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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />
Tabelle 2: Elemente der vier personal-existenziellen Grundmotivationen I<br />
(nach Längle et al 2000a und Längle, Bauer et al 2005)<br />
Grundmotiv Voraussetzungen Personale Aktivität<br />
1. GM Dasein können Raum, Schutz, Halt Aushalten, annehmen<br />
2. GM Leben mögen Beziehung, Zeit, Nähe Zuwenden<br />
3. GM Selbstsein dürfen Beachtung, Wertschätzung Anerkennen, abgrenzen<br />
4. GM Sinnvolles wollen Tätigkeitsfeld, Strukturzusam-<br />
menhang, Wert in der Zukunft<br />
Übereinstimmung mit<br />
sich/ der Welt prüfen,<br />
handeln<br />
Untenstehend folgt eine Charakterisierung der einzelnen Grundmotivationen in Anlehnung<br />
an Jones & Luginbühl (2002) mit Zitaten aus deren Untersuchung über das Älterwerden.<br />
Ergänzt werden diese mit Querverweisen zur Physiotherapie, welche von der Autorin<br />
aufgrund der Literatur abgeleitet wurden, da physiotherapeutische Literatur zum Thema<br />
fehlt (vgl. Kapitel 4.3.3). Es wird hierbei vorwiegend vom Körper und Körpererleben<br />
ausgegangen, da der Fokus in der Physiotherapie auf dem Körper und dessen<br />
Behandlung liegt. Zudem werden nach IGEAP (2008) Fragen aufgeführt, welche<br />
verdeutlichen, wie die Themen der jeweiligen Grundmotivation angefragt werden können.<br />
4.2.8.1 1. Grundmotivation<br />
Ein gesunder Körper ermöglicht das Sein, ist verlässlich und gibt Halt. Nach<br />
existenzanalytischer Sichtweise gilt der Körper als Lebensraum erster Ordnung und kann<br />
in dieser Hinsicht der 1. GM zugeordnet werden (Jones & Luginbühl 2002).<br />
In der Physiotherapie ist man oft konkret mit dem Haltverlust, der Erschütterung des sonst<br />
„normalen“ Halts konfrontiert, wenn z.B. nach Operationen des Hüftgelenks Stöcke,<br />
Geländer und andere Hilfsmittel nötig werden oder eine Treppe zum schwer<br />
überwindbaren Hindernis wird. Das Spektrum von Beeinträchtigungen kann dabei von<br />
einer problemlosen Operation des vorderen Kreuzbandes bis zu schwerwiegenden wie der<br />
Amputation eines Beines reichen. Ein anderes Thema, wo die 1. GM betroffen ist, sind<br />
verschiedene schwer oder nicht auszuhaltende Zustände z.B. bei starken oder chronischen<br />
Schmerzen, wo das Da-Sein-Können infrage gestellt ist.<br />
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