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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

Untenstehend folgen Beispiele von Kommentaren zur 4. GM zu den Themen Gesundheit<br />

als Geschenk bzw. Krankheit als Schicksal, zu dem man eine positive Einstellung findet,<br />

indem man darin einen Sinn findet (Jones & Luginbühl 2002, 37-39):<br />

„Man muss jeden Tag glücklich sein, wenn man gesund aufstehen kann und<br />

geniessen und dem Herrgott dankbar sein, dass man noch zwäg ist.“<br />

„Als Leiter einer Behindertenturngruppe kann ich den Jüngeren aus eigener<br />

Erfahrung sagen, dass diese Krankheit, welch im frühen Stadium sehr schmerzhaft<br />

ist, mit der Zeit weniger schlimm wird und man damit leben kann und ein bischen das<br />

weitergeben, was ich selber erlebt habe.“<br />

Thema Sinnfrage<br />

Tabelle 6: Themen und Fragen zur 4. GM (IGEAP 2008)<br />

Grundfrage Ich bin da – wofür ist es gut?<br />

Konkrete Fragen Worum soll es in dieser Situation gehen?<br />

4.2.9 Coping-Reaktionen<br />

Was erscheint Ihnen jetzt wichtig/ gut?<br />

Wofür wollen Sie das … machen?<br />

In der EA/LT werden gemäss Längle et al (2000a) und Längle (2005a) unter „Coping-<br />

Reaktionen“ reflexartige, automatisch ablaufende Schutz- und situative<br />

Bewältigungsreaktionen verstanden. Sie haben auf der psychischen Ebene eine<br />

Abwehrfunktion und erhalten bzw. schaffen die Voraussetzungen zum Existieren in einer<br />

Bedrohungssituation. Je nachdem, welche Grundmotivation betroffen ist und/ oder je nach<br />

Persönlichkeit, nehmen sie eine andere Form an (vgl. Tabelle 7). Es werden nach Längle<br />

(2000a und 2005a) vier Ausprägungen der Coping-Reaktion unterschieden:<br />

1. die Hauptreaktion/ Grundbewegung, welche einen Vermeidungsversuch darstellt<br />

2. die paradoxe Reaktion/ Aktivismus als Bewältigungsversuch<br />

3. das Aggressionsmuster, wenn der Situation nicht entkommen werden kann<br />

4. der Totstellreflex beim Überwältigungserleben.<br />

Ein Beispiel findet sich in der Videoanalyse beim Tumorpatienten (Kapitel 6.3.1): Die<br />

Physiotherapeutin fragt sehr genau nach, wie er denn gehe, denn der Patient hat seit<br />

einigen Tagen einen Rollator. Der Patient reagiert indigniert „Wie meinen Sie das? Ich<br />

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