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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

Halt<br />

Die Physiotherapeutin sorgt dafür, dass der Patient guten Halt hat, indem sie ihn weiter an<br />

den Bettrand rücken lässt und die Füsse stabil platziert (8:04).<br />

Schutz<br />

Der Patient wird dösend angetroffen (1:06), tief unter der Bettdecke, die Mütze in die Stirn<br />

gezogen, die Augen geschlossen. All diese Faktoren schirmen ihn ab von der Aussenwelt<br />

und bieten daher Schutz. (Ev. bedeuten sie auch Abgrenzung von seiner Umwelt, was zur<br />

3. GM gehören würde.) Die Physiotherapeutin sorgt ihrerseits für den Schutz des<br />

Patienten, indem sie dem Patienten die Decke für die ganze erste Gesprächssequenz belässt<br />

bis sie das Einverständnis zum Aufsitzen einholt (bis 7:06) und indem sie flächig greift,<br />

sorgfältig den Arm bewegt und nach Rückmeldung fragt (insbesondere 8:26, 8:45, 8:54).<br />

Klärung der Bedingungen<br />

Die Physiotherapeutin will schauen, wie es dem Patienten geht (1:22). Dies beinhaltet die<br />

Frage „Wie ist es jetzt?“ und bedeutet existenzanalytisch gesprochen eine Anfrage zu den<br />

Bedingungen des Da-Seins. Später geht es um eine Bestandesaufnahme bezüglich der<br />

Schultern (2:26), der Schmerzen (2:30, 3:24, 3:30), des Hilfsmittels (3:12), der Gehstrecke<br />

(3:48), der Wärme (8:20), des Schwindlig-Seins (8:34), der Beweglichkeit (8:26, 8:45). Es<br />

wird eine Bestandesaufnahme des Zustandes gemacht, um die Bedingungen zu eruieren,<br />

die das Da-Sein-Können ermöglichen oder beeinträchtigen. Da die Physiotherapeutin<br />

länger nicht darauf zu sprechen kommt, fragt der Patient von sich aus danach, weshalb sie<br />

überhaupt hier sei (5:08) und, ob die Therapie im Liegen oder Sitzen stattfinde (6:47),<br />

beides Versuche, die Bedingungen der Therapie klarzustellen.<br />

Können und Nicht-Können<br />

Wie bei Video 2 (Kapitel 7.2.2) nimmt das Können beträchtlichen Raum ein und wird<br />

meist direkt verbal als Können benannt. Der Patient bemerkt, er „könne“ sich aufsetzen<br />

(6:08), die Physiotherapeutin will es genau beobachten (6:44) und der Patient kann es<br />

tatsächlich, aber mit einiger Mühe, ebenso das spätere wieder Sich-Hinlegen (7:18, 11:03).<br />

Seine Einschränkungen des Könnens zeigen sich damit. Weiter geht es um die Frage, ob<br />

der Patient so lange aufrecht sitzen kann und die Therapie noch aushält und ob er<br />

überhaupt aufrecht sitzen könne (6:55, 8:15, 9:30, 9:41). Damit ist eine besondere Form<br />

des Könnens angefragt, nämlich das Aushalten- und das Sein-Können. Der Patient aktiviert<br />

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