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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />
„Selbstdistanzierung“ signifikant besser ab, woraus die Autoren schliessen, dass diese<br />
Patientengruppe über personale Fähigkeiten verfügt, welche die Behandlungsmodalität<br />
Peritonealdialyse erleichtert.<br />
Bewertung: Methodisch scheint diese Studie sauber aufgebaut. Ein- und<br />
Ausschlusskriterien für die Patienten sind definiert, die Diagnosen, weitere Kovariablen,<br />
sowie Studienabbrüche festgehalten, Subgruppen und Vorgehen bei der Testung klar<br />
beschrieben und die statistische Auswertung (ANOVA, Mann-Whitney U) entspricht dem<br />
für klinische Studien üblichen Standard. Die Grenzen der Studie werden ebenso erwähnt,<br />
so z.B. die geringe Anzahl Patienten und der fehlende Vergleich mit anderen<br />
Testinstrumenten. Es scheint plausibel, dass Patienten, welche die Peritonealdialyse als<br />
Behandlung wählen, eine grössere Fähigkeit zur Selbstdistanzierung verfügen, da diese<br />
Behandlung mehr Selbständigkeit und verantwortete Entscheidungen verlangt.<br />
Interessant scheint diese Studie, weil sie ein Instrument der EA/LT ausserhalb des<br />
psychotherapeutischen Umfeld einsetzt und zwar in einem Bereich, mit dem auch die<br />
Physiotherapeuten in grösseren Zentrumsspitälern konfrontiert sind: Der Nephrologie und<br />
deren chronisch kranken Patienten. Im Gegensatz zu Mehnert (2006) geht es in dieser<br />
Studie weniger um den Umgang mit der Krankheit als solche, sondern um die<br />
Entscheidungsfindung innerhalb eines Therapieverlaufs.<br />
Dies ist ein Thema, das auch in der Physiotherapie angetroffen wird, z.B. bei der Frage, ob<br />
der Patient/ die Patientin genug Eigenverantwortung für eigenes Üben zu Hause<br />
übernimmt oder ob es mehr Struktur braucht, z.B. durch Mitmachen in einer Gruppe<br />
(Wassertherapie-, Nordic Walkinggruppe u.ä.) oder das Üben an Krafttrainingsgeräten<br />
unter Aufsicht. Inwiefern die Existenzskala in der Physiotherapie eingesetzt werden<br />
könnte, bleibt eine offene Frage.<br />
Längle, Görtz et al 2000<br />
Längle, Görtz et al (2000) untersuchten in ihrer empirischen Studie an über 337 Patienten<br />
(Kontrollgruppe 57) über sieben Jahre (1994-2000) die Anwendung der<br />
existenzanalytischen Vorgehensweise an alkohol- und medikamentenabhängigen Patienten<br />
im achtwöchigen, stationären Setting. Eine Signifikante Wirkung der EA zeigte sich unter<br />
anderem in den Kategorien der Befindlichkeit, Verantwortlichkeit und Selbsttranszendenz.<br />
Eine deutliche Wirkung war ebenso feststellbar bezüglich Selbstdistanzierung und Freiheit,<br />
Selbstwertgefühl, Autonomie. Die Kontrollgruppe (Verhaltenstherapie, systemische<br />
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