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Mehr Lebensqualität durch weniger Schmerzen Zarte ... - Asklepios

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Nr. 41 Oktober 2009<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>Lebensqualität</strong> <strong>durch</strong> <strong>weniger</strong> <strong>Schmerzen</strong><br />

Ausweg aus der Schmerzspirale <strong>durch</strong> moderne Schmerztherapien<br />

Hilfe für Übergewichtige<br />

Maßgeschneiderte Therapien am Westklinikum Hamburg<br />

<strong>Zarte</strong> Seelen mit starken Emotionen<br />

Jugendliche zwischen Kindheit und Erwachsensein<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 1


Editorial<br />

Medizin muss<br />

verständlich sein!<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Den Medizinischen Ergebnisqualitätsbericht<br />

2009 können Sie hier downloaden:<br />

www.asklepios.com/medizin/Qualitaet/<br />

Ergebnisqualitaet.asp<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

Dr. Bernard gr. Broermann<br />

bereits zum vierten Mal wird in im Jahr<br />

2009 der Medizinische Ergebnisqualitätsbericht<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken veröffentlicht.<br />

Als großes Krankenhausunternehmen<br />

setzen wir auf diese Weise wiederholt<br />

ein klares Zeichen für Qualität und<br />

Transparenz. Zahlen allein ermöglichen<br />

nur bedingt eine Einschätzung der tatsächlichen<br />

Qualität der Behandlung.<br />

Darum schaffen wir mit dem Medizinischen<br />

Ergebnisqualitätsbericht eine nachvollziehbare<br />

Verbindung zwischen der<br />

Darstellung der Krankheiten, den Möglichkeiten<br />

ihrer Behandlung und dem<br />

Behandlungserfolg. Nicht nur die guten<br />

Ergebnisse eines Jahres stehen dabei im<br />

Mittelpunkt, sondern auch die Entwicklung<br />

in den letzten Jahren: Unser Auftrag<br />

ist es, kranke Menschen auf fachlich<br />

höchstem Niveau zu versorgen – daran<br />

arbeiten wir kontinuierlich.<br />

Das beste Krankenhaus kann jedoch nur<br />

wählen, wer über umfassende Informationen<br />

verfügt und diese auch versteht.<br />

Deshalb stellen wir in diesem Bericht auch<br />

die medizinischen Behandlungserfolge in<br />

einer für den Patienten verständlichen<br />

Form dar. Fachbegriffe, Krankheitsbilder<br />

und Therapieansätze werden erklärt, um<br />

auch dem medizinischen Laien die Einordnung<br />

der Ergebnisse zu ermöglichen<br />

und die Beurteilung der Therapie zu er-<br />

leichtern. Denn Medizin kann und muss<br />

verständlich sein!<br />

Zahlreiche Kliniken und Klinikverbände<br />

informieren inzwischen über den Erfolg<br />

der von ihnen <strong>durch</strong>geführten Behandlungen.<br />

Dies entspricht dem Wunsch der<br />

Patienten nach Auskunft und Entscheidungshilfe.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken gehen<br />

jedoch noch einen Schritt weiter und<br />

setzen ganz bewusst auf das bundesweit<br />

etablierte Verfahren der externen Qualitätssicherung<br />

der Bundesgeschäftsstelle<br />

Qualitätssicherung (BQS). Aus einem einfachen<br />

Grund: Es ist derzeit das beste und<br />

objektivste Verfahren, das Aussagen zur<br />

Behandlungsqualität in deutschen Krankenhäusern<br />

macht.<br />

Wir können zu Recht stolz darauf sein,<br />

dass dieser vierte Bericht mit dem Siegel<br />

„Geprüfte und zertifizierte Ergebnisse“<br />

der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />

gGmbH versehen wurde.<br />

Ihr<br />

Bernard gr. Broermann<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 3


Titelthema S. 6<br />

S. 20<br />

S. 44<br />

S. 62<br />

Titelthema<br />

▼Inhalt<br />

6 <strong>Zarte</strong> Seelen mit starken Emotionen –<br />

Jugendliche zwischen Kindheit und Erwachsensein<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

10 Medizinticker<br />

12 Bundesweites Endoprothesen-Register:<br />

Pilotprojekt der Orthopädischen Klinik Lindenlohe<br />

14 <strong>Mehr</strong> <strong>Lebensqualität</strong> <strong>durch</strong> <strong>weniger</strong> <strong>Schmerzen</strong> und<br />

Einschränkungen<br />

16 Neurologische Beschwerden werden zur Volkskrankheit<br />

18 Früherkennung von Morbus Parkinson<br />

20 Hilfe für Übergewichtige<br />

22 Signale rechtzeitig erkennen: Wenn sich ein<br />

Schlaganfall ankündigt<br />

23 Richtigstellung: Operative Therapie<br />

24 Kupfer gegen Keime<br />

Gesundheit & Wirtschaft<br />

26 Kurz und Knapp<br />

28 Das Gesundheitswesen bleibt ein großer<br />

Wachstumsmarkt<br />

30 Rauschtrinken – ein problematischer Trend<br />

31 Auszubildende fördern Gesundheit<br />

32 Gib Gas – Bewegung macht Spaß!<br />

33 Weiterbildung für Datenschützer<br />

34 Biker-Blut für einen guten Zweck<br />

35 Eine zweite Chance<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Summer Academy<br />

37 Medizinwissen für Grundschulkinder<br />

38 Personalia<br />

40 Erfolgreiche Rezertifizierung als Nachweis für gute Arbeit<br />

41 Bad Wildungen: Qualitätssiegel mit hohem Stellenwert<br />

42 Engagierte Gymnasiastinnen gegen Alkoholsucht<br />

43 Bessere Überlebenschancen bei Herzstillstand<br />

44 Sieg für Uchtspringer Torjäger: Fußballfest 2010 in der<br />

Altmark<br />

46 Everything goes: ambulant und stationär gehen Hand in<br />

Hand<br />

47 Neue Betten in der Klinik Am Kurpark Bad Schwartau<br />

48 Medizin für alle – die Erfolgsgeschichte der „Hanseatischen<br />

Nachtvorlesungen“<br />

50 Frauen in Führungspositionen – Klinik Lindenlohe mit<br />

weiblichem Doppel<br />

Patientenforum<br />

52 Null Bock auf Schule<br />

53 Impressum<br />

54 Laser-Akupunktur: Sanfte Therapie gegen<br />

Kinderschmerz<br />

56 „Menschen machen Fehler“<br />

58 Wenn es am Kopf juckt und schuppt<br />

60 Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

62 Gut zu wissen<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Quiz<br />

65 Buchtipps<br />

66 Klinikübersicht<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

bei allen Sorgen um die Folgen der Wirtschaftskrise gilt<br />

weiterhin, dass das Gesundheitswesen als größte Branche<br />

der deutschen Volkswirtschaft langfristig über ein viel versprechendes<br />

Wachstumspotenzial verfügt. Medizinischer<br />

Fortschritt und demografische Entwicklung, aber auch der<br />

„Zweite Gesundheitsmarkt“ sorgen dafür, die enge Verbindung<br />

von Dienstleistung und Hightech unterstreicht zudem<br />

die Möglichkeiten für den Standort Deutschland im internationalen<br />

Maßstab.<br />

Neurologische Beschwerden entwickeln sich verstärkt zu<br />

Volkskrankheiten. Besonders in ländliche Regionen mit<br />

einem überproportionalen Wachstum der älteren Bevölkerung<br />

wird es in absehbarer Zeit einen zunehmenden Behandlungsbedarf<br />

geben. Die Klinik in Pasewalk hat bereits<br />

jetzt mit einem in der Region einzigartigen Modellvorhaben<br />

reagiert: den Aufbau eines Neurologisch/Vaskulären Zentrums.<br />

Damit können alle komplexen Krankheitsbilder mit<br />

neurologischem Schwerpunkt fachübergreifend in der Klinik<br />

behandelt werden.<br />

Wie lässt sich das gute Ausbildungsniveau der vielen jungen<br />

Medizinerinnen und Mediziner bei <strong>Asklepios</strong> noch verbessern?<br />

Wie kann Fort- und Weiterbildung dazu beitragen, die<br />

Motivation zu erhöhen? Und wie verstärkt man den Austausch<br />

der Ärzte untereinander? Die erste <strong>Asklepios</strong> Summer<br />

Academy, die im August in Hamburg stattfand, lieferte<br />

Antworten auf diese Fragen. Die Begeisterung und das Interesse<br />

der Teilnehmer lassen auf bemerkenswertes persönliches<br />

Engagement schließen. Mein Dank geht an die Initiatoren<br />

und Organisatoren für ihr großes persönliches Engagement.<br />

Ihr<br />

Dr. Tobias Kaltenbach<br />

Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung


Titelthema<br />

<strong>Zarte</strong> Seelen mit starken Emotionen –<br />

Jugendliche zwischen Kindheit und<br />

Erwachsensein<br />

Die Pubertät ihrer Kinder erleben die meisten Eltern als dramatischen Einschnitt ins Familienleben. Doch auch für die<br />

Jugendlichen handelt es sich um eine Zeit der Berg- und Talfahrten. Die biologischen Umbauarbeiten werfen sie aus<br />

dem Gleichgewicht. Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit und Trotz strapazieren den häuslichen Frieden. Die<br />

pubertäre Sturm- und Drangzeit wird zur Herausforderung für alle Beteiligten. Probleme der Adoleszenz, des mit der<br />

Pubertät beginnenden Übergangs vom Kind zum Erwachsenen, werden oft unterschätzt. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit<br />

PD Dr. Streeck-Fischer, Chefärztin der Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters in Tiefenbrunn,<br />

über diese besondere Zeit im Leben jedes Menschen.<br />

Was bedeutet Adoleszenz und welchen Zeitraum umfasst sie?<br />

Als Adoleszenz wird die Zeit der psychischen und sozialen<br />

Reifung vom Kind zum Erwachsenen bezeichnet, während die<br />

Pubertät die biologische Reifung umfasst. Die Pubertät beginnt<br />

mit den ersten körperlichen Veränderungen. Mädchen bekommen<br />

ihre erste Regelblutung, Jungen den ersten Samenerguss.<br />

Studien zeigen, dass sich die Geschlechtsreife pro Jahrgang um<br />

zwei Monate nach vorne verschiebt. Begann im 19. Jahrhundert<br />

die Pubertät bei den meisten Mädchen mit ca. 17 Jahren, haben<br />

heute bereits 11-Jährige ihre erste Menstruation. Allerdings war<br />

die Adoleszenz dann meist nach 4 Jahren abgeschlossen, während<br />

sie heute 8–15 Jahren dauern kann.<br />

Gibt es Wirren Heranwachsender, die sich in allen Kulturen ähneln?<br />

Die Phase der Adoleszenz wird stark von gesellschaftlichen<br />

Trends und Riten geprägt.<br />

Wir können dabei in sog. kalte und sog. heiße Kulturen unterscheiden.<br />

In den sog. kalten Kulturen finden noch immer Initiationsriten<br />

wie beispielsweise die Beschneidung bei Aborigine-<br />

Jungen oder das Zufeilen der Vorderzähne von Jugendlichen<br />

in Bali statt. Die Heranwachsenden werden nach einer 3-monatigen<br />

Übergangszeit in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.<br />

Die Kindheit ist damit vorbei.<br />

Auch in unserer Gesellschaft, einer sogenannten heißen Kultur,<br />

gab es früher typische Traditionen für den Eintritt ins Erwachsenenalter,<br />

die heute kaum noch Bedeutung haben. Die Werte<br />

und Moralvorstellungen sind einem starken Wandel unterzo-<br />

gen, sodass sie in der Enkelgeneration in weiten Teilen von denen<br />

der Großelterngeneration abweichen. Während noch vor 20<br />

Jahren die Konfirmation den Startschuss ins Erwachsenenleben<br />

signalisierte, Verlobungen und Eheschließungen in jungen Jahren<br />

logische Schritte waren, legen sich heute die jungen Menschen<br />

nicht gerne fest. Sie schieben Entscheidungen bei der Berufs-<br />

und Partnerwahl vor sich her, genießen Freiheiten, lassen<br />

gerne alles offen und lehnen Verantwortung ab.<br />

Was geschieht im Gehirn Heranwachsender?<br />

Das Gehirn ist enormen Umbauprozessen ausgesetzt. Die<br />

Veränderungen werden vor allem im Detektorsystem, verantwortlich<br />

für Informationsaufnahme und -verarbeitung, im affektiven<br />

System, das für soziale Prozesse, sexuelles Verhalten,<br />

soziale Bindungen und das Gedächtnis bedeutsam ist, und im<br />

kognitiven System, welches für die Regulation der Prozesse<br />

steht, deutlich. Die adoleszenzspezifischen Probleme haben unter<br />

anderem damit zu tun, dass sich das kognitive System im<br />

Jugendalter am langsamsten entwickelt. Der unreife, ventrale<br />

präfrontale Kortex kann die Affekte der Jugendlichen nicht<br />

ausreichend kontrollieren. Bildlich gesprochen, übersehen Heranwachsende<br />

Haltesignale und landen auf Nebengleisen. Sie<br />

sitzen auf einem Pulverfass, weil sie mit ihren Affekten nicht<br />

angemessen umgehen können. Die Jugendlichen neigen dazu,<br />

den schnellen Erfolg zu suchen, statt sich langfristige Ziele vor<br />

Augen zu halten.<br />

Die Hirnreifung ist erst im frühen Erwachsenenalter von 22–23<br />

Jahren abgeschlossen. Meist gelingt es den Jugendlichen erst<br />

6 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 7


Titelthema<br />

dann, ihr Verhalten angemessen zu kontrollieren, Situationen<br />

frühzeitig zu berechnen, Pläne zu schmieden oder auch Vorstellungen<br />

und Wünsche zurückzuhalten.<br />

Wie unterschiedlich entwickeln sich Jungen und Mädchen in<br />

dieser Zeit?<br />

Mädchen und Jungen entwickeln sich bereits im Kindesalter<br />

unterschiedlich. Das bleibt auch während der Pubertät so. Physische<br />

und psychische Veränderungen treten bei Mädchen 1 ½<br />

bis 2 Jahre früher ein als bei Jungen. Dementsprechend geprägt<br />

sind auch die Konflikte in dieser Zeit. Während sich Mädchen<br />

mit sich und ihrem Körper beschäftigen und damit den selbstreflektierenden<br />

Modus einschalten, drängt es die jungen Männer<br />

nach außen. Sie sind handlungsorientiert und suchen die soziale<br />

Auseinandersetzung, hin und wieder auch mit den Fäusten.<br />

Welche Probleme treten am häufigsten auf?<br />

Im Jugendalter kommt es zu einem enormen Zuwachs an geistigen<br />

und körperlichen Fähigkeiten. Gleichzeitig ist dieses Alter<br />

mit zunehmendem Risikoverhalten, Leichtsinn und der Suche<br />

nach dem Kick verbunden. Weil die kognitiven Fähigkeiten<br />

langsam wachsen, ist der Jugendliche in seinem Verhalten eher<br />

unberechenbar und emotional. Die Selbstregulation und Verhaltenskontrolle<br />

funktionieren einfach noch nicht. Bei den meisten<br />

Teenagern führt die Pubertät zu einer Selbstentfremdung – ihr<br />

veränderter Körper und die neue Beziehung zu sich selbst machen<br />

ihnen zu schaffen. Sie beginnen, sich mit den Blicken der<br />

anderen zu sehen.<br />

Viele gesundheitliche Probleme hängen unmittelbar mit einem<br />

erhöhten Gefährdungsverhalten und mangelnder Gefühlskontrolle<br />

der Jugendlichen zusammen.<br />

Die Intensität der Affekte nimmt zu. Jugendliche lieben Intensität,<br />

Aufregung und Erregung. Sie suchen nach Ereignissen und<br />

Substanzen, die ihre Sinne förmlich bombardieren. Der Spagat<br />

zwischen biologischer und mangelhafter emotionaler Reife<br />

kann im sozialen Umfeld gefährlich werden. Wussten Sie, dass<br />

die Erkrankungen und die Sterblichkeit von 9–18-Jährigen um<br />

300 Prozent steigen? Wussten Sie, dass Unfälle, Selbstmorde,<br />

Tötungen, Depressionen, Alkohol, Drogen, gewaltsame Übergriffe,<br />

unerwünschte Schwangerschaften, HIV-Infektionen und<br />

Ess-Störungen in dieser Phase massiv zunehmen? Die Jugend<br />

ist eine verletzbare Zeit.<br />

Wie können Eltern und Erzieher in dieser Phase unterstützen?<br />

Die Jugendzeit stellt für Eltern und Erzieher eine schwierige<br />

und anspruchsvolle Herausforderung dar. Einerseits wollen die<br />

Jugendlichen selbständig sein und sich vom Elternhaus lösen,<br />

andererseits benötigen sie die Unterstützung von Elternhaus<br />

und Schule. Häufig werden Jugendliche in einer schwierigen<br />

Zeit sich selbst überlassen. In dieser Phase ist es von besonderer<br />

Bedeutung, miteinander ins Gespräch zu kommen, Vorschläge<br />

zu machen, aber den Heranwachsenden selbst die Entscheidung<br />

treffen zu lassen. Familiäre Rituale sollten ebenfalls so weit wie<br />

möglich weiter gepflegt werden.<br />

Wann sollte eine psychiatrische Behandlung erfolgen?<br />

Die Adoleszenz ist eine in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

bisher vernachlässigte Episode. Viele Anzeichen, die für eine<br />

Störung sprechen, werden gar nicht erkannt oder unterschätzt.<br />

50 % der psychiatrischen Erkrankungen des Erwachsenenalters<br />

beginnen in der Adoleszenz. Grund genug, sich dieser Lebensphase<br />

vermehrt zuzuwenden und eher früher als später nach<br />

Rat zu suchen.<br />

Zieht sich der Jugendliche zurück, vermeidet Kontakt zu Gleichaltrigen,<br />

treten massive Probleme in der Schule auf, finden sich<br />

Hinweise für Drogen-, Alkoholabusus, selbstverletzende Neigungen<br />

oder Kontakt zu problematischen Jugendgruppen, sollte<br />

das Gespräch mit dem Kinder- und Jugendpsychiater und<br />

Psychotherapeuten gesucht werden.<br />

Das Gespräch führten Mandy Wolf und Bianca Dietrich<br />

8 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 9<br />

Kontakt<br />

PD Dr. Annette Streeck-Fischer<br />

Chefärztin, Abteilung Psychiatrie und<br />

Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters,<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn,<br />

37124 Rosdorf<br />

Tel: (0551) 500 52 01<br />

Literaturempfehlungen<br />

Jörg M. Fegert, Annette Streeck-Fischer,<br />

Harald J. Freyberger: Adoleszenzpsychiatrie:<br />

Psychiatrie und Psychotherapie der<br />

Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters,<br />

Schattauer Verlag, 119,00 €<br />

Annette Streeck-Fischer: Trauma und<br />

Entwicklung: Frühe Traumatisierungen<br />

und ihre Folgen in der Adoleszenz,<br />

Schattauer Verlag, 49,95 €<br />

PD Dr. Annette Streeck-Fischer


Medizin & Wissenschaft<br />

+<br />

+++ Schmerztherapie in Klinik Lindenlohe<br />

Medizinticker<br />

„<strong>Schmerzen</strong> nach der Operation müssen<br />

Adresse<br />

nicht sein“, betont Dr. Franz Jürgen <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Unter-<br />

Innere Medizin<br />

Suurheid 20<br />

22559 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 81 91-20 00<br />

burger, Chefarzt und Leiter der Fax: Abteilung (0 40) 81 91-20 01 für<br />

Veranstaltungsort<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />

Anästhesiologie und Schmerztherapie Cafeteria in der<br />

Suurheid 20<br />

22559 Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädischen Klinik Lindenlohe.<br />

In der aktuellen Auswertung des bundesweiten<br />

Rankings von über 100 Kliniken – die<br />

wissenschaftliche Koordination obliegt dem<br />

Dr. Franz Jürgen Unter-<br />

Universitätsklinikum Jena – landete die Oberburgerpfälzer<br />

Fachklinik auf Platz 4. Ziel von QUIPS<br />

(Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) ist<br />

es, die Akutschmerztherapie in operativen Zentren und Krankenhäusern<br />

zu verbessern und letztlich die Liegezeiten zu verkürzen. Die<br />

gute Bewertung des <strong>Asklepios</strong>-Hauses gibt der Abteilungsleiter an<br />

den Projektbetreuer, Oberarzt Dr. Martin Wallinger, und sein Team<br />

weiter: „Optimale Betreuung der Patientinnen und Patienten ist ein<br />

Stück weit auch eine Funktion des Einfühlungsvermögens und der<br />

psychologischen Kompetenz.“<br />

Kontakt<br />

Chefarzt Dr. Franz Jürgen Unterburger<br />

Tel: (09431) 888-652<br />

E-Mail: j.unterburger@asklepios.com<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.quips-projekt.de<br />

+++ Spitzenversorgung für Entzündungskrankheiten<br />

am Westklinikum Hamburg<br />

Mit einer Hochschulambulanz für Spezielle Gastroenterologie am<br />

Westklinikum in Hamburg-Rissen eröffnete die Kieler Universität<br />

im Juni eine neue Anlaufstelle für Patienten mit chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen. Die von Prof. Dr. Andreas Raedler,<br />

Chefarzt der Gastroenterologie im <strong>Asklepios</strong> Westklinikum, geleitete<br />

Abteilung genießt einen hervorragenden Ruf weit über die Grenzen<br />

der Hansestadt hinaus. Die neue universitäre Hochschulambulanz<br />

Zertifi zierung<br />

Gemeinsam für Gesundheit www.asklepios.com<br />

Einladung<br />

Einweihung der Hochschulambulanz<br />

der Klinik für Innere Medizin I des UK S-H<br />

– Spezielle Gastroenterologie –<br />

am <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />

Montag, 08.06.2009, 18:30-20:00 Uhr<br />

Westklinikum Hamburg<br />

ist Bestandteil des Exzellenzzentrums Entzündungsmedizin<br />

des Universitätsklinikums<br />

Schleswig-Holstein. Aufgabe der neuen Einrichtung<br />

ist die Durchführung von Klinischen<br />

Studien und Forschungsprojekten im Rahmen<br />

von Lehre und Forschung sowie die Untersuchung,<br />

Diagnose und Behandlungsempfehlung<br />

bei gastroenterologischen entzündlichen Erkrankungen.<br />

Die Betreuung und Versorgung der<br />

Patienten erfolgt in Ergänzung zur Behandlung<br />

<strong>durch</strong> den zuweisenden niedergelassenen Arzt.<br />

+++ Klinik St. Georg: Gentherapie für neue<br />

Gefäße<br />

In den Beinen eines Patienten, der an einer Arteriellen Verschlusskrankheit<br />

leidet, sollen <strong>durch</strong> Gentherapie neue Gefäße wachsen.<br />

Denn bei diesem Krankheitsbild ist die Blutversorgung des Beines<br />

so stark beeinträchtigt, dass eine Amputation oft unvermeidbar ist.<br />

Durch die neuartige Therapie, die Prof. Dr. Sigrid Nikol, Leitende<br />

Ärztin der Klinischen und Interventionellen Angiologie in der Klinik<br />

St. Georg, <strong>durch</strong>führte, wird ein gentechnisch hergestellter Wachstumsfaktor<br />

ins Muskelgewebe gespritzt, wo er die Bildung von Kollateralgefäßen<br />

anregt. Die Abteilung für Klinische und Interventionelle<br />

Angiologie der Klinik St. Georg nimmt damit an der weltweiten TA-<br />

MARIS-Studie teil. In einer vorhergehenden Studie zur Wirksamkeit<br />

des Präparates reduzierte die Gentherapie das Amputationsrisiko<br />

und auch die Sterblichkeit der Patienten bereits deutlich.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Sigrid Nikol<br />

Klinische und Interventionelle Angiologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Tel. (040) 18 18-85 24 01<br />

E-Mail s.nikol@asklepios.com<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.tamaris-study.org<br />

+++ Ausgezeichnete Teamleistung in der<br />

Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen<br />

Die Säulen des Erfolges (v.l.n.r.): Dr. med. Florian Oczipka, Assistenzarzt, Dipl.-<br />

Sportwissenschaftlerin Silvia Dullien, Dr. med. Jan Matussek, Oberarzt und Leiter<br />

der Kinderorthopädie, und Walter Stemper, Orthopädietechniker sowie Korsettbau-<br />

Meister der Weidener Firma Urban und Kemmler mit Niederlassung in Bad Abbach<br />

<strong>Mehr</strong> als zwei Jahre arbeitete das Team um Dr. Jan Matussek, Oberarzt<br />

und Leiter der Kinderorthopädie der Orthopädischen Klinik für<br />

die Uni Regensburg im <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach, an einem<br />

speziellen, handgefertigten Korsett zur Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen.<br />

Nun wurde das vierköpfige Forschungsteam<br />

mit dem „MOT-Forschungspreis” der Fachzeitschrift „Medizinischorthopädische<br />

Technik” ausgezeichnet. Redaktionsleitung, Beirat<br />

und Gutachterausschuss des Fachmagazins hatten die interdisziplinäre<br />

Durchführung des Projektes und die wissenschaftliche, vorausschauende<br />

Kontrolle über zwei Jahre bewertet. Der erste Preis an<br />

das Bad Abbacher Team wurde für das Thema „Die systematische<br />

dreidimensionale Spiegelung der Rumpfachsensymmetrie im modernen<br />

handgefertigten Derotationskorsett (Typ Chêneau)“ vergeben. Im<br />

Speziellen geht es um die individuelle Versorgung von Fehlformen<br />

der Wirbelsäule im Brustbereich. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen Arzt, Techniker und Sportwissenschaftler können<br />

sehr gute Ergebnisse bei der Versorgung entsprechender Fehlstellungen<br />

erzielt werden.<br />

Weiter Informationen unter:<br />

www.vso-ev.de<br />

www.ortho-online.de/news<br />

www.orthopoint.com/cheneau_korsett.html<br />

+++ Kompetenzzentrum für Therapie von<br />

Gelenkknorpelschäden in Bad Abbach<br />

Oft sind es Unfälle oder Verletzungen, die den Verlust des Gelenkknorpels<br />

nach sich ziehen. „Ohne eine entsprechende Versorgung ist<br />

eine Arthrose unausweichlich“, beschreibt Prof. Dr. med. Dr. h. c.<br />

Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik für die Universität<br />

Regensburg, die Notwendigkeit der adäquaten Versorgung von<br />

Knorpelschäden mit körpereigenen Zellimplantaten. Das Klinikum<br />

Bad Abbach wurde als erstes Kompetenzzentrum für Matrix-gekoppelte<br />

Knorpelzellimplantate (MACI) ausgezeichnet. Bei diesem Verfahren<br />

werden Knorpelzellen entnommen, in einem Speziallabor vermehrt<br />

und letztlich operativ wieder eingesetzt. „Die Patienten können<br />

einen Tag nach der minimal-invasiven Operation aufstehen“, so<br />

die Erfahrung von Prof. Grifka für ein Knorpeltransplantat im Knie.<br />

Nach sechs Wochen ist bei entsprechender Krankengymnastik die<br />

Gehfähigkeit wiederhergestellt. <strong>Mehr</strong> als 150 erfolgreiche Eingriffe<br />

mit dieser Technik waren die Grundlage für die Auszeichnung der<br />

Orthopädischen Uniklinik <strong>durch</strong> das Biotechnologie-Unternehmen<br />

„genzyme”.<br />

„Unser oberstes Ziel ist der Erhalt des Gelenkes“, unterstreichen<br />

Prof. Grifka und Oberarzt Dr. Anders ihr Engagement für die Knorpelzell-Transplantation.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Grifka<br />

(Direktionsassistentin: Carola Härtel)<br />

Tel. (09405) 18-2401<br />

E-Mail: c.haertel@asklepios.com<br />

Weitere Informationen:<br />

www.genzyme.com<br />

Prof. Dr. Klaus Hörauf, Medizinischer Direktor der Firma „genzyme“ (2. v. l.)<br />

überreicht an Oberarzt Dr. Sven Anders (3. v. l.) und Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka<br />

(2. v. r.) eine hochwertige Metallplatte, die künftig das Kompetenzzentrum für<br />

Gelenkknorpelschäden markieren wird. Jürgen Balthasar (links) und Dr. Kai-Uwe<br />

Belge (rechts) von „genzyme“ begleiteten die Auszeichnung für die Klinik.<br />

10 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 11


Medizin & Wissenschaft<br />

Bundesweites Endoprothesen-Register:<br />

Pilotprojekt der Orthopädischen Klinik<br />

Lindenlohe<br />

„Der Patient soll wissen, dass wir medizinisch<br />

auf höchstem Niveau fahren“,<br />

unterstrich Konzern-Geschäftsführer Dr.<br />

h. c. Peter Coy den Anspruch von <strong>Asklepios</strong><br />

bei der Vorstellung des ersten bundesweiten<br />

Endoprothesen-Registers. Der<br />

Hintergrund: In der Orthopädischen Klinik<br />

Lindenlohe wurde der Startschuss für<br />

dieses Pilotprojekt gegeben. Bei endoprothetischen<br />

Eingriffen an Schulter, Hüfte<br />

oder Knie sollen nun alle relevanten Operationsdaten<br />

erfasst und anonym in ein<br />

zentrales Register eingespeist werden.<br />

Durch die Auswertung all dieser Daten<br />

lassen sich dann die Operationstechniken<br />

sowie die Materialien des Gelenkersatzes<br />

optimieren. Die Patienten selbst erhalten<br />

einen Endoprothesen-Pass ausgehändigt,<br />

in dem die Implantatdaten ebenso<br />

eingetragen werden wie alle Nachuntersuchungstermine.<br />

Auf diese Weise wird<br />

auch die regelmäßige und regelhafte<br />

Nachkontrolle des operierten Gelenkes<br />

<strong>durch</strong> den Hausarzt effektiver.<br />

In Deutschland werden pro Jahr rund<br />

500.000 künstliche Gelenke implantiert.<br />

Mit rund 12.000 Eingriffen ist die <strong>Asklepios</strong>-Gruppe<br />

mit ihren über 100 Kliniken<br />

– davon etwa 50 mit orthopädischen und<br />

unfallchirurgischen Abteilungen oder<br />

Ausrichtungen – bundesweit der größte<br />

Endoprothetiker. Die Schwandorfer<br />

Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie<br />

und Sportmedizin, die seit Ende 2004<br />

zum Konzern gehört, startet das Pilotprojekt<br />

gemeinsam mit der Firma DePuy,<br />

einem der führenden Hersteller von Endoprothesen.<br />

„Vorbild für ein derartiges Register ist<br />

Schweden“, so Prof. Dr. Heiko Graichen,<br />

Chefarzt und Ärztlicher Direktor in Lindenlohe.<br />

„Dort sind die Revisionsdaten<br />

in den letzten 15 Jahren um 70 Prozent<br />

zurückgegangen.“ Eine Revision wird<br />

immer dann notwendig, wenn das implantierte<br />

Gelenk nicht oder nicht mehr<br />

funktioniert. In Deutschland, so Graichen,<br />

sei die Notwendigkeit für ein Endoprothesen-Register<br />

zwar erkannt worden,<br />

bislang konnte aber kein politischer<br />

Konsens erzielt werden.<br />

In der Umsetzung funktioniert das Register<br />

in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />

Ärzten und Fachärzten folgendermaßen:<br />

Die Patienten werden im<br />

Rahmen ihrer Operation auf freiwilliger<br />

Basis in das Register eingeschrieben und<br />

dann in regelmäßigen zeitlichen Abständen<br />

nachuntersucht. Bei diesen Nachuntersuchungen<br />

wird die Zufriedenheit der<br />

Patienten ebenso erfragt wie ihre Fähigkeit,<br />

Alltagstätigkeiten zu bewältigen.<br />

Gleichzeitig misst der Arzt Beweglichkeit<br />

und den Zustand des Gelenkes.<br />

Im Rahmen der Operation werden natürlich<br />

auch die gesamten Prothesendaten,<br />

der operative Zugang und die technische<br />

Durchführung (z. B. Navigation) erfasst.<br />

Nach einem Jahr, drei, fünf, zehn, 15 und<br />

20 Jahren erfolgt die erneute Erhebung der<br />

beim ersten Mal erfassten Daten. Sie werden<br />

in standardisierte Bögen eingetragen<br />

und an eine zentrale Auswertungsstelle<br />

gesendet (elektronisch oder per Fax),<br />

die alles anonym erfasst und auswertet.<br />

Kollegen, die am Projekt Endoprothesen-<br />

Register beteiligt sind, können die Daten<br />

Prof. Dr. Heiko Graichen erläuterte im Rahmen der<br />

Pressekonferenz die Notwendigkeit des Endoprothesen-Registers.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Vorreiterrolle von wurde<br />

<strong>durch</strong> Konzerngeschäftsführer Dr. h.c. Peter Coy<br />

unterstrichen.<br />

12 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 13<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Heiko Graichen<br />

Chefarzt und Ärztlicher Direktor der<br />

Orthopädischen Klinik Lindenlohe<br />

Tel: (0 94 31) 888-601<br />

E-Mail: nfo@endoprothesen-register.com<br />

Gemeinsam mit dem Endoprothesen-Hersteller DePuy<br />

präsentierte die Orthopädische Klinik Lindenlohe das<br />

Endorprothesen-Register<br />

(v. l .n . r.): Klinik Geschäftsführer Matthias Meier,<br />

Thomas Benning (DePuy), Prof. Dr. Heiko Graichen,<br />

Konzerngeschäftsführer Dr. h. c. Peter Coy.<br />

unter höchsten datenschutzrechtlichen<br />

Vorgaben nutzen. Des Weiteren erfolgt<br />

die jährliche Publikation der Analyseergebnisse<br />

auf der Homepage www.<br />

endoprothesen-register.com. Sollte dem<br />

Patienten irgendetwas am Implantat passieren,<br />

kann der behandelnde Arzt sich<br />

problemlos an das Register wenden.<br />

Das Endoprothesen-Register in Lindenlohe<br />

hat Pilotprojekt-Charakter, denn es<br />

werden erstmals Erfahrungen zur Organisation<br />

und Durchführbarkeit gesammelt.<br />

Mittelfristig ist geplant, das Register<br />

auf den gesamten Konzern auszudehnen,<br />

dann soll es auch eine zentrale Auswertung<br />

aller erhobenen Daten geben.<br />

Weitere Informationen gibt es im Internet.<br />

Hier besteht auch die Möglichkeit, Fragen<br />

an das Kompetenzteam zu stellen.


Medizin & Wissenschaft<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>Lebensqualität</strong> <strong>durch</strong> <strong>weniger</strong><br />

<strong>Schmerzen</strong> und Einschränkungen<br />

<strong>Mehr</strong> als acht Millionen Deutsche leiden unter chronischen <strong>Schmerzen</strong>. In einigen Fällen können Medikamente<br />

nicht mehr helfen. Viele Patienten verzweifeln. Einen Ausweg aus der Schmerzspirale bieten moderne Schmerztherapien<br />

wie beispielsweise der Einsatz elektrischer Impulse <strong>durch</strong> neurochirurgische Eingriffe. Über diese Verfahren<br />

sprach <strong>Asklepios</strong> intern mit Prof. Dr. Dieter Hellwig, Leiter der Stereotaktischen und Funktionellen Neurochirurgie<br />

am INI Hannover.<br />

Kann die Neurochirurgie bei der Bekämpfung<br />

des chronischen Schmerzes helfen?<br />

Ja, bei vielen Patienten sogar sehr effektiv.<br />

Klinisch unterscheidet man neuropathischen<br />

Schmerz <strong>durch</strong> Schädigungen<br />

des Nervensystems und somatischen<br />

Schmerz ohne organische Ursache. Neurochirurgische<br />

Maßnahmen sind bei<br />

beiden Schmerzarten möglich, kommen<br />

jedoch eher bei neuropathischen <strong>Schmerzen</strong><br />

in Betracht. Neurochirurgische Eingriffe<br />

zur Behandlung von <strong>Schmerzen</strong><br />

gibt es bereits seit 120 Jahren, dabei wurden<br />

üblicherweise Nerven <strong>durch</strong>schnitten<br />

oder Nervenkerne <strong>durch</strong> das Einspritzen<br />

von Medikamenten ausgeschaltet. Bei<br />

den modernen Verfahren der Neuromodulation<br />

bleibt das Nervengewebe erhalten<br />

und wird <strong>durch</strong> die Anwendung von<br />

elektrischem Strom reaktiviert. Diese Verfahren<br />

sind die Zukunft bei der Behandlung<br />

von zentralen Bewegungsstörungen<br />

und anderen chronischen neurologischen<br />

Erkrankungen. Es sei hier nur das Schlagwort<br />

des „Brain-Machine-Interface“ erwähnt.<br />

Welche neurochirurgischen Verfahren<br />

sind besonders wirksam?<br />

Wir unterscheiden im Wesentlichen drei<br />

Verfahren: die Rückenmarksstimulation<br />

(SCS), die Motorcortexstimulation (MCS)<br />

und die Applikation von Schmerzmitteln<br />

in den Rückenmarkskanal über Pumpsysteme.<br />

Bei der SCS werden mit Hilfe eines implantierten,<br />

schrittmacherähnlichen Gerätes<br />

elektrische Impulse an die Rückenmarksnerven<br />

abgegeben. Diese Impulse<br />

sind unbedenklich und können das Nervensystem<br />

nicht schädigen. Patienten, die<br />

seit mehr als sechs Monaten an mäßigen<br />

bis starken chronischen <strong>Schmerzen</strong> leiden,<br />

und Patienten mit neuropathischen<br />

<strong>Schmerzen</strong> (Kribbeln, nadelstichartigen<br />

Beschwerden, Taubheit und/oder Jucken)<br />

eignen sich am besten für diese Behandlung.<br />

Die meisten sind anschließend so<br />

gut wie beschwerdefrei, andere berichten<br />

von einer spürbaren Verbesserung.<br />

Die MCS ist ein nur wenig bekanntes<br />

und erforschtes Operationsverfahren, hat<br />

aber eine Erfolgsrate von bis zu 70 Prozent.<br />

Sie wird hauptsächlich bei Patienten<br />

angewandt, die unter therapieresistenten,<br />

neuropathischen Gesichtsschmerzen leiden,<br />

sowie an <strong>Schmerzen</strong>, die nach Hirninfarkten<br />

auftreten. Die Hirnrinde wird<br />

dabei über implantierte Elektroden stimuliert.<br />

<strong>Mehr</strong>mals täglich werden über<br />

fünf bis zehn Minuten elektrische Reize<br />

appliziert. Der schmerzlindernde Effekt<br />

kann über Jahre anhalten.<br />

Bei Patienten, die an chronischen <strong>Schmerzen</strong><br />

leiden, ist die Implantation einer<br />

Schmerzpumpe äußerst wirksam, ins-<br />

b e s o n d e r e ,<br />

wenn Medikamente<br />

nicht<br />

mehr wirken<br />

oder zu<br />

viele Nebenw<br />

i r k u n g e n<br />

haben. Die<br />

Medikamentengabeerfolgt<br />

über ei-<br />

Prof. Dr. Dieter Hellwig<br />

nen Katheter,<br />

der direkt<br />

in den Spinalkanal eingesetzt wird und<br />

mit der Pumpe verbunden ist. Das Medikament<br />

wirkt besser, die Dosis wird<br />

individuell über externe Programmiergeräte<br />

angepasst und ist etwa fünfzig- bis<br />

einhundertmal niedriger als bei der herkömmlichen<br />

Einnahme.<br />

Es ist für mich immer wieder äußerst<br />

eindrucksvoll, wie über Jahre schmerzgeplagte<br />

Patienten <strong>durch</strong> die Anwendung<br />

der Neuromodulationsverfahren eine<br />

Schmerzlinderung erfahren oder sogar<br />

schmerzfrei werden.<br />

Welche Bedeutung hat die Tiefe Hirnstimulation<br />

für Patienten mit Morbus Parkinson?<br />

Operative Verfahren haben in der Behandlung<br />

von zentralen Bewegungsstörungen,<br />

die <strong>durch</strong> Medikamente nur ge-<br />

ring oder gar nicht zu beeinflussen sind,<br />

schon seit vielen Jahren eine hohe Bedeutung.<br />

Insbesondere in der Behandlung<br />

des Zitterns (Tremors), der Unbeweglichkeit<br />

(Akinese) und der Muskelsteifheit<br />

(Rigor) bei Morbus Parkinson hat sich<br />

dieses Verfahren in den letzten Jahren<br />

zur gängigen Operationsmethode entwickelt.<br />

Weitere Indikationen sind andere<br />

zentrale Bewegungsstörungen wie etwa<br />

die Dystonie. Die Tiefe Hirnstimulation<br />

ist eine sehr komplexe neurochirurgische<br />

Operation. Durch den Einsatz eines Zielapparates,<br />

spezieller rechnergestützter<br />

Navigationsprogramme und intraoperativer<br />

Mikroableitungen ist es möglich,<br />

jeden Punkt im Gehirn dreidimensional<br />

exakt zu bestimmen und die Stimulationselektroden<br />

millimetergenau zu platzieren.<br />

Während des gesamten Eingriffes<br />

ist der Patient wach und orientiert, damit<br />

anhand der Wirkungen und Nebenwirkungen<br />

die korrekte Positionierung der<br />

Reizelektrode festgelegt werden kann.<br />

Das Ergebnis ist in den meisten Fällen<br />

eine deutlich bessere motorische Funktion.<br />

Die Medikamentendosis – und somit<br />

auch die Nebenwirkungen – werden<br />

geringer. Das Fortschreiten der Grunderkrankung<br />

Morbus Parkinson ist zwar<br />

nicht aufzuhalten, doch die <strong>Lebensqualität</strong><br />

steigt erheblich.<br />

Was ist unter Neuroendoskopie zu verstehen?<br />

Es ist ein relativ neues Verfahren innerhalb<br />

der Neurochirurgie. Die Indikationen<br />

für diese Methode wurden in<br />

den vergangenen Jahren standardisiert.<br />

Hauptsächlich werden neuroendoskopische<br />

Operationen zur Behandlung des<br />

sogenannten Wasserkopfes vorgenommen.<br />

Durch die Operation können wir<br />

natürliche Liquorableitwege wiederherstellen<br />

oder sogar neu schaffen. Der große<br />

Vorteil: Auf ein künstliches Shunt-System<br />

und somit auf Fremdkörpermaterial kann<br />

verzichtet werden – eine erhebliche Entlastung<br />

für den Patienten. Weitere Anwendungsgebiete<br />

sind Zysten im Schädel<br />

und Tumore im Hirnwasser. Mittlerweile<br />

werden neuroendoskopische Verfahren<br />

auch bei mikrochirurgisch-neurochirurgischen<br />

Operationen, bei Interventionen<br />

an der Wirbelsäule und Karpaltunneloperationen<br />

erfolgreich angewendet.<br />

Wir verfügen hier am INI Hannover über<br />

die modernsten technischen Voraussetzungen<br />

für sämtliche neurochirurgischen<br />

Eingriffe, hervorragende fachliche Expertisen<br />

und umfassendes fachärztliches<br />

Know-how.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

14 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 15


Medizin & Wissenschaft<br />

Neurologische Beschwerden werden<br />

zur Volkskrankheit<br />

Die Anzahl cerebrovaskulärer Erkrankungen wird im kommenden Jahrzehnt um 50–60 Prozent steigen, bei Menschen<br />

über dem 75. Lebensjahr sogar um 80 Prozent. Alarmierende Zahlen, die im Hinblick auf die Entwicklung<br />

der Bevölkerungsstruktur aber logisch sind. Besonders in ländlichen Regionen mit überproportionalem Wachstum<br />

der älteren Bevölkerung wird der Behandlungsbedarf für Menschen mit neurologischen Erkrankungen in absehbarer<br />

Zeit deutlich steigen. Die Klinik Pasewalk hat auf diese zukünftige Entwicklung bereits reagiert.<br />

Seit Oktober 2004 werden in der Klinik<br />

Pasewalk Behandlungsmöglichkeiten<br />

der fachübergreifenden Frührehabilitation<br />

angeboten. Das Modellvorhaben<br />

erbringt rehabilitative Leistungen für<br />

alle medizinischen Fachrichtungen des<br />

Krankenhauses. Durch die Erweiterung<br />

des Leistungsspektrums um das Neurologisch-Vaskuläre<br />

Zentrum können neurologische<br />

Leistungen auch klinikintern<br />

in einem größeren Spektrum als bisher<br />

erbracht werden.<br />

„Betrachtet man die demographischen<br />

Entwicklungstendenzen in den nächsten<br />

zwanzig Jahren, dann ist eindeutig<br />

erkennbar, dass die Anzahl der älteren<br />

Menschen zunehmen wird. Und damit<br />

auch die neurologischen Erkrankungen“,<br />

erklärt Chefarzt Andre Gille. Schlaganfall,<br />

Demenz, Bewegungsstörungen<br />

(z. B. die Parkinsonsche Krankheit), Anfallsleiden<br />

wie Epilepsien, Erkrankungen<br />

des peripheren Nervensystems, Schmerzsyndrome,<br />

Muskelerkrankungen und<br />

neuromuskuläre Erkrankungen werden<br />

immer häufiger. „Wir wissen, dass im Jahre<br />

2030 der Schlaganfall die häufigste Todesursache<br />

sein wird. Darauf sollten wir<br />

vorbereitet sein“ warnt Gille.<br />

In der Stadt Pasewalk gibt es trotz des<br />

wachsenden Bedarfs weder einen niedergelassenen<br />

Neurologen noch einen Psychiater.<br />

Darauf hat die Klinik nun mit einem<br />

für die Region beispielhaften Modell reagiert.<br />

Die moderne Zentrumsstruktur<br />

dieses Modells ermöglicht eine optimale<br />

Behandlung der Patienten mit den für die<br />

Neurologie wichtigen Fachgruppen Innere<br />

Medizin, fachübergreifende Frührehabilitation,<br />

Intensivmedizin, Gefäßchirurgie<br />

und Orthopädie. „Zu uns kommen überwiegend<br />

ältere Patienten, die wohnortnah<br />

behandelt werden möchten. Einen alten<br />

Baum verpflanzt man schließlich nicht“,<br />

erklärt der Arzt. Wichtig sei daher insbesondere<br />

bei neurologischen Erkrankungen<br />

die Einbeziehung der Angehörigen und<br />

die Beibehaltung der gewohnten Umgebung.<br />

Auch an einer ambulanten Versorgung<br />

<strong>durch</strong> das Krankenhaus wird gearbeitet,<br />

um die Situation zu entspannen.<br />

„Bei komplexen Krankheitsbildern mit<br />

neurologischem Schwerpunkt ist nun<br />

eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

mit den am Klinikstandort befindlichen<br />

anderen fachspezifischen Kliniken<br />

möglich. Das ist ein großer Vorteil für die<br />

Patienten“, so der Mediziner.<br />

Durch die technische Ausstattung des<br />

Neurologisch-Vaskulären Zentrums sind<br />

die folgenden neurologischen Untersuchungen<br />

vor Ort möglich:<br />

Neurophysiologische Untersuchungen<br />

wie Elektroenzephalografie,<br />

Elektromyografie, Elektroneurografie<br />

und evozierte Potenziale<br />

Computertomografie, Magnetresonanztomografie<br />

und Angiografie<br />

Ultraschall der Gefäße<br />

Laboruntersuchungen, einschließlich<br />

der Untersuchung der Gehirn-Rückenmarkflüssigkeit<br />

(Liquor)<br />

Schlaflabor<br />

Neuropsychologische Diagnostik<br />

Doch nicht nur die Technik soll bei der<br />

Gesundung helfen, sondern das Gespräch<br />

mit dem Arzt. „Gerade ältere Patienten<br />

haben oft Angst vor einem Krankenhausaufenthalt.<br />

Für uns ist es wichtig,<br />

dass die Patienten uns als Partner sehen.<br />

Wir wollen keine unbekannten Wesen im<br />

weißen Kittel sein“, erläutert Gille. Ziel<br />

ist es, die Patienten über ihre Erkrankung<br />

soweit aufzuklären, dass sie ihre Verhaltensweisen<br />

der neuen Lebenssituation<br />

anpassen. Oft müssen dabei jahrzehntelange<br />

Gewohnheiten abgelegt werden,<br />

die die ganze Familie betreffen. Das kann<br />

im Einzelfall sehr hart sein.<br />

Eng in die Arbeit einbezogen werden auch<br />

Selbsthilfegruppen. Mitunter sind gerade<br />

sie das soziale Auffangbecken nach<br />

einer schwerwiegenden neurologischen<br />

Diagnose. Durch den arbeitsbedingten<br />

Wegzug junger Menschen aus der Region<br />

verändern sich die familiären Strukturen<br />

und ältere, erkrankte Menschen sind oft<br />

auf sich allein gestellt. Daher schätzt Gille<br />

die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen<br />

ganz besonders.<br />

Zukünftig sollen mehr neurologische<br />

Weiterbildungsveranstaltungen für Ärzte<br />

der Klinik und niedergelassene Kollegen<br />

angeboten werden. Das Interesse ist groß.<br />

So wurden gemeinsam mit der Neurologischen<br />

Klinik der Ernst-Moritz-Arndt-<br />

Universität Greifswald Veranstaltungen<br />

zum Thema Morbus Parkinson <strong>durch</strong>geführt.<br />

Mit großem Erfolg. „Die Zuweisungen<br />

in unsere Klinik bestätigen die<br />

steigende Zahl dieser Erkrankungen. Wir<br />

sehen hier einen enorm hohen Informationsbedarf.“<br />

Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung<br />

von Schmerzsyndromen wie periphere<br />

und zerebrale <strong>Schmerzen</strong> sowie<br />

Kopf- und Gesichtsschmerzen (z. B. Migräne).<br />

„Auch hier gab es auf einer Weiterbildungsveranstaltung<br />

für die klinisch<br />

tätigen und niedergelassenen Kollegen<br />

sehr gute Resonanz“, erklärt Gille.<br />

16 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 17<br />

Kontakt<br />

Andre Gille<br />

Chefarzt Neurologisch/ Vaskuläres<br />

Zentrum<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk, Prenzlauer<br />

Chaussee 30, 17309 Pasewalk<br />

Tel: (03973) 231391<br />

E-Mail: a.gille@asklepios.com<br />

Insbesondere für Schlaganfall-Patienten<br />

soll die Behandlung mit Botolinumtoxin<br />

weiter ausgebaut werden, denn neben<br />

der Verbesserung der körperlichen Funktionen<br />

erleichtert der Einsatz dieses Mittels<br />

auch die Pflege – im Krankenhaus<br />

und zu Hause. „Es ist in Zukunft von<br />

einem überproportional wachsenden<br />

Versorgungsbedarf bei neurologischen<br />

Erkrankungen auszugehen. Wir wollen<br />

hier in Pasewalk betroffenen Patienten<br />

helfen, trotz ihrer Erkrankung ein weitgehend<br />

selbständiges Leben zu führen.“<br />

Mandy Wolf<br />

Andre Gille


Medizin & Wissenschaft<br />

Früherkennung von Morbus Parkinson<br />

Bei Gefäßpatienten ist die Ultraschall-Untersuchung der Hirnbasis-Arterien ein Standardverfahren. Eher zufäl-<br />

lig stellte man fest, dass sich auch bei Parkinson-Patienten auffällige Signalveränderungen erkennen lassen. Die<br />

Bedeutung dieser Befunde ist zwar noch nicht in allen Einzelheiten geklärt, doch die Methode hat inzwischen das<br />

Forschungslabor verlassen und wird – neben nuklearmedizinischen Verfahren – zur Früherkennung des Morbus<br />

Parkinson eingesetzt.<br />

Erstaunlicherweise zeigt die<br />

Parkinson-Veranlagung vor.<br />

Ultraschall-Untersuchung bei<br />

Bei psychiatrischen Patien-<br />

Parkinson-Patienten gewebliten,<br />

die beruhigende Mediche<br />

Veränderungen im Gekamente<br />

(Neuroleptika) erhirn,<br />

die weder mit der Comhalten,<br />

zeigte sich ein enger<br />

putertomographie (CT) noch<br />

2<br />

Zusammenhang zwischen<br />

mit der Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) nachweisbar<br />

sind. Die Untersuchung<br />

M<br />

T<br />

1<br />

der Hyperechogenität des<br />

Mittelhirns und bestimmten<br />

Nebenwirkungen von Medi-<br />

erfolgt mit einem speziellen<br />

kamenten in Bezug auf die<br />

Schallkopf über dem Joch-<br />

Haltungs- und Bewegungsbein<br />

(Abb. 1). Abb. 2 zeigt den<br />

motorik.<br />

typischen Befund bei Mor-<br />

Nach bisherigen Untersubus<br />

Parkinson: Im Bereich<br />

chungen ist die Hyperecho-<br />

des Mittelhirns findet sich<br />

genität des Mittelhirns unab-<br />

eine besonders echoreiche,<br />

hängig vom Krankheitsstadi-<br />

man spricht auch von ener<br />

um. Entsprechende Beobach-<br />

„hyperechogenen” Struktur,<br />

die sich deutlich vom sonst<br />

Abb. 1 Untersuchungstechnik: Der Schallkopf wird am temporalen „Schallfenster“<br />

analog der Hirngefäßdiagnostik platziert.<br />

tungen liegen allerdings erst<br />

für einen Zeitraum von fünf<br />

echoarm dargestellten Mittelhirn abgrenzen lässt.<br />

Jahren vor. Aber auch bei anderen Parkinson-Erkrankungen als<br />

Hyperechogenität in diesem bestimmten Bereich des Gehirns dem Morbus Parkinson – zum Beispiel Multisystematrophie<br />

ist charakteristisch für das Parkinson-Syndrom: 80 Prozent der (MSA) oder Progressive supranukläre Blickparese (PSP) – zeigt<br />

Patienten weisen einen solchen krankhaften Ultraschallbefund die Ultraschalluntersuchung des Mittelhirns eine typische Hy-<br />

auf, bei weiteren zehn Prozent finden sich auffällige, wenn auch<br />

nicht eindeutig pathologische Werte. Bei Patienten, deren Erpoechogenität.krankung<br />

bereits vor dem 60. Lebensjahr festgestellt wurde,<br />

sind entsprechende Befunde sogar in 100 Prozent der Fälle<br />

Methodische Probleme<br />

nachweisbar.<br />

Wie bei allen Ultraschall-Untersuchungen sind die Ergebnisse<br />

Studien mit absolut verblindeten Untersuchern (die Ärzte wuss- in hohem Maße anhängig von Qualifikation und Ausbildungsten<br />

also nicht, ob die von ihnen untersuchten Personen an Morstand des Arztes. Außerdem ist ein hochwertiges Ultraschallgebus<br />

Parkinson erkrankt oder gesund waren) zeigen, dass eine rät mit spezieller Schallsonde erforderlich. Da sich die Messwer-<br />

Ultraschall-Untersuchung die Diagnose Morbus Parkinson zu te verschiedener Ultraschallsysteme unterscheiden, muss jedes<br />

86 Prozent bestätigen beziehungsweise zu 83 Prozent ausschlie- Labor zunächst seine Normwerte mit einer eigenen, altersangeßen<br />

kann. Dabei ist bemerkenswert, dass auch bei zehn Prozent passten Kontrollgruppe erstellen.<br />

der gesunden Personen eine krankhafte Hyperechogenität ge- Schlechte Untersuchungsbedingungen können die Ergebnisse<br />

funden wurde – möglicherweise liegt bei diesen Personen eine ebenfalls beeinflussen: Reicht beispielsweise – oft abhängig von<br />

Lebensalter und Geschlecht des Patienten – das Schallfenster<br />

nicht aus, kann der Ultraschall nicht wie gewünscht ins Innere<br />

des Schädels gelangen. Eine ausreichende Beurteilung ist daher<br />

in 10 bis 20 Prozent der Fälle nicht möglich. Insbesondere bei<br />

älteren Frauen ist die Durchschallung des Schädels erschwert.<br />

Klinische Relevanz<br />

Die Differenzierung verschiedener Parkinson-Syndrome ist<br />

klinisch nicht immer eindeutig möglich, insbesondere in den<br />

Frühstadien. Gerade diese Unterscheidung wäre aber wünschenswert,<br />

da bestimmte Präparate bei Morbus Parkinson im<br />

Frühstadium besonders wirkungsvoll sind, während Patienten<br />

mit anderen Erkrankungen wie MSA oder PSP nicht davon profitieren.<br />

Wenn die ersten motorischen Symptome des Morbus Parkinson<br />

festgestellt werden, sind bereits 60 Prozent der Neuronen<br />

des Mittelhirns zerstört, und der Botenstoff Dopamin ist in be-<br />

Abb. 2 a Darstellung des Mittelhirns mit Ultraschall: Echoreiche Zone im anatomischen<br />

Bereich der Substantia nigra<br />

stimmten Teilen des Gehirns bereits um 80 Prozent reduziert.<br />

Mit Hilfe einer Parkinson-Frühdiagnose aber könnten eventuell<br />

das Fortschreiten oder überhaupt das Auftreten der Erkrankung<br />

verhindert werden, wenn es gelänge, Nervenzellen und Nervenfasern<br />

<strong>durch</strong> pharmakologische oder molekulargenetische<br />

Methoden vor dem Absterben zu bewahren (Neuroprotektion).<br />

Möglicherweise hat das Medikament Rasagilin, das Patienten<br />

bisher meist im fortgeschrittenen Stadium erhalten, diese neuroprotektive<br />

Wirkung – die Datenlage ist hier aber noch uneinheitlich.<br />

Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob und wie diese<br />

oder andere Substanzen den Verlauf der Erkrankung beeinflussen<br />

können. Zur Frühdiagnose des Morbus Parkinson trägt die<br />

beschriebene Ultraschalluntersuchung des Gehirns aber bereits<br />

jetzt bei.<br />

Prof. Dr. Christian Arning, Dr. Jürgen Rieper, Dr. Haiko Kazarians<br />

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Kontakt<br />

Prof. Dr. Christian Arning<br />

Chefarzt Abteilung Neurologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />

Alphonsstraße 14, 22043 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-83 14 14<br />

Fax (0 40) 18 18-83 16 31<br />

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Abb. 2 b Darstellung des<br />

Mittelhirns mit MRT<br />

zum Vergleich. (Für<br />

Laien ist die farbliche<br />

Zuordnung notwendig!)<br />

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Medizin & Wissenschaft<br />

Hilfe für Übergewichtige<br />

Im Adipositaszentrum des Westklinikums Hamburg entwickeln Spezialisten maßgeschneiderte Therapien.<br />

Adipositas ist eine über das Normalmaß<br />

hinausgehende Vermehrung des Körperfettes:<br />

Wer einen Body-Maß-Index (BMI)<br />

von mehr als 30 hat, gilt als adipös. Die<br />

Gründe für die Entstehung des Übergewichts<br />

sind vielfältig. Sie reichen von<br />

genetischen Faktoren über soziale Umwelteinflüsse,<br />

kulturelle Gewohnheiten<br />

und fehlende Bewegung bis hin zu psychischen<br />

Faktoren. Von der Weltgesundheitsorganisation<br />

wurde Adipositas als<br />

chronische Krankheit mit eingeschränkter<br />

<strong>Lebensqualität</strong> und hohem Krankheits-<br />

und Sterberisiko bewertet und zur<br />

Epidemie des 21. Jahrhunderts erklärt.<br />

In Deutschland sind mittlerweile jeder<br />

zweite Mann und jede dritte Frau übergewichtig<br />

– Tendenz steigend.<br />

Die größte gesundheitliche Gefahr bei<br />

Adipositas geht von der Vielzahl von Folgeerkrankungen<br />

wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />

koronarer Herzkrankheit,<br />

Diabetes mellitus Typ II und<br />

degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

aus. Auch Krebserkrankungen<br />

werden gehäuft beobachtet. Abgesehen<br />

von den körperlichen Folgen treten<br />

auch erhöhte Depressivität, Ängstlichkeit,<br />

soziale Diskriminierung, Selbstwertgefühlsminderung<br />

und soziale Isolation auf.<br />

Grundsätzlich ist die Behandlung adipöser<br />

Patienten eine interdisziplinäre Herausforderung.<br />

Doch oft bestehen Therapieempfehlungen<br />

ausschließlich aus<br />

Ernährungsberatung oder Verhaltens-<br />

therapie, ohne den Patienten während<br />

der Therapie selbst zu begleiten. Durch<br />

Gewichtsreduktion wurde zwar in bis<br />

zu 80 Prozent der untersuchten Fälle ein<br />

Rückgang der Folgeerkrankungen sowie<br />

eine höhere Lebenserwartung erreicht<br />

– andererseits werden gerade die Folgeerkrankungen<br />

oft isoliert therapiert, ohne<br />

die eigentliche Ursache des Übergewichtes<br />

zu betrachten. Da Adipositas aber eine<br />

chronische Erkrankung mit hoher Rezidivneigung,<br />

also „wiederkehrend“ ist,<br />

kommt es besonders darauf an, nach der<br />

Gewichtsabnahme auch eine langfristige<br />

Stabilisierung des Gewichts zu erreichen.<br />

Seit 2003 entwickeln darum Spezialisten<br />

verschiedener Fachrichtungen im Adipo-<br />

sitaszentrum des Westklinikums Hamburg<br />

gemeinsame Behandlungskonzepte,<br />

die für jeden Patienten die jeweils beste<br />

Lösung bieten. Eingebunden sind auch<br />

eine Selbsthilfegruppe sowie ein spezialisiertes<br />

Fitnessstudio.<br />

Zur individuellen Therapie zählen psychotherapeutische<br />

Behandlungen oder<br />

das Ernährungstherapie-Programm<br />

„Schwerelos“, in ausgewählten Fällen<br />

extremer Adipositas aber auch laparo-<br />

skopische Eingriffe. Neben verstellbaren<br />

Silikon-Magenbändern werden dabei<br />

Magenbypassverfahren und Schlauch-<br />

Magenbildungen sowie Magenballon-<br />

Implantationen <strong>durch</strong>geführt.<br />

Tagesklinisches Konzept<br />

Die Tagesklinik „Stoffwechselerkrankung<br />

und Übergewicht“ bietet eine in<br />

der Bundesrepublik bislang einmalige<br />

Möglichkeit, die verschiedenen Therapieansätze<br />

zu intensivieren. Das Angebot<br />

richtet sich zunächst an Patienten mit nur<br />

mittelschweren Störungen. Insbesondere<br />

aber werden hier Patienten versorgt,<br />

die nicht vollstationär behandelt werden<br />

können, weil sie beispielsweise ihre Kin-<br />

der betreuen müssen, oder Patienten, die<br />

vom täglichen Wechsel des Umfeldes und<br />

regelmäßiger Alltagserprobung profitieren.<br />

Denn diese Patienten würden möglicherweise<br />

nach einer rein stationären<br />

Betreuung in ihre alten Verhaltensmuster<br />

zurückfallen.<br />

Patienten, bei denen eine Operation er-<br />

forderlich ist, kommen zunächst zur Vor-<br />

bereitung in die Tagesklinik, wo sie auch<br />

nach ihrer Magenband- oder Magenby-<br />

pass-OP betreut werden. Denn in der<br />

Umstellungsphase der Essgewohnheiten<br />

kann die begleitende Therapie eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Patienten mit einem BMI von 25–30 können<br />

von ihrem Hausarzt dem Adipositaszentrum<br />

zugewiesen werden. Zunächst<br />

muss der Hausarzt aber körperliche Ursachen<br />

für das Übergewicht ausschließen,<br />

insbesondere hormonelle Erkrankungen.<br />

Ist eine Operation geplant, sollten auch<br />

Gallenblasen-, Magen- und Tumorerkrankungen<br />

ausgeschlossen werden. Während<br />

der Adipositastherapie führt der<br />

Hausarzt ambulante Verlaufskontrollen<br />

<strong>durch</strong>. Dabei steht er in ständigem Kon-<br />

takt mit den Spezialisten des Zentrums,<br />

um gegebenenfalls schnell reagieren zu<br />

können.<br />

Nach abgeschlossenem Behandlungsprogramm<br />

erfolgt die weitere lebenslange<br />

Betreuung des Patienten, zunächst<br />

in vierteljährlichen, später in jährlichen<br />

Abständen. Es ist bekannt, dass rein konservative<br />

Therapiekonzepte mit Diäten<br />

und Verhaltenstherapien in hohem Maße<br />

<strong>durch</strong> anschließende erneute Gewichts-<br />

links: Lagerung zur laparoskopischen<br />

Operation<br />

unten: Adipositas per magna,<br />

38-jährige Patientin unmittelbar nach<br />

laparoskopischer Operation,<br />

Patientin ein halbes Jahr nach laparoskopischer<br />

Operation und Gewichtsverlust<br />

von 30 kg<br />

20 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 21<br />

Kontakt<br />

Dr. Wolfgang Tigges<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />

Suurheid 20, 22559 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 81 91-24 00<br />

Fax (0 40) 81 91-24 09<br />

E-Mail: w.tigges@asklepios.com<br />

zunahme (JoJo-Effekt) gekennzeichnet<br />

sind. Die derzeit wirksamste Methode,<br />

dauerhaft eine Gewichtsreduktion zu erzielen,<br />

ist daher die operative Therapie.<br />

Verschiedene Behandlungsmodule, die<br />

vom Adipositaszentrum Hamburg angeboten<br />

werden, können sowohl den<br />

JoJo-Effekt als auch Folgeerkrankungen<br />

vermindern. Durch Einbindung der chirurgischen<br />

Therapie lässt sich das Übergewicht<br />

um 50 Prozent reduzieren – mit<br />

dem Ergebnis, dass in den ersten beiden<br />

Jahren wesentlich <strong>weniger</strong> Folgekrankheiten<br />

auftreten und <strong>Lebensqualität</strong> wie<br />

Lebenserwartung der Patienten sich<br />

deutlich verbessern.


Medizin & Wissenschaft<br />

Signale rechtzeitig erkennen:<br />

Wenn sich ein Schlaganfall ankündigt<br />

Ein neues Diagnostikprogramm der Klinik Wandsbek soll Schlaganfälle verhindern.<br />

Pro Jahr erleiden allein in Hamburg circa<br />

7.000 Menschen einen Schlaganfall. Dabei<br />

gibt es im Vorfeld häufig Warnzeichen.<br />

Würden diese besser beachtet, schneller<br />

erkannt und behandelt, ließen sich viele<br />

Schlaganfälle vermeiden, die das weitere<br />

Leben der Betroffenen oft extrem beeinträchtigen.<br />

Um optimale Voraussetzungen<br />

für diese Prävention zu schaffen,<br />

wurde in der Klinik Wandsbek ein spezielles<br />

Diagnostikprogramm innerhalb<br />

der bereits bestehenden Stroke unit eingerichtet.<br />

„Jeder vierte Schlaganfall kündigt sich<br />

<strong>durch</strong> eine TIA an. Diese ,Transitorische<br />

Ischämische Attacke’ beschreibt kurzzeitige<br />

Symptome, die an einen Schlaganfall<br />

erinnern, aber von selbst wieder verschwinden“,<br />

betont Prof. Dr. Christian Arning,<br />

Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />

in der Klinik Wandsbek. Häufig folgt auf<br />

eine TIA innerhalb kurzer Zeit ein schwerer<br />

Schlaganfall. Trotz aller Fortschritte<br />

in der Schlaganfallbehandlung <strong>durch</strong><br />

medikamentöse Akuttherapie (Lyse) und<br />

Stroke-unit-Überwachung bleibe daher<br />

Vorbeugung das beste Mittel.<br />

Das Auftreten einer TIA ermöglicht es<br />

Medizinern, einen drohenden Schlaganfall<br />

gezielt zu verhindern, doch das Zeitfenster<br />

für die entsprechenden Maßnahmen<br />

ist extrem kurz. Die Diagnostik muss<br />

daher schnellstmöglich in enger Kooperation<br />

von Neurologen, Radiologen und<br />

Kardiologen erfolgen – dann kann das<br />

Schlaganfallrisiko gegenüber der bisher<br />

oft üblichen ambulanten Abklärung um<br />

80 Prozent reduziert werden.<br />

Eine wichtige Rolle spielen dabei die<br />

bildgebenden Verfahren, sagt Dr. Jürgen<br />

Schönwälder, Leitender Oberarzt der<br />

Radiologie: „Die Darstellung von Hirninfarkten<br />

im CT oder besser noch in der<br />

Magnetresonanztomografie ist wichtig,<br />

da sich verschiedene Infarkt-Ursachen<br />

unterschiedlich darstellen. Daraus ergeben<br />

sich wichtige Konsequenzen für die<br />

Behandlung.“<br />

Schlaganfälle sind häufig auch <strong>durch</strong><br />

Herzerkrankungen verursacht, deshalb<br />

gehört zur TIA-Diagnostik die sofortige<br />

kardiologische Abklärung. „Häufige Ursachen<br />

sind zum Beispiel Vorhofflimmern,<br />

Herzklappenveränderungen oder Blutge-<br />

rinnsel in der großen Körperschlagader“,<br />

so Prof. Dr. Jörg Braun, Chefarzt der Abteilung<br />

I. Medizin.<br />

In Deutschland existieren bisher keine<br />

Diagnostik-Standards für kleine Schlaganfälle<br />

(TIA und minor stroke). Das neue<br />

Programm in Wandsbek orientiert sich<br />

an einer kürzlich publizierten amerikanischen<br />

Empfehlung: danach sollen Gefäß-<br />

Ultraschall und zerebrale Bildgebung (in<br />

der Regel MRT) innerhalb von 24 Stunden<br />

und die weiteren Untersuchungen<br />

einschl. Herz-Ultraschall innerhalb von<br />

48 Stunden erfolgen.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. med. Christian Arning<br />

Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />

Alphonsstraße 14, 22043 Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18 83-1414<br />

E-Mail: c.arning@asklepios.com<br />

Richtigstellung zum Artikel „Behandlungskonzepte bei Schilddrüsenkrebs“, AI 40/2009, S. 12–13<br />

Bei der Kürzung des o. g. Artikels auf den Seiten 12–13 der vorigen <strong>Asklepios</strong> Intern haben sich bedauerlicherweise einige<br />

schwere Fehler eingeschlichen. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Im Folgenden lesen Sie den korrekten Teil zur Therapie<br />

des Schilddrüsenkarzinoms.<br />

Operative Therapie<br />

Die erste Therapie des Schilddrüsenkrebses<br />

ist immer chirurgisch. Dabei richtet<br />

sich das Ausmaß der Operation nach<br />

Karzinomtyp, Stadium und Alter des<br />

Patienten. Bei vor oder während des Eingriffs<br />

gesicherten Karzinomen entfernt<br />

der Operateur die Schilddrüse und zentralen<br />

Lymphknoten, wobei mindestens<br />

eine Nebenschilddrüse erhalten bleiben<br />

soll. Ist der Tumor bereits in die Schilddrüsenkapsel<br />

eingewachsen, werden zur<br />

Vorsicht auch die umliegenden Muskeln<br />

entfernt. Oft lässt sich aber erst nach dem<br />

Eingriff sicher feststellen, ob es sich tatsächlich<br />

um ein Karzinom handelt. Die<br />

Prognose ist abhängig vom Tumortyp<br />

und davon, ob er schon gestreut hat.<br />

Wird nach einer Teilentfernung der<br />

Schilddrüse ein einzelnes differenziertes<br />

Mikrokarzinom (kleiner als ein Zentimeter)<br />

gefunden, ist der Tumor im Gesunden<br />

entfernt und sind keine Metastasen<br />

in den Lymphknoten zu erkennen, muss<br />

nicht noch einmal operiert werden, und<br />

auch eine nachfolgende Radiojodtherapie<br />

bleibt dem Patienten erspart. Bei<br />

allen größeren, an mehreren Orten auftretenden<br />

und metastasierten differenzierten<br />

Schilddrüsenkrebsen wird wie<br />

bei allen Stadien des sogenannten medullären<br />

Schilddrüsenkarzinoms (MTC)<br />

die Schilddrüse mit allen zentralen, even-<br />

tuell auch mit den seitlichen Lymphknoten<br />

komplett entfernt. Bei Verdacht auf<br />

Resttumorgewebe wird innerhalb von 24<br />

bis 72 Stunden erneut operiert. Gibt es<br />

dagegen keine Hinweise auf verbliebenes<br />

Tumorgewebe, kann eine Nachresektion<br />

nach acht bis zwölf Wochen erfolgen, da<br />

sich das Gewebe bis dahin vom ersten<br />

Eingriff erholt hat und sich besser operieren<br />

lässt.<br />

So genannte undifferenzierte Schilddrüsenkarzinome,<br />

deren Zellen nicht am<br />

Jodstoffwechsel teilnehmen und die daher<br />

auch nicht mit einer Radiojodtherapie<br />

behandelt werden können, bedürfen<br />

zur Therapieplanung einer subtilen Diagnostik<br />

unter Einschluss einer kritischen<br />

Gesamteinschätzung des Patienten inklusive<br />

seines familiären und sozialen Umfeldes.<br />

Das gilt besonders, wenn der Tumor<br />

bereits über die Schilddrüse hinaus<br />

gewachsen ist, da hier selbst nach radikaler<br />

Entfernung des betroffenen Gewebes<br />

ein hohes Rezidivrisiko vorliegt und<br />

die Überlebenszeit häufig nicht mehr als<br />

sechs bis zwölf Monate beträgt.<br />

Radiojodtherapie<br />

Differenzierte Schilddrüsenkarzinome<br />

lassen sich mit einer Radiojodtherapie<br />

behandeln, um nach der kompletten Entfernung<br />

der Schilddrüse möglicherweise<br />

noch vorhandene Tumorzellen im Körper<br />

abzutöten.<br />

Schilddrüsenhormontherapie<br />

Abhängig von Tumortyp und Stadium<br />

lässt sich das Wachstum von Tochtergeschwülsten<br />

in vielen Fällen <strong>durch</strong> eine<br />

Hormontherapie zur gezielten Unterdrückung<br />

des schilddrüsenstimulierenden<br />

Hormons TSH hemmen. Das funktioniert<br />

manchmal sogar bei nicht jodspeichernden<br />

Metastasen <strong>durch</strong> spezielle Medikamente.<br />

Chemotherapie<br />

Eine Chemotherapie hat bisher bei metastasierten<br />

Schilddrüsenkarzinomen keine<br />

überzeugenden Resultate erbracht. Trotz<br />

einzelner Berichte über vorübergehende<br />

Unterdrückung des Krebses ist ein lebensverlängernder<br />

Effekt generell nicht<br />

belegt.<br />

Perkutane Radiotherapie<br />

Bei bestimmten Schilddrüsenkarzinomen<br />

und nicht operablen Tochtergeschwülsten<br />

kann eine unterstützende Strahlentherapie<br />

<strong>durch</strong> die Zerstörung von Mikrometastasen<br />

in Halslymphknoten oder verbliebenem<br />

Resttumorgewebe eine bessere<br />

lokale Tumorkontrolle bewirken.<br />

22 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 23<br />

Dr. Michael Gruß<br />

Kontakt<br />

Dr. Michael Gruß<br />

Leitender Oberarzt I. Chirurgische Abtei-<br />

lung – Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />

Alphonsstraße 14, 22043 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-83 12 65<br />

E-Mail: m.gruss@asklepios.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Kupfer gegen Keime<br />

Weltweit beachteter Feldversuch in der Klinik Wandsbek in Hamburg<br />

Manchmal ist Altbewährtes höchst innovativ.<br />

So galt Kupfer schon in der griechischen<br />

Antike als stark antimikrobiell.<br />

In einem weltweit beachteten Feldversuch<br />

wurden nun in der Klinik Wandsbek<br />

zwei Stationen mit Türgriffen, Türplatten<br />

und Lichtschaltern aus speziellen Kupferlegierungen<br />

ausgestattet. Denn Keime<br />

werden nicht nur von Hand zu Hand,<br />

sondern oft auch über das Berühren von<br />

Klinken und Schaltern übertragen.<br />

Die Untersuchung lief im Sommer 2008<br />

und im Winter 2008/2009 jeweils über<br />

einen Zeitraum von 16 Wochen, und die<br />

Ergebnisse waren erfreulich: Unter Alltagsbedingungen<br />

reduzierte sich die Zahl<br />

der Antibiotika-resistenten Bakterien<br />

(MRSA) um ein Drittel, auch die Neubesiedlung<br />

wurde erheblich verringert. Unabhängige<br />

Wissenschaftler der Universität<br />

Halle-Wittenberg hatten während des Untersuchungszeitraumes<br />

regelmäßig Proben<br />

genommen. Sie verglichen dabei die<br />

Anzahl der Keime auf den verschiedenen<br />

Kupfer-Kontaktflächen mit denen der benachbarten<br />

Klinikbereiche, die herkömm-<br />

liche Griffe und Schalter aus Aluminium,<br />

Edelstahl oder Plastik behalten hatten. Der<br />

gewünschte Effekt ließ sich insbesondere<br />

bei den Türklinken nachweisen.<br />

„Kontaktflächen aus Kupfer können also<br />

eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden<br />

Hygienemaßnahmen sein“, sagte<br />

Professor Dr. med. Jörg Braun, Chefarzt<br />

der I. Medizinischen Abteilung der Klinik<br />

Wandsbek. Positiv zu bewerten sei auch<br />

der Trend zum Rückgang der im Krankenhaus<br />

erworbenen Infektionen. „Dieser<br />

klinische Effekt hat meine Erwartung<br />

übertroffen“, so Professor Braun. Auch<br />

Professor Dr. Dietrich H. Nies, Direktor<br />

des Instituts für Biologie an der Martin-<br />

Luther-Universität Halle-Wittenberg und<br />

Spezialist für Biometallstoffwechsel, wertete<br />

die Ergebnisse als viel versprechend:<br />

„Auf den Kupferoberflächen fanden sich<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Türgriffen,<br />

Türplatten und Lichtschaltern nur 63<br />

Prozent der Keime. Außerdem hat sich in<br />

der Praxis gezeigt, dass Kupfer die Neubesiedlung<br />

der Oberflächen mit Keimen<br />

deutlich reduziert.“<br />

Unterstützt wurde das Projekt vom Deutschen<br />

Kupferinstitut (DKI). Laboruntersuchungen<br />

hatten bereits gezeigt, dass<br />

auch im klinischen Alltag eine signifikante<br />

Wirksamkeit spezieller Kupferlegierungen<br />

wahrscheinlich ist. Die aktuellen<br />

Forschungen und die Erprobung in der<br />

Praxis schließen nun eine wissenschaftliche<br />

Lücke. „Die Menschheit hat seit<br />

Jahrtausenden positive Erfahrung mit der<br />

hygienischen Wirkung von Kupfer“, sagt<br />

Dr. Anton Klassert vom DKI und Leiter<br />

des europäischen Kupferkompetenzzentrums<br />

Antimikrobielle Eigenschaften.<br />

Weltweit wird mit Hochdruck geforscht<br />

Der Feldversuch in der Klinik Wandsbek<br />

steht im Kontext der weltweiten Forschung.<br />

Auch Wissenschaftler in England,<br />

Japan, Südafrika, Chile und den USA testen<br />

derzeit diverse Kupferlegierungen an<br />

den unterschiedlichsten Einsatzorten, um<br />

die am besten geeignete Legierung und<br />

die effektivsten Einsatzgebiete zu ermitteln.<br />

Unter Laborbedingungen ist bereits<br />

bewiesen, dass Oberflächen aus Kupfer<br />

innerhalb kürzester Zeit bis zu 99 Prozent<br />

der Keime eliminieren können.<br />

Zwar gehört die häufige Händedesinfektion<br />

bei Medizinern und Pflegepersonal<br />

zum Alltag – doch das genügt auch<br />

trotz größter Vorsichtsmaßnahmen und<br />

strengster Hygieneregelungen nicht<br />

immer. Gerade geschwächte Patienten<br />

müssen besonders vor den Krankenhauskeimen<br />

geschützt werden. „Der Kampf<br />

gegen hoch resistente Erreger ist mit den<br />

bisherigen Mitteln wie dem Einsatz immer<br />

neuer Antibiotika und stärkerer Desinfektionsmaßnahmen<br />

nicht zu gewinnen.<br />

Wir müssen andere Wege gehen, um<br />

das Gefahrenpotenzial für unsere Patienten<br />

zu reduzieren“, so Professor Braun<br />

von der Klinik Wandsbek.<br />

Zu den häufigsten Komplikationen bei<br />

geschwächten Patienten zählen Wundinfektionen,<br />

Lungenentzündungen, Blutvergiftungen<br />

und Harnwegsinfektionen. Eine<br />

besonders große Gefahr geht dabei von<br />

Antibiotika-resistenten Keimen aus. Nach<br />

seriösen Schätzungen kommt es allein in<br />

deutschen Krankenhäusern jährlich zu<br />

mehr als einer halben Million in der Klinik<br />

erworbener Infektionen. Europaweit sind<br />

es nach Angaben des Europäischen Zentrums<br />

für Prävention und die Kontrolle<br />

von Krankheiten (ECDC) drei Millionen<br />

Fälle, von denen 50.000 tödlich verlaufen.<br />

Und in den USA verursachen Krankenhausinfektionen<br />

nach Einschätzung der<br />

Infectious Diseases Society jährlich sogar<br />

100.000 Todesfälle – bei zwei Millionen<br />

Infektionen. Zu der teilweise tödlichen<br />

Gefahr kommt also auch ein enormer<br />

wirtschaftlicher Schaden, der allein in<br />

Deutschland in die Milliarden gehen dürfte.<br />

Denn die infizierten Patienten liegen<br />

nach Schätzungen im Durchschnitt bis zu<br />

vier Tage länger im Krankenbett und verursachen<br />

<strong>Mehr</strong>kosten von 4.000 Euro, in<br />

Einzelfällen sogar bis zu 20.000 Euro.<br />

Türgriffe und Lichtschalter aus Kupfer<br />

können also ein wirksames zusätzliches<br />

Mittel sein, um die Verbreitung von Keimen<br />

zu stoppen. Dieser wissenschaftlich<br />

nachgewiesene Effekt ist aber nicht nur<br />

wirtschaftlich bedeutsam – sondern vor<br />

allem aus Sicht der Patienten<br />

Kontakt für Medienvertreter<br />

Mathias Eberenz<br />

Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18 82-66 32<br />

E-Mail: m.eberenz@asklepios.com<br />

24 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 25<br />

Ingrid Keller<br />

Deutsches Kupferinstitut<br />

Tel.: (0211) 47 96 314<br />

E-Mail: ikeller@kupferinstitut.de


Gesundheit & Wirtschaft<br />

»Kurz und Knapp<br />

» Zehnjähriges Jubiläum des Zentrums für<br />

Rehabilitation Bad Abbach<br />

Freuten sich über zehn Jahre Reha-Zentrum im <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad<br />

Abbach: Raimund Rauscher, Dr. med. Josef Seidl, Thomas A. Kräh und Dr.<br />

med. Siegfried Marr<br />

In Bad Abbach werden schon seit 60 Jahren Menschen mit rheumatologischen<br />

und orthopädischen Problemen behandelt. Rund<br />

3.000 Gäste informierten sich nun beim Tag der offenen Tür über<br />

die modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Seit 1999<br />

ist der Rehabilitationsbereich eine eigenständige Einrichtung,<br />

doch die enge Verzahnung mit den Kliniken für Orthopädie und<br />

Rheumatologie (die wiederum in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum<br />

Regensburg stehen) garantiert neuestes wissenschaftliches<br />

Know-how, gepaart mit modernster Medizintechnik.<br />

Ein erfolgreiches Konzept, wie das KTQ-Zertifikat bestätigt, das<br />

dem Klinikum Bad Abbach mit seinem Fachkrankenhaus und seinem<br />

Zentrum für Rehabilitation 2007 überreicht wurde.<br />

» Klinik Hamburg-Harburg fördert Interesse<br />

an Politik bei Kindern<br />

Kinder und Jugendliche auf spannende und unterhaltsame Weise<br />

an das Thema Politik heranzuführen ist die Idee, die hinter<br />

dem Hörspiel „Die Alster-Detektive“ steckt. Produziert wurde<br />

die CD im Auftrag der Hamburger Bürgerschaft. Die Klinik<br />

Harburg unterstützt die außergewöhnliche Aktion, indem sie<br />

die CD nicht nur beim diesjährigen Girls Day verteilte, sondern<br />

nun auch an die Patienten<br />

ihrer Kindersta- tion verschenkt.<br />

Auf diese Weise möchte die Klinik aktiv bei der<br />

Werbung für ein politisches Bewusstsein unter den jüngeren Mitbürgerinnen<br />

und -bürgern helfen. Weitere Informationen unter<br />

www.alster-detektive.de<br />

» Staatsrätin Dr. Kempfert besuchte Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie Harburg<br />

Dr. Christoph Mahnke, Dr. Emil Branik, Dr. Angelika Kempfert, Ralf Delker<br />

Im Juni besuchte die Staatsrätin für Soziales, Familie, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz die Kinder- und Jugendpsychiatrie, um<br />

sich über die kinder- und jugend-psychiatrische Versorgungssituation<br />

zu informieren. Bei ihrem eineinhalbstündigen Besuch führte<br />

die promovierte Pädagogin und Familientherapeutin vertiefende<br />

Gespräche zu den Aufgaben und Rahmenbedingungen der Abteilung<br />

und besichtigte die Stationen, Funktionsbereiche und die<br />

Tagesklinik. Frau Dr. Kempfert zeigte sich positiv beeindruckt von<br />

den Rahmenbedingungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />

Minister an unserem Zentrum für Rehabilitation. So eine Einrichtung<br />

ist in Malaysia noch Zukunftsmusik“, erklärte Dr. Siegfried<br />

Marr, Chefarzt für Orthopädie. Die Delegation wollte viel über<br />

verwaltungsrechtliche Themen wissen und zeigte sich besonders<br />

beeindruckt von den Therapiemöglichkeiten. Großes Interesse<br />

galt auch der Ergotherapie, die mit einfachsten Hilfsmitteln optimale<br />

Ergebnisse erzielen kann. Zustande gekommen war der<br />

Kontakt <strong>durch</strong> die Eckert Schulen in Regenstauf, denn das Klinikum<br />

Bad Abbach arbeitet in der Ausbildung der Ergotherapeuten<br />

eng mit der privaten Bildungseinrichtung zusammen.<br />

26 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 27<br />

» Radtour „pro Organspende” machte in<br />

Weißenfels Station<br />

Die 2007 ins Leben gerufene Tour war ursprünglich als einmalige<br />

Aktion gedacht. Doch die Begeisterung der Radler und der<br />

Zuspruch der angefahrenen Krankenhäuser bewogen den Deutschen<br />

Sportverein für Transplantierte und Dialysepatienten, das<br />

Projekt fortzuführen. In diesem Jahr führte die Tour von Dresden<br />

nach Erfurt. Am 19. Juni machten die Fahrer in Weißenfels<br />

halt, denn die Klinik war im Oktober 2008 von der Ministerin<br />

für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt und<br />

der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) für herausragende<br />

Leistungen im Bereich der Organspende geehrt worden.<br />

An einem gemeinsamen Frühstück nahm auch Dr. med. Thomas<br />

Kühnast teil, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />

sowie ärztlicher Transplantationsbeauftragter der Klinik.<br />

» Rehabilitation – in Malaysia ein<br />

Zukunftsthema<br />

Hon. Datuk Dr. S. Subramaniam, malaysischer Minister für Arbeit<br />

und Soziales, besuchte im Juni mit einer zehnköpfigen Delegation<br />

das Klinikum Bad Abbach. „Besonderes Interesse hatte der<br />

» Tagesklinik für Kinderpsychiatrie in<br />

Potsdam eröffnet<br />

Nach dreijähriger Vorbereitungszeit eröffnete das Fachklinikum<br />

Brandenburg/Havel in Potsdam eine Dependance mit angeschlossener<br />

Institutsambulanz. Der Umbau des einstigen Bürohauses in<br />

eine medizinische Einrichtung erforderte Investitionen von über<br />

200.000 Euro. Für die Betreuung von bis zu zwölf seelisch kranken<br />

und von psychischen<br />

Störungen bedrohten Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

wurden unter anderem<br />

sechs neue Mitarbeiterstellen<br />

geschaffen. Durch<br />

Kooperation mit der Fröbel-Schule<br />

können die<br />

betroffenen Kinder und<br />

Jugendlichen trotz der<br />

teilstationären Betreuung<br />

weiterhin Schulunterricht<br />

erhalten.<br />

» Paulinen Klinik Wiesbaden erneut von<br />

UNICEF ausgezeichnet<br />

Schon 2006 hatte die Paulinen Klinik die begehrte Auszeichnung<br />

„Babyfreundliches Krankenhaus” erhalten. Nach erneuter<br />

Überprüfung wurde ihr jetzt ein weiteres Mal die Plakette verliehen.<br />

Dafür waren strenge Auflagen zu erfüllen: Speziell geschultes<br />

Fachpersonal muss ständig den gleichen Wissensstand haben,<br />

und die Kontinuität der Stillberatung ist zu gewährleisten.<br />

Bereits vor der Geburt hat eine intensive Beratung der Schwangeren<br />

zu erfolgen. Innerhalb der ersten halben Stunde nach der<br />

Geburt muss ein erstes Anlegen des Säuglings ermöglicht werden.<br />

Mutter und Kind sind Tag und Nacht zusammen. „Weit weg<br />

von der Betriebsamkeit des Klinikalltages sein Kind auf die Welt<br />

zu bringen und vor Ort gemeinsam mit dem Partner betreuen<br />

zu können, schafft Vertrauen und eine starke Familienbindung“,<br />

so Dr. Thorsten Mihm, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Das Gesundheitswesen bleibt ein<br />

großer Wachstumsmarkt<br />

Als größte Branche der deutschen Volkswirtschaft verfügt das Gesundheitswesen über ein vielversprechendes Wachstumspotenzial.<br />

Medizischer Fortschritt und demografische Entwicklung sorgen dafür, die Verbindung von Dienstleistung<br />

und Hightech steht für gute Zukunftsaussichten. Aber die Krankenhäuser haben auch Sorgen. <strong>Asklepios</strong> intern<br />

sprach mit dem Vorsitzenden der Konzerngeschäftsführung, Dr. Tobias Kaltenbach, über die wirtschaftliche Lage, die<br />

sich daraus ergebenden Herausforderungen sowie die Zukunftsaussichten des <strong>Asklepios</strong> Konzerns.<br />

Dr. Tobias Kaltenbach , Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung<br />

Welchen Einfluss haben die derzeitigen wirtschaftlichen Umbrüche<br />

auf den deutschen Gesundheitsmarkt?<br />

Die Wirtschaftskrise hat das Gesundheitswesen noch nicht in<br />

einem mit anderen Branchen vergleichbaren Maße erfasst. Insbesondere<br />

die Krankenhäuser profitieren in diesem Jahr noch<br />

von den Ende 2008 <strong>durch</strong> den Gesetzgeber beschlossenen wirtschaftlichen<br />

Erleichterungen. So steigen die Budgets erstmals<br />

seit vielen Jahren stärker als die Einnahmen der Krankenkassen.<br />

Auch das Konjunkturprogramm II kommt vielen Kliniken<br />

zugute.<br />

Negative Einflüsse merken bisher vor allem Kliniken in kommunaler<br />

Trägerschaft, denn die öffentlichen Träger können<br />

aufgrund sinkender Steuereinnahmen deren Fehlbeträge nicht<br />

mehr so einfach ausgleichen.<br />

Wir erwarten, dass die Auswirkungen der Wirtschaftskrise im<br />

nächsten Jahr im gesamten Gesundheitsmarkt spürbar werden,<br />

wenn die Krankenkasseneinnahmen sinken, unter anderem<br />

aufgrund steigender Arbeitslosigkeit. Dann ist mit Budgetkürzungen<br />

zu rechnen.<br />

Wird es Ihrer Ansicht nach auch für <strong>Asklepios</strong> Veränderungen<br />

geben? Und wenn ja, welche?<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken unterliegen diesen Entwicklungen genauso<br />

wie alle anderen Krankenhäuser. Wir müssen unsere<br />

Hausaufgaben machen, um für das, was kommt, gerüstet zu<br />

sein. Das gilt für die wirtschaftlichen Einschränkungen genauso<br />

wie für Kaufgelegenheiten, die sich aufgrund der Krise ergeben<br />

können.<br />

Können Sie das konkretisieren?<br />

Natürlich richtet sich unser Hauptaugenmerk angesichts der<br />

Krise auf die Stabilisierung und, wo es geht, auf die Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Ergebnisse unserer Kliniken. Dies bedeutet,<br />

den zeitlichen Vorsprung dieses Jahres für die Realisierung<br />

von Erlöschancen zu nutzen, aber auch, die Personal- und<br />

Sachkosten weiter zu reduzieren. Nur so werden wir in der Lage<br />

sein, den notwendigen Handlungsspielraum für die Gestaltung<br />

unserer Zukunft zu sichern.<br />

Ist das Unternehmen <strong>Asklepios</strong> gesund?<br />

<strong>Asklepios</strong> ist wirtschaftlich auf gutem Weg. Die Ergebnisse verbessern<br />

sich stetig. Unser Rating weist uns eine hohe finanzielle<br />

Stabilität aus. Da<strong>durch</strong> sind wir in der Lage – und das ist eigentlich<br />

der wichtigste Beitrag zur Zukunftssicherung-, mehr denn<br />

je zu investieren. Hinzu kommt, dass wir als Familienunterneh-<br />

men über eine stabile Eigentümerstruktur verfügen. Durch starke<br />

Dezentralität und flache Hierarchien ist <strong>Asklepios</strong> außerdem<br />

in der Lage, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen.<br />

Das Personal in Deutschlands Krankenhäusern wird knapp.<br />

Die Ärztegewerkschaften spielen ihre Macht aus. Wie reagiert<br />

<strong>Asklepios</strong> darauf?<br />

Das Problem ist vielschichtig, die Lösung kann daher auch nicht<br />

<strong>durch</strong> vereinzelte Maßnahmen gelingen. Viele Instrumente<br />

müssen differenziert und nebeneinander angewendet werden.<br />

Ein Beispiel sind die Tarifverträge. Während wir für die meisten<br />

Ärzte mit dem Marburger Bund einen Konzern-Tarifvertrag<br />

abgeschlossen haben, setzen wir in anderen Fällen bis heute<br />

auf dezentrale und regional orientierte Lösungen. Wichtig sind<br />

auch zukunftsweisende Entwicklungsmaßnahmen, zum Beispiel<br />

die Kooperation mit der Budapester Semmelweiss-Universität<br />

beim ersten privaten deutschen Arztstudium in Hamburg<br />

oder die Gründung der bundesweiten ersten Ausbildungsgänge<br />

zum Chirurgisch-Operativen Assistenten in Wiesbaden und<br />

Bad Wildungen.<br />

Mit ihrem Engagement in der ambulanten Versorgung stehen<br />

die Krankenhausträger in der Kritik. Betrifft dies auch <strong>Asklepios</strong>?<br />

In der Tat sind auch wir bei der Gründung von MVZs vereinzelt<br />

auf heftige Kritik gestoßen. Damit muss man sich auseinandersetzen,<br />

wir setzen auf Kooperation. Heute besteht auch an den<br />

neuralgischen Orten Einvernehmen mit den niedergelassenen<br />

Ärzten. Der niedergelassene Arzt als freier Beruf ist schließlich<br />

kein Auslaufmodell. Ich rechne mit seiner Rolle – in veränderter<br />

Form, aber als unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems.<br />

<strong>Asklepios</strong> hat den Anspruch postuliert, besonders innovationsfreudig<br />

zu sein. Wo können Sie diesen Anspruch erfüllen?<br />

Mit unserem inzwischen ins fünfte Jahr gehenden „<strong>Asklepios</strong><br />

Future Hospital“ ist eine international anerkannte Denkfabrik<br />

für neue Technologien und Prozesslösungen mittels der IT im<br />

gesamten Krankenhaus entstanden. Damit können wir zu Recht<br />

die Innovationsführerschaft in der Branche beanspruchen. Wir<br />

freuen uns, dass das AFH nun mit dem Green Hospital Programm<br />

(das wir gemeinsam mit GE aus der Taufe gehoben haben)<br />

eine Schwester bekommt, von der wir uns natürlich ähnlichen<br />

Erfolg und positive Resonanz verhoffen.<br />

28 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 29


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Rauschtrinken – ein problematischer<br />

Trend<br />

<strong>Mehr</strong> als ein Drittel der 12- bis 25-Jährigen betrinkt sich mindestens einmal im Monat. Das Rauschtrinken hat sich zu<br />

einem problematischen Trend entwickelt. Jüngste Statistiken belegen: Die Zahl der Jugendlichen, die aufgrund akuten<br />

Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt werden, hat sich in Deutschland seit 2000 mehr als verdoppelt.<br />

Die Dr.-Broermann-Stiftung unterstützt<br />

seit Jahren aktiv die Prävention an<br />

Schulen – so seit 2007 auch ein gemeinsames<br />

Projekt der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Schildautal, der Realschule Seesen und<br />

des VESUV e. V. innovative Präventionsprojekte.<br />

Zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit<br />

gehören beispielsweise die<br />

Suchtprävention und die Reduzierung<br />

bewegungsinduzierter Krankheiten. Das<br />

Thema Gesundheit & Computer war Inhalt<br />

eines Elternabends.<br />

Im Juni dieses Jahres stand das Problem<br />

„Alkohol“ im Fokus der präventiven Arbeit.<br />

Die Klasse 8d der Realschule Seesen<br />

besuchte dazu mit ihrer Klassenlehrerin<br />

Frau Rabe und der am Schulzentrum<br />

zuständigen Sozialpädagogin Frau Weber<br />

vom Niedersächsischen Kooperations-<br />

und Bildungsprojekt (NIKO) die<br />

Schildautalklinik. Auch das NIKO-Projekt<br />

unterstützt die Kooperation der Klinik<br />

mit der Realschule.<br />

Einen Tag lang setzten sich die 14- bis 15jährigen<br />

Schüler intensiv mit dem Alkoholmissbrauch<br />

auseinander. Der Chefarzt<br />

der Klinik der Neurologie, Dr. Matthias<br />

Rohrberg, ging zunächst in seinem Fachvortrag<br />

auf das Trinkverhalten im Allgemeinen<br />

und auf das der Jugendlichen<br />

im Speziellen ein, erläuterte Folgen der<br />

Sucht und sprach ausführlich über Suchterkennung<br />

und -entwöhnung. Durch die<br />

Werbung in den Medien und die Toleranz<br />

der Gesellschaft werde dieses Thema<br />

verharmlost, betonte Dr. Rohrberg. Die<br />

Schülerinnen und Schüler waren von den<br />

Ausführungen sichtlich beeindruckt und<br />

nutzten am Ende des Vortrages auch die<br />

Gelegenheit, Fragen zu stellen – beispielsweise<br />

zum Thema „Komasaufen“.<br />

Mitarbeiterinnen der Ergotherapie hatten<br />

einen Parcours aufgebaut, auf dem die<br />

Jugendlichen anschließend mit Rauschbrillen<br />

auf einem Roller – oder „gehend”<br />

– verschiedene Aufgaben bewältigen<br />

mussten. Die Promille-Brille simuliert einen<br />

Alkoholgehalt von 0,8–1,8 Promille<br />

und macht den Einfluss von Alkohol auf<br />

die Wahrnehmung und das Gehirn erlebbar:<br />

verzerrte und eingeschränkte Rundumsicht,<br />

Doppelsehen, falsche Einschätzung<br />

von Nähe und Ferne, verzögerte<br />

Reaktion, das Gefühl von Verunsicherung<br />

und Entscheidungsschwäche, schlechtere<br />

Koordination.<br />

Auch „Dinge des täglichen Lebens“ wie<br />

Türen aufschließen, Geld zählen oder ein<br />

Glas einschenken, konnten unter Rausch-<br />

(Brillen-)Einfluss praktisch erprobt werden.<br />

Selbst zu erleben, wie Alkohol sich auf<br />

das Sehvermögen und damit auf die<br />

Fahrtüchtigkeit und Verkehrssicherheit<br />

auswirkt, hinterließ bei den Jugendlichen<br />

einen besonders nachhaltigen Eindruck,<br />

betonten sie im Abschlussgespräch. Und<br />

so wird es für sie in Zukunft kein Zeichen<br />

von Schwäche sein, zu sagen: „Alkohol? -<br />

Ohne mich!“<br />

Andreas Tappe<br />

Auszubildende fördern Gesundheit<br />

Die Berufsbezeichnung „Gesundheits- und Krankenpfleger/-in“ zeigt den Paradigmenwechsel im Pflegeberuf, in dem<br />

die gesundheitlichen Ressourcen von Pflegebedürftigen immer mehr in den Mittelpunkt rücken.<br />

Auszubildende der Gesundheitsund<br />

Krankenpflege lernen im zweiten<br />

Ausbildungsjahr am Bildungszentrum<br />

für Gesundheitsfachberufe<br />

Wiesbaden die Bedeutung<br />

von Gesundheitsförderung und<br />

Prävention kennen. In den vergangenen<br />

vier Jahren beschäftigten sie<br />

sich mit ihrer eigenen Gesundheit.<br />

In diesem Jahr trugen sie mit einem<br />

Projekt zur Gesundheit von elfjährigen<br />

Kindern einer Kiedricher<br />

Grundschule bei.<br />

Zunächst aber setzten sich die Auszubildenden<br />

mit ihrem persönlichen Verständnis<br />

von Gesundheit und Krankheit<br />

auseinander. Dabei spielten eigene Erfahrungen<br />

aus Kindergarten oder Schule eine<br />

große Rolle – Erinnerungen an frisch zubereitetes<br />

Mittagessen oder freies Bewegen<br />

beispielsweise. Weil Gesundheitsbildung<br />

und -förderung das ganze Leben lang<br />

andauert, sind viele heute in Sport- und<br />

Schwimmvereinen, gehen tanzen oder<br />

spielen ein Instrument. „Seit ich wieder<br />

Handball spiele, bin ich ausgeglichener<br />

und kann mich viel besser konzentrieren!“,<br />

stellte eine Auszubildende fest. Manche<br />

nutzen auch Angebote der <strong>Asklepios</strong> Paulinen<br />

Klinik, um sich fit zu halten.<br />

Die Auszubildenden recherchierten, dass<br />

die wenigsten Präventionsmodelle bisher<br />

wissenschaftlich untersucht wurden – so<br />

ist zum Beispiel unklar, ob Zuschüsse der<br />

Krankenkassen zu Rückenkursen tatsächlich<br />

sinnvoll sind.<br />

Mit all diesem Wissen machten sich<br />

die zukünftigen Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/-innen auf den Weg zu<br />

zwei vierten Klassen. An Stationen wie<br />

„Fühlen“, „Riechen und Schmecken“,<br />

„Bewegen“ sowie „Singen, Malen und<br />

Basteln“ konnten die Kinder sich zwei<br />

Tage lang beschäftigen. Sie durften sich<br />

dabei mit Fähigkeiten hervortun,<br />

die im normalen Schulalltag <strong>weniger</strong><br />

gefragt sind. „Wir waren ganz<br />

schön aufgeregt, ob alles so klappt,<br />

wie wir uns das vorgestellt hatten“,<br />

gaben einige Auszubildende in der<br />

Reflexionsrunde zu.<br />

Mitunter war auch pädagogisches<br />

Geschick gefragt, so, wie es ja auch<br />

im Berufsalltag erforderlich werden<br />

kann. Aber die freiwilligen<br />

Zugaben zum Abschlusstanz, das<br />

gemeinsam komponierte Lied und<br />

die vielen Danke-Bilder spiegelten<br />

wider, dass es für die meisten Kinder<br />

zwei unvergessliche Tage waren.<br />

Am letzten Projekttag konnten die Auszubildenden<br />

noch ihre eigenen Fähigkeiten<br />

an den Kletterwänden im Bewegungsforum<br />

Nieder-Olm ausprobieren. Einige<br />

waren bereits „alte Hasen“, für andere<br />

war die Entfernung vom Boden und das<br />

Loslassen in zehn Meter Höhe eine physische<br />

und psychische Herausforderung.<br />

Aber letztlich meisterten sie alles mit Bravour<br />

– und sprechen heute noch davon.<br />

30 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 31<br />

Kontakt<br />

Sandra Bensch MScN<br />

Diplom-Pflegepädagogin (FH), stellv. Leitung<br />

Bereich Gesundheits- und Krankenpflege<br />

<strong>Asklepios</strong> Bildungszentrum für<br />

Gesundheitsfachberufe Wiesbaden,<br />

Geisenheimer Straße 10, 65197 Wiesbaden<br />

Tel.: (0611) 847-2278<br />

s.bensch@asklepios.com<br />

Auszubildende des Kurses GKP 07–10<br />

Anahita Aryaie, Jennifer Broughton,<br />

Ninja Dammers, Nils Ermentraut, Sabrina<br />

Kockler, Jennifer Mechsner, Lucia<br />

Minati, Vanessa Raß, Verena Seith, Katharina<br />

Sittner, Manuela Sya, Christiane<br />

Unterer, Katrin Wintermeyer


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Gib Gas – Bewegung macht Spaß!<br />

Die Kinderklinik Sankt Augustin rief im Frühjahr 2008 ein Präventionsprogramm für Grundschüler zum Thema<br />

Bewegung und Ernährung ins Leben. Dabei besuchten die Kinderärzte alle vierten Klassen der Grundschulen<br />

I m m e r<br />

mehr Kinder<br />

leiden<br />

unter Bewegungs-,Haltungs-<br />

oder Koordinationsmängeln<br />

und sind bereits<br />

im Grundschulalterübergewichtig.<br />

Doch eigentlich<br />

lieben alle Kinder die Bewegung<br />

und das aktive Spiel. Es fördert<br />

neben der Entwicklung von Kraft, Ausdauer<br />

und Beweglichkeit auch die geistige<br />

und soziale Entwicklung sowie die<br />

Gefühlsentwicklung. Und im Sport können<br />

zusätzlich Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

Erinnerungsvermögen, Selbstbewusstsein,<br />

Einfühlungsvermögen sowie die<br />

Konfliktfähigkeit verbessert werden.<br />

Übergewichtige Kinder sind besonders<br />

anfällig für Entwicklungsschäden oder<br />

langfristige Erkrankungen. Oft haben<br />

sie neben seelischen Problemen auch ein<br />

erhöhtes Risiko für Diabetes, Bluthochdruck<br />

und Arteriosklerose. Aus diesem<br />

Grund entwickelten Kinderärzte der<br />

Klinik Sankt Augustin das Präventionsprogramm<br />

“Gib Gas – Bewegung macht<br />

Spaß“, das Kinder zu mehr Bewegung<br />

und gesunder Ernährung motivieren<br />

möchte. Der Fokus des Programms liegt<br />

dabei auf dem Sport, der in den Alltag<br />

der Kinder integriert werden soll. Um<br />

möglichst noch präventiv in die Entwicklung<br />

eingreifen zu können, arbeiten die<br />

in Sankt Augustin. Nun beginnt die Arbeit mit einem neuen Schülerjahrgang.<br />

Kinderärzte mit Viertklässlern. Die zusätzliche<br />

Kooperation mit verschiedenen<br />

Sportvereinen soll mithelfen, die Kinder<br />

zu motivieren.<br />

Der Treffpunkt für jeweils zwei Klassen<br />

ist immer die Turnhalle ihrer Schule.<br />

Zwei Ärzte der Kinderklinik erklären<br />

dort zunächst die Wirkung von gesunder<br />

Ernährung und Bewegung, informieren<br />

über Nahrungsaufnahme und Verdauung,<br />

Energieverbrauch, das Herz-Kreislauf-System,<br />

Pulsentwicklung, alltägliche<br />

Bewegung etc., die Wissensvermittlung<br />

findet dabei interaktiv und spielerisch<br />

statt. Anschließend lernen die Kinder verschiedene<br />

Sportarten kennen: Unter der<br />

Anleitung von Trainern der kooperierenden<br />

Vereine können sie Judo, Tischtennis,<br />

Turnen, Leichtathletik und Fußball für<br />

sich ausprobieren.<br />

Aus der Informationsmappe, die jedes<br />

Kind erhält, kann es sich anschließend<br />

auch selbstständig Sportart, Zeit und<br />

Der erste Schritt<br />

zur gesunden Entwicklung<br />

Ihres Kindes!<br />

Setzen Sie sich in Bewegung<br />

– für die Gesundheit Ihrer<br />

Familie. Die Spezialisten der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin unterstützen Sie in allen Fragen<br />

der körperlichen und seelischen Entwicklung Ihres Kindes.<br />

<strong>Mehr</strong> Infos „Sport in der Region“: www.ksb-rhein-sieg.de<br />

Diese Initiative wird freundlich unterstützt von den Fördervereinen<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin. <strong>Mehr</strong> dazu im Internet:<br />

www.asklepios-kinderklinik.de/vereinderfreundeundfrderer.html<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn<br />

Arnold-Janssen-Straße 29 • 53757 Sankt Augustin<br />

Telefon (0 22 41) 249-0 • Telefax (0 22 41) 249-402<br />

E-Mail sanktaugustin@asklepios.com • www.asklepios.com<br />

Gib Gas:<br />

Bewegung macht Spaß!<br />

Schule in Bewegung:<br />

Eine Initiative der <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin<br />

zur Elterninformation und Förderung von<br />

Grundschulkindern<br />

<br />

ASKLEPIOS<br />

KLINIK SANKT AUGUSTIN<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn<br />

Sportstätte heraussuchen – selbst, wenn<br />

es vom Elternhaus nicht sportlich gefördert<br />

wird. Und in einem Aktivpass von<br />

Unicef lässt sich über drei Monate festhalten,<br />

wie viel man sich täglich bewegt.<br />

Der intensive Kontakt zu Schülern, Eltern<br />

und Lehrern führte im letzten Jahr zu einer<br />

stärkeren Wahrnehmung der Klinik in<br />

der Öffentlichkeit und der lokalen Presse.<br />

Seit Februar 2009 können übergewichtige<br />

Grundschulkinder nun auch in das zusätzlich<br />

angebotene Adipositasprogramm<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik aufgenommen und<br />

dort betreut werden.<br />

Kontakt<br />

Dr. med. Annette Ebert<br />

Oberärztin der Pädiatrischen Abteilung<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin<br />

Arnold-Janssen-Str. 29,<br />

53757 Sankt Augustin<br />

Tel.: (02241) 249-240<br />

E-Mail: a.ebert@asklepios.com<br />

Dr. med. Annette Ebert<br />

Weiterbildung für Datenschützer<br />

Unter Leitung des Konzerndatenschutzbeauftragten der <strong>Asklepios</strong> Verwaltungs GmbH, Jürgen Radde, fand Mitte<br />

des Jahres das erste Schulungsseminar für Datenschutzbeauftragte statt: Teilnehmer aus 36 Kliniken kamen nach Bad<br />

Salzungen in die Burgseekliniken.<br />

In den letzten Monaten sorgten bundesweite<br />

Datenschutzskandale immer wieder<br />

für Schlagzeilen. Vor diesem Hintergrund<br />

wächst auch die Bedeutung des<br />

Datenschutzes in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

– denn gerade der medizinische Bereich<br />

ist in diesem Zusammenhang ein äußerst<br />

sensibles Thema.<br />

Die drei Dozenten – Günther Sreball (Datenschutzaufsichtsbehörde<br />

Hessen), Henning<br />

Bergmann (IT Security-Manager KB<br />

IT) und Jürgen Radde – vermittelten die<br />

Seminarthemen auf anschauliche Weise.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei immer die<br />

Frage: Wie lassen sich datenschutzrechtliche<br />

Vorschriften in der Praxis handhaben?<br />

In diesem Zusammenhang wurde<br />

die besondere Bedeutung des IT-Sicherheitsmanagements<br />

bei <strong>Asklepios</strong> deutlich.<br />

Das novellierte Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG) war ebenso Gegenstand<br />

der Ausführungen wie der geplante<br />

Aufbau eines Datenschutzmanagementsystems.<br />

Und zum Abschluss erläuterte<br />

Jürgen Radde seine Aufgaben als Konzerndatenschutzbeauftragter.<br />

Von welcher Seite man sich dem Thema<br />

auch näherte: Für alle Teilnehmer wurde<br />

die zunehmende Komplexität und Dynamik<br />

im Bereich Informationstechnik<br />

deutlich – und die Herausforderungen,<br />

die sich in diesem Zusammenhang für<br />

den Datenschutz ergeben. Veränderte<br />

Technologien sowie umfangreiche Applikationen<br />

können immer auch zu neuen<br />

Bedrohungen führen. Die Anforderungen<br />

an die Datensicherheit steigen also stän-<br />

dig. Und die Aufgaben der Datenschutzbeauftragten<br />

werden demzufolge immer<br />

anspruchsvoller. Schließlich geht es um<br />

Vertrauen in die moderne Datenverarbeitung<br />

– und da ist Vorbeugung gegen<br />

möglichen Missbrauch das A und O.<br />

Das Echo der Teilnehmer war ausgesprochen<br />

positiv. Sie betonten die Bedeutung<br />

des Seminars für ihre tägliche Arbeit und<br />

waren sich einig, dass ein solches Seminar<br />

in Zukunft regelmäßig einmal im Jahr<br />

stattfinden sollte.<br />

Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmer<br />

eine Bescheinigung über die erlangte<br />

Fach- und Sachkunde. Denn diese ist<br />

erforderlich, damit sie ihre Aufgaben als<br />

Datenschutzbeauftragte auch nach den<br />

Erfordernissen des BDSG in vollem Umfang<br />

wahrnehmen können.<br />

32 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 33<br />

Kontakt<br />

Jürgen Radde<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken GmbH<br />

Kösliner Str. 12, 38642 Goslar<br />

E-Mail: j.radde@asklepios.com


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Biker-Blut für einen guten Zweck<br />

Teilnehmerzahl bei der 2. <strong>Asklepios</strong>-Blutsbrüdertour mehr als verdoppelt<br />

Die Sonne strahlte am 15. Juni<br />

– und Michael Jürgensen, Geschäftsführer<br />

des Klinikums<br />

Uckermark auch: <strong>Mehr</strong> als 300<br />

Gäste waren an diesem Tag gekommen.<br />

Jürgensen, selbst seit<br />

Jahren begeisterter Biker, führte<br />

zusammen mit der Polizei die<br />

Kolonne aus 180 Maschinen an,<br />

die sich am Mittag zu einer dreistündigen<br />

Ausfahrt in Bewegung<br />

setzte.<br />

Nach der Tour konnten sich die<br />

Biker zum Thema Blutspende<br />

informieren und direkt vor<br />

Ort zum Lebensretter werden.<br />

Und das taten sie auch. Gleich<br />

60 Freiwillige wollten ihr Blut<br />

spenden für die Aktion „Leben<br />

retten. Lächeln schenken“, die<br />

das Klinikum seit über einem<br />

Jahr mit vielen Veranstaltungen<br />

organisiert. Nach ausführlicher<br />

Beratung und ärztlicher Unter-<br />

Biker in der Uckermark auf Blutspendetour<br />

suchung konnten sich letztlich 57 Biker gend in den Krankenhäusern benötigt<br />

und andere Gäste anzapfen lassen. werden, und gleichzeitig junge Familien<br />

in der Uckermark zu unterstützen, damit<br />

Bis in den späten Abend hinein feierten unsere Kinder gesund und glücklich auf-<br />

die Teilnehmer auf dem Klinikparkplatz.<br />

Gleich zwei Live-Bands spielten – und<br />

wachsen können.“<br />

spendeten ihre Gage für das Netzwerk Das <strong>Asklepios</strong>-Küchenteam hatte das<br />

Gesunde Kinder Ostuckermark. Außer- Catering für die Party auf dem Personaldem<br />

gingen je ein Euro für jeden Blutparkplatz des Klinikums übernommen.<br />

spender und sogar zwei Euro für jeden Das Deutsche Rote Kreuz zeigte vor Ort<br />

Erstspender in den Topf des Netzwerkes. Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Motorrad-<br />

Mike Bischoff, Landtagsabgeordneter unfällen, die Fahrschule Drägert prä-<br />

und Schirmherr des Netzwerkes, war besentierte sich mit einem Slalomparcours<br />

geistert. „Es ist eine tolle Sache, einerseits zum Üben. Die Besucher konnten sich<br />

für mehr Blutspenden zu sorgen, die drin- außerdem informieren, wie sich Motorrä-<br />

Kontakt<br />

der mit Airbrush-Motiven noch<br />

verschönern lassen. Highlights<br />

waren auch die Bodypainting-<br />

Schau und die Ausstellung der<br />

neuesten Motorradmodelle, präsentiert<br />

von Schwedter Motorradhäusern.<br />

Die Kompass-Fahrschule<br />

und der Motorsport-Club<br />

Schwedt stifteten Preise für die<br />

Blutspendertombola.<br />

Das <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark<br />

bedankt sich auf diesem<br />

Wege bei allen Teilnehmern,<br />

Blutspendern, Organisatoren,<br />

Unterstützern und Helfern, die<br />

diesen Tag zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis gemacht haben.<br />

Und eins ist sicher: Fortsetzung<br />

folgt. Der 12. Juni 2010 kann<br />

schon blutrot im Kalender angestrichen<br />

werden, denn dann<br />

heißt es wieder „Leben retten.<br />

Lächeln schenken“ bei der 3.<br />

<strong>Asklepios</strong>- Blutsbrüdertour in<br />

Schwedt.<br />

Sandra Kobelt<br />

Sandra Kobelt<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark GmbH<br />

Abt. Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auguststraße 23<br />

16303 Schwedt/Oder<br />

Tel. (03332) 53 25 56<br />

Fax (03332) 53 39 27<br />

E-Mail: s.kobelt@asklepios.com<br />

Eine zweite Chance<br />

Seit September 2009 werden an der Beruflichen Schule der Pasewalker Klinik 24 Männer und Frauen zu Gesundheits-<br />

und Krankenpflegern ausgebildet, die bisher Arbeitslosengeld I bezogen haben. Denn <strong>durch</strong> die Verabschiedung<br />

des Konjunkturpaketes II in Mecklenburg-Vorpommern werden nun alle drei, statt wie bisher nur zwei Ausbildungsjahre<br />

komplett gefördert.<br />

Der Bedarf an qualifizierten examinierten<br />

Pflegekräften wird in den kommenden<br />

Jahren weiter ansteigen. Schon heute verfügen<br />

die deutschen Krankenhäuser kaum<br />

noch über Fachkräftedepots. Besonders<br />

angespannt sieht die Pflegesituation in<br />

den ländlichen Regionen der neuen Bundesländer<br />

aus: Viele ältere Pflegekräfte<br />

treten in den Ruhestand, junge Menschen<br />

suchen ihr Glück in den Großstädten. Die<br />

Arbeitsagenturen sind kaum mehr in der<br />

Lage, examinierte Pflegekräfte an Kliniken<br />

zu vermitteln. Aus diesem Grund<br />

entwickelte die Pasewalker Klinik gemeinsam<br />

mit der Arbeitsagentur Uecker-<br />

Randow die Idee zur Umschulung von<br />

Arbeitslosen. Grundvoraussetzungen für<br />

die Ausbildung sind ein entsprechender<br />

Schulabschluss sowie die persönliche<br />

und gesundheitliche Eignung.<br />

Die Resonanz auf die Ausschreibung in<br />

der regionalen Presse war enorm. „Zu<br />

unserer Informationsveranstaltung Anfang<br />

Juni kamen über 70 Bewerber. Mit<br />

einem solchen Ansturm hatten wir nicht<br />

gerechnet“, freut sich Kerstin Latzkow<br />

von der Beruflichen Schule der Pasewalker<br />

Klinik. 24 Plätze standen zur Verfügung.<br />

Das Auswahlverfahren wurde am<br />

selben Tag <strong>durch</strong>geführt. Am Ende der<br />

Veranstaltung war die Klasse voll.<br />

Schon in der Vergangenheit wurden einzelne<br />

Umschüler in den Unterricht integriert.<br />

Eine eigene Umschüler-Klasse<br />

gab es bisher nur einmal vor etwa zehn<br />

Jahren. Damals wurde Fachpersonal für<br />

den Einsatz in der Forensik ausgebildet.<br />

„Die Bewerber sind regional stark<br />

verwurzelt. Sie möchten hier leben und<br />

arbeiten. Arbeitslosigkeit bedeutet nicht<br />

nur den Verzicht auf Geld und Anerkennung,<br />

sondern auch auf ein geregeltes Leben<br />

mit klaren Strukturen und familiären<br />

Ritualen. Wir können 24 Menschen überwiegend<br />

zwischen 25 und 35 Jahren berufliche<br />

und damit auch private Perspektiven<br />

eröffnen. Diese Ausbildung ist ihre<br />

zweite Chance. Sie werden sie nutzen“ ist<br />

sich die couragierte Schulleiterin sicher.<br />

Als öffentliche Berufsschule verfügt die<br />

Einrichtung in Pasewalk über einen breiteren<br />

Gestaltungsspielraum. „Das neue<br />

Schulgesetz in Mecklenburg-Vorpommern<br />

erlaubt uns nun mehr Offenheit<br />

und Selbständigkeit“, so Kerstin Latzkow.<br />

Diese Gelegenheit lassen die Pasewalker<br />

nicht ungenutzt. Geschäftsführer Steffen<br />

Vollrath betont: „Im Hinblick auf die<br />

demographische Entwicklung müssen<br />

wir vorausschauend planen. Als unsere<br />

Schule das neue Gebäude bezog, waren<br />

100 Schüler dabei, jetzt sind es 166. Wir<br />

werden wohl anbauen müssen.“<br />

34 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 35<br />

Mandy Wolf<br />

Kerstin Latzkow


Gesundheit & Wirtschaft<br />

<strong>Asklepios</strong> Summer Academy<br />

Wie lässt sich das gute Ausbildungsniveau der vielen jungen Medizinerinnen und Mediziner bei <strong>Asklepios</strong> noch<br />

verbessern? Wie kann Fort- und Weiterbildung dazu beitragen, die Motivation zu erhöhen? Und wie verstärkt man<br />

den Austausch der Ärzte untereinander? Antwort auf diese Fragen lieferte vom 20. bis 22. August 2009 die erste <strong>Asklepios</strong><br />

Summer Academy in Hamburg, an der fast 30 Assistenten aus den Fachbereichen Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

unterschiedlicher Kliniken sowie viele hochkarätige Referenten aus dem Konzern teilnahmen.<br />

Rückantwort - Fax: (040) 18 18-82 67 68<br />

Anliegend<br />

Kurzbewerbung und OP-Katalog<br />

Empfehlungsschreiben des Chefarztes<br />

Hiermit bewerbe ich mich um die Teilnahme an der Veranstaltung<br />

„<strong>Asklepios</strong> Summer Academy“ vom 20.-22. August 2009<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Medical School.<br />

................................................................................................................................<br />

Titel, Name Vorname<br />

................................................................................................................................<br />

Institut, Klinik Abteilung<br />

Fortsetzung Programm<br />

Samstag, 22.08.2009, 09:00-13:30 Uhr<br />

09:00 Das infizierte künstliche Gelenk<br />

Dr. V. Heppert<br />

10:00 Endoprothetik in der TU München:<br />

Orthopädie an Knie- und Hüftgelenk<br />

Prof. Dr. R. Gradinger<br />

11:00 Pause<br />

11:30 Periprothetische Fraktur an Hüfte und Knie<br />

Prof. Dr. T. Schildhauer<br />

12:00 Konzept der <strong>Asklepios</strong> Medical School<br />

Dr. J. Weidenhammer<br />

13:00 Resümee und Verabschiedung<br />

Zielgruppe<br />

Assistenzärzte/Assistenzärztinnen in der fortgeschrittenen<br />

Facharzt weiterbildung und Fachärzte/<br />

Fachärztinnen.<br />

Bewerbungsvoraussetzungen<br />

Kurzbewerbung und OP-Katalog des Bewerbers<br />

sowie Empfehlungsschreiben des Chefarztes.<br />

Bewerbung bitte an<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

(Anschrift s. Anmeldeformular)<br />

Unterbringung<br />

Nahegelegene Unterbringung im Suite Hotel. Die<br />

Buchung erfolgt zentral über <strong>Asklepios</strong>.<br />

Kosten<br />

Die Veranstaltung ebenso wie die Unterkunft und das<br />

Abendprogramm sind für die Teilnehmer/innen<br />

kostenfrei. Die Reisekosten sind von der jeweiligen<br />

Klinik zu tragen.<br />

Die Teilnehmer reisten aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet an, um sich am „Austragungsort“<br />

– der <strong>Asklepios</strong> Medical School<br />

auf dem Gelände der Klinik St. Georg –<br />

zwei Tage lang über neue Entwicklungen<br />

und Trends im Bereich der Endoprothetik<br />

auszutauschen. Zahlreiche Vorträge,<br />

Workshops, Falldiskussionen und eine<br />

Live-OP sorgten dabei für ein hohes Maß<br />

an Praxisbezug.<br />

„Die fachliche Weiterentwicklung und die<br />

persönliche Motivation unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind wesentliche<br />

Grundlagen unseres Unternehmenserfolges.<br />

Damit die Mediziner der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken eine hervorragende fachliche<br />

Expertise nachweisen können, bieten wir<br />

ihnen exzellente Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

– nicht nur in der Klinik, sondern<br />

im gesamten Verbund. „Mit der <strong>Asklepios</strong><br />

Summer Academy leisten wir dazu<br />

................................................................................................................................<br />

Straße Postleitzahl, Ort<br />

................................................................................................................................<br />

E-Mail Fax-Nr.<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

KB Personal, Organisation und Pflege<br />

Sekretariat<br />

Frau Gabriella Compagnone<br />

Rübenkamp 226<br />

D-22307 Hamburg<br />

................................................................................................................................<br />

Datum, Stempel, Unterschrift<br />

positive Bilanz:<br />

Referenten/innen<br />

Dr. Christof Beimes<br />

Collm Klinik Oschatz<br />

Weiterführende Informationen<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

KB Personal, Organisation und Pflege<br />

„Das Format<br />

PD Dr. Rüdiger von Eisenhart-Rothe<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lindenlohe<br />

Prof. Dr. Christian Flamme<br />

Sekretariat<br />

Frau Gabriella Compagnone<br />

Tel.: (0 40) 18 18-82 66 11<br />

der <strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg<br />

E-Mail: g.compagnone@asklepios.com<br />

Friedhelm H. Girke<br />

KB Leiter Personal und Organisation<br />

Prof. Dr. Reiner Gradinger<br />

Klinikum rechts der Isar, TUM<br />

Prof. Dr. Heiko Graichen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lindenlohe<br />

Dr. Volkmar Heppert<br />

Veranstalter / Veranstaltungsort<br />

<strong>Asklepios</strong> Medical School<br />

c/o <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Haus P (Zugang Philipstraße!)<br />

Lohmühlenstraße 5<br />

20099 Hamburg<br />

Summer Academy<br />

mit sei-<br />

BG Uniklinik Ludwigshafen<br />

Dr. Wolfgang Leff<br />

Collm Klinik Oschatz<br />

PD Dr. Christian Liebau<br />

www.asklepios.com/bildung/ams<br />

Ärzteakademie<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

nem dichten,<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg<br />

Dr. Christoph Meister<br />

Gelenkzentrum Rhein-Main, Wiesbaden<br />

Dr. Gregor Möckel<br />

Summer Academy qualifizieren-<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder<br />

Prof. Dr. Michael Morlock<br />

TU Harburg, Hamburg<br />

Dr. Markus Nehring<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg<br />

PD Dr. Lars Perlik<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wiesbaden<br />

Fachbereich: Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

20.08.-22.08.2009<br />

<strong>Asklepios</strong> Medical School<br />

denVortragsangebot ist<br />

Dr. Tobias Renkawitz<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Abbach<br />

Frau Anja Rhode<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH<br />

nahezu ideal<br />

Prof. Dr. Thomas Schildhauer<br />

<strong>Asklepios</strong> St. Georg Klinik Hamburg<br />

Dr. Jörg Weidenhammer<br />

<strong>Asklepios</strong> Medical School Hamburg<br />

für unsere jun-<br />

Reinhard Wiedemann<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Dr. Achim Ziegenbalg<br />

gen Mediziner.<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Hohwald<br />

Gemeinsam für Gesundheit www.asklepios.com Medical School<br />

In diesem besonderenRahmen<br />

können<br />

einen weiteren Beitrag“, erläutert Anja sie auch all ihre Fragen stellen – was bei<br />

Rhode, Leiterin der Konzern-Personal- einem wissenschaftlichen Kongress nicht<br />

entwicklung und Geschäftsführerin der immer der Fall ist. Außerdem lassen sich<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH. in einem solchen Kontext konzernspezifische<br />

Themen wie Personalentwick-<br />

„Die Rückmeldungen unserer Kollegen lung, zentraler Einkauf oder die Rolle der<br />

waren außerordentlich gut, sie waren mit <strong>Asklepios</strong> Medical School besser darstel-<br />

viel Engagement und Begeisterung dabei. len und diskutieren.”<br />

Ich werte die Veranstaltung als Erfolg“,<br />

resümiert Professor Dr. Heiko Graichen, Die fachliche Förderung unserer Mitar-<br />

Ärztlicher Direktor und Chefarzt der beiter wird selbstverständlich weiterge-<br />

Orthopädischen Klinik Lindenlohe. Als hen. Ob im kommenden Jahr eine Fort-<br />

Initiator der ersten <strong>Asklepios</strong> Summer führung und Ausweitung der <strong>Asklepios</strong><br />

Academy hatte er sich vor allem eine kli- Summer Academy stattfindet, wird noch<br />

nikübergreifende Vernetzung der Assis- entschieden. Nach den Orthopäden und<br />

tenten zum Ziel gesetzt. „Hier liegt der Unfallchirurgen könnten dann auch jun-<br />

Vorteil einer großen, bundesweit aufgege Kardiologen, Neurologen oder Gynästellten<br />

Klinikgruppe wie <strong>Asklepios</strong>. Diekologen von den Vorträgen, Workshops<br />

se Chance müssen wir künftig noch bes- und Live-Cases profitieren – und natürser<br />

nutzen“, so Professor Graichen. Auch lich vom Gedankenaustausch unterein-<br />

Dr. Jörg Weidenhammer, Geschäftsführer ander.<br />

der <strong>Asklepios</strong> Medical School, zog eine<br />

Mathias Eberenz, Mandy Wolf<br />

Medizinwissen für Grundschulkinder<br />

Erste Kindervorlesung mit Aktionen rund um die Gesundheit im Klinikum Uckermark<br />

Seit über 10 Jahren erfreuen sich die<br />

thematischen Sonntagsvorlesungen des<br />

Schwedter Klinikums großer Beliebtheit.<br />

Dabei werden medizinische Themen<br />

auch für Laien verständlich erklärt, und<br />

Klinikärzte beantworten die Fragen der<br />

interessierten Gäste.<br />

Am 16. Mai waren nun zum ersten Mal<br />

Kinder als Gasthörer geladen. „Die Idee<br />

einer Kindervorlesung hatten wir schon<br />

seit längerer Zeit“, berichtet Sandra Kobelt,<br />

Organisatorin der Veranstaltung.<br />

„Und da ich selbst so einen wissbegierigen<br />

Neunjährigen zu Hause habe, liegt<br />

mir die Veranstaltung auch besonders am<br />

Herzen.“ Denn ein früher und altersgerechter<br />

Zugang zu Wissen rund um das<br />

Thema Medizin weckt das Interesse für<br />

die eigene Gesundheit.<br />

Im Rahmen des landesweiten Tages<br />

des offenen Unternehmens waren alle<br />

Grundschulkinder mit Eltern oder Großeltern<br />

eingeladen, einen aktionsreichen<br />

Vormittag im Klinikum zu erleben. Um<br />

10 Uhr gab es zunächst für Schüler der 1.<br />

bis 3. Klassen einen Vortrag zum Thema<br />

„Wo kommt mein Schnupfen her?“, den<br />

Dr. med. Peter Seipelt, Oberarzt der Klinik<br />

für Kinder- und Jugendmedizin hielt.<br />

Natürlich waren auch die begleitenden<br />

Erwachsenen herzlich willkommen, aber<br />

die kleinen Zuhörer standen eindeutig<br />

im Vordergrund, als es um die Verteilung<br />

der 150 Sitzplätze im großen Konferenzraum<br />

ging.<br />

Die Kinder konnten dann auch ihr eigenes<br />

Herz auf dem Ultraschallgerät beobachten<br />

sowie bei sich Größe, Gewicht und<br />

Blutdruck messen lassen. Der Chefarzt<br />

der Kinderklinik, Dr. Vladimir Boldis,<br />

stellte sich den neugierigen Fragen der<br />

jungen Gäste. Es gab ein kleines Training<br />

für die Balance, das Gleichgewicht und<br />

die Geschicklichkeit. Und wer schon immer<br />

mal mitbekommen wollte, was der<br />

Doktor beim „Abhorchen“ eigentlich hört,<br />

hatte auch hierzu die Gelegenheit.<br />

Rätsel- und Bastelfans konnten sich an einem<br />

Quiz beteiligen und selbst ein Untersuchungsgerät<br />

herstellen, mit dem sich die<br />

Kraft seiner eigenen Lungen messen ließ.<br />

Nach 11.30 Uhr waren dann die etwas<br />

Älteren an der Reihe. Oberarzt Dr. Seipelt<br />

hielt für die Schüler der 4. bis 6. Klassen<br />

einen Fachvortrag zum Thema: „Wo geht<br />

mein Frühstück hin?“ Anschaulich erklärte<br />

er, was mit dem Essen im Körper<br />

passiert. „Wir wollen die Kids neugierig<br />

auf den eigenen Körper machen“, betonte<br />

er. „Und außerdem können wir auf diese<br />

Weise manchmal sogar Ängste vor Untersuchungen,<br />

Behandlungen und Operationen<br />

abbauen.“<br />

Zum Abschluss erhielten alle Kinder ein<br />

„Zertifikat“ über die Teilnahme an ihrer<br />

ganz persönlichen medizinischen Weiterbildung.<br />

36 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 37<br />

Sandra Kobelt


Gesundheit & Wirtschaft<br />

°Personalia<br />

° Ärztliche Direktorin der Inneren Medizin<br />

und Kardiologie in Bad Griesbach<br />

Dr. Petra Heizmann ist seit April<br />

Ärztliche Direktorin der Inneren<br />

Medizin und Kardiologie im St.<br />

Wolfgang. Sie erlangte 1989 die<br />

Approbation der Humanmedizin<br />

an der Georg August Universität zu<br />

Göttingen. Nach ihrer Niederlassung<br />

als Internistin mit Schwerpunkt Kardiologie war sie unter<br />

anderem als Oberärztin der kardiochirurgischen Intensivstation<br />

im Deutschen Herzzentrum Berlin tätig.<br />

° Neuer Chefarzt für Urologie in<br />

Bad Wildungen<br />

Seit August leitet Dr. Thomas Fröhlich<br />

als Chefarzt die Urologie in der Stadtklinik<br />

Bad Wildungen. Von 2001 bis<br />

2009 war er Oberarzt bzw. Leitender<br />

Oberarzt im Nephrologischen Zentrum<br />

Niedersachsen in Hann-Münden. Zu<br />

seinen Schwerpunkten gehören rekonstruktive<br />

urologische Chirurgie, Inkontinenztherapie,<br />

Laparoskopie, Brachytherapie, große Tumorchirurgie<br />

sowie Nierentransplantation.<br />

° Zertifizierter Spezialist<br />

Seit Mai ist der leitende Oberarzt Dr.<br />

Frank Schönenberg aus der gefäßchirurgischen<br />

Abteilung der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik in Birkenwerder zum endovasculären<br />

Spezialisten <strong>durch</strong> die Deutsche<br />

Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG)<br />

zertifiziert.<br />

° Chefarztwechsel in Bad König<br />

Seit Juni ist Dr. Michael Hartwich, Arzt<br />

für Neurologie und neurologische Intensivmedizin,<br />

Chefarzt der Schlossberg-<br />

Klinik in Bad König. Er war bereits von<br />

2002 bis 2006 als Oberarzt in der Neurologischen<br />

Klinik Bad Salzhausen tätig.<br />

Spätestens in zwei Jahren soll nun am<br />

Standort Bad König eine der modernsten<br />

neurologischen Frührehabilitationskliniken Deutschlands entstehen.<br />

° Neuer Chefarzt in der Psychotherapie<br />

Dr. Willy Herbold-Schaar ist seit Juni Chefarzt im Bereich Psychotherapie<br />

des <strong>Asklepios</strong> Fachklinikums Göttingen. Er studierte<br />

an der Georg-August-Universität. Nach den Ausbildungen<br />

zum Arzt für Psychosomatische Medizin sowie für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie wurde er Oberarzt im Bereich Psychotherapie<br />

des NLKH in Göttingen.<br />

° <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord: Neuer Chefarzt<br />

der Gynäkologie<br />

Seit Juli leitet PD Dr. Jörg Schwarz die<br />

Abteilung für Gynäkologie der Klinik<br />

Nord-Heidberg. Er studierte an der Universität<br />

Brescia und der RWTH Aachen,<br />

wurde 1999 Oberarzt der Frauenklinik<br />

im UKE und habilitierte 2003. Von<br />

2003 bis 2009 war er Leitender Oberarzt<br />

und Stellvertreter des Direktors der<br />

Klinik für Gynäkologie an der Frauenklinik des UKE sowie ab<br />

2007 Leiter des Schwerpunktes Operative Onkologie und plastisch-rekonstruktive<br />

Chirurgie.<br />

38 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 39<br />

Brandenburg / Bild: PTHV<br />

° Erster erfolgreicher Abschluss als<br />

Master of Science in Pflegewissenschaft<br />

innerhalb des Konzerns<br />

Sandra Bensch, Dipl.-<br />

Pflegepädagogin (FH)<br />

im Bildungszentrum<br />

für Gesundheitsfachberufe<br />

Wiesbaden,<br />

erhielt im Juni an der<br />

Prof. Dr. Frank Weidner, Sandra Bensch,<br />

Philosophisch-Theo-<br />

Prof. Dr. Helen Kohlen, Prof. Dr. Herrmann<br />

logischenHochschule Vallendar den akademischen Grad eines Master of Science.<br />

Am zweijährigen Master-Studiengang nahm sie neben ihrer<br />

Lehrtätigkeit teil. Nun ist es ihr Ziel, die erste promovierte Pflegewissenschaftlerin<br />

im Konzern zu werden.<br />

° Verstärkung für die Konzernbereiche<br />

Seit Juli verstärken Dr. Jürgen Ruch-Trinkle als Regionalverantwortlicher<br />

für den Bereich Süd-West und Manfred Nast für<br />

den Bereich Hamburg den Konzernbereich DRG-, Medizin- und<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Sabine Siehr ist seit Juni als Rechtsanwältin im Konzernbereich<br />

Mergers & Akquisition tätig.<br />

Ebenfalls seit Juni ist Jörg Müller als Trainee/Klinikmanager in<br />

der <strong>Asklepios</strong> Service GmbH beschäftigt.<br />

Anne Gehrhardt unterstützt seit August 2009 das Team des<br />

Konzernbereiches Personal, Organisation und Pflegemanagement.<br />

° Abschied<br />

Dr. Norbert Dörner schied im August aus dem Unternehmen<br />

aus und wird zukünftig als Berater für Auslandsprojekte zur<br />

Verfügung stehen.<br />

° Neue Stimme am Empfang<br />

Seit Juni werden alle Besucher und Anrufer in Falkenstein von<br />

Sina Erbskorn empfangen.<br />

° Nachwuchsführungskraft in Barmbek<br />

Ab Oktober nimmt Philipp Noack seine Tätigkeit als Trainee der<br />

kaufmännischen Direktion in der Klinik Barmbek auf.<br />

° Mission Olympic in Göttingen<br />

Ein stolzes Ergebnis haben<br />

die Göttinger beim<br />

dreitägigen Sportfestival<br />

im Juni erzielt: Sie<br />

konnten 248.161 Aktivitätspunkte<br />

im bundesweitenStädtewettbewerb<br />

erreichen. Beteiligt<br />

waren auch Mitarbeiter der Psychiatrie Niedersachsen GmbH.<br />

° Sax-Plus Pro Familie Auszeichnung<br />

Die Hohwald-Klinik<br />

wurde im Juni vom<br />

sächsischen Wirtschaftsminister<br />

für ihre<br />

Familienfreundlichkeit<br />

ausgezeichnet. Sie erhielt<br />

einen von vier<br />

Staatspreisen als Top-<br />

Unternehmen. Die Klinik zahlt unter anderem die Kosten für<br />

die Kinderbetreuung und bietet Tagesmütter an. Jungen Eltern<br />

wird <strong>durch</strong> Gleit- und Teilzeit sowie verkürzte Wochenarbeitszeiten<br />

der Wiedereinstieg ermöglicht.<br />

° Die „<strong>Asklepios</strong> Orthodocs“ gewinnen<br />

zweifach Gold bei den 30. Sportwelt-<br />

spielen der Medizin und Gesundheit<br />

Die Orthopäden der Klinik<br />

Birkenwerder nahmen<br />

zum dritten Mal an<br />

den Sportweltspielen in<br />

Alicante teil. Das Team<br />

aus Birkenwerder gewann<br />

gemeinsam mit<br />

Ärzten aus Plauen sowohl<br />

das Hallenvolleyballturnier als auch das Finale des Beachvolleyballturniers.<br />

Chefarzt Labs dankte der Geschäftsführerin<br />

der Klinik Birkenwerder, Daniela Wolarz-Weigel, für die großzügige<br />

Freistellung und Unterstützung.


Erfolgreiche Rezertifizierung als<br />

Nachweis für gute Arbeit<br />

Orthopädische Klinik Lindenlohe erhält wiederholt KTQ-Prädikat.<br />

Matthias Meier und Lieselotte<br />

Renner freuen sich über<br />

die Rezertifizierung<br />

Im Mai 2006 wurde die <strong>Asklepios</strong> Or-<br />

thopädische Klinik Lindenlohe erstmals<br />

nach den KTQ-Kriterien zertifiziert. KTQ<br />

ist die Abkürzung von Kooperation für<br />

Transparenz und Qualität im Krankenhaus<br />

und steht für ein krankenhausspezifisches<br />

Zertifizierungsverfahren, welches<br />

die bewährten Prinzipien und Methoden<br />

anderer Verfahren sinnvoll integriert. Drei<br />

Jahre später stand die so genannte Rezertifizierung<br />

an, also die Überprüfung, ob<br />

das Qualitätsmanagement (QM) weiterhin<br />

erfolgreich umgesetzt wurde. Während<br />

des laufenden Betriebes überprüfte<br />

eine mehrköpfige Kommission, wie die<br />

Klinik im Detail und als Ganzes auf Ba-<br />

sis einer strukturierten Selbstbewertung<br />

einer Fremdbewertung standhält. „Der<br />

Aufwand hat sich gelohnt“, so QM-Beauftragte<br />

Lieselotte Renner, „wir waren<br />

erfolgreich“. Die Rezertifizierung ist für<br />

die Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie<br />

und Sportmedizin Beweis für<br />

die kontinuierliche positive Entwicklung<br />

seit der Integration in den <strong>Asklepios</strong>-Verbund<br />

Ende des Jahres 2004. Geschäftsführer<br />

Matthias Meier: „Der Dank gilt den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das<br />

Team hat für sich und für das Haus dieses<br />

Zertifikat verdient.“<br />

Kontakt<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lindenlohe GmbH<br />

Tel.: 09431/888-652<br />

Matthias Meier<br />

Geschäftsführer<br />

E-Mail: m.meier@asklepios.com<br />

Lieselotte Renner<br />

QM-Beauftragte<br />

E-Mail: l.renner@asklepios.com<br />

Gesundheit & Wirtschaft<br />

Bad Wildungen: Qualitätssiegel<br />

mit hohem Stellenwert<br />

Das KTQ-Verfahren unterzieht das interne Qualitätsmanagement von Kliniken einer detaillierten Kontrolle und legt<br />

medizinische, pflegerische und verwaltungstechnische Abläufe offen. Eine anschließende Veröffentlichung des KTQ-<br />

Qualitätsberichtes ist für die überprüfte Klinik verpflichtend – das schafft Transparenz für Patienten, Angehörige,<br />

Ärzte und Krankenkassen.<br />

Gesine Dannenmaier, Charly Büchner, Dr. Dirk Fellermann, Dr. Maximilian Rommelfanger, Sebastian Lehotzk<br />

Die Helenenklinik in Bad Wildungen<br />

ist nun die erste Rehabilitationsklinik<br />

Deutschlands, die das begehrte Zertifikat<br />

in einer Rezertifizierung erhielt, bereits<br />

2006 war sie erste zertifizierte Rehaklinik<br />

Deutschlands. Die <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik<br />

bekam das Zertifikat ebenfalls zum zweiten<br />

Mal.<br />

Natürlich nutzen die Kliniken Synergieeffekte.<br />

Vor allem im Bereich der Patientensicherheit<br />

wurden gemeinsame<br />

Konzepte und Standards erstellt, die<br />

zum Beispiel das Hygienemanagement,<br />

den Datenschutz oder den Umgang mit<br />

Arzneimitteln und Medizinprodukten regeln.<br />

Schriftliche Anweisungen zu diesen<br />

wichtigen Themen geben Patienten und<br />

Mitarbeitern Sicherheit.<br />

Auch im Bereich der medizinischen<br />

Qualität sind in beiden Kliniken die Abläufe<br />

strukturiert geregelt und an den<br />

jeweiligen Schnittstellen aufeinander abgestimmt<br />

– von der Aufnahme über die<br />

Behandlung bis hin zur Entlassung und<br />

Weiterbehandlung.<br />

Letztlich sind es aber Patienten, Einweiser<br />

und Kostenträger, die die Qualität be-<br />

werten. Deshalb führen die Kliniken seit<br />

Jahren Befragungen <strong>durch</strong> und erhalten<br />

dabei gute bis sehr gute Bewertungen.<br />

Etwaige Verbesserungsvorschläge werden<br />

vor allem im Sinne der Patientenorientierung<br />

umgesetzt.<br />

Den ersten Eindruck von einer Klinik bekommt<br />

man aber bereits im Eingangsbereich,<br />

an der Rezeption und in der Patientenaufnahme.<br />

Dass dieser Eindruck in<br />

der Stadtklinik Bad Wildungen tatsächlich<br />

ausgezeichnet ist, wurde nun <strong>durch</strong><br />

den Konzernbereich Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

bestätigt. Sebastian<br />

Lehotzki überreichte an Geschäftsführer<br />

Dr. Dirk Fellermann das entsprechende<br />

AQR-Qualitätssiegel.<br />

Kriterien wie Kundenorientierung, Risikomanagement,<br />

Erscheinungsbild und<br />

Notfallmanagement sind laut Lehotzki<br />

in hervorragender Weise erfüllt worden.<br />

Für die Rezeptionsmitarbeiter der Stadtklinik<br />

gehöre einheitliche Dienstkleidung<br />

ebenso zum Alltag wie Übersetzungshilfen<br />

bei möglichen Anrufen in Fremdsprachen.<br />

Dr. Fellermann betonte: „Durch die<br />

kundenorientierte Gestaltung des Rezeptionsbereiches<br />

sowie das freundliche,<br />

kompetente und seriöse Auftreten der<br />

Mitarbeiter bekommen Patienten und<br />

Besucher schon beim Betreten der Klinik<br />

einen angenehmen Eindruck.”<br />

40 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 41


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Engagierte Gymnasiastinnen<br />

gegen Alkoholsucht<br />

„Alkohol – ohne mich!“: Mit bunt bedruckten<br />

T-Shirts gaben drei Schülerinnen<br />

des Paul-Gerhardt-Gymnasiums<br />

Lübben und ihre Pädagogiklehrerin Ute<br />

Stoewe im Juni 2009 bei der Landessuchtkonferenz<br />

Brandenburg ein sichtbares Bekenntnis<br />

gegen Alkoholmissbrauch ab.<br />

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im<br />

Potsdamer Tagungshaus BlauArt stellten<br />

sie das Projekt „Baukasten statt Bierkasten“<br />

vor, eine Gemeinschaftsaktion des<br />

Gymnasiums und des <strong>Asklepios</strong> Fachklinikums<br />

Lübben.<br />

Zehn Mädchen beschäftigten sich in den<br />

vergangenen beiden Schuljahren, unterstützt<br />

vom Klinikum, eingehend mit der<br />

Alkoholsucht. Den von ihnen entworfenen<br />

Baukasten füllten sie unter anderem<br />

mit Informationen zu gesetzlichen, medizinischen<br />

und therapeutischen Grundlagen,<br />

mit Flyern, T-Shirts, Spielen, einem<br />

Psychosozialen Wegweiser voller Beratungsadressen<br />

und einer Rauschbrille, die<br />

1,3 bis 1,5 Promille simuliert. Zielgruppe<br />

sind Schülerinnen und Schüler der 6.<br />

und 7. Klasse. Stephanie Schön, Franziska<br />

Rube und Josefin Bresan aus der Projektgruppe<br />

nutzten die Einladung zum 4.<br />

Plenum der Landessuchtkonferenz, um<br />

für den Baukasten zu werben. Unermüdlich<br />

beantworteten sie die Fragen interessierter<br />

Standbesucher und meisterten vor<br />

dem Fachpublikum souverän ein Interview<br />

mit Moderatorin Sandra Wieschollek<br />

vom Medienbüro Babelsberg. Für die<br />

jungen Frauen war es die letzte Aktion<br />

mit „Baukasten statt Bierkasten“, bevor<br />

sie das Gymnasium verließen. Sie wünschen<br />

sich engagierte Nachfolger(innen).<br />

Stephanie Schön: „Der Kasten kann jederzeit<br />

erweitert werden.“ Und sie hoffen,<br />

dass sich viele Lehrer das von ihnen erarbeitete<br />

Material für Präventionsprojekte<br />

ausleihen. Möglich ist das im <strong>Asklepios</strong><br />

Fachklinikum Lübben, im Paul-Gerhardt-<br />

Gymnasium und im Landratsamt.<br />

Edda Gehrmann<br />

Bessere Überlebenschancen bei<br />

Herzstillstand<br />

Etwa alle fünf Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch, weil sein Herz ohne erkennbare Ursache aufhört zu<br />

schlagen. Der plötzliche Herztod fordert damit mehr Todesopfer als Krebs und alle anderen Krankheiten.<br />

Zum fünften Mal fand am 28. Mai 2009<br />

ein Herz- und Schlaganfalltag in der<br />

Hansestadt statt. Damit finden auch die<br />

beiden Projekte „Hamburg gegen den<br />

Herzinfarkt” und „Hamburg gegen den<br />

Schlaganfall/Schlaganfall – ein Notfall“<br />

ihre Fortsetzung. Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Hamburg waren mit einem großen Ausstellungsstand<br />

dabei, um die Hamburger<br />

Bürgerinnen und Bürger zu informieren.<br />

Außerdem boten Mitarbeiter des Instituts<br />

für Notfallmedizin (IfN) der Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken ein interaktives<br />

Reanimationstraining an. 60 Gäste aller<br />

Altersgruppen nahmen in zwei Gruppen<br />

an dem 30 Minuten dauernden Training<br />

teil. Viele von ihnen konnten sich nur<br />

noch sehr vage an die Erste-Hilfe-Kurse<br />

erinnern, die sie für den Führerschein gemacht<br />

hatten.<br />

Am Ende des Trainings wurden alle Teilnehmer<br />

mit einem von der Firma Laerdal<br />

entwickelten Lehrpaket ausgestattet, das<br />

sie für Übungszwecke im Familien- und<br />

Freundeskreis mit nach Hause nahmen.<br />

Der Inhalt: ein Übungsmodell, genannt<br />

„MiniAnne“ und ein Lehrvideo, mit dessen<br />

Hilfe man sich in nur einer halben<br />

Stunde Kenntnisse zur effektiven Herz-<br />

Lungen-Wiederbelebung (CPR) aneignen<br />

kann. Die Kompression des Brustkorbs<br />

in der richtigen Frequenz und die Beatmung<br />

können mit der „MiniAnne” trainiert<br />

werden, vor allem aber lässt sich<br />

die Qualität der Maßnahme schon beim<br />

Üben überprüfen.<br />

Ziel der Initiatoren des Instituts für Notfallmedizin<br />

war und ist, möglichst viele<br />

Laien mithilfe dieses gut handhabbaren<br />

Lehrpaketes zu schulen, um so die Überlebenschancen<br />

von Menschen zu erhöhen,<br />

die einen plötzlichen Herzstillstand<br />

erleiden. Denn etwa 40.000-mal im Jahr<br />

wird die lebensrettende Reanimation<br />

Behörde für Soziales, Familie,<br />

Gesundheit u. Verbraucherschutz<br />

5. Hamburger<br />

Herz- und Schlaganfall-Tag<br />

Donnerstag, 28. Mai 2009, 12.00 – 19.00 Uhr, Congress Center Hamburg<br />

Saal 3<br />

Veranstalter:<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH zus. mit Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und<br />

Verbraucherschutz, Deutsche Herzstiftung u. Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall<br />

notwendig, und in vielen Fällen sind die<br />

Ernährungsberatung, Gesunde Küche, Reanimationskurse<br />

Angehörigen dann die Ersthelfer. Jede Se-<br />

Moderation: Marion Förster (u.a. NDR 90.3)<br />

kunde 13.00 zählt bis ca.19.00 – die Uhr Vortragsprogramm<br />

Zeit bis zum Eintreffen<br />

Kurzvorträge zu Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfall<br />

des Rettungsdienstes (Programm siehe Rückseite) muss genutzt werden,<br />

um die Überlebenschancen zu verbessern.<br />

„Aus diesem Grund wollen wir<br />

erreichen, dass in dieser Situation möglichst<br />

viele Menschen richtig helfen. Das<br />

neue Ausbildungskonzept kann dazu<br />

beitragen, die Überlebensrate bei plötzlichem<br />

Herzstillstand deutlich zu erhöhen“,<br />

begründet Dr. Heinzpeter Moecke,<br />

Programm siehe Rückseite<br />

Leiter des Instituts für Notfallmedizin,<br />

das Engagement von <strong>Asklepios</strong> auf diesem<br />

Gebiet.<br />

12.00 bis 19.00 Uhr Informationsbörse und Aktionsfläche<br />

Beratung, Vorführungen, Messaktionen (z.B. Cholesterin, Blutzucker, Blutdruck),<br />

Das Reanimationstraining wurde mit<br />

großem Interesse aufgenommen. „Ich<br />

bin froh und erleichtert, dass ich nun im<br />

Ernstfall weiß, was bei einem plötzlichen<br />

Herzstillstand zu tun ist“, fasste eine der<br />

Teilnehmerinnen das Gefühl vieler zusammen.<br />

42 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 43<br />

Informationsstände<br />

Albertinen-Krankenhaus u. Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus (Albertinen-Gruppe)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg und Cardio CliniC<br />

Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg<br />

DAK Hamburg<br />

Deutsche Herzstiftung<br />

Diakonie Klinikum Hamburg<br />

Bethesda AK Bergedorf<br />

Feuerwehr Hamburg<br />

Herz in Form<br />

KISS Hamburg<br />

Marienkrankenhaus<br />

Medizinisches Versorgungszentrum Prof. Mathey u.Prof. Schofer/ Univers. Herz- u.<br />

Gefäßzentrum<br />

Norddeutsches Herznetz<br />

Reha-Zentrum Berliner Tor<br />

Schön Klinik Hamburg-Eilbek<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Universitäres Herzzentrum Hamburg<br />

Zentrale für Ernährungsberatung e.V.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Sieg für Uchtspringer Torjäger:<br />

Fußballfest 2010 in der Altmark<br />

12. <strong>Asklepios</strong>-Fußballturnier in Brandenburg an der Havel<br />

Eine runde Sache war das 12. <strong>Asklepios</strong>-<br />

Fußballturnier vom 19. bis zum 21. Juni in<br />

Brandenburg an der Havel. Mit 19 Männer-<br />

und 8 Frauenmannschaften verzeichnete<br />

das sportliche Traditionstreffen der<br />

<strong>Asklepios</strong>-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter<br />

2009 einen Teilnehmerrekord. 280<br />

Aktive kämpften am 20. Juni auf dem Rasen<br />

des Brandenburger „Stahl-Stadionsˮ<br />

um den Ball, angefeuert von den jeweils<br />

pausierenden Teams und zahlreichen Besuchern.<br />

Auf Spielfeldern und Zuschauerrängen<br />

herrschte ausgelassene Stimmung.<br />

Selbst als ein Platzregen niederprasselte,<br />

kickten die Mannschaften unverdrossen<br />

weiter. Insgesamt hatten die <strong>Asklepios</strong>-<br />

Fußballer – trotz sorgenvoll beobachteter<br />

Schlechtwetter-Prognosen – einen sonnigen<br />

Spieltag erwischt. Dessen spannendste<br />

Momente waren, wie im „richtigenˮ<br />

Fußballleben, die direkten Duelle im Elfmeterschießen<br />

(hier verkürzt auf neun<br />

Meter) und das Finale.<br />

Die erfolgreichsten Torjäger liefen im jungen<br />

Uchtspringer Männer-Team der Salus<br />

gGmbH auf. In rasantem Tempo hielten<br />

sie ihre Gegner in Schach und standen<br />

nach einem neunstündigen Turniertag<br />

ganz oben „auf dem Treppchenˮ, gefolgt<br />

von der Klinik Pasewalk auf dem zweiten<br />

und dem Fachklinikum Stadtroda<br />

auf dem dritten Rang. Die flinksten und<br />

treffsichersten Spielerinnen kommen in<br />

diesem Jahr aus der Sächsische Schweiz<br />

Kliniken GmbH Sebnitz. Platz zwei erkämpften<br />

sich die Frauen der ASB Klinik<br />

Radeberg, Platz drei die Damen vom<br />

Fachklinikum Stadtroda.<br />

Gratulation den Besten! Dass es beim<br />

<strong>Asklepios</strong>-Fußballturnier jedoch um<br />

mehr als gute Platzierungen geht, zeigte<br />

die Geselligkeit und Herzlichkeit bei<br />

den Veranstaltungen rund um die Spiele.<br />

Am Vorabend, dem 19. Juni, luden die<br />

Ergebnisse des 12. <strong>Asklepios</strong>-Fußballturniers<br />

in Brandenburg an der Havel:<br />

Frauen<br />

1. Sächsische Schweiz Kliniken GmbH<br />

Sebnitz<br />

2. <strong>Asklepios</strong> ASB Klinik Radeberg,<br />

3. AFK Stadtroda<br />

4. <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad<br />

Schwartau<br />

5. <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek<br />

6. AFK Brandenburg<br />

7. AFK Teupitz<br />

8. AFK Lübben<br />

Männer<br />

1. Salus gGmbH, Fachkrankenhaus<br />

Uchtspringe<br />

2. <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk<br />

3. AFK Stadtroda<br />

4. AFK Brandenburg<br />

5. AFK Göttingen/Tiefenbrunn<br />

6. <strong>Asklepios</strong> ASB Klinik Radeberg<br />

7. <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek<br />

8. <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald<br />

9. <strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels-Hohenmölsen<br />

GmbH<br />

10. <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark, Schwedt<br />

11. Salus gGmbH, Fachkrankenhaus Bernburg<br />

12. <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad<br />

Schwartau<br />

13. AFK Lübben<br />

14. Sächsische Schweiz Kliniken<br />

GmbH Sebnitz<br />

15. <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz<br />

16. <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />

17. <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik, Wiesbaden<br />

18. <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />

19. AFK Teupitz<br />

Gastgeber zum Auftakt ins Klubhaus<br />

des Fachklinikums Brandenburg ein, wo<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von <strong>Asklepios</strong>-Einrichtungen aus ganz<br />

Deutschland miteinander feierten. Noch<br />

enger zusammengerückt waren sie bis zur<br />

Abschlussveranstaltung am Abend des<br />

Turniertages im Brandenburger Industriemuseum.<br />

Bei der Siegerehrung wurde<br />

jedes Team ausgiebig bejubelt. Dass die<br />

Gewinner der Pokale die größte Show lieferten,<br />

liegt in der Natur der Sache.<br />

Unübertroffen war der Applaus für eine<br />

Mannschaft, die nicht im sportlichen<br />

Wettkampf, dafür aber das gesamte Wochenende<br />

über im Dauerstress gestanden<br />

hatte: das Team rund um Küchenchefin<br />

Marita Schweitzer. Vom Eröffnungsabend<br />

über die Versorgung im Stadion bis zum<br />

großen Abschlussbuffet ließ die Küche<br />

des Fachklinikums Brandenburg keine<br />

kulinarischen Wünsche offen.<br />

Viel Lob ist bis heute über die gelungene<br />

Organisation in Brandenburg an der<br />

Havel zu hören. Dabei werden besonders<br />

die kurzen Wege zwischen Stadion, Hotel<br />

und dem Ort der Abschlussveranstaltung<br />

hervorgehoben. Letztere bleibt den Gästen<br />

sicher noch lange in guter Erinnerung.<br />

Mit dem Industriemuseum in den Hallen<br />

des ehemaligen Stahl- und Walzwerkes<br />

Brandenburg hatten die Gastgeber einen<br />

außergewöhnlichen Rahmen gewählt.<br />

Dort ist der letzte in Westeuropa erhaltene<br />

Siemens-Martin-Ofen als Technisches<br />

Denkmal zu sehen. Ein Programm mit<br />

Live-Musik, Cheerleader-Akrobatik und<br />

Disco begleitete die Fußballerinnen und<br />

Fußballer <strong>durch</strong> die Nacht, bevor sie<br />

am Sonntag müde, aber gut gelaunt, die<br />

Heimreise antraten.<br />

Traditionell richtet der Sieger bei den<br />

Männern im kommenden Jahr das <strong>Asklepios</strong>-Fußballturnier<br />

aus. Damit geht<br />

der Staffelstab an Uchtspringe. Die Salus<br />

gGmbH lädt 2010 zum Fußballfest in die<br />

Altmark ein.<br />

44 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 45<br />

Edda Gehrmann


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Everything goes: ambulant und<br />

stationär gehen Hand in Hand<br />

Niedergelassene Ärzte als Konsiliar-Operateure – Erfahrungen aus einer Kooperationsklinik<br />

Das Vergütungssystem für niedergelassene Ärzte wird sich in den nächsten Monaten und Jahren voraussichtlich nicht<br />

verbessern. Im Gegenteil: Gesundheitsfonds, gedeckelte Budgets und Regelleistungsvolumina ermöglichen kaum noch<br />

höhere Leistungen für den Patienten. Daher sucht man im Gesundheitswesen nach neuen Lösungen.<br />

Das Paulinen Klinikum Wiesbaden nutzt<br />

bereits seit vielen Jahren unterschiedlichste<br />

Kooperationsmodelle für die<br />

Zusammenarbeit mit niedergelassenen<br />

Ärzten. Die Zusammenarbeit erfolgt<br />

<strong>durch</strong> Konsiliararztverträge, Netzwerke<br />

mit Niedergelassenen, integrierte Versorgungsverträge<br />

sowie <strong>durch</strong> die Einbindung<br />

der Kliniken in niedergelassene<br />

Arztpraxen.<br />

Beim Konsiliararztvertrag erbringt der<br />

niedergelassene Arzt eine OP-Leistung<br />

im Krankenhaus. Seine Patienten werden<br />

in der Klinik versorgt. Die Behandlung<br />

erfolgt aus einer Hand. Für Klinik und<br />

Arzt ergeben sich Synergien <strong>durch</strong> die<br />

gemeinsame Nutzung der Geräte, verbesserte<br />

Abläufe und einen intensiven Erfahrungsaustausch.<br />

Durch die Nutzung von Konsiliarverträgen<br />

gelingt es, erfahrene Anwender<br />

sowie fähige Operateure und Leistungserbringer<br />

an eine Klinik zu binden. Das<br />

Fachwissen als Operateur, das sich Ärzte<br />

während der Ausbildung in einer Klinik<br />

mühevoll und aufwendig erwerben, kann<br />

so aus der Praxis heraus gemeinsam mit<br />

einer Klinik genutzt werden.<br />

In der Paulinen Klinik Wiesbaden ergänzen<br />

und erweitern aktuell über 20 Ärzte<br />

verschiedenster Fachrichtungen als Konsiliarärzte<br />

das Leistungsangebot der Klinik.<br />

Dabei werden sowohl ambulante,<br />

als auch zahlreiche stationäre Eingriffe<br />

<strong>durch</strong> die niedergelassenen Fachärzte<br />

<strong>durch</strong>geführt. Die meisten Konsiliarärzte<br />

sind im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

integriert, aber auch in der<br />

Urologie, Gynäkologie und in der Inneren<br />

Medizin werden die externen Ärzte<br />

geschätzt.<br />

PD Dr. Thomas Menzel,<br />

Internist, Kardiologe, Angiologe<br />

„Ich führe im Rahmen eines Konsiliararztmodells<br />

unterschiedliche Katheteruntersuchungen<br />

in der Klinik <strong>durch</strong>. Das<br />

bringt wesentliche Vorteile für meine Patienten:<br />

Die stationäre Aufnahme kann<br />

je nach Notwendigkeit vor oder nach der<br />

Untersuchung erfolgen, sie werden engmaschig<br />

pflegerisch überwacht und gegebenenfalls<br />

auch ärztlich betreut. Darüber<br />

hinaus kann ich auf diese Weise kurzfristig<br />

entscheiden, ob ich einen Patienten<br />

stationär oder ambulant führen möchte.<br />

Die Kooperation mit dem Klinikum ist<br />

natürlich auch aus ökonomischen und<br />

organisatorischen Gesichtspunkten interessant.<br />

Ich muss kein eigenes kostenintensives<br />

Katheterlabor betreiben. Das<br />

von mir eingesetzte Material wie Katheter,<br />

Ballons und Stents beziehe ich über<br />

das Klinikum. Das erspart mir Verhandlungen<br />

mit den verschiedenen Herstellern.<br />

Da die Verwaltung meines Lagers<br />

auch <strong>durch</strong> die Mitarbeiter der radiologischen<br />

Abteilung erfolgt, werde ich an<br />

dieser Stelle ebenfalls entlastet.”<br />

Neue Betten in der Klinik Am Kurpark<br />

Bad Schwartau<br />

Die Rehabilitationsklinik zur Behandlung<br />

in den Fachgebieten Orthopädie<br />

und Gynäkologie eröffnete nach nur<br />

achtmonatiger Bauzeit im August ihren<br />

Anbau, damit stehen 40 neue Betten<br />

zur Verfügung. Schon lange bestand der<br />

Wunsch, im Rahmen eines Erweiterungsbaus<br />

den räumlichen Anforderungen der<br />

zunehmend älteren Patienten gerecht zu<br />

werden, die eine Anschlussheilbehandlung<br />

benötigen. <strong>Asklepios</strong> investierte dafür<br />

nun in Bad Schwartau 3,3 Millionen<br />

Euro. Es entstanden etwa 20 neue Arbeitsplätze<br />

in allen Funktionsbereichen.<br />

Norbert Schneider, Geschäftsführer der<br />

Klinik, sieht diesen Schritt als ein klares<br />

Bekenntnis von <strong>Asklepios</strong> zum Standort<br />

Bad Schwartau.<br />

Die Bettenzahl in Bad Schwartau erhöhte<br />

sich damit von bisher 220 auf 260, sowohl<br />

die gynäkologische als auch die orthopädische<br />

Abteilung erhielten je 20 zusätzliche<br />

Betten. Die Zahl der 60 Behandlungsplätze<br />

für ambulante Rehabilitation bleibt<br />

unverändert.<br />

Im Hamburger Raum konnte der wachsende<br />

Bedarf an Reha-Kapazitäten in der<br />

Vergangenheit nicht mehr vollständig<br />

befriedigt werden, sodass diese Erweiterung<br />

eine logische Konsequenz war. Die<br />

Chefärzte des Hauses, die Gynäkologin<br />

Carola Basse und der Orthopäde Dr. Ingo<br />

Messer, waren von Anfang an in Planung<br />

und Gestaltung der Stationen und Patientenzimmer<br />

involviert, um ihre Erfahrungen<br />

aus der täglichen Praxis mit einfließen<br />

zu lassen. So wurden beispielsweise<br />

die einzelnen Etagen in unterschiedlichen<br />

Farben gestaltet, um den Patienten die<br />

Orientierung in der Klinik zu erleichtern.<br />

„Wir haben viel Wert auf freistehende<br />

Betten gelegt, damit Patienten von zwei<br />

Seiten in ihr Bett einsteigen und auch<br />

pflegerische Hilfeleistungen rückenschonender<br />

<strong>durch</strong>geführt werden können.<br />

Das ist in den bestehenden Gebäuden<br />

leider nicht immer gewährleistet. Der<br />

Neubau ist somit auch ein Beitrag zum<br />

Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter“,<br />

so Dr. Messer.<br />

Bereits vor Eröffnung des Anbaus wurde<br />

das Patientenrestaurant der Klinik komplett<br />

umgestaltet, um trotz steigender<br />

Patientenzahlen ausreichend Raum zu<br />

schaffen – auch für gehbehinderte Patienten.<br />

Katharina Schramm<br />

46 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 47


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Medizin für alle - die Erfolgsgeschichte<br />

der „Hanseatischen Nachtvorlesungen“<br />

Was macht den Körper krank? Was hält ihn gesund? Was bedeuten die Diagnosen der Mediziner? Antworten auf<br />

diese und andere spannende Fragen erhalten medizinische Laien in den „Hanseatischen Nachtvorlesungen“ der Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken. Seit nunmehr zwei Jahren halten Chefärzte der verschiedensten Fachgebiete Woche für Woche<br />

halbstündige Vorträge und stellen sich anschließend den Fragen der interessierten Zuhörer. Die Veranstaltungen<br />

finden immer donnerstags ab 19.30 Uhr in den Vortragsräumen und Hörsälen auf dem jeweiligen Klinikgelände statt.<br />

Das kostenlose Angebot wurde von den Hamburgern in kürzester Zeit so gut angenommen, dass seit 2008 zusätzlich<br />

jeden letzten Freitag im Monat eine „Psychiatrische Nachtvorlesung“ stattfindet. Ab dem Sommer 2009 wurde die<br />

Veranstaltungsreihe außerdem um eine „Ethische Nachtvorlesung“ an jedem zweiten Freitag im Monat erweitert.<br />

„Nachtvorlesung“ – das ist für viele<br />

Hamburger inzwischen ein vertrauter<br />

Begriff. Manche sind sogar zu Stammgästen<br />

geworden und freuen sich auf die<br />

renommierten Ärzte, die ihnen die faszinierende<br />

Welt der Medizin so anschaulich<br />

nahebringen. Die Palette der angebotenen<br />

Themen ist riesig und reicht von Burnout<br />

und Depression über Bandscheibenvorfall<br />

und Herzrhythmusstörungen bis zu<br />

Magengeschwüren und Schlafstörungen.<br />

Auch Krebserkrankungen, Multiple Skle-<br />

rose und Parkinson stehen regelmäßig auf<br />

dem Vorlesungsprogramm.<br />

Was vielen besonders gut gefällt, ist die<br />

Tatsache, dass die Mediziner nach ihrem<br />

Vortrag reichlich Zeit für Fragen haben.<br />

In großer Runde – oder beim kleinen Imbiss<br />

auch ganz privat. „Beim Haus- oder<br />

Facharzt geht alles immer so schnell. Da<br />

bleibt kaum Zeit zum Nachfragen. Und<br />

wann hat man denn schon einmal die<br />

Chance, einen Spitzenmediziner um Rat<br />

Die Videos der Nachtvorlesungen<br />

(„Nachtvorlesung nachgefragt“) sowie<br />

der TV-Sendungen auf Hamburg1 („Gesundheitsmedtropole<br />

Hamburg“) mit<br />

Talks und Reportagen können alle <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken für ihren Internetauftritt<br />

oder ihren Eingangsbereich nutzen.<br />

zu bitten?“ So oder ähnlich reagieren viele<br />

Nachtvorlesungs-Gäste. Viele haben<br />

schon eine lange Leidensgeschichte hinter<br />

sich und können es kaum erwarten,<br />

ihr ganz persönliches Schicksal in großer<br />

Runde anzusprechen. Selbst bei bekannten<br />

Tabuthemen wie Inkontinenz oder<br />

Impotenz ist der Vortragssaal meist gut<br />

gefüllt. Und die anfänglichen, verschämten<br />

Fragen mit Verweis auf angebliche<br />

Nachbarn, die unter dem Problem leiden,<br />

sind schnell passé. Dann schnellen die<br />

Hände in die Höhe, und fast alle nutzen<br />

die Chance, endlich mal unter Gleichgesinnten<br />

zu sein und Erfahrungen auszutauschen.<br />

<strong>Mehr</strong> als 5000 Menschen sind seit Beginn<br />

der Vortragsreihe schon in die Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken gekommen, um sich<br />

über die aktuellen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />

zu informieren. „Das<br />

zeigt, wie attraktiv unser Angebot ist“,<br />

sagt der Initiator der Nachtvorlesungen,<br />

Rudi Schmidt. Der Leiter des Konzernbereichs<br />

Unternehmenskommunikation &<br />

Marketing hat inzwischen auch viele hundert<br />

Fragebögen ausgewertet, in denen die<br />

Nachtvorlesungsgäste um ihre Meinung<br />

und um Themenvorschläge gebeten wurden.<br />

„Die Resonanz ist beeindruckend.<br />

Das Lob für die Mediziner ist groß."<br />

Auch wenn die Nachtvorlesungen kräftig<br />

beworben werden, etwa über Kurznachrichten<br />

im TV-Lokalsender Hamburg1<br />

(„Gesundheitsmedtropole Hamburg“),<br />

Poster in den Kliniken, mit mehrseitigen<br />

Flugblättern in einer Auflage von einer<br />

Million Exemplaren und mit kleinen Terminankündigungen<br />

in Tageszeitungen,<br />

so melden sich doch immer wieder Interessierte,<br />

die erst im Nachhinein von einer<br />

Veranstaltung erfahren haben. „Um das<br />

große Interesse zu bedienen, haben wir<br />

vor einem Jahr die Video-Reihe ‚Nachtvorlesung<br />

nachgefragt’ ins Leben gerufen“,<br />

sagt Jens Bonnet, medizinischer<br />

Das TV-Team: Hinten (v. l.): Wolfgang Thomas<br />

(Aufnahmeleitung), Georg Brand (Kamera), Bernd<br />

Stirnat (Kamera), Peter Schwing (Kamera), Peter<br />

Klüwer (Kamera)<br />

Vorn: Christa Heindorf-Bär (Kamera), Theresa von<br />

Tiedemann (Moderation), Wolfgang Bunge (Ton)<br />

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48 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 49<br />

Kontakt<br />

Rudi Schmidt<br />

Konzernbereichsleiter Unternehmens-<br />

kommunikation & Marketing<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken, Rübenkamp 226,<br />

22307 Hamburg<br />

E-Mail: ru.schmidt@asklepios.com<br />

Pressesprecher der Hamburger <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken, der die Dreharbeiten organisiert.<br />

Einmal im Monat werden die Referenten<br />

der Nachtvorlesungen ins Studio<br />

geladen und von der bekannten Hamburger<br />

Moderatorin Theresa von Tiedemann<br />

vor laufender Kamera befragt. Gesprächsgrundlage<br />

sind immer die interessantesten<br />

Fragen, die kurz zuvor in den<br />

Veranstaltungen vom Publikum gestellt<br />

wurden. Ein engagiertes, zehnköpfiges<br />

Team vom Krankenhausfunk Barmbek<br />

filmt und schneidet die meist 15 oder 20<br />

Minuten langen Beiträge, die dann wenig<br />

später im Internet für alle Interessierten<br />

abrufbar sind (www.asklepios.com/<br />

nachtvorlesungen). Rund 50 Videos der<br />

beliebten Nachtvorlesungsreihe stehen<br />

bereits zum Anschauen im Internet, natürlich<br />

ebenfalls kostenlos. Und jeden<br />

Monat kommen vier neue Beiträge hinzu.<br />

„Interessante Themen gibt es ja genug,<br />

und von unseren Gästen kommen zusätzlich<br />

Anregungen, sodass wir jetzt schon<br />

den Vorlesungsplan für 2010 in Angriff<br />

nehmen“, sagt Rudi Schmidt.<br />

Mathias Eberenz


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Frauen in Führungspositionen – Klinik<br />

Lindenlohe mit weiblichem Doppel<br />

Als die Orthopädische Klinik Lindenlohe Ende 2004 von <strong>Asklepios</strong> übernommen wurde, waren die Entwicklungen des<br />

Krankenhauses nicht absehbar. Heute, knapp fünf Jahre später, präsentiert sich ein modern aufgestellter, orthopädischer<br />

Vollversorger mit 24-Stunden-Notfallambulanz für alle Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Ein hoch<br />

qualifiziertes Team und eine sehr gute technische Ausstattung gewährleisten eine Versorgung auf universitärem Niveau<br />

und gehen einher mit einer sehr guten Patientenauslastung. Aber auch bei der Besetzung von Führungspositionen hat<br />

die Klinik Lindenlohe Vorzeigecharakter: Zwei der vier medizinischen Fachabteilungen werden von Frauen geleitet.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Dr. Ulrike Laupichler, Leiterin der Abteilung Wirbelsäulenchirurgie, und Dr. Isabel<br />

Winter, Leiterin der Abteilung Sportorthopädie und Unfallchirurgie.<br />

Dr. Isabel Winter Dr. Ulrike Laupichler<br />

Die Zahl der weiblichen Führungskräfte<br />

bei den klinischen Ärzten liegt bundesweit<br />

unter fünf Prozent. Welche Voraussetzungen<br />

muss „Frau“ für eine Leitungsfunktion<br />

mitbringen?<br />

Dr. Ulrike Laupichler: Dieselben wie<br />

„Mann“ auch – Zielstrebigkeit, emotionale<br />

und fachliche Kompetenz sowie chirurgisch<br />

hohe manuelle Fähigkeiten.<br />

Dr. Isabel Winter: Grundsätzlich sollten<br />

die Anforderungsprofile für Leitungspositionen<br />

ja unabhängig vom Geschlecht<br />

sein. Erfreulicherweise werden in den<br />

operativen Fächern, besonders der Chirurgie,<br />

Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />

die lange als Männerdomäne galten, Ärztinnen<br />

zunehmend gerne eingestellt, da<br />

in steigendem Maße die geschlechtstypischen<br />

Attribute der „Soft skills” geschätzt<br />

werden.<br />

Welche Aufgaben hat die Abteilungsleitung?<br />

Dr. Laupichler: Neben der reinen operativen<br />

Tätigkeit und der Organisation des<br />

OP-Ablaufes stehen Sprechstunden und<br />

Supervisionsvisiten im Vordergrund. Einen<br />

hohen Stellenwert haben auch die<br />

Ausbildung der Assistenten im OP und<br />

auf der Station, die Anleitung des Oberarztes<br />

sowie die administrative Planung<br />

aller Abteilungsvorgänge. Die Verantwortung<br />

für die Patientenzahlen, der Dialog<br />

mit den niedergelassenen Kollegen und<br />

letztlich die Repräsentation der Klinik<br />

nach außen gehören ebenfalls dazu.<br />

Dr. Winter: Die Umsetzung der medizinischen<br />

Qualifikation in der Patientenbetreuung<br />

– operativ wie in der Sprechstunde<br />

– steht im Vordergrund. Die Optimierung<br />

von Behandlungsabläufen, Mitarbeitermotivation<br />

und -weiterbildung<br />

sowie die Integration betriebswirtschaftlichen<br />

Sachverstandes sind als Zweites zu<br />

nennen. Die Kooperation mit beziehungsweise<br />

die Information von Kolleginnen<br />

und Kollegen in der Region sind ebenfalls<br />

wichtige Säulen der Leitungstätigkeit.<br />

Welches sind Ihre jeweiligen Spezialgebiete?<br />

Dr. Laupichler: Mein Fachbereich ist die<br />

Wirbelsäulenchirurgie, insbesondere<br />

minimal-invasive Verfahren, wie zum<br />

Beispiel endoskopische Bandscheiben-<br />

Operationen. Wichtig sind dabei sowohl<br />

Bewegung erhaltende Operationen als<br />

auch konservative Behandlungen.<br />

Dr. Winter: Sportorthopädie und Arthroskopie<br />

sind zuvorderst zu nennen, also<br />

die Behandlung sämtlicher sportorthopädischer<br />

Erkrankungen einschließlich<br />

Verletzungen und Überlastungsschäden.<br />

Ich repräsentiere zudem das Angebot des<br />

gesamten operativen Spektrums der rekonstruktiven<br />

Arthroskopie und der offenen<br />

operativen Verfahren der Schulter,<br />

des Kniegelenks, der Hüfte, des Sprunggelenks<br />

und des Ellbogens einschließlich<br />

der Knorpel ersetzenden Verfahren und<br />

der teilweisen Oberflächenersatzprothesen.<br />

Umstellungsoperationen bei Achsfehlstellungen<br />

und die Versorgung aller<br />

unfallchirurgischen Krankheitsbilder<br />

einschließlich aller gängigen Osteosyn-<br />

theseverfahren gehören ebenfalls zu meinen<br />

Spezialdisziplinen.<br />

Lässt die berufliche Zusatzbelastung Zeit<br />

für Hobbys? Wenn ja, für welche?<br />

Dr. Laupichler: Meine Hobbys sind vielfältig,<br />

werden aber klar <strong>durch</strong> den Sport<br />

angeführt. Ich finde meinen Ausgleich<br />

beim Joggen und Radfahren und starte in<br />

Kürze beim Triathlon am Steinberger See.<br />

Meine Verbundenheit zu den Bergen zeigt<br />

sich auch in meiner Leidenschaft fürs Skifahren.<br />

Kopf, Körper und Seele pflege ich<br />

mit viel Lesen – und Kochen.<br />

Dr. Winter: Wenn man das als Hobby bezeichnen<br />

darf, würde ich an erster Stelle<br />

meine Familie (Ehemann und zwei Kinder,<br />

Anm. der Redaktion) nennen. Dann<br />

kommt Sport, Sport und nochmals Sport,<br />

vor allem Fahrradfahren und Bergsteigen.<br />

Musikmachen und Musikhören sind<br />

für mich ebenso wichtig wie Lesen.<br />

Was würden Sie jungen Frauen, die sich<br />

für den Beruf der Ärztin interessieren,<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Dr. Laupichler: Es ist kein Zuckerschlecken,<br />

aber es lohnt sich. Nutzen Sie Ihre soziale<br />

Kompetenz als Frau aus! Zeigen Sie<br />

von Anfang an mehr Initiative! Suchen<br />

Sie sich einen Mentor und: Verlieren Sie<br />

nie den Mut zum berechtigten Widerspruch!<br />

Dr. Winter: Wenn Sie Freude am Beruf<br />

der Ärztin haben, ist es – auch unter teils<br />

schwierigen Bedingungen in Bezug auf<br />

Arbeitszeit und Familie – ein Traumberuf.<br />

Lassen Sie sich nicht davon abhalten!<br />

Gute Ärzte werden immer gebraucht.<br />

Und gute Ärztinnen um nichts <strong>weniger</strong>!<br />

Das Gespräch führte Hans Christian Wagner<br />

50 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 51


Patientenforum<br />

Null Bock auf Schule<br />

Nicht alle Kinder und alle Jugendlichen, die sich morgens zuhause mit ihrer Mappe verabschieden, kommen auch in<br />

der Schule an. In Deutschland gehen rund 400.000 Kinder und Jugendliche nicht mehr zur Schule: Schulverweigerer,<br />

die wochen- und monatelang dem Unterricht fernbleiben, meist sind sie zwischen 13 und 16 Jahre alt. <strong>Asklepios</strong><br />

intern sprach mit Dr. Bernd Lutter, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Fachklinikum Stadtroda, über<br />

die Ursachen dieses Phänomens und die Möglichkeiten einer Rückkehr zum schulischen Lernen.<br />

Welche Typen von Schulverweigerern<br />

gibt es?<br />

Typ 1, das Schulschwänzen, betrifft bis<br />

zu acht Prozent aller Kinder. Sie bleiben<br />

dem Unterricht meist ohne körperliche<br />

Beschwerden, Angst und emotionale Störungen<br />

fern. Dafür finden sich oft andere<br />

dissoziale Verhaltensweisen, familiäre und<br />

psychosoziale Belastungen. Diese Kinder<br />

besitzen oft nur eine mangelnde Gewissensbildung,<br />

unzureichende Erziehung<br />

und bevorzugen lustbetonte Aktivitäten.<br />

Der zweite Typ ist die Schulangst: Verweigerung<br />

als Ausdruck einer befürchteten<br />

oder realen Überforderung oder Bedrohung.<br />

Häufig haben die betroffenen Kinder<br />

eine Lernstörung oder eine Teilleistungsschwäche.<br />

Auslöser können Hänseleien<br />

und Mobbing sein. Meist leiden die<br />

Kinder auch unter Depressionen oder<br />

Angststörungen. In einigen Fällen ist der<br />

elterliche Erwartungsdruck zu hoch.<br />

Bei der Schulphobie, dem dritten Typ,<br />

handelt es sich um eine psychische Störung<br />

mit ungeheurer Trennungsangst, die<br />

sich auf die Eltern oder andere wichtige<br />

Bezugspersonen bezieht. Die Betroffenen<br />

kommen meist aus intakten sozialen Verhältnissen.<br />

Sie klagen über körperliche<br />

Beschwerden und werden wiederholt<br />

und/oder lange krankgeschrieben. Wenn<br />

bei dieser Form der Schulverweigerung<br />

nicht rasch eingegriffen wird, kann sie<br />

schnell chronisch werden.<br />

Wann beginnt der „Abschied“ von der<br />

Schule?<br />

Sind die Familienverhältnisse eher kri-<br />

tisch, fällt oft gar nicht auf, dass das Kind<br />

die Schule nicht mehr besucht. Dann<br />

merken die Eltern auch nicht, dass es von<br />

den anderen ausgegrenzt wird. Gerade<br />

bei Schulschwänzern, die häufig <strong>durch</strong><br />

aggressives Verhalten auffallen und den<br />

Unterricht stören, kann der Kontakt zwischen<br />

Schule und Elternhaus angespannt<br />

sein. Manche Schulen scheinen „froh”<br />

zu sein, wenn der Unterricht ohne die<br />

Störenfriede abläuft. Bevor ein Kind die<br />

Schule aber komplett verweigert, müssen<br />

schon einige Dinge geschehen sein, die<br />

ohne Konsequenzen blieben.<br />

Gibt es erste Signale?<br />

Der Beginn ist eine starke Schulunlust,<br />

oft begleitet <strong>durch</strong> morgendliche Bauchschmerzen,<br />

Übelkeit oder Schwindel. Die<br />

meisten Kinder fehlen zu Beginn nur in<br />

einzelnen Stunden oder Fächern. Oft beginnen<br />

sie, sich zu isolieren. Diese Signale<br />

kann man sehen, man kann sie allerdings<br />

auch leicht übersehen.<br />

Aus welchen Gründen kommt es zur<br />

Schulverweigerung?<br />

Wer nur über eine unter<strong>durch</strong>schnittliche<br />

Begabung verfügt oder Teilleistungsstörungen<br />

hat, ist schnell überfordert. Wird<br />

da nicht rechtzeitig reagiert, verlieren diese<br />

Kinder die Motivation. Ohne häusliche<br />

Kontrolle kann so leicht eine dissoziale<br />

Entwicklung beginnen. Einige Kinder<br />

bleiben aufgrund ihrer depressiven und<br />

psychosomatischen Störungen der Schule<br />

fern. Andere haben Probleme mit der<br />

Kontaktaufnahme in der Schülergruppe,<br />

fühlen sich ausgegrenzt und gehänselt.<br />

Sind Schulverweigerer immer Problemschüler?<br />

Nein, gerade Kinder mit Schulängsten<br />

und -phobien sind meist <strong>durch</strong>schnittlich<br />

bis hochintelligent und zum Lernen<br />

motiviert. Die Eltern kümmern sich sehr,<br />

gehen mit ihrem Kind zum Arzt, rufen<br />

in der Schule an, sprechen mit den Lehrern.<br />

Diese Eltern müssen ein anderes<br />

Problembewusstsein entwickeln, wenn<br />

sich die Schulausfälle aufgrund der Beschwerden<br />

ihrer Kinder häufen. Organische<br />

Ursachen sind abzuklären, aber<br />

selten vorhanden.<br />

Ab wann besteht Behandlungsbedürftigkeit?<br />

Die stationäre Aufnahme ist häufig das<br />

letzte Glied in einer langen Kette. Wird<br />

ein Schulverweigerer erkannt, sollte<br />

möglichst umgehend eine kinderpsychiatrisch-psychologische<br />

Diagnostik eingeleitet<br />

werden. Bei einer bereits bestehenden<br />

chronischen Schulverweigerung<br />

sowie einer kinder- und jugendpsychiatrischen<br />

Grundstörung ist die schnelle<br />

stationäre Aufnahme angezeigt.<br />

Welche Angebote gibt es im Fachklinikum<br />

Stadtroda?<br />

Alle Kinder erhalten nach der umfangreichen<br />

Diagnostik ein komplexes Therapieprogramm.<br />

Wir bieten eine störungsspezifische,<br />

psychotherapeutisch<br />

methodenübergreifende Behandlung<br />

einzeln und in Gruppen an, aber auch<br />

medikamentöse Unterstützung. Entscheidend<br />

ist die Beschulung innerhalb der<br />

Klinikschule. Die Kinder und Jugendlichen<br />

sollen ihre Angst überwinden und<br />

wieder Regeln erlernen. In der letzten<br />

Behandlungsphase gehen sie in eine der<br />

örtlichen Schulen. Das klappt seit vielen<br />

Jahren sehr gut. Natürlich achten wir darauf,<br />

dass die Kinder dann schon für den<br />

Außenschulversuch geeignet sind. Sie<br />

lernen bei uns, sich ihren Ängsten zu stellen,<br />

um diese Stück für Stück zu überwinden.<br />

Häufig tragen sie schwere Probleme<br />

mit sich herum, für die sie einen Ausweg<br />

suchen. Deshalb ist die Arbeit mit den Eltern<br />

fester Bestandteil unserer komplexen<br />

Behandlung.<br />

Wie geht es nach der Therapie weiter?<br />

Bevor wir unsere Patienten in ihr häusliches<br />

Umfeld entlassen, führen wir mit<br />

Eltern und Lehrern ausführliche Gespräche.<br />

Wir schauen gemeinsam, ob die<br />

Voraussetzungen für die Übertragung ins<br />

Alltagsleben gewährleistet sind, beziehen<br />

Beratungsstellen, nachbehandelnde Ärzte<br />

und, falls erforderlich, Jugendämter ein.<br />

Ein gut funktionierendes Netzwerk ist für<br />

einen guten Wiedereinstieg in das soziale<br />

Umfeld außerordentlich wichtig.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

52 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 53<br />

Kontakt<br />

Dr. Bernd Lutter<br />

Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda<br />

Bahnhofstraße 1a, 07646 Stadtroda<br />

E-Mail: b.lutter@asklepios.com<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder,<br />

www.asklepios.com<br />

Chefredaktion:<br />

Mandy Wolf (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Jens Bonnet<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Daniela Birk, daniela.birk@raketik.com<br />

Redaktion:<br />

Nora Döring, Hohen Neuendorf<br />

E-Mail: info@doering-bildart.de<br />

www.doering-bildart.de<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Konzernbereich Unternehmenskommunikation<br />

& Marketing<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder<br />

Tel. (0 33 03) 52 24 04 ,<br />

Fax (0 33 03) 52 24 20<br />

mandy.wolf@asklepios.com<br />

Fotos:<br />

Andrea Weitze Titelbild, 4, 6, 8,9, 15,52, 58,63<br />

Peter Hamel, 9, 12, 16, 23, 35, 53, 54, 60,<br />

Hans Christian Wagner 13, 40, 50, 51<br />

Edda Gehrmann 42, 44, 45<br />

Ronald Geisler 44, 45<br />

Sandra Kobelt 34, 37<br />

Bertram Solcher 35, 36<br />

Holger Peters 5,28<br />

Frank Repschläger 14,15<br />

Schlussredaktion:<br />

Katja Eckert<br />

Druck:<br />

Möller Druck, Berlin<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 x jährlich bundesweit<br />

Auflage:<br />

24.000 Exemplare<br />

Anzeigen:<br />

Sabine Malsch DTP Grafik & Layoutgestaltung,<br />

Zellerodaer Weg 18, 36433 Bad Salzungen<br />

Tel. (0 36 95) 62 86 20,<br />

sabine.malsch@t-online.de<br />

Nächster Anzeigenschluss: 03.11.2009<br />

Nächster Redaktionsschluss: 07.10.2009<br />

Die nächste Ausgabe des Magazins erscheint am<br />

15.12.2009.<br />

Copyright:<br />

Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehal-<br />

ten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

dem Einverständnis der Redaktion. Nament-<br />

lich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers oder<br />

der Redaktion wieder.


Patientenforum<br />

Laser-Akupunktur: Sanfte Therapie<br />

gegen Kinderschmerz<br />

Die Klinik Sankt Augustin wurde 2007 als erste Kinderklinik vom TÜV Rheinland in der Akutschmerztherapie zertifiziert.<br />

Dank der großzügigen Spende der „Aktion Hände zur Hilfe e.V.“ kann sie nun auch Laser-Akupunktur zur<br />

Schmerzbekämpfung einsetzen. Damit entfällt für die kleinen Patienten der mitunter Furcht einflößende Umgang mit<br />

den Akupunktur-Nadeln.<br />

Laserlicht statt Einstich: Die rote und infrarote Strahlung der<br />

Akupunkturgeräte wird über eine optische Faser geleitet und<br />

auf den betreffenden Akupunkturpunkt der Haut lediglich aufgesetzt<br />

– man spricht auch von Kontaktapplikation. Da die Laser-Akupunkturnadeln<br />

kein Gewebe zerstören, sind sie in der<br />

Kindermedizin ideal und gefahrlos anzuwenden.<br />

Studien haben gezeigt, dass Laser-Akupunkturnadeln hinsichtlich<br />

ihrer Reizwirkung am Akupunkturpunkt genauso wirksam<br />

wie Metallnadeln sind. Ein weiterer Vorteil: Der Reiz bleibt während<br />

der Behandlung konstant hoch. Die Reizstärke klassischer<br />

Metallnadeln ist zwar zum Zeitpunkt des Einstiches hoch, fällt<br />

aber wenige Sekundenbruchteile danach deutlich ab.<br />

„Viele Erkrankungen aus dem orthopädischen, pädiatrischen,<br />

neurologischen und psychosomatischen Bereich können per Laser-Akupunktur<br />

erfolgreich behandelt werden. Hinzu kommen<br />

die krampflösenden, schmerzstillenden, und immunstimulierenden<br />

Eigenwirkungen der Lasernadeln, die zu einer deutlichen<br />

Verstärkung der Akupunktur-Wirkungen führen“, so Dr.<br />

Ehrenfried Schindler, Chefarzt des Zentrums für Kinderanästhesiologie<br />

an der Klinik Sankt Augustin. Mit dem professionellen<br />

Schmerzmanagement wird hier bereits seit Jahren während der<br />

gesamten Behandlungsphase eine optimale Reduzierung des<br />

Schmerzes erreicht – und das mit so geringen Nebenwirkungen<br />

wie möglich. Ziel des interdisziplinären Behandlungskonzeptes<br />

ist es, <strong>Schmerzen</strong>, die kurz vor, während oder nach einer Operation<br />

auftreten können, soweit zu lindern, dass sie für die kleinen<br />

Patienten keine Beeinträchtigung mehr darstellen.<br />

Das Besondere am Schmerzkonzept der Kinderklinik ist dabei<br />

die, interdisziplinäre Versorgung <strong>durch</strong> die Anästhesiologie,<br />

Kinderchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie. Und ein großer<br />

Teil der Fachkrankenschwestern der Anästhesiologie ist bereits<br />

ausgebildete „Pain-Nurse“.<br />

Das Gerät zur Laser-Akupunktur wurde von der „Aktion Hände<br />

zur Hilfe e. V.“ dem „Arbeitskreis Schmerz im Kindesalter<br />

e.V. AKSiK“ übergeben. Der Arbeitskreis unterstützt und betreibt<br />

die Schmerzambulanz für Kinder an der Klinik Sankt<br />

Augustin, wo Kinder mit akuten und chronischen <strong>Schmerzen</strong><br />

behandelt werden.<br />

Zur A-BB09004 weiteren Unterstützung Querformat.qxd:A-BB09004 hat der Vorstand 06.05.2009 von „Aktion Hän- 9:47 Uhr Tel.: Seite (0 22 41) 1 249-300<br />

de zur Hilfe e. V.“ beschlossen, seine Hauptveranstaltung am 30.<br />

MonoMax ® .<br />

In diesem Material steckt Sicherheit.<br />

BBD Aesculap GmbH | Postfach 31 | 78532 Tuttlingen | Deutschland<br />

Tel (0 74 61) 91 15-5 | Fax (0 74 61) 91 15-692 | www.bbraun.de<br />

Oktober unter das Motto „Kinder sollen angst- und schmerzfrei<br />

leben“ zu stellen. Der Erlös aus der Veranstaltung wird dann<br />

ebenfalls der Schmerztherapie der Kinderklinik zugute kommen.<br />

Spenden werden gerne angenommen:<br />

Steyler Bank, Kto. 101 370, BLZ: 386 215 00<br />

54 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 55<br />

Kontakt<br />

Maria Günther<br />

Pflegedienstleitung<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin


Patientenforum<br />

„Menschen machen Fehler“<br />

Die Hamburger Patienten-Initiative e. V. wird 25 Jahre<br />

Fehleinschätzungen von Ärzten können dramatische Auswirkungen haben. Ein falsch gedeutetes Symptom, ein<br />

vertauschtes Röntgenbild – Irrtümer, die das Leben eines Menschen abrupt verändern können. In den 25 Jahren ihres<br />

Bestehens konnte die Patienten-Initiative e. V. die Entwicklung vom „Verschweigen” bis zur offenen Fehlerkultur<br />

begleiten. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit dem Gründungsmitglied Kerstin Hagemann über die positive Bilanz der<br />

vergangenen Jahre, das Umdenken der Ärzteschaft und die Sicherheit in deutschen Krankenhäusern.<br />

Frau Hagemann, welcher Anlass führte<br />

zur Gründung der Patienten-Initiative<br />

e. V.?<br />

Anfang der 80er Jahre gab es in Hamburg<br />

mehr als 200 Fälle gemeldeter Behandlungsfehler<br />

eines einzigen Arztes. Es<br />

handelte sich um Prof. Dr. Dr. Rupprecht<br />

Bernbeck, den damaligen Chefarzt der<br />

Orthopädie im Krankenhaus Barmbek.<br />

Aufgrund untragbarer hygienischer Zustände<br />

erkrankten dort viele Patienten<br />

an Infektionen. In einigen Fällen mussten<br />

aufgrund von Wundinfektionen in anderen<br />

Krankenhäusern sogar Amputationen<br />

vorgenommen werden. Oft wurde<br />

auch ohne Indikation operiert. In einigen<br />

Fällen gab es grobe „handwerkliche”<br />

Fehler. Eine kleine Gruppe geschädigter<br />

Patientinnen und Patienten wollte sich<br />

nicht länger mit der Floskel „Das sind<br />

schicksalhafte Verläufe!“ abfinden. Sie<br />

ging an die Presse. Einer der vielen angesprochenen<br />

Journalisten titelte dann<br />

am 10. Januar 1984 in der Hamburger<br />

Morgenpost: „Chefarzt operierte uns zu<br />

Krüppeln“. Das war die Geburtsstunde<br />

unserer Patienten-Initiative.<br />

Mit welchen Aktionen begannen Sie Ihre<br />

Arbeit?<br />

Die betroffenen Patienten forderten unabhängige<br />

Aufklärung, unbürokratische<br />

Schadensregulierung und eine unabhängige<br />

Beschwerdestelle. In mühsamer Arbeit<br />

kämpften wir gegen Vertuschungsversuche<br />

an. Ein Rechtsanwalt und (ein?)<br />

Journalist sowie einige Abgeordnete der<br />

Hamburger Bürgerschaft unterstützten<br />

uns. Schließlich wurde ein Parlamentarischer<br />

Untersuchungsausschuss eingesetzt,<br />

um die Vorkommnisse in Barmbek<br />

zu überprüfen. Nach Vorlage des<br />

Abschlussberichtes, der nicht nur die<br />

Barmbeker Orthopädie untersuchte, sondern<br />

Verbesserungsvorschläge für das<br />

gesamte Gesundheitssystem auflistete,<br />

gründeten wir aus der ehrenamtlich tätigen<br />

Patienten-Initiative einen Verein. Bei<br />

Bürgerinnen und Bürgern hatten wir in<br />

der Zwischenzeit eine gute Lobby. Deren<br />

Vertrauen war uns sicher.<br />

Schwierigkeiten gab es dennoch …<br />

Ja, von Seiten der Gesundheitsbehörde.<br />

Sie plante, die Beratungsstelle ausschließlich<br />

bei der Verbraucherzentrale anzubinden.<br />

Nach erfolgreichem Protest wurden<br />

der Patienten-Initiative dennoch Gelder<br />

bewilligt, um ihre Arbeit fortzusetzen.<br />

Auch an anderen Stellen stießen wir<br />

auf Hindernisse. Die Auslage unserer<br />

Faltblätter zu Beratungsangeboten der<br />

Patienten-Initiative wurde von fast allen<br />

Arztpraxen und Krankenhäusern abgelehnt.<br />

Und die Ärztekammer beobachtete<br />

voller Misstrauen unsere Aktivitäten.<br />

1994 mussten wir dann wieder um unsere<br />

Eigenständigkeit kämpfen. 1995 wurden<br />

unsere öffentlichen Gelder gestrichen.<br />

Das führte zur Schließung der Büros unserer<br />

Beratungsstelle. Die Arbeit setzten<br />

wir ehrenamtlich fort. Ein Jahr später<br />

konnten wir wieder eine kleine Geschäftsstelle<br />

eröffnen.<br />

Was waren Ihre nächsten Schritte?<br />

Wir nahmen ein neues Schwerpunktthema<br />

in unsere Beratung auf: die Pflege – zu<br />

Hause und stationär. Wir begleiteten auch<br />

ein externes Prüfverfahren stationärer Altenpflegeeinrichtungen<br />

zur Qualitätsbewertung.<br />

1999 startete das Modellprojekt „Patienten-Initiative<br />

im Krankenhaus“ in der<br />

heutigen Klinik St. Georg. Wenig später<br />

beteiligten sich auch die Kliniken Nord<br />

und Harburg an dem Projekt, das bis heute<br />

läuft. In diesen beiden Kliniken haben<br />

wir Büros und beraten die Patienten vor<br />

Ort. Selbstverständlich sind wir auch für<br />

die Patientinnen und Patienten der anderen<br />

Hamburger <strong>Asklepios</strong>-Häuser beratend<br />

tätig.<br />

Wie kam es zu der Kooperation mit den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken?<br />

Die „Patienten-Initiative im Krankenhaus“<br />

wurde nach der Privatisierung der<br />

heutigen Hamburger <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

weitergeführt, anfangs nicht ohne Konflikte.<br />

Doch beide Parteien waren sich<br />

schnell einig: Die Präsenz der Patientenvertreter<br />

trägt im direkten Dialog aller<br />

Beteiligten zu zeitnahen Lösungen bei.<br />

Für viele Patienten ist es einfacher, ihr<br />

Anliegen einer externen Beschwerdestelle<br />

vorzutragen. Durch unsere enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Beschwerdemanagement<br />

der jeweiligen Krankenhäuser können<br />

wir den Interessen der Patienten eine<br />

Stimme geben, frühzeitig Wogen glätten<br />

und Anspruchsmeldungen noch während<br />

des Klinikaufenthaltes nachgehen.<br />

Jegliche Deeskalation fördert letztlich<br />

die Akzeptanz des Krankenhauses und<br />

trägt zur weiteren Vertrauensbildung bei.<br />

Zwischen uns und der Unternehmensleitung<br />

der Hamburger Kliniken findet<br />

ein regelmäßiger Austausch statt. Diese<br />

besondere Art der Zusammenarbeit für<br />

das Wohl der Patienten ist einmalig und<br />

wegweisend in der deutschen Krankenhauslandschaft.<br />

Wir freuen uns sehr, dass sich im Krankenhaus<br />

der Umgang mit Fehlern gewandelt<br />

hat. Patienten erwarten heute von einem<br />

Krankenhaus zunächst eine gute Medizin<br />

– aber auch die Möglichkeit, Kritik zu äußern<br />

und dafür leicht Ansprechpartner zu<br />

finden. Die Zufriedenheit der Patienten<br />

mit ihrer Behandlung im Krankenhaus<br />

hat sich in den letzten 25 Jahren spürbar<br />

erhöht. Natürlich machen Menschen<br />

Fehler. Doch die Mediziner gehen heute<br />

sensibler und kritischer mit den Themen<br />

Qualität und Patientensicherheit um. Die<br />

Entwicklung von der „Fehlheilung“, wie<br />

Prof. Bernbeck seine Fehler nannte, zu<br />

einer offenen Fehlerkultur haben wir als<br />

Patienten-Initiative maßgeblich begleitet.<br />

Darauf sind wir stolz.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

56 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 57<br />

Kontakt<br />

Kerstin Hagemann<br />

Patienten-Initiative e. V.<br />

Moorfuhrtweg 9 e , 22301 Hamburg<br />

Tel: (040) 279 64 65<br />

E-Mail: info@patienteninitiative.de<br />

www.patienteninitiative.de<br />

Links<br />

www.patienteninitiative.de<br />

www.hkgev.de/hh-erklaerung.html


Patientenforum<br />

Wenn es am Kopf juckt und schuppt<br />

Ein Therapie-Update für Patienten mit Schuppenflechte<br />

Die UV-Kammbestrahlung stabilisiert<br />

den Therapieerfolg.<br />

Ob Sommer oder Winter, für Patienten<br />

mit Schuppenflechte (Psoriasis) im behaarten<br />

Kopfbereich ist jede Jahreszeit<br />

problematisch. Im ist Winter die Luft in<br />

den Räumen oft so trocken, dass sich weiße,<br />

auf dunkler Kleidung sehr auffällige<br />

Schuppen bilden. Und im Sommer ist<br />

die Kopfpsoriasis mit Schweiß, Juckreiz,<br />

Rötung, Rissen und Schuppen nicht nur<br />

sichtbar, sondern auch sehr störend.<br />

Etwa zwei Prozent der deutschen Bevölkerung<br />

leiden an Schuppenflechte, die<br />

Hälfte davon ist auch von Problemen<br />

im behaarten Kopfbereich betroffen. Die<br />

Beschwerden reichen dabei von gelegentlichem<br />

Jucken und geringer Schuppenbildung<br />

bis hin zu massiver Rötung und<br />

borkigen Krusten, die über den Rand der<br />

Behaarung hinausgehen und an Stirn,<br />

Nacken sowie hinter den Ohren sichtbar<br />

werden. Wer damit zum ersten Mal Probleme<br />

hat, sollte zum Hautarzt gehen,<br />

um Pilzerkrankungen, Kontaktallergien,<br />

Ekzemerkrankungen anderer Art usw.<br />

auszuschließen.<br />

Findet sich eine ausgeprägte Verschuppung,<br />

sind erste wirksame Lokalmaßnahmen<br />

das Abschuppen beispielsweise mit<br />

salicylsäurehaltigen Präparaten oder modernern<br />

Teerpräparaten. Auch Schuppen<br />

lösende Shampoos kommen zum Einsatz.<br />

Hausmittel und Methoden wie Schweineschmalz,<br />

ungereinigter Birkenteer sowie<br />

das Spülen der Kopfhaut mit Starkbier<br />

sind hingegen längst veraltet.<br />

Nach den ersten medizinischen Maßnahmen<br />

lässt sich dann einschätzen, wie gut<br />

die Schuppenproblematik mit einer evtl.<br />

kortisonfreien Therapie in Schach gehalten<br />

werden kann. Als kortisonfreier Weg<br />

empfiehlt sich an dieser Stelle die Lokalbehandlung<br />

mit Vitamin-D-haltigen Präparaten.<br />

Im Gegensatz zu der früheren Lehrmeinung,<br />

dass am behaarten Kopf auch starke<br />

lokale Kortison-Therapeutika keine<br />

Nebenwirkungen erwarten lassen, zeigen<br />

modernere Studien: Durch stärkere<br />

Präparate reduziert sich die Kopfhautdicke<br />

<strong>durch</strong>aus, und bei einer Anwendung<br />

über vier Wochen wird auch der Kortisonspiegel<br />

im Blut beeinflusst. Dennoch<br />

ist die lokale Kortisonbehandlung oft notwendig,<br />

um die Entzündung der Haut zu<br />

reduzieren und eine weitere Schuppung<br />

sowie Bildung weiterer Schuppenflechtenherde<br />

zu verhindern. Darum wurden<br />

Mittel entwickelt, die schon nach kurzer<br />

Anwendung zu einer genügend hohen<br />

Wirkstoffkonzentration im befallenen<br />

Gewebe, nicht aber zu den oben beschriebenen<br />

Nebenwirkungen führen. Tensidhaltige<br />

Shampoos bleiben zum Beispiel<br />

als „Abspül“-(Rinse-off)-Zubereitung<br />

nur für 15 Minuten auf dem Kopf. Diese<br />

neuen Shampoos wurden für die mittelschwere<br />

Kopfschuppenflechte zugelassen.<br />

Sie sind – weil kortisonhaltig – verschreibungspflichtig<br />

und können auch zu<br />

Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

verordnet werden.<br />

Durch die Behandlung mit den neuen<br />

Shampoos kann auch der krankheitsbedingte<br />

Haarausfall <strong>durch</strong>aus gestoppt<br />

werden. Doch diese Therapie sollte nicht<br />

zu lange eingesetzt werden, selbst wenn<br />

Langzeitstudien über sechs Monate keinerlei<br />

Nebenwirkungen bei bedarfsgerechtem<br />

Gebrauch zeigten. Für Kinder<br />

und Jugendliche gelten dabei immer besondere<br />

Vorschriften.<br />

Die elegante Shampoo-Behandlung erspart<br />

den Aufwand, die Haare zu scheiteln,<br />

und vermeidet das Verkleben der<br />

Haare. Im Klinikum für Dermatologie<br />

und Allergologie der Nordseeklinik in<br />

Westerland kommt diese Behandlung – in<br />

Kombination mit einer UV-Bestrahlung<br />

sowie gelegentlichen Kopfkappen – auch<br />

bei jenen Patienten zum erfolgreichen<br />

Einsatz, die aus anderen Gründen (beispielsweise<br />

wegen einer Ganzkörperpsoriasis)<br />

stationär behandelt werden<br />

Die UV-Kammbestrahlung ist dabei ein<br />

probates Hilfsmittel, um den Therapieerfolg<br />

zu stabilisieren und somit aufwendige<br />

Lokaltherapeutika zu vermeiden. In<br />

58 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 59<br />

Kontakt<br />

für Mitglieder von<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

Dipl.-Psychologin Angela Michelsen<br />

<strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/ Sylt<br />

Tel.: (0 46 51) 84 18 18<br />

E-Mail: a.michelsen@asklepios.com<br />

einigen Fällen wird Kortison auch im ambulanten<br />

Bereich eingesetzt.<br />

Schuppenflechte kann die <strong>Lebensqualität</strong><br />

der Betroffenen ebenso mindern<br />

wie Herzinfarkt oder Krebsleiden. Die<br />

Schwere der Erkrankung schränkt die<br />

Pflege von Hobbys und sozialen Kontakten<br />

ein. Es kommt zu Rückzugstendenzen<br />

in der Partnerschaft. In der Nordseeklinik<br />

werden deshalb moderne Therapien für<br />

die Schuppenflechtepatienten stationär<br />

wie auch für die ambulante Nachbetreuung<br />

eingesetzt. Die Patienten profitieren<br />

vom Standort der Nordseeklinik mit der<br />

nördlichsten Therapiedüne Deutschlands<br />

in einer geoklimatisch bevorzugten Region.<br />

Das Bad im Meerwasser oder in der<br />

Starksole spielt dabei eine besondere,<br />

entzündungsreduzierende Rolle. Durch<br />

psychologische Betreuung und Ergotherapie<br />

wird vermittelt, wie man mit diesem<br />

Handicap leben kann. Die Betroffenen<br />

lernen, ihre Krankheit zu akzeptieren<br />

und erfahren Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Ziel der Kliniken ist es nach wie vor, die<br />

Psoriasis möglichst ohne Kortison zu behandeln.<br />

Acht von zehn Patienten können<br />

bereits nach drei bis vier Wochen<br />

kortisonfrei und mit einem guten individuell<br />

zugeschnittenen therapeutischen<br />

Konzept in das häusliche und berufliche<br />

Umfeld entlassen werden.<br />

Dr. Nobert Buhles


Patientenforum<br />

Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

Für Frauen, die nicht nur eine „Problemzone“, sondern gleich zwei auf einmal umformen möchten, bietet die Plastisch-Ästhetische<br />

Chirurgie in Birkenwerder ein neues Operationsverfahren an. Dabei erfolgt der Aufbau der Brüste<br />

ohne Implantate – sondern mit körpereigenem Fett, das zuvor an Bauch oder Beinen abgesaugt wurde. Yvonne<br />

Klemp, Kultur- und Marketingbeauftragte der Klinik Birkenwerder, sprach mit Dr. med. Klaus Ueberreiter, Chefarzt<br />

der Abteilung, über das von ihm entwickelte BEAULI-Verfahren und die Vorteile für die Patientinnen.<br />

Seit wann wenden Sie das BEAULI-<br />

Verfahren an?<br />

Mit der Verpflanzung von Fettgewebe<br />

wird schon seit mehr als 100 Jahren experimentiert.<br />

Komplikationen mit defekten<br />

Zellen begründeten lange Zeit den<br />

schlechten Ruf der Fettverpflanzung.<br />

Abgesaugte Fettzellen sind ausgesprochen<br />

empfindlich – sie lösen sich ähnlich<br />

schnell auf wie der Schaum auf einem<br />

frisch gezapften Bier. In den 1980er Jahren<br />

gelang es dem Amerikaner Sydney R.<br />

Coleman erstmals, unversehrte Fettzellen<br />

zu gewinnen: Er saugte mit geringem Unterdruck<br />

Körperfett <strong>durch</strong> kleine Kanülen<br />

ab. Dieses Verfahren dauert bei einer<br />

Brustvergrößerung fünf bis sieben Stunden.<br />

Man benötigt mehrere 100 Spritzen<br />

für eine einzige Brustrekonstruktion. Die<br />

Hälfte der Zellen wird beschädigt, die intakten<br />

Zellen müssen mit einer Zentrifuge<br />

isoliert werden.<br />

Unser Verfahren entstand <strong>durch</strong> Zufall.<br />

Weil gerade keine anderen Fettzellen<br />

vorhanden waren, erhielten Forscher der<br />

Charité von uns Fettgewebe, welches mit<br />

einem pulsierenden Wasserstrahlverfahren<br />

abgesaugt worden war. Überraschend<br />

viele dieser Fettzellen waren unbeschädigt.<br />

Damals sagte ich mir: Wenn man mit<br />

dem so gewonnenen Fett forschen kann,<br />

dann können wir auch damit arbeiten. Mit<br />

der Schweriner Firma Human Med AG<br />

entwickelte ich den einen Lipo-Kollektor,<br />

welcher ohne das übliche Zentrifugieren<br />

intakte Fettzellen gewinnt. Die erforderliche<br />

Fettmenge lässt sich so in nur anderthalb<br />

Stunden gewinnen.<br />

Welche Vorteile bietet diese Art des<br />

Eingriffes?<br />

Er eignet sich insbesondere für Frauen,<br />

bei denen das Körperfett unglücklich<br />

verteilt ist. Sehr schlanke Frauen mit<br />

übermäßigen Vorstellungen zur Brustvergrößerung<br />

kommen eher nicht in<br />

Frage. Im Regelfall kommen die Frauen<br />

morgens zur Operation und gehen am<br />

gleichen Tag abends wieder nach Hause.<br />

Wir führen die Fettabsaugung in örtlicher<br />

Betäubung <strong>durch</strong>. Dabei wird über eine<br />

spezielle Kanüle eine Spülflüssigkeit mit<br />

pulsierenden Sprühstößen in das Fettgewebe<br />

eingebracht und sofort zusammen<br />

mit den gelösten Fettzellen wieder<br />

abgesaugt. Der sanfte Sprühstrahl führt<br />

zu einer Lockerung des Gewebes und<br />

ermöglicht das definitive Entfernen der<br />

Fettzellen bei Schonung des Unterhautgewebes.<br />

Das abgesaugte Fett lässt sich<br />

aber nicht einlagern und muss sofort nach<br />

der Entnahme wieder injiziert oder transplantiert<br />

werden: Es läuft dann <strong>durch</strong> den<br />

Lipo-Kollektor und wird mit Hilfe einer<br />

Kanüle in die Brust gespritzt, wo das Fett<br />

dauerhaft einheilt.<br />

Das so aufgebaute Brustgewebe fühlt sich<br />

sehr natürlich an, ganz anders als bei Silikon.<br />

Es entstehen keine zusätzlichen Narben.<br />

Man schlägt also zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe.<br />

Die gängigste Methode ist jedoch noch<br />

immer die Vergrößerung <strong>durch</strong> Silikonimplantate.<br />

Beim Brustwiederaufbau sind<br />

es die Muskellappenplastik vom Rücken<br />

oder eine Bauchhautlappenplastik, beide<br />

benötigen häufig zusätzlich ein Silikonimplantat.<br />

Sollte dieses aber später vielleicht<br />

entfernt werden müssen, kann man<br />

es auch <strong>durch</strong> Eigenfett ersetzen.<br />

Wie oft haben Sie die BEAULI-Methode<br />

schon angewandt?<br />

Seit Oktober 2007 konnte unser Team<br />

zirka 50 Frauen erfolgreich mit dieser<br />

Methode behandeln. Zusätzlich führen<br />

wir eine klinische Studie <strong>durch</strong>, um das<br />

Verfahren zu dokumentieren und den Erfolg<br />

auch wissenschaftlich nachweisen zu<br />

können. Weitere 50 Patientinnen wurden<br />

in Süddeutschland und Frankreich mit<br />

unserem Verfahren behandelt, das auch<br />

weltweit auf großes Interesse stößt. Im<br />

Mai nahmen 60 Teilnehmer aus insgesamt<br />

17 Nationen, zum Beispiel aus Korea und<br />

den USA, an einem Symposium teil. Und<br />

ich wurde zu Vorträgen nach Peking, Teheran,<br />

Taiwan und Mexiko eingeladen.<br />

Ist das Verfahren nur für kosmetische<br />

Zwecke geeignet?<br />

Nein, es dient auch zum Ausgleich von<br />

Asymmetrien oder zur Auffüllung, falls<br />

Silikonimplantate wegen Kapselbildung<br />

endgültig entfernt werden müssen. Bei<br />

zehn Frauen haben wir nach einer Amputation<br />

die Brust mit dem BEAULI-Verfahren<br />

wieder aufgebaut. Es ist viel <strong>weniger</strong><br />

belastend als die traditionellen Lappenplastiken.<br />

Die aufzubauende Brust kann<br />

so noch besser an die gesunde Brust angepasst<br />

werden. Die Liegezeiten für die<br />

Patientinnen werden verkürzt.<br />

Wie hoch ist die Erfolgsquote?<br />

Sie liegt nahezu bei 100 Prozent, allerdings<br />

nicht, was das Volumen anbelangt.<br />

Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen,<br />

sind 2–3 Eingriffe notwendig, die jeweils<br />

über einen einzigen Einstich vorgenommen<br />

werden. Realistisch ist die Vergrößerung<br />

um etwas ein halbes Körbchen pro<br />

Eingriff. Wir lassen von den Brüsten jeweils<br />

unmittelbar vor und sechs Monate<br />

nach dem Eingriff eine Kernspintomographie<br />

anfertigen. So können wir das Gesamtvolumen<br />

berechnen und feststellen,<br />

ob der Großteil der Fettzellen vollständig<br />

eingeheilt ist.<br />

In 10 Jahren sollte BEAULI sich als Verfahren<br />

ohne Negativeffekt etabliert haben<br />

und von den Krankenkassen für den<br />

Brustaufbau nach Brustkrebs anerkannt<br />

sein.<br />

Das Gespräch führten Yvonne Klemp und Mandy Wolf<br />

60 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 61


Patientenforum<br />

<br />

Kontakt<br />

Dr. med. Susanne Huggett<br />

62 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009<br />

Gut zu wissen<br />

Dr. med.<br />

Susanne Huggett<br />

Ärztliche Leiterin MEDILYS und<br />

Leitende Ärztin Krankenhaushygiene<br />

E-Mail: s.huggett@asklepios.com<br />

Influenza-Pandemie:<br />

Eine Grippe breitet sich aus<br />

Die Warnungen sind nicht neu: Bereits Ende<br />

der 90er Jahre stufte die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) das Risiko für eine neue<br />

Influenzapandemie als hoch ein – aber wer<br />

glaubte damals schon ernsthaft, dass es tatsächlich<br />

dazu kommen würde? Ende April<br />

2009 waren dann alle schlagartig alarmiert,<br />

als ein bisher unbekanntes, aggressives Influenzavirus<br />

sich in Mexiko ausbreitete und<br />

dort (wie zunächst verlautet) in kürzester Zeit<br />

zahlreiche Tote forderte.<br />

Die Übertragung der „Schweinegrippe” er-<br />

folgte von Mensch zu Mensch innerhalb<br />

<strong>weniger</strong> Tage – zunächst auf dem amerikanischen<br />

Kontinent, dann auch auf anderen<br />

Erdteilen. Und am 29. April rief die WHO<br />

die zweithöchste Warnstufe V aus. Das Pandemierisiko<br />

war zu diesem Zeitpunkt schon<br />

hoch, und die Infektionen von Mensch zu<br />

Mensch häuften sich, sie bleiben jedoch örtlich<br />

begrenzt. Das Virus passte sich schnell<br />

und immer besser an den Menschen an, die<br />

Ausbreitung war nicht zu stoppen. Am 11.<br />

Juni folgte Phase VI: Die gefürchtete Pandemie<br />

war ausgebrochen.<br />

Beunruhigend ist dabei insbesondere die<br />

Tatsache, dass nicht nur alte Menschen und<br />

Kinder erkranken, sondern vor allem junge,<br />

gesunde Erwachsene, so wie auch bei der<br />

Spanischen Grippe von 1918/19. Damals<br />

war gerade die Anzahl der erkrankten und<br />

verstorbenen jungen Erwachsenen sehr groß,<br />

und auch damals handelte es sich um die<br />

Influenza A mit dem Subtyp H1N1. Die aktuellen<br />

Erkrankungen verlaufen zwar bisher in<br />

der Regel leicht, aber das Virus kann jederzeit<br />

mutieren. Und dass infizierte Schweine<br />

nicht zwangsläufig erkranken müssen, ist ein<br />

zusätzliches Risiko für den Menschen.<br />

Die Entwicklung eines Impfstoffs steht zwar<br />

derzeit im Vordergrund der Prävention, doch<br />

auch die Einhaltung der hygienischen Standardmaßnahmen<br />

ist von größter Bedeutung<br />

– im medizinischen Bereich ebenso wie im<br />

privaten Umfeld. Ein großes Problem ist aber<br />

die ungenügende Akzeptanz von Impfungen:<br />

Weniger als 20 Prozent der Beschäftigten<br />

im Gesundheitsdienst lassen sich normalerweise<br />

gegen Grippe impfen. Das reicht aber<br />

nicht, um im Fall einer Pandemie genügend<br />

Personal für die Versorgung Influenzakranker<br />

zur Verfügung zu haben. Es ist daher eine<br />

große Herausforderung, jeden Einzelnen von<br />

der Notwendigkeit der saisonalen Impfung<br />

zu überzeugen.<br />

Noch ist der Ausnahmezustand <strong>durch</strong> eine<br />

Pandemie in Deutschland nicht eingetreten.<br />

Doch der nächste Winter wird kommen. Prävention<br />

kann Wirkung zeigen – zurücklehnen<br />

können wir uns aber noch lange nicht.<br />

Influenzaviren und das Pandemievirus<br />

H1N1 09<br />

Es gibt drei Typen von Influenzaviren: A, B<br />

und C. Influenzaviren vom Typ A kommen<br />

bei Menschen und Tieren vor, sie sind weit<br />

verbreitet. Die Typen B und C wurden bisher<br />

nur beim Menschen nachgewiesen und sind<br />

seltener. Bei der Influenza spielen Schweine<br />

und Nutz-Geflügel als Infektionsquelle eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Hygienemaßnahmen oder: Was hilft, die<br />

Verbreitung der Viren einzudämmen?<br />

Myxoviren sind behüllte Viren mit einem erhöhten<br />

Anteil an Lipiden in der Virushülle.<br />

Diese Virusgruppe reagiert sehr empfindlich<br />

auf die gängigen Desinfektionsmittel, die als<br />

„begrenzt viruzid“ eingestuft werden. Es ist<br />

also nicht nötig, spezielle Desinfektionsmittel<br />

einzusetzen. Die Gefahr der Ansteckung<br />

beginnt aber nicht erst mit den klinischen<br />

Symptomen wie Fieber, Husten und Mattigkeit,<br />

sondern bereits bis zu 24 Stunden<br />

vorher! Die Ansteckung erfolgt sowohl über<br />

Tröpfchen als auch über Kontaktinfektion<br />

<strong>durch</strong> z. B. Hände oder Türklinken.<br />

Bild: Hände desinfizieren<br />

Grundlegende Hygieneregeln<br />

Vermeidung des direkten Kontakts von<br />

Erkrankten zu anderen Patienten und,<br />

soweit möglich, auch zu Gesunden (Isolierung)<br />

konsequente Händehygiene (vor dem Essen,<br />

nach dem Kontakt mit anderen Menschen)<br />

Vermeidung von ungeschütztem Niesen<br />

und Husten, gegebenenfalls Mund-Nasen-Schutz<br />

verwenden<br />

Händeschütteln vermeiden<br />

Schleimhautkontakt über die Hände meiden<br />

(Augen, Mund, Nase)<br />

Menschenansammlungen aus dem Weg<br />

gehen<br />

regelmäßiges Lüften der Räume<br />

Aufklärung der Patienten über Verhaltensmaßnahmen<br />

zur Verringerung des<br />

Übertragungsrisikos<br />

Schutzausrüstung<br />

Dicht sitzender Mund-Nasen-Schutz sowie<br />

die Verwendung von Handschuhen und<br />

Schutzkittel bei direktem Patientenkontakt<br />

Ein Blick zurück: Grippewellen der vergangenen 100 Jahre<br />

1918/1919: Spanische Grippe (Influenza A H1N1)<br />

20–40 Millionen Todesfälle weltweit, vor allem junge Erwachsene erkrankten schwer<br />

und verstarben schnell. Die ersten Erkrankungsfälle wurden damals zwar aus Spanien<br />

gemeldet, möglicherweise stammte das Virus aber aus den USA.<br />

1957-1958 : Asiatische Grippe (Influenza A H2N2)<br />

1–2 Millionen Tote. Das Virus stammte wahrscheinlich aus China. Der Erreger entstand<br />

vermutlich aus Menschen- und Geflügelviren.<br />

1968-1970: Hongkong-Grippe (Influenza A H3N2)<br />

1–2 Millionen Tote. Der Erreger entstand vermutlich aus der Asiatischen Grippe.<br />

Vogelgrippe (Influenza A H5N1)<br />

1997 gab es einen ersten bestätigten Todesfall, 2004 die erste Mensch-zu-Mensch-<br />

Übertragung. Bisher sind zirka 250 Menschen an der Infektion verstorben.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 63


Patientenforum<br />

? <strong>Asklepios</strong><br />

Im nächsten Heft<br />

Quiz<br />

Sie haben die aktuelle Ausgabe der „<strong>Asklepios</strong> intern“<br />

aufmerksam gelesen? Dann rätseln Sie mit und gewinnen Sie!<br />

Wie das geht? Ganz einfach! Beantworten Sie die nebenstehenden<br />

Fragen und teilen Sie uns die richtige Zahlenkombination mit!<br />

Als Preis winkt der Bestseller Heike Fallers „Wie ich einmal<br />

versuchte, reich zu werden – Mein Jahr unter Spekulanten“.<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. Oktober 2009 an:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

KB Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Mandy Wolf<br />

Hubertusstraße 12 - 22<br />

16547 Birkenwerder<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewonnen!<br />

Wir gratulieren dem Preisträger unseres Rätsels aus der<br />

„<strong>Asklepios</strong> intern“ Nr. 40. Gewonnen hat Peter Tschakert,<br />

Bad Schwartau.<br />

Mit Sport gegen die Todesursache<br />

Nummer 1<br />

Noch immer sterben die meisten<br />

Deutschen an einem Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall. Die betroffenen Patienten<br />

werden immer jünger. Experten aus Seligenstadt<br />

klären über eine frühzeitige<br />

Rehabilitation und sportliche Aktivitäten<br />

nach einer Herzerkrankung auf.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lösung:<br />

Risiko Fettleber<br />

Die Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung<br />

in den Industrieländern.<br />

Ohne Therapie führt die Krankheit zu<br />

einer dauerhaften Leberentzündung,<br />

chronischer Hepatitis und letztlich zur<br />

Leberzirrhose. Mediziner aus Barmbek<br />

informieren über rechtzeitige Diagnose,<br />

Behandlung und Möglichkeiten der<br />

Rückbildung.<br />

Frage A<br />

Was versteht man unter Adoleszenz?<br />

1 die biologische Reifung des Kindes<br />

2 die soziale und psychische Reifung des Kindes<br />

3 eine psychiatrische Erkrankung im Kindesalter<br />

Frage B<br />

Welche Herrenmannschaft ging als Sieger aus dem<br />

12. <strong>Asklepios</strong>-Fußballturnier hervor?<br />

1 Stadtroda<br />

2 Uchtspringe<br />

3 Bad Schwartau<br />

Frage C<br />

Wieviel Motorräder nahmen an der 2. <strong>Asklepios</strong>-<br />

Blutsbrüdertour in der Uckermark teil?<br />

1 300<br />

2 180<br />

3 57<br />

<br />

Verletzlich – aber unbesiegbar!<br />

Studien zeigen, dass Kinder aus sozial<br />

benachteiligten Familien am meisten<br />

unter gesundheitlichen Störungen leiden.<br />

Doch es gibt Heranwachsende, die<br />

eine enorme Widerstandskraft aufweisen<br />

und trotz aller Einschränkungen ein<br />

zufriedenes Leben führen. Psychologen<br />

aus Stadtroda sprechen über dieses<br />

Phänomen.<br />

Die nächste <strong>Asklepios</strong> intern<br />

erscheint am 15.12.2009<br />

! Buchtipps<br />

Gewinnen Sie<br />

dieses Buch!<br />

Andrew Smith: Moonwalker<br />

Zwölf Menschen flogen zwischen 1969 und 1972 im Rahmen des Apollo-Programms zum<br />

Mond. Wie hat diese unglaubliche Erfahrung ihr Leben beeinflusst? Der Autor interviewte<br />

die letzten Überlebenden, lässt sie von ihrer faszinierenden Reise berichten, zeichnet<br />

ihre Lebenswege nach. So wurde Buzz Aldrin nach seiner Rückkehr von Depressionen<br />

heimgesucht und begann zu trinken, Neil Armstrong zog sich zurück und lehrte Luftund<br />

Raumfahrttechnik, Charlie Duke wurde Prediger und Alan Bean malt: den Mond.<br />

Andrew Smith: Moonwalker, S. Fischer Verlag, 22,95 €<br />

Almudena Grandes: Das gefrorene Herz<br />

Auf dem Begräbnis seines Vaters entdeckt Alvaro eine geheimnisvolle Frau: Raquel. Von<br />

ihr erfährt er: Das Immobilienimperium seines Vaters wurde auf einen Verrat an Raquels<br />

Familie gegründet. Seine Welt bricht zusammen – und eine große Liebe beginnt. Über drei<br />

Generationen gehütete Familiengeheimnisse werden gelüftet, Tabus gebrochen. Almudena<br />

Grandes hat den großen Spanien-Roman geschrieben, tiefsinnig und leidenschaftlich.<br />

Ein unvergessliches Porträt einer bis heute zerrissenen Gesellschaft.<br />

Almudena Grandes: Das gefrorene Herz, Rowohlt Verlag, 24,90 €<br />

Heike Faller: Wie ich einmal versuchte, reich zu werden<br />

Aktienkurse, Vermögensbildung, Altersvorsorge – sind der preisgekrönten Journalistin<br />

Heike Faller eigentlich egal. Aber Anfang 2008 nimmt sie eine Auszeit vom Job und geht<br />

unter Investoren und Spekulanten. Erstaunt stellt sie fest, wie schnell sie selbst dem Sog<br />

des Finanzmarktes erliegt. Dann kommt der Börsencrash. In einer wunderbaren Mischung<br />

aus journalistischer Recherche, Selbstbeobachtung und Erfahrungsbericht beschreibt sie<br />

(oft sehr komisch) ihre Erlebnisse an den Finanzplätzen dieser Welt.<br />

Heike Faller: Wie ich einmal versuchte, reich zu werden, DVA , 19,95 €<br />

64 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 65


Klinikübersicht<br />

Kliniken in Deutschland Betten/Plätze<br />

1 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 225<br />

2 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Rehabilitation) Zentrum für Orthopädische und Rheumatologische Rehabilitation 269<br />

3 <strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120<br />

4 <strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach Spezialklinik für Orthopädie und Sportmedizin 278<br />

5 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie 90<br />

6 <strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70<br />

7 <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Regelversorgung 198<br />

8 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachkrankenhaus für Neurologie und neurologische Rehabilitation 190<br />

9 <strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und Orthopädie 270<br />

10 <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 220<br />

11 <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie, Skoliosezentrum 173<br />

12 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Regelversorgung 270<br />

13 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Regelversorgung 180<br />

14 <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Nephrologie 140<br />

15 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie 228<br />

16 M Salus Fachkrankenhaus Bernburg Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 413<br />

17 <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Diabetologie 175<br />

18 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie, Psychiatrie und KJP, Forensische Psychiatrie 475<br />

19 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44<br />

20 M Kreiskrankenhaus Eggenfelden Krankenhaus der Regelversorgung 294<br />

21 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

22 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Regelversorgung 132<br />

23 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar Krankenhaus der Regelversorgung 333<br />

24 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 458<br />

25 <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 922<br />

26 <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716<br />

27 <strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741<br />

28 <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.618<br />

29 <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 758<br />

30 <strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605<br />

31 <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 540<br />

32 Cardio CliniC Hamburg Fachklinik für Kardiochirurgie 25<br />

33 Fachklinik Helmsweg, Hamburg Fachklinik für Gynäkologie und Chirurgie 20<br />

34 MB International Neuroscience Institute Hannover Spezialklinik für Neurochirurgie, stereotaktische Neurochirurgie und Neuroradiologie 108<br />

35 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumaorthopädie 110<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Homberg Krankenhaus der Regelversorgung 102<br />

37 <strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische u. Orthopädische Rehabilitation, Neuromuskuläres Therapiezentrum 250<br />

38 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Regelversorgung 188<br />

39 <strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Krankenhaus der Regelversorgung 273<br />

40 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Krankenhaus der Regelversorgung 242<br />

41 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lindau Krankenhaus der Regelversorgung 115<br />

42 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 132<br />

43 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie 215<br />

44 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Melsungen Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung 76<br />

45 <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Pneumologie und Thoraxchirurgie 300<br />

46 MB Collm Klinik Oschatz Krankenhaus der Regelversorgung 240<br />

47 <strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim Krankenhaus der Regelversorgung 140<br />

48 <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Krankenhaus der Regelversorgung 325<br />

49 M Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Krankenhaus der Regelversorgung 175<br />

50 <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Regelversorgung 143<br />

51 <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Maximalversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin 210<br />

52 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie 350<br />

53 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Schwalmstadt Krankenhaus der Regelversorgung 192<br />

54 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Regelversorgung 200<br />

55 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie und Gefäßchirurgie 242<br />

56 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal Seesen (Rehabilitation) Fachklinik für Neurologische Rehabilitation und Frührehabilitation 160<br />

57 <strong>Asklepios</strong> Stadtkrankenhaus Seesen Krankenhaus der Regelversorgung 125<br />

58 <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 133<br />

59 M Kreiskrankenhaus Simbach Fachkrankenhaus für Innere Medizin 140<br />

60 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Neurologie und KJP, Forensische Psychiatrie 466<br />

61 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie, Forensische Psychiatrie 216<br />

62 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 176<br />

63 <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark, Schwedt Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 507<br />

65 M Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Forensische Psychiatrie 640<br />

66 <strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels Krankenhaus der Regelversorgung 355<br />

67 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Krankenhaus) Krankenhaus der Regelversorgung 128<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Rehabilitation) Fachklinik für Pneumologie, Dermatologie und Onkologie 290<br />

69 <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Regelversorgung 331<br />

70 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 173<br />

Weitere soziale Einrichtungen in Deutschland Betten/Plätze<br />

71 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Ahrensburg 83<br />

72 <strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach 82<br />

73 M Salus Heim Gardelegen 39<br />

74 M Salus Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen 34<br />

75 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Weserblick Höxter 34<br />

76 M Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg 109<br />

77 M Salus Pflegeheim St. Georgii II, Magdeburg 48<br />

78 M Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch 121<br />

79 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Reinfeld 87<br />

80 M Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau 14<br />

81 M Salus Altenpflegeheim Uchtspringe 50<br />

82 M Salus Heim Uchtspringe 117<br />

83 M Salus Soziotherapeutische Wohngemeinschaft Uchtspringe 11<br />

84 M Salus Kinder- und Jugend-Landhof Woltersdorf 6<br />

835<br />

Forensische Psychiatrie Betten/Plätze<br />

85 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Brandenburg 101<br />

86 <strong>Asklepios</strong> Forensische Psychiatrie Göttingen 63<br />

87 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda 80<br />

88 <strong>Asklepios</strong> Klinik Teupitz 20<br />

89 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg Campus Ochsenzoll 178<br />

90 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg 137<br />

91 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe 290<br />

869<br />

92 B<br />

Klinken im Ausland<br />

Athens Medical Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

93 B Interbalkan European Medical Center, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

94 B Athens Pediatric Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

95 B Psycho Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

96 B P. Faliro Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

97 B Dafni Klinik, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

98 B Iasis Piraeus, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

99 B Peristeri Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

Die hier genannten Einrichtungen werden ergänzt <strong>durch</strong> Tageskliniken, Ambulanzen und Pflegedienste.<br />

66 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 67<br />

Legende<br />

Akutkliniken<br />

Rehakliniken<br />

Soziale Einrichtung<br />

Trägerschaft bzw. <strong>Mehr</strong>heitsbeteiligung<br />

M Managementvertrag<br />

B Minderheitsbeteiligung<br />

MB Minderheitsbeteiligung mit Managementvertrag<br />

19.623<br />

1.130


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Wo ist Müllers Blutbild?<br />

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