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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />
Die EA/LT unterstützt verschiedene Haltungen und Methoden, die gegenwärtig in der<br />
Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerz eingesetzt werden und als „state of<br />
the art“ gelten, verfügt aber auch über weitergehende theoretische Konzepte, deren<br />
Anwendung in der Physiotherapie der Untersuchung bedarf.<br />
4.3.6 Salutogenese<br />
Weitere Parallelen finden sich zwischen der EA/LT und dem Konzept der Salutogenese<br />
von Aaron Antonovsky (1923-1994), der wie Frankl der Frage nachging, welche Faktoren<br />
den Menschen gesund erhalten bzw. gesund werden lassen (Hengeveld 2006, Lindström &<br />
Eriksson 2005a). Interessanterweise existiert bereits Literatur über die konkrete Integration<br />
salutogenetischer Konzepte in die Physiotherapie (Hengeveld 2006).<br />
Für die Entwicklung von Gesundheit ist gemäss salutogenetischem Konzept das<br />
sogenannte „Kohärenzgefühl“ von Bedeutung, welches sich bildet aus dem<br />
Gefühl der Verstehbarkeit („sense of comprehensibility“), d.h. dem Vertrauen, dass<br />
Ereignisse im Leben grundsätzlich strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind.<br />
Gefühl der Handhabbarkeit („sense of manageability“), d.h. der Überzeugung, dass<br />
Schwierigkeiten lösbar und Ressourcen gegeben sind, um den Anforderungen des<br />
Lebens zu begegnen.<br />
Gefühl der Sinnhaftigkeit („sense of meaningfulness“): d.h. der Fähigkeit,<br />
Herausforderungen des Lebens als sinnvoll und bedeutungsvoll zu erleben, sodass<br />
man sich für sie einsetzen und engagieren mag (Hengeveld 2006, Lindström &<br />
Eriksson 2005a).<br />
Eine Person mit hohem Kohärenzgefühl bewertet Stressoren als weniger bedrohlich, was<br />
auf die Gesundheit inklusive muskuloskelettaler Beschwerden einen entscheidenden und<br />
positiven Einfluss hat (Antonovsky 1987, Lundberg & Melin 1997).<br />
Eine deskriptiv-analytische Studie über 25 Jahre Forschung zur Salutogenese mit<br />
systematischem Ein-/ Ausschluss von Forschungsresultaten zeigt verschiedene signifikante<br />
Resultate bezüglich des Zusammenhangs zwischen Kohärenzgefühl und Gesundheit<br />
(Lindström & Eriksson 2005a, Eriksson & Lindström 2005b, Eriksson & Lindström 2006):<br />
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