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3. EMDR<br />

Das Merkwürdige Paradox ist, dass ich mich verändern kann, wenn ich mich so<br />

akzeptiere, wie ich bin.<br />

3.1 Einleitung<br />

Carl Rogers<br />

Das Kürzel EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprozessing; dabei handelt<br />

es sich um eine von Francine Shapiro vor 20 Jahren entdeckte Psychotherapiemethode, bei<br />

der Augenbewegungen integriert sind (Eye Movement); Desensitization und Reprozessing<br />

bedeuten Immunisierung (Desensibilisierung) und Verarbeitung, womit der Prozess des<br />

Erkennens, Aushaltens und Annehmens von traumatischen Erlebnisinhalten gemeint ist. Diese<br />

Form der Verarbeitung wird vornehmlich zur Therapie von posttraumatischen Belastungs-<br />

störungen eingesetzt (PTBS). Die Kriterien für diese Erkrankung sind im ICD-10<br />

(<strong>International</strong>e Klassifikation psychischer Störungen, 2000, 43.1) sehr eng gefasst: "Diese<br />

entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine<br />

Situation aussergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmasses (kurz oder<br />

langanhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Hierzu gehören<br />

eine durch Naturereignisse oder von Menschen verursachte Katastrophe, eine Kampf-<br />

handlung, ein schwerer Unfall oder Zeuge des gewaltsamen Todes anderer oder selbst Opfer<br />

von Folterung, Terrorismus, Vergewaltigung oder anderen Verbrechen zu sein."<br />

Prädisponierende psychische Störungen können vorliegen und den Ausbruch eines PTBS<br />

begünstigen; und weiter zur Symptomatik: "Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben<br />

des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, flashbacks), oder in<br />

Träumen, vor dem Hintergrund eines andauernden Gefühls von Betäubtheit und emotionaler<br />

Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der<br />

Umgebung gegenüber, Anhedonie 2 , sowie von Vermeidung von Aktivitäten und Situationen,<br />

die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Üblicherweise findet sich Furcht vor<br />

und Vermeidung vor und Vermeidung von Stichworten, die den Leidenden an das<br />

ursprüngliche Trauma erinnern könnten. Selten kommt es zu dramatischen akuten<br />

Ausbrüchen von Angst Panik oder Aggression, ausgelöst durch ein plötzliches Erinnern und<br />

2 Nicht-Geniessen-Können<br />

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