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verlässliche Halt in der Beziehung), Verbindlichkeit, Unverbrüchlichkeit (da ist jemand,<br />

immer wieder, trotz allem) und Unnachgiebigkeit.<br />

3. Auf der Ebene des Ich selbst, (Person), womit sich die dritte Grundmotivation<br />

auseinander setzt, kommt der Halt aus dem Vertrauen auf sich selbst, Vertrauen auf seine<br />

Fähigkeiten, den eigenen Mut (Vertrauen in die Lebenskraft), und den Körper, aber auch<br />

aus der Beziehung zu sich im Sich-verlassen-Können sowohl auf die eigene Lebenskraft,<br />

Vitalität wie auch auf Erfahrung und Vorerfahrung in ähnlichen Situationen, und letztlich<br />

daraus, dass man zu sich und seinem Gewissen stehen darf.<br />

4. Der Halt ist der stärkste, der in der Ebene der geistigen Inhalte in der Welt, auf die sich<br />

die geistige Haltung bezieht, begründet ist; es geht somit hier auch um die vierte<br />

Grundmotivation, wo den Fragen der Sinnzusammenhänge nachgegangen wird. Der Weg<br />

führt in die Haltung des Glaubens, in höhere uns umschliessende Wahrheiten, die nicht<br />

mehr mit unseren Kategorien zu fassen sind, jedoch unsere Vertrauenskräfte<br />

herausfordern.<br />

Zusammengefasst „stammt der Halt aus der Erfahrung, dass da etwas ist,worauf man sich<br />

verlassen kann: sowohl in einem selbst als auch in der Welt.“ (Längle, 2004, 43) Und „das<br />

Erleben von Halt fordert zur persönlichen Antwort auf den Halt heraus: zum Vertrauen.“<br />

(Längle, 2004, 45). Grundlegend für das Finden des Haltes ist, wie bereits auf Seite 7<br />

festgehalten, das Wahrnehmen dessen, was ist, es sein lassen, feststellen, das Gegebene,<br />

Faktische (das Tatsächliche, Wirkliche) annehmen; gemeinsam mit dem Erkennen, d. h.<br />

Erfassen der Gesetze, Regeln, Regelmässigkeiten und Gemeinsamkeiten ergibt sich die<br />

psychologische Grundfunktion der 1. Grundmotivation.<br />

Halt haben zeigt sich in der Ruhe und Gelassenheit, weil man sich getragen und gehalten<br />

fühlt. Hat man überdies den Raum (Platz, Geborgenheit, Heimat), der Schutz gewährt, so<br />

„führt dies zum Erleben des SEINSGRUNDES (tiefstes, anhaltendes Gefühl von einem<br />

grösseren Grund, worin sich der Mensch letztlich gehalten fühlt). Die Erfahrung des<br />

Seinsgrundes führt zum Ur-und Grundvertrauen (sich im tiefen Vertrauen auf den letzten<br />

Halt einlassen).“ (Längle, 2004, 60).<br />

Defizite auf der Ebene der 1. Grundmotivation sind ein Risikofaktor für psychopathologische<br />

Entwicklungen hin zu Angststörungen, Phobien, Panik, Zwangskrankheiten und<br />

Schizophrenie (bei letzterer betrifft der Risikofaktor die psychogene Komponente der<br />

Erkrankung).<br />

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