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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

Gifford (2005) fasst diese neueren Erkenntnisse zu Physiotherapie und Umgang mit<br />

chronischem Schmerz dahingehend zusammen, dass psychosoziale Faktoren den Ausgang<br />

der Therapie weit stärker beeinflussen als biomedizinische/ biomechanische/ patho-<br />

anatomische Faktoren.<br />

Was für Schlüsse lassen sich bezüglich der EA/LT daraus ziehen?<br />

Es zeigen sich zahlreiche Übereinstimmungen zwischen EA/LT und obigen Erkenntnissen:<br />

Einstellungen und Haltungen sind wie bei den oben erwähnten Autoren für die<br />

EA/LT zentral und die Grundlage für Entscheidungen (Längle, Bauer et al 2005).<br />

Die logotherapeutische Intervention umfasst beraterische Elemente und verfügt über<br />

Methoden, die eine Verhaltens- und Einstellungsänderung unterstützen und<br />

Handlungs- sowie ressourcenorientiert sind (Längle 2006a).<br />

Das Vermitteln von Informationen, das Erklären sind wie bei der Schmerztherapie<br />

(s.o.) ein Teil logotherapeutischer Beratung, da sie Halt geben (1. Grundmotivation)<br />

und Distanz schaffen (Längle 2005b, Längle, Bauer et al 2005).<br />

Indem die EA/LT die schöpferischen Werte und die Erlebniswerte erfragt, anspricht<br />

und bei der Umsetzung unterstützt, wird die Eigentätigkeit des Patienten angeregt.<br />

Wiederum eine Parallele zur erwähnten Literatur.<br />

Explizit wird in der EA/LT der Patient als Mitgestalter angesprochen durch das<br />

Konzept der existenziellen Wende (Kapitel 4.2.4): Der Mensch ist nicht nur<br />

Fragender und Fordernder sondern durch die Situation selber angefragt und<br />

aufgefordert zu antworten (Längle, Bauer et al 2005).<br />

Unterschiede zu den zitierten Autoren zum Thema chronischem Schmerz zeigen sich<br />

folgende:<br />

Ein wichtiger Faktor, der von den obigen Autoren nur am Rande angesprochen wird,<br />

ist das Aushalten und das Annehmen, Fähigkeiten, die auf der 1. GM angesiedelt<br />

sind. Für die EA/LT sind diese beiden Aktivitäten grundlegend für weitere Schritte,<br />

inklusive der Einstellungsänderung.<br />

Es geht für die EA/LT nicht primär um das Beseitigen von hinderlichen<br />

Krankheitseinstellungen und Emotionen (Müller & Lühmann 2005) sondern darum,<br />

einen Umgang damit zu finden.<br />

Seite 24

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