Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim
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Die Verschmelzung <strong>des</strong> Musikvereins und <strong>des</strong> Salonorchesters<br />
Im Frühjahr 1950 war im Ort ein Salonorchester, eine Abteilung <strong>des</strong> Männergesangsvereins Tussenhausen entstanden,<br />
das sehr rührig war und durch seine Leistungen aufhorchen ließ. Um die drohende Auflösung <strong>des</strong> Musikvereins zu verhindern,<br />
regten die verbliebenen Musiker eine Verschmelzung mit dem Salonorchester unter dem Namen „Blaskapelle“<br />
an. Der Musikverein gab damit vorübergehend seine Eigenständigkeit auf und kam unter die Fittiche <strong>des</strong> am 5. Januar<br />
1950 wiedergegründeten Männergesangsvereins (M.G.V.), der vom prakt. Arzt, Dr. Johannes Schukardt, geführt wurde.<br />
Xaver Riederle legte sein Amt als Dirigent nieder. Sein Nachfolger wurde der Dirigent <strong>des</strong> Salonorchesters, Otto Grimme<br />
aus Pfaffenhausen, der auch sofort mit der Ausbildung von Nachwuchskräften begann. In der Dirigenten-Ära Grimme<br />
bleibt das Jahr 1957 unvergessen, als in den Tagen <strong>des</strong> 13./14. Juli 1957 das 2. <strong>Bezirk</strong>smusiktreffen in Tussenhausen<br />
stattfand. Im gleichen Jahr trat der immer noch unter der Obhut <strong>des</strong> M.G.V. wirkende Musikverein Tussenhausen<br />
dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund als Mitgliedsverein bei.<br />
Die Blaskapelle blieb unter dem seit dem 1. November 1957 zum Vorstand gewählten Josef Briechle, nur noch kurze<br />
Zeit eine Unterabteilung <strong>des</strong> M.G.V. Das Abnabeln vom M.G.V. wurde zielbewusst vorangetrieben und führte am 14.<br />
Dezember 1958 wieder zurück in die Selbstständigkeit unter dem alten Name „Musikverein Tussenhausen“. Nur auf<br />
dem Umweg über den Männergesangsverein (Salonorchester-Blaskapelle) hatte die Musikkapelle überleben können.<br />
Nahezu exakt drei Jahre später, am 3. Dezember 1961, übernahm der Musikverein die Obliegenheiten <strong>des</strong> M.G.V., der<br />
bis in die Gegenwart sistiert, d.h. vorläufig eingestellt ist. Auf diese Weise konnte eine Auflösung umgangen werden.<br />
Somit ist seit Josef Briechle jeder Vorstand <strong>des</strong> Musikvereins automatisch auch Vorstand <strong>des</strong> Männergesangsvereins,<br />
bis bessere Tage diesen wiedererwecken.<br />
Während der Amtszeit von Josef Briechle erhielten die Musiker ihre erste einheitliche schwäbische Tracht und traten<br />
damit beim Osterkonzert 1960 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Ebenfalls in jenem Jahr, nämlich am 11. Juni<br />
1960, wurde der Musikverein Tussenhausen mit der neu verfassten Satzung in das Vereinsregister beim Amtsgericht<br />
Türkheim eingetragen und führt seitdem den Zusatz „e.V.“ (eingetragener Verein).<br />
Mit einem Osterkonzert gedachte 1964 der Musikverein, damals unter der Leitung von Joseph Hieber, seiner Gründung<br />
im Jahre 1904 in Gasthaus zum „Goldenen Rößle“ (Hailerwirt). Besondere Ehrung erfuhr dabei Jakob Bäurle für fast<br />
60-jährige Zugehörigkeit zum Musikverein Tussenhausen.<br />
Die Vereinsaktivitäten in den 70er Jahren:<br />
Im Herbst 1971 legte Otto Grimme aus Altersgründen den Taktstock nieder. Sein Nachfolger, Engelbert Bosl aus Zaisertshofen,<br />
setzte sich in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit besonders in der Jugendarbeit ein. Danach übernahm Peter<br />
Trommer aus Westernach für ein Jahr den Taktstock, ehe Andreas Dausch aus Stetten im August 1976 als Dirigent<br />
verpflichtet werden konnte. In seiner 13-jährigen Amtszeit begannen die regelmäßigen Jahreskonzerte – seit der Einweihung<br />
der Mehrzweckhalle am 11. Juli 1982 auf deren Bühne, zudem das schon zur Tradition gewordene Marktplatzfest.<br />
Des weiteren gestaltet der Musikverein seit 1983 am Ersten Adventssonntag die Heilige Messe zum Gedenken an<br />
die verstorbenen Mitglieder <strong>des</strong> Vereins und an Heilig Abend spielt die Kapelle nach der Christmette auf dem Marktplatz<br />
Weihnachtslieder. Selbstverständlich nimmt man auch regelmäßige an den <strong>Bezirk</strong>smusikfesten teil, sei es am<br />
Wertungsspiel oder auf jeden Fall am Gemeinschaftschor und am Festzug.<br />
Daneben übernimmt der Verein regelmäßig die musikalische Gestaltung von Veranstaltungen anderer Tussenhausener<br />
Dorfvereine oder Institutionen, wie z.B. die Kriegerwallfahrt <strong>des</strong> Veteranenvereins, den Volkstrauertag, die Fronleichnamsprozession,<br />
den Einzug der Erstkommunionkinder, die Palmprozession, den Martinsumzug der Grundschule, den<br />
Nikolauseinzug <strong>des</strong> Pfarrgemeinderats oder die Begleitung der verschiedenen Ortsvereine bei Festzügen, um nur einige<br />
Beispiele zu nennen. Ebenso selbstverständlich werden je nach Anlass auch Vereins- oder Betriebsjubiläen, Einweihungen,<br />
Geburtstagsständchen, Hochzeiten oder aber Beerdigungen musikalisch gestaltet.<br />
Im Jahr 1978 wurde dem Verein, vertreten durch eine kleine Abordnung, die Pro-Musica-Plakette in Saarbrücken verliehen.<br />
Diese erhalten nur Vereine, die lückenlos eine min<strong>des</strong>tens hundertjährige musikalische Tradition in der Gemeinde<br />
nachweisen können, was nicht zwangsläufig mit einer Vereinsgründung gleichzusetzen ist. Der dazugehörige ,<br />
Festtag‘ in Tussenhausen wurde am 14. Mai 1978 begangen: er begann für die Musiker mit einem Weckruf, am Vormittag<br />
wurde ein Dankgottesdienst gefeiert, danach war Standkonzert auf dem Marktplatz zusammen mit den Musikvereinen<br />
aus Mattsies und Zaisertshofen. Im Anschluss daran gedachte man Hermann Ruf: die Musiker spielten an seinem<br />
Grab einen Choral. Hermann Ruf war dem Verein in maßgeblicher Weise behilflich gewesen beim Zusammentragen<br />
der Fotos, Dokumente und Schriftstücke sowie der Antragstellung, die schließlich zum Erhalt der Pro-Musica-Plakette<br />
führte. Auch ein Ständchen zum Dank für Frau Anna Schindele stand an diesem Tag auf dem Programm; sie hatte in<br />
einer ei<strong>des</strong>stattlichen Erklärung musikalische Veranstaltungen in Tussenhausen um die Jahrhundertwende bestätigt.<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Tages gaben die Musiker im Gasthaus ,Krone‘ ein großes Festkonzert.<br />
Die Vereinsaktivitäten in den 80er Jahren:<br />
Unter der Vereinsführung vom Sohn <strong>des</strong> ehemaligen Dirigenten Xaver Riederle, Anton, wurde ein alter Schwerpunkt<br />
innerhalb der Kapelle zu neuem Leben erweckt – die Fanfaren und Pauken. Von ursprünglich vier Fanfaren und zwei<br />
Pauken in der Nachkriegszeit verschwanden zwei Fanfaren und die beiden Pauken aus nicht mehr zu klärenden Gründen,<br />
<strong>des</strong>halb wurden im Jahre 1984 die fehlenden Instrumente wieder neu angeschafft. Bis in die Gegenwart bilden sie