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Patient noch darüber informiert, dass nach Abschluss der Sitzung die Verarbeitung<br />

weitergehen kann, und das Auftauchen von entsprechenden neuen Assoziationen, Gedanken,<br />

Erinnerungen und Träumen tagebuchartig festgehalten werden sollte, um die<br />

(Selbst)Distanzierung zu fördern.<br />

8. Phase: Überprüfung (wobei der Patient die Zielerinnerung der letzten Sitzung<br />

visualisiert)<br />

Vor jeder neuen Sitzung wird zuerst der Therapieerfolg anhand der SUD-Skala überprüft<br />

(wobei der Patient die Zielerinnerung der letzten Sitzung visualisiert), ist der Wert wieder<br />

angestiegen, so muss am selben Ziel weitergearbeitet werden. Neue Ziele werden sonst aus<br />

der Prioritätenliste (vergl.1. Phase) ausgewählt oder ergeben sich aus der Analyse der in der<br />

Zwischenzeit aufgetauchten Assoziationen.<br />

4. EMDR-Erfahrungen in der Allgemeinpraxis<br />

Folgende begünstigende Voraussetzungen laden geradezu ein, die EMDR-Methode in der<br />

Allgemeinpraxis einzubeziehen (psychiatrisch-psychotherapeutische Vorbildung voraus-<br />

gesetzt):<br />

- Die erste Phase ist in der Regel schon mehr als erfüllt, denn viele Patienten kennt der<br />

ältere Praktiker seit vielen Jahren, manchmal über 2 Jahrzehnte, etliche vom Säuglings-<br />

alter an bis zum Erwachsenenalter. Die Anamnese ist oft miterlebt oder sogar mit erlitten<br />

worden. Es ist damit im Sinne der ersten Grundmotivation ein starkes und stabiles<br />

Vertrauensverhältnis aufgebaut worden, das die erforderliche Sicherheit vermittelt. Eine<br />

zusätzliche Sicherheit erlebt der Patient auch dadurch, dass somatische wie psychische<br />

Probleme zusammen behandelt werden. Das heisst, dass die Vorerfahrung erlebter Hilfe<br />

auf somatischer Ebene die Hoffnung auf Hilfe für psychisches Leiden nährt.<br />

- Es kommen kaum je massiv traumatisierte Menschen primär zum Praktiker (Opfer von<br />

Gewalt, Naturkatastrophen oder schweren Verkehrsunfällen usw), deren PTBS den eng<br />

gefassten ICD-10-Kriterien entspricht; vielmehr zeigt sich, dass in der Allgemeinpraxis<br />

recht viele Patienten an psychischen bzw auch psychosomatischen Störungen leiden, die<br />

sich zwanglos als Varianten eines in einem erweiterten Verständnis aufgefassten PTBS<br />

erklären lassen. Dessen Ursache ist in einer dysfunktionalen Verarbeitung von einem<br />

traumatisierenden Erlebnis (das. keineswegs einer "aussergewöhnlichen Lebens-<br />

bedrohung" im Sinne des ICD-10, 43.1 entsprechen muss) oder chronisch traumatisierend<br />

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