Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim
Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim
Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim
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Wertungsspiele 2004<br />
<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>Mindelheim</strong><br />
im Allgäu-Schwäbischen Musikbund<br />
am 27. und 28. März in der<br />
Mehrzweckhalle in Tussenhausen
Inhaltsverzeichnis:<br />
Impressum Seite 2<br />
<strong>Grußwort</strong> Landrat Dr. Hermann Haisch Seite 3<br />
<strong>Grußwort</strong> stellv. <strong>Bezirk</strong>svorsitzender Andreas Schuster Seite 4<br />
<strong>Grußwort</strong> <strong>ASM</strong>-Präsident Franz Pschierer Seite 5<br />
<strong>Grußwort</strong> Bürgermeister Anton Fleck Seite 6<br />
Preisträgerkonzert in Bad Wörishofen Seite 7<br />
Sponsoren Seite 7<br />
Auszug aus der Wertungsspielordnung Seite 8/9<br />
Zeitplan der Wertungsspiele Seite <strong>10</strong>-15<br />
Chronik <strong>des</strong> Musikvereins Tussenhausen Seite 16-19<br />
Leitspruch Seite 20<br />
Der Veranstalter, <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong><br />
<strong>Mindelheim</strong> und der ausführende<br />
Verein, Musikverein Tussenhausen<br />
wünschen den teilnehmenden Musikkapellen<br />
viel Erfolg bei den<br />
Wertungsspielen, den Zuhörerinnen<br />
und Zuhörern ein paar genussvolle<br />
Stunden.<br />
Wir bedanken uns bei allen Freunden,<br />
Gönnern und Sponsoren für<br />
die großartige ideelle und materielle<br />
Unterstützung ohne die diese<br />
Veranstaltung nicht möglich wäre.<br />
Impressum:<br />
Festschrift anlässlich der Wertungsspiele 2004 <strong>des</strong> <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>.<br />
Herausgeber: <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong><br />
Redaktion:<br />
Andreas Schuster, Jägerstr. 21, 87719 Westernach, 08261/8<strong>10</strong>7<br />
Stefan Wörz, Mittelrieder Str. 12, 87769 Oberrieden 08265/730 965
<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> Schirmherrn<br />
Der Markt Tussenhausen steht im Jahre 2004 ganz im Zeichen der<br />
runden Feste ihrer Vereine. Während die Angelbergschützen auf ihr<br />
125-jähriges Gründungsjubiläum zurückblicken können, feiern der<br />
Musikverein Tussenhausen und der Radfahrverein Tussenhausen<br />
jeweils ihr <strong>10</strong>0-jähriges Bestehen. Dazu zunächst an alle Jubiläumsvereine<br />
und ihre Mitglieder meinen herzlichen Glückwunsch.<br />
Neben dem von der Festgemeinschaft Tussenhausen erarbeiteten<br />
Programm, das sich über das ganze Jahr erstreckt,<br />
richtet nun der <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong><br />
im Flossachmarkt die diesjährigen Wertungsspiele am 27. und 28. März 2004<br />
in der Mehrzweckhalle in Tussenhausen aus.<br />
Ich freue mich sehr, dass sich für die „offene Wertung“ bereits eine stattliche Anzahl<br />
von Musikkapellen, die meisten aus dem <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>, angemeldet haben und dort im<br />
musikalischen Wettstreit ihr Können einer Jury und dem breiten Publikum präsentieren.<br />
Gerne habe ich darüber die Schirmherrschaft zugesagt und ich freue mich schon<br />
heute auf diesen großartigen Höhepunkt, den der Markt Tussenhausen dabei erleben<br />
kann. Den Organisatoren und Ausrichtern der diesjährigen Wertungsspiele danke ich<br />
für ihre Mühe und Arbeit.<br />
Ich möchte mit der Übernahme der Schirmherrschaft auch die Bedeutung der Blasmusik<br />
im „Musikland Unterallgäu“ zum Ausdruck bringen. Gerade die großartige<br />
Klangvielfalt, das hohe musikalische Können und Niveau, welches sich in den letzten<br />
Jahren und Jahrzehnten stets nach oben entwickelte und die Gemeinschaft, die ein<br />
musikalisches Ensemble zwangsläufig - um zu harmonieren - haben muss, sind es,<br />
die vielleicht gerade auch so viele junge Menschen für die Blasmusik begeistern. Ich<br />
möchte <strong>des</strong>halb auch all denjenigen, die in unseren Musikvereinen Verantwortung, ob<br />
als Vorstand oder musikalischer Leiter, übernehmen, herzlich danken und meinen<br />
Hut vor ihnen ziehen, für das, was dort geleistet wird. Musik zu machen bereitet den<br />
Musikern selbst – wenn auch in manchen harten Proben erlernt - und dem Publikum<br />
gleichermaßen Spaß und Freude.<br />
Ich wünsche allen teilnehmenden Kapellen an den Wertungsspielen <strong>des</strong> <strong>Bezirk</strong>es <strong>10</strong><br />
<strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> in Tussenhausen den erhofften Erfolg!<br />
Dr. Hermann Haisch<br />
Landrat <strong>des</strong> Landkreises Unterallgäu<br />
und Schirmherr
<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> stellv.<br />
<strong>Bezirk</strong>svorsitzenden<br />
Liebe Musikerinnen und Musiker,<br />
liebe Freunde der Blasmusik<br />
zu den Wertungsspielen <strong>des</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> heiße ich<br />
alle aktiven Musikerinnen und Musiker aber auch alle Freunde gehobener, konzertanter<br />
und sinfonischer Blasmusik in Tussenhausen sehr herzlich willkommen. Die Mehrzweckhalle<br />
in Tussenhausen wird am 27. und 28. März 2004 im wahrsten Sinne <strong>des</strong> Wortes zum<br />
Mekka der heimischen Blasmusik und von Klang und Harmonie erfüllt sein.<br />
Es ist sehr erfreulich, dass sich immer mehr Blaskapellen aus unserem heimischen <strong>Bezirk</strong><br />
<strong>10</strong> wieder dem Wertungsgericht stellen und sich neutral bewerten lassen. Wir haben es<br />
tatsächlich geschafft den Abwärtstrend der Wertungsspielteilnahmen Ende der 90er Jahre<br />
zu stoppen und wieder in ein positives Gleis zu lenken. Die „offene Wertung“ hat diesen<br />
Wettbewerb spannend, hochklassig ja teilweise sogar hochdramatisch sich entwickeln lassen.<br />
Diese Attraktivität <strong>des</strong> kameradschaftlichen Wettbewerbs motiviert jetzt immer mehr<br />
Blaskapellen mit dabei zu sein, dieses „Besondere“ live mit zu erleben.<br />
Ein großes Dankeschön dem gastgebenden Musikverein Tussenhausen für die hervorragende<br />
Zusammenarbeit und für das ehrenamtliche Engagement bei dieser Veranstaltung.<br />
Ich darf heute schon alle für das <strong>Bezirk</strong>smusikfest im Jahre 2005 in Dirlewang einladen,<br />
das wird bestimmt wieder ein besonderes gemeinschaftliches Erlebnis!<br />
Euer<br />
Andreas Schuster<br />
stellv. <strong>Bezirk</strong>svorsitzender <strong>des</strong> <strong>ASM</strong>-<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>
<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> <strong>ASM</strong>-Präsidenten<br />
Wertungsspiele werden auch in Zukunft eine herausragende Bedeutung im Allgäu-<br />
Schwäbischen Musikbund haben! Dass ich die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Wertungsspiele<br />
in unserem Bund als Präsident äußerst begrüße und auch fördern werde, versteht<br />
sich von selbst.<br />
Wertungsspiele sind das musikalische Spiegelbild eines Blasorchesters, egal welcher Stufe,<br />
um den Leistungsstand und die vorangegangene Probenarbeit von einer fachmännischen<br />
Jury prüfen zu lassen. Der Musikbezirk <strong>10</strong> - <strong>Mindelheim</strong> mit seiner <strong>Bezirk</strong>svorstandschaft<br />
versteht es seit Jahren, und dafür bin ich sehr dankbar, Musikkapellen und Blasorchester in<br />
großer Zahl zur Teilnahme zu motivieren.<br />
Mein Dank gilt allen Musikkapellen, die die Herausforderung annehmen und sich einer<br />
fachkundigen Kritik stellen. Ich danke unserem Musikbezirk <strong>10</strong> – <strong>Mindelheim</strong>, dass er erneut<br />
diesen Wettstreit nach Noten durchführt.<br />
Mit den Worten von Theodor W. Adorno: „Für den, der nicht mitmacht, besteht die Gefahr,<br />
dass er sich für besser hält als die anderen und seine Kritik in der Sache missbraucht als<br />
Ideologie für sein Interesse“ wünsche ich den Wertungsspielen in Tussenhausen viel Erfolg<br />
und einen spannenden Verlauf und den teilnehmenden Orchestern viel Freude und gute Ergebnisse.<br />
Ihr<br />
Franz Pschierer, MdL<br />
Präsident <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> e.V.
<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> <strong>Bürgermeisters</strong><br />
Werte Gäste, liebe Musikerinnen und Musiker !<br />
Ich darf Sie alle in Tussenhausen recht herzlich willkommen heißen.<br />
Für unsere Gemeinde ist es eine große Ehre, dass der Allgäu-Schwäbische Musikbund,<br />
<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> seine Wertungsspiele in Tussenhausen ausrichtet.<br />
Für uns ist es aber auch eine große Freude, dass unser Musikverein Tussenhausen in<br />
diesem Jahr das <strong>10</strong>0-jährige Jubiläum feiern darf, zu dem ich auch ganz herzlich gratuliere.<br />
Musik hat in Tussenhausen immer schon einen großen Stellenwert eingenommen.<br />
Denn gemeinsames Musizieren vereint Jung und Alt und gibt ein Stück Geborgenheit<br />
und Heimat. Auch der Markt Tussenhausen trägt dazu aktiv bei.<br />
Es wurde im Jahre 1991 die Musikschule Tussenhausen gegründet, in der heute ca. 200<br />
Schüler von 11 Lehrern ausgebildet werden. So wird also auch in Zukunft in Tussenhausen<br />
der Nachwuchs für die Musik begeistert werden.<br />
Ich darf den Organisatoren, den teilnehmenden Musikern sowie den Gästen, die zum<br />
Gelingen der Wertungsspiele beigetragen haben, recht herzlich danken und Ihnen einen<br />
schönen und erfolgreichen Aufenthalt in Tussenhausen wünschen.<br />
Anton Fleck<br />
Erster Bürgermeister
Preisträgerkonzert<br />
am Samstag, den 03. April 2004 um 19:30 Uhr<br />
im Kursaal in Bad Wörishofen<br />
Die Vorstandschaft <strong>des</strong> <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> lädt alle<br />
interessierten Blasmusikliebhaber zu diesem<br />
außergewöhnlichen Konzerterlebnis ein.<br />
Alle <strong>Bezirk</strong>ssieger der diesjährigen Wertungsspiele<br />
präsentieren Teile ihres Repertoires.<br />
Es wäre schön wenn sehr viele Besucher/<br />
Zuhörer den besten Musikkapellen unseres <strong>Bezirk</strong>es<br />
in den einzelnen Leistungsstufen ihre<br />
Anerkennung mit ihrem Besuch honorieren<br />
würden.<br />
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Auszug aus der Wertungsspielordnung<br />
-Offene Wertung-<br />
1. Zielsetzung<br />
Um den Konzertcharakter noch stärker in den Vordergrund zu stellen und die Konzertwertungsspiele<br />
sowohl für das Publikum als auch die teilnehmenden Musiziergemeinschaften<br />
attraktiver zu gestalten, wird zusätzlich zu der unter Ziffer I. (Konzertwertung) beschriebenen<br />
Form <strong>des</strong> Konzertwertungsspiels die Offene Wertung zugelassen.<br />
Das Verfahren, die Bewertung der einzelnen Kriterien durch Zahlentafeln unmittelbar nach<br />
dem jeweiligen Wertungsspiel öffentlich bekannt zu geben, lässt diese sofort nachvollziehbar<br />
werden.<br />
Im Bewusstsein, damit den direkten Leistungsvergleich und damit auch den Wettbewerbsgedanken<br />
stärker in den Vordergrund zu rücken, soll dennoch der ursprüngliche Wertungsspielgedanke<br />
nicht aufgegeben werden.<br />
In Abweichung und Ergänzung zu den unter Ziffer I genannten Punkten gelten für die Offene<br />
Wertung folgende Bestimmungen.<br />
2. Schwierigkeitsstufen<br />
Die offene Wertung wird in folgenden Schwierigkeitsstufen angeboten:<br />
• Grundstufe ( G )<br />
• Unterstufe ( U )<br />
• Mittelstufe ( M )<br />
• Oberstufe ( O )<br />
• Höchststufe ( H )<br />
• Extraklasse ( E )<br />
3. Einteilung zum Wertungsspiel<br />
Um den Juroren die Bewertung zu erleichtern, ist die Einteilung zum Wertungsspiel bei der<br />
Offenen Wertung nach Schwierigkeitsstufen geordnet vorzunehmen.<br />
4. Jury<br />
Die Jury setzt sich aus fünf für diese Bewertungsform besonders erfahrenen Juroren zusammen<br />
und wird vom jeweiligen Verbandsdirigenten oder einer von ihm beauftragten Person<br />
bestellt. Den Juroren sind jeweils fünf Partituren bzw. Direktionsstimmen der zum Vortrag<br />
kommenden Literatur zur Verfügung zu stellen.<br />
5. Kriterien der Bewertung<br />
Die Beurteilung der musikalischen Leistung geschieht anhand folgender <strong>10</strong> Kriterien:<br />
• Intonation und Tonausgleich<br />
• Rhythmik und Zusammenspiel<br />
• Technische Ausführung<br />
• Dynamik und Klangausgleich<br />
• Ton- und Klangqualität<br />
• Phrasierung und Artikulation<br />
• Tempo und Agogik
• Stückauswahl im Verhältnis zur Leistungs-<br />
fähigkeit und Besetzung <strong>des</strong> Orchesters<br />
• Stilempfinden und Interpretation<br />
• Musikalischer Gesamteindruck<br />
6. Bewertung und Prädikate<br />
Je<strong>des</strong> Bewertungskriterium wird durch Hochheben einer Zahlentafel einzeln abgefragt. Die<br />
Ergebnisse der fünf wertenden Juroren werden zusammengezählt und durch fünf geteilt.<br />
Der so ermittelte Durchschnittswert spiegelt das Gesamtergebnis im jeweiligen Kriterium<br />
wieder. Eventuell auftretende Kommastellen bleiben erhalten.<br />
Durch Aufrechnung der Durchschnittswerte aus allen Einzelkriterien wird das Gesamtergebnis<br />
für jeden einzelnen Vortrag ermittelt.<br />
Für die Ermittlung <strong>des</strong> absoluten Gesamtergebnisses werden die erreichten Punktzahlen<br />
aller zum Vortrag kommenden Stücke addiert und durch die Zahl der gespielten Stücke geteilt.<br />
Für die Ermittlung <strong>des</strong> erreichten Prädikates wird die Endpunktzahl auf volle Punkte aufgerundet.<br />
Mit ausgezeichnetem Erfolg <strong>10</strong>0 bis 91 Punkte<br />
Mit sehr gutem Erfolg 90 bis 81 Punkte<br />
Mit gutem Erfolg 80 bis 71 Punkte<br />
Mit Erfolg 70 bis 61 Punkte<br />
Teilgenommen 60 bis 0 Punkte<br />
7. Ablauf der Offenen Wertung<br />
Das Wertungsspiel wird von einem Moderator geleitet, der von einem Sekretär zur Aufrechnung<br />
und Protokollführung unterstützt wird. Für beide Positionen sind ausschließlich<br />
besonders erfahrene und kompetente Personen heranzuziehen.<br />
Der Moderator stellt vor dem Vortrag die jeweilige Musiziergemeinschaft und die zur Aufführung<br />
kommenden Werke vor. Unmittelbar nach dem Vortrag werden durch ihn die Bewertungen<br />
für je<strong>des</strong> einzelne Kriterium abgefragt.<br />
Die Juroren geben ihre Wertungen durch gleichzeitiges Hochheben von Zahlentafeln bekannt.<br />
Der Moderator liest die Einzelergebnisse laut vor.<br />
Diese werden vom Sekretär, nach Möglichkeit unter Verwendung EDV-Anlage, festgehalten<br />
und das Gesamtergebnis ermittelt, welches in einem Wertungsbogen ausgedruckt wird.<br />
Anschließend werden die Durchschnittswerte für die Einzelkriterien sowie das Gesamtergebnis<br />
bekannt gegeben.<br />
8. Beratungsgespräch – Wertungsbogen – Urkunde<br />
Aus Gründen der praktischen Durchführbarkeit und um den besonderen Konzertcharakter<br />
dieser Wertungsspielform nicht zu beeinträchtigen, werden Beratungsgespräche nur auf<br />
besonderen Wunsch, nach Rücksprache mit dem Veranstalter, durchgeführt.<br />
Jede Musiziergemeinschaft erhält neben der Urkunde, in der die Punktzahl, die entsprechende<br />
Schwierigkeitsstufe und das erreichte Prädikat vermerkt sind, eine Kopie <strong>des</strong> Wertungsbogens<br />
mit den Einzelergebnissen.
Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />
09:20 Eröffnung der Wertungsspiele<br />
09:30 G Bläserensamble<br />
Gennach<br />
9:50 G Jugendkapelle der<br />
Blaskapelle Ettringen<br />
<strong>10</strong>:15 U Jugenblasorchester<br />
Türkheim<br />
<strong>10</strong>:45 U Jugendkapelle<br />
<strong>Mindelheim</strong><br />
11:15 M Musikvereinigung<br />
Immelstetten-Mittlelneufnach<br />
11:45 M Trachtenkapelle<br />
Westendorf<br />
12:15 Mittagspause<br />
13:45 M Musikkapelle<br />
Hawangen<br />
14:20 M Musikverein<br />
Rammingen<br />
14:55 M Musikverein<br />
„Lyra“ Eppishausen<br />
15:30 M Musikkapelle<br />
Eutenhausen-Mussenhausen<br />
16:05 M Musikverein<br />
Wiedergeltingen<br />
Ablaufplan der Wertungsspiele<br />
Jürgen Weber<br />
Bernd Schmidt<br />
Armin Lukas<br />
Markus Kolb<br />
Siegfried Mayer<br />
Johannes Heinlein<br />
Karl Stingl<br />
Johannes Heinlein<br />
Benno Golsner<br />
Melchior Schiegg<br />
Wolfgang Högner
am Samstag, den 27. März 2004<br />
Musikstücke Komponisten Punkte<br />
S: Irish Dream<br />
S: Five Continents (1.-3. Satz)<br />
S: Einzugsmusik<br />
S: Trumpet Rock<br />
S: Young Life<br />
S: Movie Adventures<br />
S: Suite for the Endangered<br />
S: Cinderella<br />
P: Entry-Jazzy-Disco<br />
S: Nemu Susato<br />
P: Euregio-Overture<br />
S: Ross Roy<br />
P: Silver Creek Valley<br />
S: La Storia<br />
P: Euregio-Overture<br />
S: Klingen<strong>des</strong> Land<br />
P: Silver Creek Valley<br />
S: Variazioni in Blue<br />
P: Euregio-Overture<br />
S: Music Festival<br />
P: Euregio-Overture<br />
S: La Storia<br />
Kurt Gäble<br />
Kees Vlak<br />
Franz Watz<br />
Luigi di Ghisallo<br />
Manfred Schneider<br />
John Williams<br />
P. and T. Jennings<br />
Kees Vlak<br />
Andre Waignein<br />
Jan v.d.Roost<br />
Hans Eibl<br />
Jacob de Haan<br />
Kees Vlak<br />
Jacob de Haan<br />
Hans Eibl<br />
Sepp Tanzer<br />
Kees Vlak<br />
Jacob de Haan<br />
Hans Eibl<br />
Hans Hartwig<br />
Hans Eibl<br />
Jacob de Haan<br />
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weiter auf Seite 12 und 13
Fortsetzung von Seite 11<br />
Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />
16:40 M Jugendkapelle<br />
Dirlewang<br />
17:15 Pause<br />
Ablaufplan der Wertungsspiele<br />
Manuel Wolf<br />
19:00 H Jugendkapelle<br />
<strong>Mindelheim</strong> II<br />
Markus Kolb<br />
19:50 H Blasorchester<br />
Kirchheim<br />
Jörg Seggelke<br />
20:45 H Sinfonisches Blasorchester<br />
Regensburg<br />
Jörg Seggelke<br />
21:35 Ergebnisbekanntgabe und Urkundenverleihung in der Grundstufe,<br />
anschließend<br />
<strong>des</strong> Sinfonischen Blasorchesters<br />
Regensburg<br />
Leitung: Jörg Seggelke
am Samstag, den 27. März 2004<br />
Musikstücke Komponisten Punkte<br />
P: Kap Arkona<br />
S: The New Village<br />
P: Civic-Music<br />
S: Noah`s Ark<br />
P: Symphonic Overture<br />
S: Puszta<br />
P: Symphonic Overture<br />
S: Invictus<br />
Mittelstufe und Höchststufe.<br />
Programm:<br />
Alfred Bösendorfer<br />
Kees Vlak<br />
Peter Wesen Auer<br />
Bert Appermont<br />
James Barnes<br />
Jan v.d. Roost<br />
James Barnes<br />
Philip Sparke<br />
Jubilee Overture Philip Sparke<br />
Alvamar Overture James Barnes<br />
Italienerin in Algier Giaccomo Rossini<br />
20th Century Fox Fanfare<br />
Der Zauberer von Oz Bearbeitung: James Barnes<br />
Children of Sanchez Chuck Mangione<br />
El Cumbanchero Rafael Hernandez<br />
Eventuelle Zugaben nach Lust und Laune !!!!<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
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weiter auf Seite 14 und 15
Fortsetzung von Seite 13<br />
Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />
09:15 U Jugendkapelle<br />
Irsingen-Wiedergeltingen<br />
09:40 U Musikverein<br />
Hausen<br />
<strong>10</strong>:<strong>10</strong> U Musikverein<br />
Mattsies<br />
<strong>10</strong>:45 O Blaskapelle<br />
Ettringen<br />
11:30 O Kirchdorfer<br />
Musikanten<br />
12:15 Mittagspause<br />
14:00 U Jugendkapelle<br />
Binswangen<br />
14:35 O Musikverein<br />
Dirlewang<br />
15:25 O Musikkapelle<br />
Oberrieden<br />
16:15 O Musikverein<br />
Breitenthal<br />
Ablaufplan der Wertungsspiele<br />
Josef Vogel<br />
Franz Peter<br />
Manfred Heiß<br />
Milan Nemec<br />
Tom Liebchen<br />
Christoph Günzel<br />
Klaus<br />
Herrmannsdörfer<br />
Leo Fischer<br />
Thomas Wieser<br />
16:50 Abschlussfeier mit Bekanntgabe sämtlicher Ergebnisse.<br />
Ansprache <strong>des</strong> Schirmherrn Landrat Dr. Hermann Haisch.<br />
Prämierung der „punktbesten“ Kapelle.<br />
Durch das diesjährige Programm der Wertungsspiele führt unser allzeit<br />
geschätzter „Conferencier“ Gerd Haldenmayr!
am Sonntag, den 28. März 2004<br />
Musikstücke Komponisten Punkte<br />
S: Celebration-Overture<br />
S: Caribbean Impressions<br />
S: Gebet<br />
S: Any dream will do<br />
S: Big Sky Overture<br />
S: Kings Mountain-Adventure<br />
P: Greek Folk Song Suite<br />
S: A Journey to Riva<br />
P: A Journey to Riva<br />
S: Euregio<br />
S: Toumana Pictures<br />
S: A.L. Webber in Concert<br />
P: Greek Folk Song Suite<br />
S: Porgy and Bess<br />
P: Greek Folk Song Suite<br />
S: Seagate Overture<br />
P: Greek Folk Song Suite<br />
S: Fantasy Tales<br />
Kees Vlak<br />
Steve Hagedorn<br />
Hans Blank<br />
Andrew L. Webber<br />
Philip Sparke<br />
Ed Huckeby<br />
Franco Cesarini<br />
Fritz Neuböck<br />
Fritz Neuböck<br />
Kurt Gäble<br />
Frede Gines<br />
Michael Sweeney<br />
Franco Cesarini<br />
Georges Gershwin<br />
Franco Cesarini<br />
James Swearingen<br />
Franco Cesarini<br />
Piet Swerts<br />
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Dankeschön an alle Musikkapellen, die sich bereit erklärt haben sich auch in<br />
diesem Jahr wieder den neutralen Wertungsrichtern zu stellen!
Chronik <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen<br />
Spätestens seit der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts – mit der Einrichtung der Orgelwerkstatt <strong>des</strong> Johann Guggemoos<br />
– gibt es immer wieder vereinzelte Hinweise auf Musikpflege im Markte Tussenhausen. Doch erst im 19. Jahrhundert<br />
lässt sich auch ein breites musikalisches Interesse innerhalb der Dorfbevölkerung nachweisen. Dieses Interesse<br />
konnte vor allem der zwischen 1831 und 1875 im Ort tätige Lehrer Alois Stoll wecken. Stoll selbst hegte eine besondere<br />
Vorliebe für die Instrumentalkirchenmusik, begeisterte aber dann mehrere Männer in der Marktgemeinde für Blechmusik.<br />
Diese Gruppe schloss sich zur Musikgesellschaft zusammen.<br />
Die Musikgesellschaft<br />
Die ersten Anfänge der von Stoll ins Leben gerufenen Musikgesellschaft liegen im Dunkeln, sie lassen sich jedoch auf<br />
die Zeit zwischen 1832 und 1861 eingrenzen. Stoll hatte begonnen, den Unterricht an den einzelnen Blasinstrumenten<br />
selbst zu erteilen und wirkte als Dirigent. Folgende Instrumentalisten sind überliefert: Johann Georg Leonhard (†1861),<br />
Sebastian Reiter, Joseph Forster, Friedrich Wenger, Xaver Striebel, Anton Miller, Thaddäus Natterer, Georg Neubrand,<br />
Konrad Miller, Konrad Ohneberg, Klemens Schlögel, Jakob Miller, Georg Roll, Gregor Reiner, Franz Sales Miller,<br />
Johann Reiner, Albert Natterer, Mathias Lederle und Martin Klein.<br />
Bei festlichen Anlässen gab die Musikgesellschaft Konzerte, beispielsweise bei Fronleichnamsfesten, Königstagen und<br />
bei der Einweihung der Bahnstrecke Buchloe-Memmingen am 1. Mai 1874 im Unterramminger Bahnhof. Doch musste<br />
die Gruppe auch immer wieder Rückschläge durch Versetzungen, Krankheit und Tod einstecken. Im hohen Alter war<br />
Stoll nicht mehr in der Lage, die Proben selbst zu leiten. An seiner Stelle übernahm zunächst Hilfslehrer Haug die ,<br />
Direktion‘. Doch schon nach zwei Jahren beendete eine Versetzung an die Schule in Durach <strong>des</strong>sen Tätigkeit.<br />
Ersatz fand man bis 1866 in Kaplan Leckenwalter. Er bemühte sich auch wieder verstärkt um die Fortbildung der Musiker,<br />
die damals an den Winterabenden allabendlich im alten Schulsaale bis elf Uhr nachts probten.<br />
Durch Tod und Wohnortwechsel entstanden im Laufe der Jahre auch innerhalb der Kapelle große Lücken, die zuweilen<br />
den Weiterbestand gefährdeten. Als erstes Mitglied verstarb 1861 Johann Georg Leonhard. Seit 1876 musste Jakob<br />
Miller wegen dauernder Körperfehler das Blasen seines Instrumentes unterlassen. Die Gewinnung junger Bläser und<br />
deren Ausbildung wurde erklärtes Ziel. Der spätere Bürgermeister von Tussenhausen war bei seiner Suche nach Jungmusikern<br />
erfolgreich und konnte im Jahre 1895 Johann Lederle, Johann Ohneberg, Klemens Roll und Georg Unglert für<br />
die Musikgesellschaft gewinnen. Die Verstärkung versetzte die Blechmusik wieder in guten Stand und hatte schöne<br />
Leistungen zu verzeichnen.<br />
Acht Jahre später, im Jahre 1903, wurde die Spielerschar durch Ausscheiden von Georg Unglert und <strong>des</strong> zahnlos gewordenen<br />
Franz Sales Miller erneut so stark dezimiert, dass die Musikgesellschaft nicht mehr imstande war, gemeinsam ein<br />
Musikstück aufzuführen. Daher ergriffen Johann Lederle und Gregor Reiner im Dezember 1903 die Initiative, warben<br />
Nachwuchsmusiker und übernahmen deren Ausbildung. Mit dem Eintritt von Ludwig Eirle, Anton und Josef Föger,<br />
Johann Hacker, Anton Kehle und Johann Reiner war der Fortbestand wieder gesichert. Den ganzen Winter über fanden<br />
fast täglich Proben in einer passend eingerichteten Stube bei Gregor Reiner (Zaisertshofener Str. 7) statt. Die Früchte<br />
dieser harten Probentätigkeit konnte die Einwohnerschaft bereits bei der Fassnacht im Jahre 1904, während <strong>des</strong> Maskenzuges<br />
,Die Bauernhochzeit‘ bewundern. Die instrumentale Ausstattung entsprach dem Klangverständnis jener Zeit:<br />
Bariton, C-Trompete, Posaune, Flügelhorn, Es-Trompete, Basstrompete. Etwas besonderes wollte sich die Musikgesellschaft<br />
Tussenhausen mit dem Kauf eines Schellenbaumes leisten. Zu diesem Zwecke fand im April 1904 im ganzen Ort<br />
eine Geldsammlung statt, bei der <strong>10</strong>0 Mark zusammen kamen.<br />
Von der Gründung <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen bis zum 1. Weltkrieg:<br />
Die bis dahin ohne Organisation gebliebene Gesellschaft sollte nun in einen Verein mit Satzung und geregelten Kompetenzen<br />
umgewandelt werden. Die von Lehrer Josef Lederle entwickelte Anregung griff sein Bruder Johann auf und<br />
berief zum Zweck der Gründung eines Musikvereins Tussenhausen am 17. April 1904 eine Versammlung im Gasthaus<br />
zum „Adler“ (Baderwirt) ein. Sämtliche 13 Anwesende der alten Musikgesellschaft erklärten sich für die Neugründung,<br />
traten sogleich als Mitglieder ein und stimmten für eine von Lehrer Josef Lederle ausgearbeitete Vereinssatzung. Als<br />
Vereins- und Wahlspruch wurde „Fröhlich und begeistert“ favorisiert.<br />
Die Wahl <strong>des</strong> ersten Vereinsausschusses brachte folgen<strong>des</strong> Ergebnis: Vereinsvorstand wurde Althornist Gregor Reiner,<br />
die Funktionen <strong>des</strong> Dirigenten und Vereinskassiers übertrug man dem C-Trompeter Matthias Lederle und als Schriftführer<br />
amtierte C-Trompeter Johann Lederle. Gleichzeitig legte man den immergültigen Grundsatz fest, nach dem nur<br />
aktive Mitglieder in den Vereinsausschuss aufgenommen werden dürfen. Zum Vereinslokal kürte man den Saal <strong>des</strong><br />
Gasthauses und der Brauerei ,Zum Adler‘. Die erst wenige Tage zuvor durch die Bläser der Musikgesellschaft gesammelten<br />
<strong>10</strong>0 Mark sollten in die neue Vereinskasse fließen und für den gleichen Zweck – den angestrebten Kauf eines<br />
Schellenbaumes – verwendet werden. Direkt im Anschluss an die Gründungsversammlung zeigten die Musiker ihr<br />
Können.
Bereits 4 Wochen später hielt der neue Verein am 15. Mai 1904 seine zweite Versammlung ab. Der junge Verein zählte<br />
an diesem Tage schon 50 ordentliche und außerordentliche Mann. Dabei wurden rückwirkend Anton Lederle, Konrad<br />
Stegmann, Josef Kehle sen. und Gregor Schuster als Gründungsmitglieder bestätigt, da sie sich alle noch am Gründungstag<br />
zum Vereinseintritt gemeldet hatten.<br />
Mittlerweile waren auch schon die neuangeschafften Instrumente eingetroffen, und so bestimmten die anwesenden Vereinsmitglieder<br />
Anton Lederle zum Schellenbaumspieler, Konrad Stegmann zum Cinellenschläger, Gregor Schuster zum<br />
Triangelschläger und Josef Kehle zum Schläger an der großen Trommel. Noch am gleichen Tag kamen der Schellenbaum<br />
und die Neusilber-Cinellen zum Einsatz.<br />
Mit welchem Elan und Ernst die Musiker ans Werk gingen, verdeutlichen die vielen dokumentierten Veranstaltungen<br />
zwischen Mai 1904 und April 1905: am Pfingstdienstag, den 24. Mai Ausflug zum ,Adlerkeller‘, am 2. Juni Musikbegleitung<br />
beim Fronleichnamsfest und nachmittags Besuch beim Veteranenverein im Gasthaus ,Rößle‘, fünf Wochen<br />
später am <strong>10</strong>. Juli ein Konzert im ,Kronenkeller‘, am 17. Juli ein Konzert im Schloss Mattsies, am 21. August ein Konzert<br />
im ,Keller‘ in Nassenbeuren, Musikeinsatz bei der Feuerwehrinspektion im Gasthaus zum ,Hirsch‘ <strong>des</strong> Ulrich Hartmann.<br />
Auf der 3. Vereinsversammlung am 16. Oktober 1904 entschieden sich alle Teilnehmer für die Anschaffung<br />
eines Vereinsabzeichens, das die ,ordentlichen‘ von den ,außerordentlichen‘ Mitgliedern durch die Farbe der Fransen<br />
(goldfarben oder silberfarben) unterscheiden sollte. Zur kostenlosen Verteilung kamen die Abzeichen am 1. Dezember<br />
1904 während der Orleansfeier <strong>des</strong> Veteranen- und Soldatenvereins.<br />
Im Januar 1905 fand eine Christbaumfeier mit Verlosung statt, am Rosenmontag, dem 5. März 1905 wurde ein Maskenzug<br />
zum Thema ,4 Jahreszeiten‘ in 16 Gruppen und das Theaterstück ,Untergang der Welt‘ aufgeführt, anschließend<br />
tanzte der Markt, zum 84. Geburtstag von Prinzregent Luitpold wurde ebenso aufgespielt wie am 24. April zur Namenstagsfeier<br />
aller ,Jörgel‘ (Georg) im Gasthaus ,Krone‘ und am 30. April 1905 gaben die Jungmusiker auf dem ,<br />
Kronenkeller‘ ein Konzert.<br />
Die Sorge um den auszubildenden Nachwuchs veranlasste den Dirigenten, schon im Dezember 1904 aktiv zu werden<br />
und Ausschau nach geeigneten Burschen zu halten. Das Interesse der Jugend war groß. Von 11 Neulingen gaben <strong>10</strong><br />
bereits nach fünf Monaten, am 30. April 1905, ihr Debüt auf dem Marktplatz. Ihre Namen waren: Sebastian Holzmann,<br />
Eduard und Alois Hacker, Alois Hösle, Anton Wanner, Luitpold Kehle, Anselm Roll, Jakob Bäurle, Anton Lederle und<br />
Georg Eberle. Damit entstand neben der regulären Kapelle eine Jugendblaskapelle. Ihr zweites Konzert folgte am 23.<br />
Juli 1905 auf dem ,Kronenkeller‘.<br />
Ein lebendiger Verein ist immer Veränderungen unterworfen – bei der Vorstandschaft wie bei den musizierenden Mitgliedern.<br />
Schon nach zwei Jahren gab der erste Vorstand, Gregor Reiner, seinen Posten am <strong>10</strong>. Juni 1906 zugunsten <strong>des</strong><br />
bisherigen Schriftführers Johann Lederle ab. Die Schriftführertätigkeit vertrauten die Mitglieder Johann Hacker an. Das<br />
neue Dreier-Gespann leitete fast 16 Jahre die Geschicke <strong>des</strong> damals in der Marktgemeinde dominierenden Vereins. Die<br />
zahlreichen Auftritte bei verschiedensten Anlässen sind kaum aufzuzählen, und es wäre eine eigene Untersuchung notwendig,<br />
den vielen Einsätzen nachzuspüren und sie zu dokumentieren.<br />
Zwischen den beiden Weltkriegen:<br />
Durch den Tod von Matthias Lederle († 22. März 1922) verlor der Verein einen verdienten Dirigenten, der 47 Jahre in<br />
Tussenhausen das Musikleben mitgestaltet hatte. Erst drei Jahre später, am 22. November 1925, wählte die Generalversammlung<br />
mit Johann Hacker einen neuen Dirigenten. Die Schriftführung besorgte ab diesem Zeitpunkt Xaver Riederle.<br />
Schlecht besuchte Versammlungen, fehlende Eintragungen im Protokollbuch, keine Generalversammlungen und Desinteresse<br />
an der Vereinsarbeit kennzeichnen die Jahre nach dem 1. Weltkrieg mit ihrer katastrophalen Wirtschaftslage.<br />
Aus der geordneten, satzungsgebundenen Vereinsarbeit ist ein Übergang in eine Arbeit ohne strenge Bindung festzustellen,<br />
ähnlich dem Muster, wie es in der ehemaligen Musikgesellschaft üblich gewesen war. Die ,frei‘ gehandhabte<br />
Leitung der Vorstandschaft schadete aber keineswegs dem Fortbestand der Musikkapelle. Bilder aus den Jahren 1926,<br />
1927, 1928, 1929, den sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahren“, und wieder aus dem Jahre 1937 erinnern an Theateraufführungen,<br />
Faschingsumzüge, Hofer-Spiel und Feuerwehrinspektionen. Sie sind beweiskräftige Dokumente nicht<br />
schriftlich fixierter Unterlagen. Sogar die Aufgabenverteilung innerhalb der Vereinsführung war vermutlich nicht eindeutig<br />
festgelegt. So übernahmen die Dirigenten Johann Hacker und nach <strong>des</strong>sen Tod, am 12. Februar 1941, Xaver<br />
Riederle die Leitung der Musikkapelle. Obwohl Matthias Lederle immer noch amtierender Vorstand war, wurde die<br />
Vereinsvertretung praktisch von diesen beiden Männern wahrgenommen.<br />
Nach 1945:<br />
Nach dem 2. Weltkrieg stand Xaver Riederle auf Anraten von Anton Kehle für den Neubeginn. Sieben junge Leute –<br />
Josef und Sebastian Hieber, Alois Knie, Xaver Hörtrich, Georg Bäurle, Luitpold Kehle und Karl Unglert – erhielten von<br />
ihm ab 1947 Unterricht. Spätestens seit dem Fronleichnamstag 1950 waren sie voll in der Kapelle integriert. Doch Tod,<br />
berufliche Veränderungen und Rücktritte aus gesundheitlichen Gründen minimierten die Kapelle am Ende der 1940er<br />
Jahre erneut.
Die Verschmelzung <strong>des</strong> Musikvereins und <strong>des</strong> Salonorchesters<br />
Im Frühjahr 1950 war im Ort ein Salonorchester, eine Abteilung <strong>des</strong> Männergesangsvereins Tussenhausen entstanden,<br />
das sehr rührig war und durch seine Leistungen aufhorchen ließ. Um die drohende Auflösung <strong>des</strong> Musikvereins zu verhindern,<br />
regten die verbliebenen Musiker eine Verschmelzung mit dem Salonorchester unter dem Namen „Blaskapelle“<br />
an. Der Musikverein gab damit vorübergehend seine Eigenständigkeit auf und kam unter die Fittiche <strong>des</strong> am 5. Januar<br />
1950 wiedergegründeten Männergesangsvereins (M.G.V.), der vom prakt. Arzt, Dr. Johannes Schukardt, geführt wurde.<br />
Xaver Riederle legte sein Amt als Dirigent nieder. Sein Nachfolger wurde der Dirigent <strong>des</strong> Salonorchesters, Otto Grimme<br />
aus Pfaffenhausen, der auch sofort mit der Ausbildung von Nachwuchskräften begann. In der Dirigenten-Ära Grimme<br />
bleibt das Jahr 1957 unvergessen, als in den Tagen <strong>des</strong> 13./14. Juli 1957 das 2. <strong>Bezirk</strong>smusiktreffen in Tussenhausen<br />
stattfand. Im gleichen Jahr trat der immer noch unter der Obhut <strong>des</strong> M.G.V. wirkende Musikverein Tussenhausen<br />
dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund als Mitgliedsverein bei.<br />
Die Blaskapelle blieb unter dem seit dem 1. November 1957 zum Vorstand gewählten Josef Briechle, nur noch kurze<br />
Zeit eine Unterabteilung <strong>des</strong> M.G.V. Das Abnabeln vom M.G.V. wurde zielbewusst vorangetrieben und führte am 14.<br />
Dezember 1958 wieder zurück in die Selbstständigkeit unter dem alten Name „Musikverein Tussenhausen“. Nur auf<br />
dem Umweg über den Männergesangsverein (Salonorchester-Blaskapelle) hatte die Musikkapelle überleben können.<br />
Nahezu exakt drei Jahre später, am 3. Dezember 1961, übernahm der Musikverein die Obliegenheiten <strong>des</strong> M.G.V., der<br />
bis in die Gegenwart sistiert, d.h. vorläufig eingestellt ist. Auf diese Weise konnte eine Auflösung umgangen werden.<br />
Somit ist seit Josef Briechle jeder Vorstand <strong>des</strong> Musikvereins automatisch auch Vorstand <strong>des</strong> Männergesangsvereins,<br />
bis bessere Tage diesen wiedererwecken.<br />
Während der Amtszeit von Josef Briechle erhielten die Musiker ihre erste einheitliche schwäbische Tracht und traten<br />
damit beim Osterkonzert 1960 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Ebenfalls in jenem Jahr, nämlich am 11. Juni<br />
1960, wurde der Musikverein Tussenhausen mit der neu verfassten Satzung in das Vereinsregister beim Amtsgericht<br />
Türkheim eingetragen und führt seitdem den Zusatz „e.V.“ (eingetragener Verein).<br />
Mit einem Osterkonzert gedachte 1964 der Musikverein, damals unter der Leitung von Joseph Hieber, seiner Gründung<br />
im Jahre 1904 in Gasthaus zum „Goldenen Rößle“ (Hailerwirt). Besondere Ehrung erfuhr dabei Jakob Bäurle für fast<br />
60-jährige Zugehörigkeit zum Musikverein Tussenhausen.<br />
Die Vereinsaktivitäten in den 70er Jahren:<br />
Im Herbst 1971 legte Otto Grimme aus Altersgründen den Taktstock nieder. Sein Nachfolger, Engelbert Bosl aus Zaisertshofen,<br />
setzte sich in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit besonders in der Jugendarbeit ein. Danach übernahm Peter<br />
Trommer aus Westernach für ein Jahr den Taktstock, ehe Andreas Dausch aus Stetten im August 1976 als Dirigent<br />
verpflichtet werden konnte. In seiner 13-jährigen Amtszeit begannen die regelmäßigen Jahreskonzerte – seit der Einweihung<br />
der Mehrzweckhalle am 11. Juli 1982 auf deren Bühne, zudem das schon zur Tradition gewordene Marktplatzfest.<br />
Des weiteren gestaltet der Musikverein seit 1983 am Ersten Adventssonntag die Heilige Messe zum Gedenken an<br />
die verstorbenen Mitglieder <strong>des</strong> Vereins und an Heilig Abend spielt die Kapelle nach der Christmette auf dem Marktplatz<br />
Weihnachtslieder. Selbstverständlich nimmt man auch regelmäßige an den <strong>Bezirk</strong>smusikfesten teil, sei es am<br />
Wertungsspiel oder auf jeden Fall am Gemeinschaftschor und am Festzug.<br />
Daneben übernimmt der Verein regelmäßig die musikalische Gestaltung von Veranstaltungen anderer Tussenhausener<br />
Dorfvereine oder Institutionen, wie z.B. die Kriegerwallfahrt <strong>des</strong> Veteranenvereins, den Volkstrauertag, die Fronleichnamsprozession,<br />
den Einzug der Erstkommunionkinder, die Palmprozession, den Martinsumzug der Grundschule, den<br />
Nikolauseinzug <strong>des</strong> Pfarrgemeinderats oder die Begleitung der verschiedenen Ortsvereine bei Festzügen, um nur einige<br />
Beispiele zu nennen. Ebenso selbstverständlich werden je nach Anlass auch Vereins- oder Betriebsjubiläen, Einweihungen,<br />
Geburtstagsständchen, Hochzeiten oder aber Beerdigungen musikalisch gestaltet.<br />
Im Jahr 1978 wurde dem Verein, vertreten durch eine kleine Abordnung, die Pro-Musica-Plakette in Saarbrücken verliehen.<br />
Diese erhalten nur Vereine, die lückenlos eine min<strong>des</strong>tens hundertjährige musikalische Tradition in der Gemeinde<br />
nachweisen können, was nicht zwangsläufig mit einer Vereinsgründung gleichzusetzen ist. Der dazugehörige ,<br />
Festtag‘ in Tussenhausen wurde am 14. Mai 1978 begangen: er begann für die Musiker mit einem Weckruf, am Vormittag<br />
wurde ein Dankgottesdienst gefeiert, danach war Standkonzert auf dem Marktplatz zusammen mit den Musikvereinen<br />
aus Mattsies und Zaisertshofen. Im Anschluss daran gedachte man Hermann Ruf: die Musiker spielten an seinem<br />
Grab einen Choral. Hermann Ruf war dem Verein in maßgeblicher Weise behilflich gewesen beim Zusammentragen<br />
der Fotos, Dokumente und Schriftstücke sowie der Antragstellung, die schließlich zum Erhalt der Pro-Musica-Plakette<br />
führte. Auch ein Ständchen zum Dank für Frau Anna Schindele stand an diesem Tag auf dem Programm; sie hatte in<br />
einer ei<strong>des</strong>stattlichen Erklärung musikalische Veranstaltungen in Tussenhausen um die Jahrhundertwende bestätigt.<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Tages gaben die Musiker im Gasthaus ,Krone‘ ein großes Festkonzert.<br />
Die Vereinsaktivitäten in den 80er Jahren:<br />
Unter der Vereinsführung vom Sohn <strong>des</strong> ehemaligen Dirigenten Xaver Riederle, Anton, wurde ein alter Schwerpunkt<br />
innerhalb der Kapelle zu neuem Leben erweckt – die Fanfaren und Pauken. Von ursprünglich vier Fanfaren und zwei<br />
Pauken in der Nachkriegszeit verschwanden zwei Fanfaren und die beiden Pauken aus nicht mehr zu klärenden Gründen,<br />
<strong>des</strong>halb wurden im Jahre 1984 die fehlenden Instrumente wieder neu angeschafft. Bis in die Gegenwart bilden sie
den besonderen Stolz <strong>des</strong> Vereins und erhalten bei Auftritten immer wieder viel Beifall.<br />
Die notwendigen Proben der Kapelle finden seit 1985 im Proberaum unter der Bühne der Mehrzweckhalle statt. Zwischen<br />
1983 und 1992 wurde fünfmal ein Konzertabend unter dem Motto „Tussenhausen, wie es singt und spielt“ veranstaltet.<br />
Auch die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit der französischen Gemeinde Cossé-le-Vivien in der<br />
Mehrzweckhalle am 30. Mai 1987 umrahmte die Kapelle musikalisch. Abb. 8-3<br />
Beeindruckt vom Musikgeschehen in Tussenhausen, übertrug der Allgäu-Schwäbische Musikbund, <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>, <strong>Mindelheim</strong>,<br />
dem Musikverein Tussenhausen die Ausrichtung <strong>des</strong> 26. <strong>Bezirk</strong>smusikfestes vom 3. bis 6. Juni 1988. Die große<br />
Aufgabe meisterten die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins hervorragend, einzig der Festumzug musste bei strömendem Regen abgehalten<br />
werden.<br />
Die Vereinsaktivitäten in den 90er Jahren:<br />
Am 25. März 1990 wurde Helmut Weber zum neuen Vorstand <strong>des</strong> Musikvereins Tussenhausen gewählt. Er behielt<br />
dieses Amt bis zu seinem Wegzug nach Marktoberdorf im Juli 1995 inne. In seiner Amtszeit wurde die neue Vereinssatzung<br />
erarbeitet, die am 11. Juni 1993 vom Registergericht beim Amtsgericht Memmingen eingetragen wurde.<br />
Nach seinem Wegzug übernahm sein bisheriger Stellvertreter Herbert Bäurle zunächst kommissarisch das Amt <strong>des</strong><br />
ersten Vorstands, bis er bei der Generalversammlung am 25. Februar 1996 von den Vereinsmitgliedern gewählt wurde.<br />
Seit diesem Zeitpunkt ist Herbert Bäurle, ein Enkel <strong>des</strong> ehemaligen Musikers Jakob Bäurle, neuer Vorsitzender <strong>des</strong><br />
Musikvereins Tussenhausen. Ein Wechsel war auch im Amt <strong>des</strong> Dirigenten zu verzeichnen. Seit dem 29. September<br />
1989 dirigiert Josef Hösle, ein Musiker aus den eigenen Reihen, die Tussenhausener Musikkapelle.<br />
Im Jahre 1994 feierte der Verein mit einem Jubiläumskonzert am 16. April und einem Festwochenende vom 12. bis 14.<br />
Mai in der Maschinenhalle von Hermann Holl an der Ettringer Straße sein 90-jähriges Vereinsjubiläum.<br />
Weil die alten Trachten aus dem Jahre 1960 teils sehr verschlissen, teils kaputt waren, fasste die Vorstandschaft im<br />
Jahre 1995 den Beschluss, neue Männertrachten für den Verein anzuschaffen, damit eine Einheit in Stoff und Schnitt<br />
das Erscheinungsbild wieder prägte. Die neue Tracht wurde im Januar 1996 von der Memminger Firma Durner geliefert.<br />
Sie hatte die neuen Jacken und Leibchen in Schnitt und Farbe der Erstausstattung von 1960 angepasst, den neuen<br />
Hut ziert jetzt allerdings keine silberne Kordel mehr, sondern ein blaues Band mit Schnalle. Ihren ersten Auftritt mit der<br />
neuen Tracht absolvierte die Kapelle beim Ständchen zum 75. Geburtstag von Franz Eberle am 23. Januar 1996.<br />
Seit 1995 wird der Nachwuchs <strong>des</strong> Musikvereins nicht mehr wie bisher vom Dirigenten bzw. von beauftragten Musiklehrern<br />
ausgebildet, sondern er durchläuft seine musikalische Ausbildung auf Anraten <strong>des</strong> damaligen <strong>Bürgermeisters</strong><br />
Alfons Kerler in der im Jahre 1991 neu etablierten gemeindlichen Musikschule.<br />
Einen völlig anders gearteten Beitrag zur Dorfkultur leistete der Musikverein in den Jahren 1999 und 2000. Damals<br />
wurde im Rahmen der Dorferneuerung in Tussenhausen der sogenannte ,Bürgersaal‘ im ehemaligen Schmidgebäude<br />
auf Initiative und durch Unterstützung von Bürgermeister Anton Fleck und den Gemeinderäten mit großer Eigenleistung<br />
von den verschiedenen Vereinen geschaffen. Hierbei haben auch Mitglieder <strong>des</strong> Musikvereins einen großen Anteil<br />
an Arbeitsstunden geleistet.<br />
Es sind nunmehr schon <strong>10</strong>0 Jahre, dass die Blasmusik als Verein aus dem Tussenhausener Veranstaltungskalender nicht<br />
mehr wegzudenken ist. Waren es in früheren Zeiten mehr Tanzveranstaltungen, Konzerte, aber auch Unterhaltungsmusik,<br />
ist es heute eine weit größer gefächerte Palette von Anlässen, bei denen die Musikerinnen und Musiker ihr Können<br />
unter Beweis stellen müssen. Dementsprechend vielseitig ist auch das Repertoire der Kapelle, das der Dirigent stets<br />
dem jeweiligen Charakter einer Veranstaltung anpasst.
„Wo die Sprache<br />
aufhört, fängt<br />
die Musik an“