Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim

Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim

23.10.2012 Aufrufe

Chronik des Musikverein Tussenhausen Spätestens seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts – mit der Einrichtung der Orgelwerkstatt des Johann Guggemoos – gibt es immer wieder vereinzelte Hinweise auf Musikpflege im Markte Tussenhausen. Doch erst im 19. Jahrhundert lässt sich auch ein breites musikalisches Interesse innerhalb der Dorfbevölkerung nachweisen. Dieses Interesse konnte vor allem der zwischen 1831 und 1875 im Ort tätige Lehrer Alois Stoll wecken. Stoll selbst hegte eine besondere Vorliebe für die Instrumentalkirchenmusik, begeisterte aber dann mehrere Männer in der Marktgemeinde für Blechmusik. Diese Gruppe schloss sich zur Musikgesellschaft zusammen. Die Musikgesellschaft Die ersten Anfänge der von Stoll ins Leben gerufenen Musikgesellschaft liegen im Dunkeln, sie lassen sich jedoch auf die Zeit zwischen 1832 und 1861 eingrenzen. Stoll hatte begonnen, den Unterricht an den einzelnen Blasinstrumenten selbst zu erteilen und wirkte als Dirigent. Folgende Instrumentalisten sind überliefert: Johann Georg Leonhard (†1861), Sebastian Reiter, Joseph Forster, Friedrich Wenger, Xaver Striebel, Anton Miller, Thaddäus Natterer, Georg Neubrand, Konrad Miller, Konrad Ohneberg, Klemens Schlögel, Jakob Miller, Georg Roll, Gregor Reiner, Franz Sales Miller, Johann Reiner, Albert Natterer, Mathias Lederle und Martin Klein. Bei festlichen Anlässen gab die Musikgesellschaft Konzerte, beispielsweise bei Fronleichnamsfesten, Königstagen und bei der Einweihung der Bahnstrecke Buchloe-Memmingen am 1. Mai 1874 im Unterramminger Bahnhof. Doch musste die Gruppe auch immer wieder Rückschläge durch Versetzungen, Krankheit und Tod einstecken. Im hohen Alter war Stoll nicht mehr in der Lage, die Proben selbst zu leiten. An seiner Stelle übernahm zunächst Hilfslehrer Haug die , Direktion‘. Doch schon nach zwei Jahren beendete eine Versetzung an die Schule in Durach dessen Tätigkeit. Ersatz fand man bis 1866 in Kaplan Leckenwalter. Er bemühte sich auch wieder verstärkt um die Fortbildung der Musiker, die damals an den Winterabenden allabendlich im alten Schulsaale bis elf Uhr nachts probten. Durch Tod und Wohnortwechsel entstanden im Laufe der Jahre auch innerhalb der Kapelle große Lücken, die zuweilen den Weiterbestand gefährdeten. Als erstes Mitglied verstarb 1861 Johann Georg Leonhard. Seit 1876 musste Jakob Miller wegen dauernder Körperfehler das Blasen seines Instrumentes unterlassen. Die Gewinnung junger Bläser und deren Ausbildung wurde erklärtes Ziel. Der spätere Bürgermeister von Tussenhausen war bei seiner Suche nach Jungmusikern erfolgreich und konnte im Jahre 1895 Johann Lederle, Johann Ohneberg, Klemens Roll und Georg Unglert für die Musikgesellschaft gewinnen. Die Verstärkung versetzte die Blechmusik wieder in guten Stand und hatte schöne Leistungen zu verzeichnen. Acht Jahre später, im Jahre 1903, wurde die Spielerschar durch Ausscheiden von Georg Unglert und des zahnlos gewordenen Franz Sales Miller erneut so stark dezimiert, dass die Musikgesellschaft nicht mehr imstande war, gemeinsam ein Musikstück aufzuführen. Daher ergriffen Johann Lederle und Gregor Reiner im Dezember 1903 die Initiative, warben Nachwuchsmusiker und übernahmen deren Ausbildung. Mit dem Eintritt von Ludwig Eirle, Anton und Josef Föger, Johann Hacker, Anton Kehle und Johann Reiner war der Fortbestand wieder gesichert. Den ganzen Winter über fanden fast täglich Proben in einer passend eingerichteten Stube bei Gregor Reiner (Zaisertshofener Str. 7) statt. Die Früchte dieser harten Probentätigkeit konnte die Einwohnerschaft bereits bei der Fassnacht im Jahre 1904, während des Maskenzuges ,Die Bauernhochzeit‘ bewundern. Die instrumentale Ausstattung entsprach dem Klangverständnis jener Zeit: Bariton, C-Trompete, Posaune, Flügelhorn, Es-Trompete, Basstrompete. Etwas besonderes wollte sich die Musikgesellschaft Tussenhausen mit dem Kauf eines Schellenbaumes leisten. Zu diesem Zwecke fand im April 1904 im ganzen Ort eine Geldsammlung statt, bei der 100 Mark zusammen kamen. Von der Gründung des Musikverein Tussenhausen bis zum 1. Weltkrieg: Die bis dahin ohne Organisation gebliebene Gesellschaft sollte nun in einen Verein mit Satzung und geregelten Kompetenzen umgewandelt werden. Die von Lehrer Josef Lederle entwickelte Anregung griff sein Bruder Johann auf und berief zum Zweck der Gründung eines Musikvereins Tussenhausen am 17. April 1904 eine Versammlung im Gasthaus zum „Adler“ (Baderwirt) ein. Sämtliche 13 Anwesende der alten Musikgesellschaft erklärten sich für die Neugründung, traten sogleich als Mitglieder ein und stimmten für eine von Lehrer Josef Lederle ausgearbeitete Vereinssatzung. Als Vereins- und Wahlspruch wurde „Fröhlich und begeistert“ favorisiert. Die Wahl des ersten Vereinsausschusses brachte folgendes Ergebnis: Vereinsvorstand wurde Althornist Gregor Reiner, die Funktionen des Dirigenten und Vereinskassiers übertrug man dem C-Trompeter Matthias Lederle und als Schriftführer amtierte C-Trompeter Johann Lederle. Gleichzeitig legte man den immergültigen Grundsatz fest, nach dem nur aktive Mitglieder in den Vereinsausschuss aufgenommen werden dürfen. Zum Vereinslokal kürte man den Saal des Gasthauses und der Brauerei ,Zum Adler‘. Die erst wenige Tage zuvor durch die Bläser der Musikgesellschaft gesammelten 100 Mark sollten in die neue Vereinskasse fließen und für den gleichen Zweck – den angestrebten Kauf eines Schellenbaumes – verwendet werden. Direkt im Anschluss an die Gründungsversammlung zeigten die Musiker ihr Können.

Bereits 4 Wochen später hielt der neue Verein am 15. Mai 1904 seine zweite Versammlung ab. Der junge Verein zählte an diesem Tage schon 50 ordentliche und außerordentliche Mann. Dabei wurden rückwirkend Anton Lederle, Konrad Stegmann, Josef Kehle sen. und Gregor Schuster als Gründungsmitglieder bestätigt, da sie sich alle noch am Gründungstag zum Vereinseintritt gemeldet hatten. Mittlerweile waren auch schon die neuangeschafften Instrumente eingetroffen, und so bestimmten die anwesenden Vereinsmitglieder Anton Lederle zum Schellenbaumspieler, Konrad Stegmann zum Cinellenschläger, Gregor Schuster zum Triangelschläger und Josef Kehle zum Schläger an der großen Trommel. Noch am gleichen Tag kamen der Schellenbaum und die Neusilber-Cinellen zum Einsatz. Mit welchem Elan und Ernst die Musiker ans Werk gingen, verdeutlichen die vielen dokumentierten Veranstaltungen zwischen Mai 1904 und April 1905: am Pfingstdienstag, den 24. Mai Ausflug zum ,Adlerkeller‘, am 2. Juni Musikbegleitung beim Fronleichnamsfest und nachmittags Besuch beim Veteranenverein im Gasthaus ,Rößle‘, fünf Wochen später am 10. Juli ein Konzert im ,Kronenkeller‘, am 17. Juli ein Konzert im Schloss Mattsies, am 21. August ein Konzert im ,Keller‘ in Nassenbeuren, Musikeinsatz bei der Feuerwehrinspektion im Gasthaus zum ,Hirsch‘ des Ulrich Hartmann. Auf der 3. Vereinsversammlung am 16. Oktober 1904 entschieden sich alle Teilnehmer für die Anschaffung eines Vereinsabzeichens, das die ,ordentlichen‘ von den ,außerordentlichen‘ Mitgliedern durch die Farbe der Fransen (goldfarben oder silberfarben) unterscheiden sollte. Zur kostenlosen Verteilung kamen die Abzeichen am 1. Dezember 1904 während der Orleansfeier des Veteranen- und Soldatenvereins. Im Januar 1905 fand eine Christbaumfeier mit Verlosung statt, am Rosenmontag, dem 5. März 1905 wurde ein Maskenzug zum Thema ,4 Jahreszeiten‘ in 16 Gruppen und das Theaterstück ,Untergang der Welt‘ aufgeführt, anschließend tanzte der Markt, zum 84. Geburtstag von Prinzregent Luitpold wurde ebenso aufgespielt wie am 24. April zur Namenstagsfeier aller ,Jörgel‘ (Georg) im Gasthaus ,Krone‘ und am 30. April 1905 gaben die Jungmusiker auf dem , Kronenkeller‘ ein Konzert. Die Sorge um den auszubildenden Nachwuchs veranlasste den Dirigenten, schon im Dezember 1904 aktiv zu werden und Ausschau nach geeigneten Burschen zu halten. Das Interesse der Jugend war groß. Von 11 Neulingen gaben 10 bereits nach fünf Monaten, am 30. April 1905, ihr Debüt auf dem Marktplatz. Ihre Namen waren: Sebastian Holzmann, Eduard und Alois Hacker, Alois Hösle, Anton Wanner, Luitpold Kehle, Anselm Roll, Jakob Bäurle, Anton Lederle und Georg Eberle. Damit entstand neben der regulären Kapelle eine Jugendblaskapelle. Ihr zweites Konzert folgte am 23. Juli 1905 auf dem ,Kronenkeller‘. Ein lebendiger Verein ist immer Veränderungen unterworfen – bei der Vorstandschaft wie bei den musizierenden Mitgliedern. Schon nach zwei Jahren gab der erste Vorstand, Gregor Reiner, seinen Posten am 10. Juni 1906 zugunsten des bisherigen Schriftführers Johann Lederle ab. Die Schriftführertätigkeit vertrauten die Mitglieder Johann Hacker an. Das neue Dreier-Gespann leitete fast 16 Jahre die Geschicke des damals in der Marktgemeinde dominierenden Vereins. Die zahlreichen Auftritte bei verschiedensten Anlässen sind kaum aufzuzählen, und es wäre eine eigene Untersuchung notwendig, den vielen Einsätzen nachzuspüren und sie zu dokumentieren. Zwischen den beiden Weltkriegen: Durch den Tod von Matthias Lederle († 22. März 1922) verlor der Verein einen verdienten Dirigenten, der 47 Jahre in Tussenhausen das Musikleben mitgestaltet hatte. Erst drei Jahre später, am 22. November 1925, wählte die Generalversammlung mit Johann Hacker einen neuen Dirigenten. Die Schriftführung besorgte ab diesem Zeitpunkt Xaver Riederle. Schlecht besuchte Versammlungen, fehlende Eintragungen im Protokollbuch, keine Generalversammlungen und Desinteresse an der Vereinsarbeit kennzeichnen die Jahre nach dem 1. Weltkrieg mit ihrer katastrophalen Wirtschaftslage. Aus der geordneten, satzungsgebundenen Vereinsarbeit ist ein Übergang in eine Arbeit ohne strenge Bindung festzustellen, ähnlich dem Muster, wie es in der ehemaligen Musikgesellschaft üblich gewesen war. Die ,frei‘ gehandhabte Leitung der Vorstandschaft schadete aber keineswegs dem Fortbestand der Musikkapelle. Bilder aus den Jahren 1926, 1927, 1928, 1929, den sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahren“, und wieder aus dem Jahre 1937 erinnern an Theateraufführungen, Faschingsumzüge, Hofer-Spiel und Feuerwehrinspektionen. Sie sind beweiskräftige Dokumente nicht schriftlich fixierter Unterlagen. Sogar die Aufgabenverteilung innerhalb der Vereinsführung war vermutlich nicht eindeutig festgelegt. So übernahmen die Dirigenten Johann Hacker und nach dessen Tod, am 12. Februar 1941, Xaver Riederle die Leitung der Musikkapelle. Obwohl Matthias Lederle immer noch amtierender Vorstand war, wurde die Vereinsvertretung praktisch von diesen beiden Männern wahrgenommen. Nach 1945: Nach dem 2. Weltkrieg stand Xaver Riederle auf Anraten von Anton Kehle für den Neubeginn. Sieben junge Leute – Josef und Sebastian Hieber, Alois Knie, Xaver Hörtrich, Georg Bäurle, Luitpold Kehle und Karl Unglert – erhielten von ihm ab 1947 Unterricht. Spätestens seit dem Fronleichnamstag 1950 waren sie voll in der Kapelle integriert. Doch Tod, berufliche Veränderungen und Rücktritte aus gesundheitlichen Gründen minimierten die Kapelle am Ende der 1940er Jahre erneut.

Chronik <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen<br />

Spätestens seit der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts – mit der Einrichtung der Orgelwerkstatt <strong>des</strong> Johann Guggemoos<br />

– gibt es immer wieder vereinzelte Hinweise auf Musikpflege im Markte Tussenhausen. Doch erst im 19. Jahrhundert<br />

lässt sich auch ein breites musikalisches Interesse innerhalb der Dorfbevölkerung nachweisen. Dieses Interesse<br />

konnte vor allem der zwischen 1831 und 1875 im Ort tätige Lehrer Alois Stoll wecken. Stoll selbst hegte eine besondere<br />

Vorliebe für die Instrumentalkirchenmusik, begeisterte aber dann mehrere Männer in der Marktgemeinde für Blechmusik.<br />

Diese Gruppe schloss sich zur Musikgesellschaft zusammen.<br />

Die Musikgesellschaft<br />

Die ersten Anfänge der von Stoll ins Leben gerufenen Musikgesellschaft liegen im Dunkeln, sie lassen sich jedoch auf<br />

die Zeit zwischen 1832 und 1861 eingrenzen. Stoll hatte begonnen, den Unterricht an den einzelnen Blasinstrumenten<br />

selbst zu erteilen und wirkte als Dirigent. Folgende Instrumentalisten sind überliefert: Johann Georg Leonhard (†1861),<br />

Sebastian Reiter, Joseph Forster, Friedrich Wenger, Xaver Striebel, Anton Miller, Thaddäus Natterer, Georg Neubrand,<br />

Konrad Miller, Konrad Ohneberg, Klemens Schlögel, Jakob Miller, Georg Roll, Gregor Reiner, Franz Sales Miller,<br />

Johann Reiner, Albert Natterer, Mathias Lederle und Martin Klein.<br />

Bei festlichen Anlässen gab die Musikgesellschaft Konzerte, beispielsweise bei Fronleichnamsfesten, Königstagen und<br />

bei der Einweihung der Bahnstrecke Buchloe-Memmingen am 1. Mai 1874 im Unterramminger Bahnhof. Doch musste<br />

die Gruppe auch immer wieder Rückschläge durch Versetzungen, Krankheit und Tod einstecken. Im hohen Alter war<br />

Stoll nicht mehr in der Lage, die Proben selbst zu leiten. An seiner Stelle übernahm zunächst Hilfslehrer Haug die ,<br />

Direktion‘. Doch schon nach zwei Jahren beendete eine Versetzung an die Schule in Durach <strong>des</strong>sen Tätigkeit.<br />

Ersatz fand man bis 1866 in Kaplan Leckenwalter. Er bemühte sich auch wieder verstärkt um die Fortbildung der Musiker,<br />

die damals an den Winterabenden allabendlich im alten Schulsaale bis elf Uhr nachts probten.<br />

Durch Tod und Wohnortwechsel entstanden im Laufe der Jahre auch innerhalb der Kapelle große Lücken, die zuweilen<br />

den Weiterbestand gefährdeten. Als erstes Mitglied verstarb 1861 Johann Georg Leonhard. Seit 1876 musste Jakob<br />

Miller wegen dauernder Körperfehler das Blasen seines Instrumentes unterlassen. Die Gewinnung junger Bläser und<br />

deren Ausbildung wurde erklärtes Ziel. Der spätere Bürgermeister von Tussenhausen war bei seiner Suche nach Jungmusikern<br />

erfolgreich und konnte im Jahre 1895 Johann Lederle, Johann Ohneberg, Klemens Roll und Georg Unglert für<br />

die Musikgesellschaft gewinnen. Die Verstärkung versetzte die Blechmusik wieder in guten Stand und hatte schöne<br />

Leistungen zu verzeichnen.<br />

Acht Jahre später, im Jahre 1903, wurde die Spielerschar durch Ausscheiden von Georg Unglert und <strong>des</strong> zahnlos gewordenen<br />

Franz Sales Miller erneut so stark dezimiert, dass die Musikgesellschaft nicht mehr imstande war, gemeinsam ein<br />

Musikstück aufzuführen. Daher ergriffen Johann Lederle und Gregor Reiner im Dezember 1903 die Initiative, warben<br />

Nachwuchsmusiker und übernahmen deren Ausbildung. Mit dem Eintritt von Ludwig Eirle, Anton und Josef Föger,<br />

Johann Hacker, Anton Kehle und Johann Reiner war der Fortbestand wieder gesichert. Den ganzen Winter über fanden<br />

fast täglich Proben in einer passend eingerichteten Stube bei Gregor Reiner (Zaisertshofener Str. 7) statt. Die Früchte<br />

dieser harten Probentätigkeit konnte die Einwohnerschaft bereits bei der Fassnacht im Jahre 1904, während <strong>des</strong> Maskenzuges<br />

,Die Bauernhochzeit‘ bewundern. Die instrumentale Ausstattung entsprach dem Klangverständnis jener Zeit:<br />

Bariton, C-Trompete, Posaune, Flügelhorn, Es-Trompete, Basstrompete. Etwas besonderes wollte sich die Musikgesellschaft<br />

Tussenhausen mit dem Kauf eines Schellenbaumes leisten. Zu diesem Zwecke fand im April 1904 im ganzen Ort<br />

eine Geldsammlung statt, bei der <strong>10</strong>0 Mark zusammen kamen.<br />

Von der Gründung <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen bis zum 1. Weltkrieg:<br />

Die bis dahin ohne Organisation gebliebene Gesellschaft sollte nun in einen Verein mit Satzung und geregelten Kompetenzen<br />

umgewandelt werden. Die von Lehrer Josef Lederle entwickelte Anregung griff sein Bruder Johann auf und<br />

berief zum Zweck der Gründung eines Musikvereins Tussenhausen am 17. April 1904 eine Versammlung im Gasthaus<br />

zum „Adler“ (Baderwirt) ein. Sämtliche 13 Anwesende der alten Musikgesellschaft erklärten sich für die Neugründung,<br />

traten sogleich als Mitglieder ein und stimmten für eine von Lehrer Josef Lederle ausgearbeitete Vereinssatzung. Als<br />

Vereins- und Wahlspruch wurde „Fröhlich und begeistert“ favorisiert.<br />

Die Wahl <strong>des</strong> ersten Vereinsausschusses brachte folgen<strong>des</strong> Ergebnis: Vereinsvorstand wurde Althornist Gregor Reiner,<br />

die Funktionen <strong>des</strong> Dirigenten und Vereinskassiers übertrug man dem C-Trompeter Matthias Lederle und als Schriftführer<br />

amtierte C-Trompeter Johann Lederle. Gleichzeitig legte man den immergültigen Grundsatz fest, nach dem nur<br />

aktive Mitglieder in den Vereinsausschuss aufgenommen werden dürfen. Zum Vereinslokal kürte man den Saal <strong>des</strong><br />

Gasthauses und der Brauerei ,Zum Adler‘. Die erst wenige Tage zuvor durch die Bläser der Musikgesellschaft gesammelten<br />

<strong>10</strong>0 Mark sollten in die neue Vereinskasse fließen und für den gleichen Zweck – den angestrebten Kauf eines<br />

Schellenbaumes – verwendet werden. Direkt im Anschluss an die Gründungsversammlung zeigten die Musiker ihr<br />

Können.

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