 12): Dieser Satz erscheint als klar abgrenzende Aussage und wird zusätzlich unterstrichen durch einen abweisenden Tonfall und die kurz angebundene Art des Patienten. Er bekräftigt seine Abgrenzung kurz darauf nochmals („Ich brauche keine Physiotherapie mehr“, 1:44, vgl. Tabelle 13). Eine ähnliche, leicht ärgerlich klingende Reaktion folgt später, als die Physiotherapeutin etwas unpräzise nachfragt, wie er denn gehe – „Nicht auf den Händen.“ lautet die Antwort (3:08). Die Physiotherapeutin will schliesslich die Technik des Aufsitzens verifizieren. Wiederum folgt eine etwas barsche Antwort, er könne sich aufsetzen (6:08). Anerkennung - Beachtung Auf die Frage, was er brauche, antwortet der Patient „Verstehen“ (2:06, vgl. Tabelle 13). Das Verstanden-Werden beinhaltet ein Beachtet-Werden im eigenen So-Sein und enthält so ein Element der 3 GM. Seite 37
Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie 7.2.1.4 Die 4. Grundmotivation Die 4. GM kommt einmal vor in der Sequenz „Beginn des Gesprächs“. Die Frage nach dem wert- und sinnerfüllten Leben steht dabei im Zentrum, vgl. Beispiel in Tabelle 13. Tabelle 13: Beispiel für die 4. GM (Auszug aus der Transkription von Video 1, Anhang 13.3) Zeit Wortlaut/ Handlungen 1:41 PT „Warum wäre ich denn falsch bei Ihnen?“ 1:44 Pat. „Ich brauche keine Physiotherapie mehr.“ 1:47 PT „Sicher?“ 1:48 Pat. „Ja.“ Pat. windet sich etwas im Bett. 1:51 PT „Was brauchen Sie denn?“ 2:06 Pat. überlegt schweigend: „Verstehen brauche ich.“ 2:08 PT nickt „Mm.“ – Pause 2:14 PT „Sie haben eine schwere Diagnose, habe ich gesehen.“ 2:17 Pat. zustimmend „Mm. - Mm.“ Die 4. GM wird in Video 1 in folgender Weise sichtbar: Sinnvolles wollen Der Patient fragt sich, was die Physiotherapie soll und äussert sich abwehrend (1:27, 1:44, vgl. Tabelle 12 und Tabelle 13). Neben dem Nicht-Mehr-Mögen klingt die Frage mit an: „Was hat die Physiotherapie noch für einen Sinn bei einem Patienten wie mir?“. Dies entspricht der Grundfrage der 4. GM „Ich bin da – wofür ist es gut?“ (s. Tabelle 6). Seite 38
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Seite 37: Romann Logotherapie/ Existenzanalys
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Romann Logotherapie/ Existenzanalys
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Seite 97 und 98:
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