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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

Was oben bei der Studie von Längle, Görtz et al (2000) erwähnt ist, gilt auch hier: Das<br />

Patientenkollektiv beansprucht ebenfalls Physiotherapie, wie die Methode<br />

physiotherapeutisch handhabbar gemacht werden kann, ist eine Frage.<br />

4.3.5 Therapie von chronischem Schmerz<br />

Eine interessante Spur zur Wirksamkeit und Anwendung der EA/LT in der Physiotherapie<br />

könnte über die neueren Erkenntnisse in der Behandlung von chronischem Schmerz<br />

führen. Dies, weil die EA/LT auf die Bereiche fokussiert, die nach neuerer Forschung für<br />

eine wirkungsvolle Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerz unabdingbar sind.<br />

Wesentlich gemäss Pfingsten (2005) ist das Angst-Vermeidungsverhalten (Fear-<br />

Avoidance) der Patienten mit chronischem Schmerz, welches massgeblich durch die<br />

Haltung des Patienten zu seiner Krankheit bestimmt ist. Diese Einstellung sei oft von<br />

fehlender Selbstwirksamkeit (der Fähigkeit, selber in Bezug auf seine Gesundheit etwas zu<br />

unternehmen), von der Angst vor Schmerzen und zunehmender Angst-Vermeidung<br />

bestimmt und führe zu weiter ansteigendem Beeinträchtigungserleben.<br />

In der Therapie von Patienten mit chronischem Schmerz wird ein Paradigmenwechsel<br />

gefordert hin zur Förderung der Eigenaktivität des Patienten, der als Partner betrachtet und<br />

multimodal sowie multidisziplinär behandelt werden soll (Schug & Grape 2009).<br />

Für den Patienten ist gemäss der Literatur weniger die Art der physiotherapeutischen<br />

Übungen wichtig, sondern, dass der Klient Vertrauen ins Bewegen gewinnt und<br />

selbstständig regelmässige Aktivität in sein Leben integriert (Mannion 2004, Butzlaff et al<br />

2003, European Guidelines 2004 am Beispiel von chronischem Rückenschmerz).<br />

Informationsvermittlung über das Krankheitsgeschehen, der Umgang mit der Krankheit,<br />

das Akzeptieren von Rezidiven (Müller & Lühmann 2005) und generell psychosomatische<br />

Aspekte (Blumenstiel et al 2005) seien für Entstehung und Therapie von chronischen<br />

Schmerzen entscheidend. Zu ähnlichen Resultaten kommen Forschungen zur Therapie der<br />

Fibromyalgie (Aeschlimann & Angst 2007, Beise 2005, Goldenberg et al 2004), wobei<br />

Goldenberg et al (2004) die Beratung als „patient education“ zu den mit grosser Evidenz<br />

wirksamen Therapien zählen.<br />

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