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Romann Logotherapie/ Existenzanalyse in der Physiotherapie<br />

resultiert die existentielle Erfülltheit als subjektives Empfinden (Längle & Orgler 1996,<br />

Längle et al 2000a, Längle, Bauer et al 2005, Orgler 2000).<br />

4.2.6 Phänomenologische Haltung<br />

Darunter wird eine unvoreingenommene Haltung der Offenheit verstanden, die das<br />

Gegenüber in seiner Eigenart belässt und die sich ihrer Grenzen bewusst ist 7 . Ziel ist dabei<br />

das „Ansichtigwerden des Patienten von ihm selbst her“ und das Verstehen der Person<br />

(Längle et al 2000a).<br />

4.2.7 Person<br />

Die „Person“ wird gemäss Längle et al (2000a) von Frankl definiert als „geistige<br />

Dimension“, „das Freie im Menschen“ und bildet den Gegensatz zu den psychischen und<br />

physischen kausal-determinierenden Faktoren. Die Person kann Stellung nehmen, auch zu<br />

sich selber und vollzieht damit die erwähnte Selbst-Distanzierung (Längle 2006).<br />

4.2.8 Die vier personal-existenziellen Grundmotivationen<br />

Die vier personal-existenziellen Grundmotivationen (GM) werden als zentrales Kriterium<br />

zur Analyse in dieser Arbeit beigezogen (Kapitel 6.4) und werden hier daher ausführlich<br />

behandelt.<br />

Die vier personal-existenziellen Grundmotivationen wurden von A. Längle in die EA<br />

eingeführt. Sie werden als grundlegende Motivationen des Menschseins verstanden und<br />

bezeichnen die Motivationen, welche die Person bei ihrem Streben nach erfüllter Existenz<br />

bewegen. Dabei bilden die 1.-3. GM die Basis für die 4. GM. Ist eine Person behindert<br />

oder blockiert in ihrem Bestreben, die Grundmotivationen zu verwirklichen, wird gemäss<br />

Längle et al (2000a) die Existenz als defizitär erlebt.<br />

Die EA hat zum Ziel, den Menschen zu befähigen, mit innerer Zustimmung zum eigenen<br />

Handeln und Dasein leben zu können, was als „existenzanalytisches Prinzip der<br />

Lebensaffirmation“ bezeichnet wird. Entsprechend den vier Grundmotivationen geht es um<br />

vier verschiedene Ebenen der Zustimmung, denen vier Grundfragen zugeordnet werden,<br />

vgl. Tabelle 1. Diese Grundfragen sind nicht nur in der Psychotherapie sondern auch für<br />

7 Eine Haltung der Offenheit ist auch in anderen Methoden wesentlich, z.B. bei Rogers vgl. Hoos-Leistner<br />

& Balk (2008).<br />

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