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Grußwort des Bürgermeisters - ASM - Bezirk 10 Mindelheim

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Wertungsspiele 2004<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>Mindelheim</strong><br />

im Allgäu-Schwäbischen Musikbund<br />

am 27. und 28. März in der<br />

Mehrzweckhalle in Tussenhausen


Inhaltsverzeichnis:<br />

Impressum Seite 2<br />

<strong>Grußwort</strong> Landrat Dr. Hermann Haisch Seite 3<br />

<strong>Grußwort</strong> stellv. <strong>Bezirk</strong>svorsitzender Andreas Schuster Seite 4<br />

<strong>Grußwort</strong> <strong>ASM</strong>-Präsident Franz Pschierer Seite 5<br />

<strong>Grußwort</strong> Bürgermeister Anton Fleck Seite 6<br />

Preisträgerkonzert in Bad Wörishofen Seite 7<br />

Sponsoren Seite 7<br />

Auszug aus der Wertungsspielordnung Seite 8/9<br />

Zeitplan der Wertungsspiele Seite <strong>10</strong>-15<br />

Chronik <strong>des</strong> Musikvereins Tussenhausen Seite 16-19<br />

Leitspruch Seite 20<br />

Der Veranstalter, <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong><br />

<strong>Mindelheim</strong> und der ausführende<br />

Verein, Musikverein Tussenhausen<br />

wünschen den teilnehmenden Musikkapellen<br />

viel Erfolg bei den<br />

Wertungsspielen, den Zuhörerinnen<br />

und Zuhörern ein paar genussvolle<br />

Stunden.<br />

Wir bedanken uns bei allen Freunden,<br />

Gönnern und Sponsoren für<br />

die großartige ideelle und materielle<br />

Unterstützung ohne die diese<br />

Veranstaltung nicht möglich wäre.<br />

Impressum:<br />

Festschrift anlässlich der Wertungsspiele 2004 <strong>des</strong> <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>.<br />

Herausgeber: <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong><br />

Redaktion:<br />

Andreas Schuster, Jägerstr. 21, 87719 Westernach, 08261/8<strong>10</strong>7<br />

Stefan Wörz, Mittelrieder Str. 12, 87769 Oberrieden 08265/730 965


<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> Schirmherrn<br />

Der Markt Tussenhausen steht im Jahre 2004 ganz im Zeichen der<br />

runden Feste ihrer Vereine. Während die Angelbergschützen auf ihr<br />

125-jähriges Gründungsjubiläum zurückblicken können, feiern der<br />

Musikverein Tussenhausen und der Radfahrverein Tussenhausen<br />

jeweils ihr <strong>10</strong>0-jähriges Bestehen. Dazu zunächst an alle Jubiläumsvereine<br />

und ihre Mitglieder meinen herzlichen Glückwunsch.<br />

Neben dem von der Festgemeinschaft Tussenhausen erarbeiteten<br />

Programm, das sich über das ganze Jahr erstreckt,<br />

richtet nun der <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong><br />

im Flossachmarkt die diesjährigen Wertungsspiele am 27. und 28. März 2004<br />

in der Mehrzweckhalle in Tussenhausen aus.<br />

Ich freue mich sehr, dass sich für die „offene Wertung“ bereits eine stattliche Anzahl<br />

von Musikkapellen, die meisten aus dem <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>, angemeldet haben und dort im<br />

musikalischen Wettstreit ihr Können einer Jury und dem breiten Publikum präsentieren.<br />

Gerne habe ich darüber die Schirmherrschaft zugesagt und ich freue mich schon<br />

heute auf diesen großartigen Höhepunkt, den der Markt Tussenhausen dabei erleben<br />

kann. Den Organisatoren und Ausrichtern der diesjährigen Wertungsspiele danke ich<br />

für ihre Mühe und Arbeit.<br />

Ich möchte mit der Übernahme der Schirmherrschaft auch die Bedeutung der Blasmusik<br />

im „Musikland Unterallgäu“ zum Ausdruck bringen. Gerade die großartige<br />

Klangvielfalt, das hohe musikalische Können und Niveau, welches sich in den letzten<br />

Jahren und Jahrzehnten stets nach oben entwickelte und die Gemeinschaft, die ein<br />

musikalisches Ensemble zwangsläufig - um zu harmonieren - haben muss, sind es,<br />

die vielleicht gerade auch so viele junge Menschen für die Blasmusik begeistern. Ich<br />

möchte <strong>des</strong>halb auch all denjenigen, die in unseren Musikvereinen Verantwortung, ob<br />

als Vorstand oder musikalischer Leiter, übernehmen, herzlich danken und meinen<br />

Hut vor ihnen ziehen, für das, was dort geleistet wird. Musik zu machen bereitet den<br />

Musikern selbst – wenn auch in manchen harten Proben erlernt - und dem Publikum<br />

gleichermaßen Spaß und Freude.<br />

Ich wünsche allen teilnehmenden Kapellen an den Wertungsspielen <strong>des</strong> <strong>Bezirk</strong>es <strong>10</strong><br />

<strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> in Tussenhausen den erhofften Erfolg!<br />

Dr. Hermann Haisch<br />

Landrat <strong>des</strong> Landkreises Unterallgäu<br />

und Schirmherr


<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> stellv.<br />

<strong>Bezirk</strong>svorsitzenden<br />

Liebe Musikerinnen und Musiker,<br />

liebe Freunde der Blasmusik<br />

zu den Wertungsspielen <strong>des</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> heiße ich<br />

alle aktiven Musikerinnen und Musiker aber auch alle Freunde gehobener, konzertanter<br />

und sinfonischer Blasmusik in Tussenhausen sehr herzlich willkommen. Die Mehrzweckhalle<br />

in Tussenhausen wird am 27. und 28. März 2004 im wahrsten Sinne <strong>des</strong> Wortes zum<br />

Mekka der heimischen Blasmusik und von Klang und Harmonie erfüllt sein.<br />

Es ist sehr erfreulich, dass sich immer mehr Blaskapellen aus unserem heimischen <strong>Bezirk</strong><br />

<strong>10</strong> wieder dem Wertungsgericht stellen und sich neutral bewerten lassen. Wir haben es<br />

tatsächlich geschafft den Abwärtstrend der Wertungsspielteilnahmen Ende der 90er Jahre<br />

zu stoppen und wieder in ein positives Gleis zu lenken. Die „offene Wertung“ hat diesen<br />

Wettbewerb spannend, hochklassig ja teilweise sogar hochdramatisch sich entwickeln lassen.<br />

Diese Attraktivität <strong>des</strong> kameradschaftlichen Wettbewerbs motiviert jetzt immer mehr<br />

Blaskapellen mit dabei zu sein, dieses „Besondere“ live mit zu erleben.<br />

Ein großes Dankeschön dem gastgebenden Musikverein Tussenhausen für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit und für das ehrenamtliche Engagement bei dieser Veranstaltung.<br />

Ich darf heute schon alle für das <strong>Bezirk</strong>smusikfest im Jahre 2005 in Dirlewang einladen,<br />

das wird bestimmt wieder ein besonderes gemeinschaftliches Erlebnis!<br />

Euer<br />

Andreas Schuster<br />

stellv. <strong>Bezirk</strong>svorsitzender <strong>des</strong> <strong>ASM</strong>-<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>


<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> <strong>ASM</strong>-Präsidenten<br />

Wertungsspiele werden auch in Zukunft eine herausragende Bedeutung im Allgäu-<br />

Schwäbischen Musikbund haben! Dass ich die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Wertungsspiele<br />

in unserem Bund als Präsident äußerst begrüße und auch fördern werde, versteht<br />

sich von selbst.<br />

Wertungsspiele sind das musikalische Spiegelbild eines Blasorchesters, egal welcher Stufe,<br />

um den Leistungsstand und die vorangegangene Probenarbeit von einer fachmännischen<br />

Jury prüfen zu lassen. Der Musikbezirk <strong>10</strong> - <strong>Mindelheim</strong> mit seiner <strong>Bezirk</strong>svorstandschaft<br />

versteht es seit Jahren, und dafür bin ich sehr dankbar, Musikkapellen und Blasorchester in<br />

großer Zahl zur Teilnahme zu motivieren.<br />

Mein Dank gilt allen Musikkapellen, die die Herausforderung annehmen und sich einer<br />

fachkundigen Kritik stellen. Ich danke unserem Musikbezirk <strong>10</strong> – <strong>Mindelheim</strong>, dass er erneut<br />

diesen Wettstreit nach Noten durchführt.<br />

Mit den Worten von Theodor W. Adorno: „Für den, der nicht mitmacht, besteht die Gefahr,<br />

dass er sich für besser hält als die anderen und seine Kritik in der Sache missbraucht als<br />

Ideologie für sein Interesse“ wünsche ich den Wertungsspielen in Tussenhausen viel Erfolg<br />

und einen spannenden Verlauf und den teilnehmenden Orchestern viel Freude und gute Ergebnisse.<br />

Ihr<br />

Franz Pschierer, MdL<br />

Präsident <strong>des</strong> Allgäu-Schwäbischen Musikbun<strong>des</strong> e.V.


<strong>Grußwort</strong> <strong>des</strong> <strong>Bürgermeisters</strong><br />

Werte Gäste, liebe Musikerinnen und Musiker !<br />

Ich darf Sie alle in Tussenhausen recht herzlich willkommen heißen.<br />

Für unsere Gemeinde ist es eine große Ehre, dass der Allgäu-Schwäbische Musikbund,<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> seine Wertungsspiele in Tussenhausen ausrichtet.<br />

Für uns ist es aber auch eine große Freude, dass unser Musikverein Tussenhausen in<br />

diesem Jahr das <strong>10</strong>0-jährige Jubiläum feiern darf, zu dem ich auch ganz herzlich gratuliere.<br />

Musik hat in Tussenhausen immer schon einen großen Stellenwert eingenommen.<br />

Denn gemeinsames Musizieren vereint Jung und Alt und gibt ein Stück Geborgenheit<br />

und Heimat. Auch der Markt Tussenhausen trägt dazu aktiv bei.<br />

Es wurde im Jahre 1991 die Musikschule Tussenhausen gegründet, in der heute ca. 200<br />

Schüler von 11 Lehrern ausgebildet werden. So wird also auch in Zukunft in Tussenhausen<br />

der Nachwuchs für die Musik begeistert werden.<br />

Ich darf den Organisatoren, den teilnehmenden Musikern sowie den Gästen, die zum<br />

Gelingen der Wertungsspiele beigetragen haben, recht herzlich danken und Ihnen einen<br />

schönen und erfolgreichen Aufenthalt in Tussenhausen wünschen.<br />

Anton Fleck<br />

Erster Bürgermeister


Preisträgerkonzert<br />

am Samstag, den 03. April 2004 um 19:30 Uhr<br />

im Kursaal in Bad Wörishofen<br />

Die Vorstandschaft <strong>des</strong> <strong>ASM</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong> lädt alle<br />

interessierten Blasmusikliebhaber zu diesem<br />

außergewöhnlichen Konzerterlebnis ein.<br />

Alle <strong>Bezirk</strong>ssieger der diesjährigen Wertungsspiele<br />

präsentieren Teile ihres Repertoires.<br />

Es wäre schön wenn sehr viele Besucher/<br />

Zuhörer den besten Musikkapellen unseres <strong>Bezirk</strong>es<br />

in den einzelnen Leistungsstufen ihre<br />

Anerkennung mit ihrem Besuch honorieren<br />

würden.<br />

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.


Auszug aus der Wertungsspielordnung<br />

-Offene Wertung-<br />

1. Zielsetzung<br />

Um den Konzertcharakter noch stärker in den Vordergrund zu stellen und die Konzertwertungsspiele<br />

sowohl für das Publikum als auch die teilnehmenden Musiziergemeinschaften<br />

attraktiver zu gestalten, wird zusätzlich zu der unter Ziffer I. (Konzertwertung) beschriebenen<br />

Form <strong>des</strong> Konzertwertungsspiels die Offene Wertung zugelassen.<br />

Das Verfahren, die Bewertung der einzelnen Kriterien durch Zahlentafeln unmittelbar nach<br />

dem jeweiligen Wertungsspiel öffentlich bekannt zu geben, lässt diese sofort nachvollziehbar<br />

werden.<br />

Im Bewusstsein, damit den direkten Leistungsvergleich und damit auch den Wettbewerbsgedanken<br />

stärker in den Vordergrund zu rücken, soll dennoch der ursprüngliche Wertungsspielgedanke<br />

nicht aufgegeben werden.<br />

In Abweichung und Ergänzung zu den unter Ziffer I genannten Punkten gelten für die Offene<br />

Wertung folgende Bestimmungen.<br />

2. Schwierigkeitsstufen<br />

Die offene Wertung wird in folgenden Schwierigkeitsstufen angeboten:<br />

• Grundstufe ( G )<br />

• Unterstufe ( U )<br />

• Mittelstufe ( M )<br />

• Oberstufe ( O )<br />

• Höchststufe ( H )<br />

• Extraklasse ( E )<br />

3. Einteilung zum Wertungsspiel<br />

Um den Juroren die Bewertung zu erleichtern, ist die Einteilung zum Wertungsspiel bei der<br />

Offenen Wertung nach Schwierigkeitsstufen geordnet vorzunehmen.<br />

4. Jury<br />

Die Jury setzt sich aus fünf für diese Bewertungsform besonders erfahrenen Juroren zusammen<br />

und wird vom jeweiligen Verbandsdirigenten oder einer von ihm beauftragten Person<br />

bestellt. Den Juroren sind jeweils fünf Partituren bzw. Direktionsstimmen der zum Vortrag<br />

kommenden Literatur zur Verfügung zu stellen.<br />

5. Kriterien der Bewertung<br />

Die Beurteilung der musikalischen Leistung geschieht anhand folgender <strong>10</strong> Kriterien:<br />

• Intonation und Tonausgleich<br />

• Rhythmik und Zusammenspiel<br />

• Technische Ausführung<br />

• Dynamik und Klangausgleich<br />

• Ton- und Klangqualität<br />

• Phrasierung und Artikulation<br />

• Tempo und Agogik


• Stückauswahl im Verhältnis zur Leistungs-<br />

fähigkeit und Besetzung <strong>des</strong> Orchesters<br />

• Stilempfinden und Interpretation<br />

• Musikalischer Gesamteindruck<br />

6. Bewertung und Prädikate<br />

Je<strong>des</strong> Bewertungskriterium wird durch Hochheben einer Zahlentafel einzeln abgefragt. Die<br />

Ergebnisse der fünf wertenden Juroren werden zusammengezählt und durch fünf geteilt.<br />

Der so ermittelte Durchschnittswert spiegelt das Gesamtergebnis im jeweiligen Kriterium<br />

wieder. Eventuell auftretende Kommastellen bleiben erhalten.<br />

Durch Aufrechnung der Durchschnittswerte aus allen Einzelkriterien wird das Gesamtergebnis<br />

für jeden einzelnen Vortrag ermittelt.<br />

Für die Ermittlung <strong>des</strong> absoluten Gesamtergebnisses werden die erreichten Punktzahlen<br />

aller zum Vortrag kommenden Stücke addiert und durch die Zahl der gespielten Stücke geteilt.<br />

Für die Ermittlung <strong>des</strong> erreichten Prädikates wird die Endpunktzahl auf volle Punkte aufgerundet.<br />

Mit ausgezeichnetem Erfolg <strong>10</strong>0 bis 91 Punkte<br />

Mit sehr gutem Erfolg 90 bis 81 Punkte<br />

Mit gutem Erfolg 80 bis 71 Punkte<br />

Mit Erfolg 70 bis 61 Punkte<br />

Teilgenommen 60 bis 0 Punkte<br />

7. Ablauf der Offenen Wertung<br />

Das Wertungsspiel wird von einem Moderator geleitet, der von einem Sekretär zur Aufrechnung<br />

und Protokollführung unterstützt wird. Für beide Positionen sind ausschließlich<br />

besonders erfahrene und kompetente Personen heranzuziehen.<br />

Der Moderator stellt vor dem Vortrag die jeweilige Musiziergemeinschaft und die zur Aufführung<br />

kommenden Werke vor. Unmittelbar nach dem Vortrag werden durch ihn die Bewertungen<br />

für je<strong>des</strong> einzelne Kriterium abgefragt.<br />

Die Juroren geben ihre Wertungen durch gleichzeitiges Hochheben von Zahlentafeln bekannt.<br />

Der Moderator liest die Einzelergebnisse laut vor.<br />

Diese werden vom Sekretär, nach Möglichkeit unter Verwendung EDV-Anlage, festgehalten<br />

und das Gesamtergebnis ermittelt, welches in einem Wertungsbogen ausgedruckt wird.<br />

Anschließend werden die Durchschnittswerte für die Einzelkriterien sowie das Gesamtergebnis<br />

bekannt gegeben.<br />

8. Beratungsgespräch – Wertungsbogen – Urkunde<br />

Aus Gründen der praktischen Durchführbarkeit und um den besonderen Konzertcharakter<br />

dieser Wertungsspielform nicht zu beeinträchtigen, werden Beratungsgespräche nur auf<br />

besonderen Wunsch, nach Rücksprache mit dem Veranstalter, durchgeführt.<br />

Jede Musiziergemeinschaft erhält neben der Urkunde, in der die Punktzahl, die entsprechende<br />

Schwierigkeitsstufe und das erreichte Prädikat vermerkt sind, eine Kopie <strong>des</strong> Wertungsbogens<br />

mit den Einzelergebnissen.


Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />

09:20 Eröffnung der Wertungsspiele<br />

09:30 G Bläserensamble<br />

Gennach<br />

9:50 G Jugendkapelle der<br />

Blaskapelle Ettringen<br />

<strong>10</strong>:15 U Jugenblasorchester<br />

Türkheim<br />

<strong>10</strong>:45 U Jugendkapelle<br />

<strong>Mindelheim</strong><br />

11:15 M Musikvereinigung<br />

Immelstetten-Mittlelneufnach<br />

11:45 M Trachtenkapelle<br />

Westendorf<br />

12:15 Mittagspause<br />

13:45 M Musikkapelle<br />

Hawangen<br />

14:20 M Musikverein<br />

Rammingen<br />

14:55 M Musikverein<br />

„Lyra“ Eppishausen<br />

15:30 M Musikkapelle<br />

Eutenhausen-Mussenhausen<br />

16:05 M Musikverein<br />

Wiedergeltingen<br />

Ablaufplan der Wertungsspiele<br />

Jürgen Weber<br />

Bernd Schmidt<br />

Armin Lukas<br />

Markus Kolb<br />

Siegfried Mayer<br />

Johannes Heinlein<br />

Karl Stingl<br />

Johannes Heinlein<br />

Benno Golsner<br />

Melchior Schiegg<br />

Wolfgang Högner


am Samstag, den 27. März 2004<br />

Musikstücke Komponisten Punkte<br />

S: Irish Dream<br />

S: Five Continents (1.-3. Satz)<br />

S: Einzugsmusik<br />

S: Trumpet Rock<br />

S: Young Life<br />

S: Movie Adventures<br />

S: Suite for the Endangered<br />

S: Cinderella<br />

P: Entry-Jazzy-Disco<br />

S: Nemu Susato<br />

P: Euregio-Overture<br />

S: Ross Roy<br />

P: Silver Creek Valley<br />

S: La Storia<br />

P: Euregio-Overture<br />

S: Klingen<strong>des</strong> Land<br />

P: Silver Creek Valley<br />

S: Variazioni in Blue<br />

P: Euregio-Overture<br />

S: Music Festival<br />

P: Euregio-Overture<br />

S: La Storia<br />

Kurt Gäble<br />

Kees Vlak<br />

Franz Watz<br />

Luigi di Ghisallo<br />

Manfred Schneider<br />

John Williams<br />

P. and T. Jennings<br />

Kees Vlak<br />

Andre Waignein<br />

Jan v.d.Roost<br />

Hans Eibl<br />

Jacob de Haan<br />

Kees Vlak<br />

Jacob de Haan<br />

Hans Eibl<br />

Sepp Tanzer<br />

Kees Vlak<br />

Jacob de Haan<br />

Hans Eibl<br />

Hans Hartwig<br />

Hans Eibl<br />

Jacob de Haan<br />

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weiter auf Seite 12 und 13


Fortsetzung von Seite 11<br />

Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />

16:40 M Jugendkapelle<br />

Dirlewang<br />

17:15 Pause<br />

Ablaufplan der Wertungsspiele<br />

Manuel Wolf<br />

19:00 H Jugendkapelle<br />

<strong>Mindelheim</strong> II<br />

Markus Kolb<br />

19:50 H Blasorchester<br />

Kirchheim<br />

Jörg Seggelke<br />

20:45 H Sinfonisches Blasorchester<br />

Regensburg<br />

Jörg Seggelke<br />

21:35 Ergebnisbekanntgabe und Urkundenverleihung in der Grundstufe,<br />

anschließend<br />

<strong>des</strong> Sinfonischen Blasorchesters<br />

Regensburg<br />

Leitung: Jörg Seggelke


am Samstag, den 27. März 2004<br />

Musikstücke Komponisten Punkte<br />

P: Kap Arkona<br />

S: The New Village<br />

P: Civic-Music<br />

S: Noah`s Ark<br />

P: Symphonic Overture<br />

S: Puszta<br />

P: Symphonic Overture<br />

S: Invictus<br />

Mittelstufe und Höchststufe.<br />

Programm:<br />

Alfred Bösendorfer<br />

Kees Vlak<br />

Peter Wesen Auer<br />

Bert Appermont<br />

James Barnes<br />

Jan v.d. Roost<br />

James Barnes<br />

Philip Sparke<br />

Jubilee Overture Philip Sparke<br />

Alvamar Overture James Barnes<br />

Italienerin in Algier Giaccomo Rossini<br />

20th Century Fox Fanfare<br />

Der Zauberer von Oz Bearbeitung: James Barnes<br />

Children of Sanchez Chuck Mangione<br />

El Cumbanchero Rafael Hernandez<br />

Eventuelle Zugaben nach Lust und Laune !!!!<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

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weiter auf Seite 14 und 15


Fortsetzung von Seite 13<br />

Zeit Stufe Name der Kapelle/Programmpunkt Dirigent/in<br />

09:15 U Jugendkapelle<br />

Irsingen-Wiedergeltingen<br />

09:40 U Musikverein<br />

Hausen<br />

<strong>10</strong>:<strong>10</strong> U Musikverein<br />

Mattsies<br />

<strong>10</strong>:45 O Blaskapelle<br />

Ettringen<br />

11:30 O Kirchdorfer<br />

Musikanten<br />

12:15 Mittagspause<br />

14:00 U Jugendkapelle<br />

Binswangen<br />

14:35 O Musikverein<br />

Dirlewang<br />

15:25 O Musikkapelle<br />

Oberrieden<br />

16:15 O Musikverein<br />

Breitenthal<br />

Ablaufplan der Wertungsspiele<br />

Josef Vogel<br />

Franz Peter<br />

Manfred Heiß<br />

Milan Nemec<br />

Tom Liebchen<br />

Christoph Günzel<br />

Klaus<br />

Herrmannsdörfer<br />

Leo Fischer<br />

Thomas Wieser<br />

16:50 Abschlussfeier mit Bekanntgabe sämtlicher Ergebnisse.<br />

Ansprache <strong>des</strong> Schirmherrn Landrat Dr. Hermann Haisch.<br />

Prämierung der „punktbesten“ Kapelle.<br />

Durch das diesjährige Programm der Wertungsspiele führt unser allzeit<br />

geschätzter „Conferencier“ Gerd Haldenmayr!


am Sonntag, den 28. März 2004<br />

Musikstücke Komponisten Punkte<br />

S: Celebration-Overture<br />

S: Caribbean Impressions<br />

S: Gebet<br />

S: Any dream will do<br />

S: Big Sky Overture<br />

S: Kings Mountain-Adventure<br />

P: Greek Folk Song Suite<br />

S: A Journey to Riva<br />

P: A Journey to Riva<br />

S: Euregio<br />

S: Toumana Pictures<br />

S: A.L. Webber in Concert<br />

P: Greek Folk Song Suite<br />

S: Porgy and Bess<br />

P: Greek Folk Song Suite<br />

S: Seagate Overture<br />

P: Greek Folk Song Suite<br />

S: Fantasy Tales<br />

Kees Vlak<br />

Steve Hagedorn<br />

Hans Blank<br />

Andrew L. Webber<br />

Philip Sparke<br />

Ed Huckeby<br />

Franco Cesarini<br />

Fritz Neuböck<br />

Fritz Neuböck<br />

Kurt Gäble<br />

Frede Gines<br />

Michael Sweeney<br />

Franco Cesarini<br />

Georges Gershwin<br />

Franco Cesarini<br />

James Swearingen<br />

Franco Cesarini<br />

Piet Swerts<br />

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Dankeschön an alle Musikkapellen, die sich bereit erklärt haben sich auch in<br />

diesem Jahr wieder den neutralen Wertungsrichtern zu stellen!


Chronik <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen<br />

Spätestens seit der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts – mit der Einrichtung der Orgelwerkstatt <strong>des</strong> Johann Guggemoos<br />

– gibt es immer wieder vereinzelte Hinweise auf Musikpflege im Markte Tussenhausen. Doch erst im 19. Jahrhundert<br />

lässt sich auch ein breites musikalisches Interesse innerhalb der Dorfbevölkerung nachweisen. Dieses Interesse<br />

konnte vor allem der zwischen 1831 und 1875 im Ort tätige Lehrer Alois Stoll wecken. Stoll selbst hegte eine besondere<br />

Vorliebe für die Instrumentalkirchenmusik, begeisterte aber dann mehrere Männer in der Marktgemeinde für Blechmusik.<br />

Diese Gruppe schloss sich zur Musikgesellschaft zusammen.<br />

Die Musikgesellschaft<br />

Die ersten Anfänge der von Stoll ins Leben gerufenen Musikgesellschaft liegen im Dunkeln, sie lassen sich jedoch auf<br />

die Zeit zwischen 1832 und 1861 eingrenzen. Stoll hatte begonnen, den Unterricht an den einzelnen Blasinstrumenten<br />

selbst zu erteilen und wirkte als Dirigent. Folgende Instrumentalisten sind überliefert: Johann Georg Leonhard (†1861),<br />

Sebastian Reiter, Joseph Forster, Friedrich Wenger, Xaver Striebel, Anton Miller, Thaddäus Natterer, Georg Neubrand,<br />

Konrad Miller, Konrad Ohneberg, Klemens Schlögel, Jakob Miller, Georg Roll, Gregor Reiner, Franz Sales Miller,<br />

Johann Reiner, Albert Natterer, Mathias Lederle und Martin Klein.<br />

Bei festlichen Anlässen gab die Musikgesellschaft Konzerte, beispielsweise bei Fronleichnamsfesten, Königstagen und<br />

bei der Einweihung der Bahnstrecke Buchloe-Memmingen am 1. Mai 1874 im Unterramminger Bahnhof. Doch musste<br />

die Gruppe auch immer wieder Rückschläge durch Versetzungen, Krankheit und Tod einstecken. Im hohen Alter war<br />

Stoll nicht mehr in der Lage, die Proben selbst zu leiten. An seiner Stelle übernahm zunächst Hilfslehrer Haug die ,<br />

Direktion‘. Doch schon nach zwei Jahren beendete eine Versetzung an die Schule in Durach <strong>des</strong>sen Tätigkeit.<br />

Ersatz fand man bis 1866 in Kaplan Leckenwalter. Er bemühte sich auch wieder verstärkt um die Fortbildung der Musiker,<br />

die damals an den Winterabenden allabendlich im alten Schulsaale bis elf Uhr nachts probten.<br />

Durch Tod und Wohnortwechsel entstanden im Laufe der Jahre auch innerhalb der Kapelle große Lücken, die zuweilen<br />

den Weiterbestand gefährdeten. Als erstes Mitglied verstarb 1861 Johann Georg Leonhard. Seit 1876 musste Jakob<br />

Miller wegen dauernder Körperfehler das Blasen seines Instrumentes unterlassen. Die Gewinnung junger Bläser und<br />

deren Ausbildung wurde erklärtes Ziel. Der spätere Bürgermeister von Tussenhausen war bei seiner Suche nach Jungmusikern<br />

erfolgreich und konnte im Jahre 1895 Johann Lederle, Johann Ohneberg, Klemens Roll und Georg Unglert für<br />

die Musikgesellschaft gewinnen. Die Verstärkung versetzte die Blechmusik wieder in guten Stand und hatte schöne<br />

Leistungen zu verzeichnen.<br />

Acht Jahre später, im Jahre 1903, wurde die Spielerschar durch Ausscheiden von Georg Unglert und <strong>des</strong> zahnlos gewordenen<br />

Franz Sales Miller erneut so stark dezimiert, dass die Musikgesellschaft nicht mehr imstande war, gemeinsam ein<br />

Musikstück aufzuführen. Daher ergriffen Johann Lederle und Gregor Reiner im Dezember 1903 die Initiative, warben<br />

Nachwuchsmusiker und übernahmen deren Ausbildung. Mit dem Eintritt von Ludwig Eirle, Anton und Josef Föger,<br />

Johann Hacker, Anton Kehle und Johann Reiner war der Fortbestand wieder gesichert. Den ganzen Winter über fanden<br />

fast täglich Proben in einer passend eingerichteten Stube bei Gregor Reiner (Zaisertshofener Str. 7) statt. Die Früchte<br />

dieser harten Probentätigkeit konnte die Einwohnerschaft bereits bei der Fassnacht im Jahre 1904, während <strong>des</strong> Maskenzuges<br />

,Die Bauernhochzeit‘ bewundern. Die instrumentale Ausstattung entsprach dem Klangverständnis jener Zeit:<br />

Bariton, C-Trompete, Posaune, Flügelhorn, Es-Trompete, Basstrompete. Etwas besonderes wollte sich die Musikgesellschaft<br />

Tussenhausen mit dem Kauf eines Schellenbaumes leisten. Zu diesem Zwecke fand im April 1904 im ganzen Ort<br />

eine Geldsammlung statt, bei der <strong>10</strong>0 Mark zusammen kamen.<br />

Von der Gründung <strong>des</strong> Musikverein Tussenhausen bis zum 1. Weltkrieg:<br />

Die bis dahin ohne Organisation gebliebene Gesellschaft sollte nun in einen Verein mit Satzung und geregelten Kompetenzen<br />

umgewandelt werden. Die von Lehrer Josef Lederle entwickelte Anregung griff sein Bruder Johann auf und<br />

berief zum Zweck der Gründung eines Musikvereins Tussenhausen am 17. April 1904 eine Versammlung im Gasthaus<br />

zum „Adler“ (Baderwirt) ein. Sämtliche 13 Anwesende der alten Musikgesellschaft erklärten sich für die Neugründung,<br />

traten sogleich als Mitglieder ein und stimmten für eine von Lehrer Josef Lederle ausgearbeitete Vereinssatzung. Als<br />

Vereins- und Wahlspruch wurde „Fröhlich und begeistert“ favorisiert.<br />

Die Wahl <strong>des</strong> ersten Vereinsausschusses brachte folgen<strong>des</strong> Ergebnis: Vereinsvorstand wurde Althornist Gregor Reiner,<br />

die Funktionen <strong>des</strong> Dirigenten und Vereinskassiers übertrug man dem C-Trompeter Matthias Lederle und als Schriftführer<br />

amtierte C-Trompeter Johann Lederle. Gleichzeitig legte man den immergültigen Grundsatz fest, nach dem nur<br />

aktive Mitglieder in den Vereinsausschuss aufgenommen werden dürfen. Zum Vereinslokal kürte man den Saal <strong>des</strong><br />

Gasthauses und der Brauerei ,Zum Adler‘. Die erst wenige Tage zuvor durch die Bläser der Musikgesellschaft gesammelten<br />

<strong>10</strong>0 Mark sollten in die neue Vereinskasse fließen und für den gleichen Zweck – den angestrebten Kauf eines<br />

Schellenbaumes – verwendet werden. Direkt im Anschluss an die Gründungsversammlung zeigten die Musiker ihr<br />

Können.


Bereits 4 Wochen später hielt der neue Verein am 15. Mai 1904 seine zweite Versammlung ab. Der junge Verein zählte<br />

an diesem Tage schon 50 ordentliche und außerordentliche Mann. Dabei wurden rückwirkend Anton Lederle, Konrad<br />

Stegmann, Josef Kehle sen. und Gregor Schuster als Gründungsmitglieder bestätigt, da sie sich alle noch am Gründungstag<br />

zum Vereinseintritt gemeldet hatten.<br />

Mittlerweile waren auch schon die neuangeschafften Instrumente eingetroffen, und so bestimmten die anwesenden Vereinsmitglieder<br />

Anton Lederle zum Schellenbaumspieler, Konrad Stegmann zum Cinellenschläger, Gregor Schuster zum<br />

Triangelschläger und Josef Kehle zum Schläger an der großen Trommel. Noch am gleichen Tag kamen der Schellenbaum<br />

und die Neusilber-Cinellen zum Einsatz.<br />

Mit welchem Elan und Ernst die Musiker ans Werk gingen, verdeutlichen die vielen dokumentierten Veranstaltungen<br />

zwischen Mai 1904 und April 1905: am Pfingstdienstag, den 24. Mai Ausflug zum ,Adlerkeller‘, am 2. Juni Musikbegleitung<br />

beim Fronleichnamsfest und nachmittags Besuch beim Veteranenverein im Gasthaus ,Rößle‘, fünf Wochen<br />

später am <strong>10</strong>. Juli ein Konzert im ,Kronenkeller‘, am 17. Juli ein Konzert im Schloss Mattsies, am 21. August ein Konzert<br />

im ,Keller‘ in Nassenbeuren, Musikeinsatz bei der Feuerwehrinspektion im Gasthaus zum ,Hirsch‘ <strong>des</strong> Ulrich Hartmann.<br />

Auf der 3. Vereinsversammlung am 16. Oktober 1904 entschieden sich alle Teilnehmer für die Anschaffung<br />

eines Vereinsabzeichens, das die ,ordentlichen‘ von den ,außerordentlichen‘ Mitgliedern durch die Farbe der Fransen<br />

(goldfarben oder silberfarben) unterscheiden sollte. Zur kostenlosen Verteilung kamen die Abzeichen am 1. Dezember<br />

1904 während der Orleansfeier <strong>des</strong> Veteranen- und Soldatenvereins.<br />

Im Januar 1905 fand eine Christbaumfeier mit Verlosung statt, am Rosenmontag, dem 5. März 1905 wurde ein Maskenzug<br />

zum Thema ,4 Jahreszeiten‘ in 16 Gruppen und das Theaterstück ,Untergang der Welt‘ aufgeführt, anschließend<br />

tanzte der Markt, zum 84. Geburtstag von Prinzregent Luitpold wurde ebenso aufgespielt wie am 24. April zur Namenstagsfeier<br />

aller ,Jörgel‘ (Georg) im Gasthaus ,Krone‘ und am 30. April 1905 gaben die Jungmusiker auf dem ,<br />

Kronenkeller‘ ein Konzert.<br />

Die Sorge um den auszubildenden Nachwuchs veranlasste den Dirigenten, schon im Dezember 1904 aktiv zu werden<br />

und Ausschau nach geeigneten Burschen zu halten. Das Interesse der Jugend war groß. Von 11 Neulingen gaben <strong>10</strong><br />

bereits nach fünf Monaten, am 30. April 1905, ihr Debüt auf dem Marktplatz. Ihre Namen waren: Sebastian Holzmann,<br />

Eduard und Alois Hacker, Alois Hösle, Anton Wanner, Luitpold Kehle, Anselm Roll, Jakob Bäurle, Anton Lederle und<br />

Georg Eberle. Damit entstand neben der regulären Kapelle eine Jugendblaskapelle. Ihr zweites Konzert folgte am 23.<br />

Juli 1905 auf dem ,Kronenkeller‘.<br />

Ein lebendiger Verein ist immer Veränderungen unterworfen – bei der Vorstandschaft wie bei den musizierenden Mitgliedern.<br />

Schon nach zwei Jahren gab der erste Vorstand, Gregor Reiner, seinen Posten am <strong>10</strong>. Juni 1906 zugunsten <strong>des</strong><br />

bisherigen Schriftführers Johann Lederle ab. Die Schriftführertätigkeit vertrauten die Mitglieder Johann Hacker an. Das<br />

neue Dreier-Gespann leitete fast 16 Jahre die Geschicke <strong>des</strong> damals in der Marktgemeinde dominierenden Vereins. Die<br />

zahlreichen Auftritte bei verschiedensten Anlässen sind kaum aufzuzählen, und es wäre eine eigene Untersuchung notwendig,<br />

den vielen Einsätzen nachzuspüren und sie zu dokumentieren.<br />

Zwischen den beiden Weltkriegen:<br />

Durch den Tod von Matthias Lederle († 22. März 1922) verlor der Verein einen verdienten Dirigenten, der 47 Jahre in<br />

Tussenhausen das Musikleben mitgestaltet hatte. Erst drei Jahre später, am 22. November 1925, wählte die Generalversammlung<br />

mit Johann Hacker einen neuen Dirigenten. Die Schriftführung besorgte ab diesem Zeitpunkt Xaver Riederle.<br />

Schlecht besuchte Versammlungen, fehlende Eintragungen im Protokollbuch, keine Generalversammlungen und Desinteresse<br />

an der Vereinsarbeit kennzeichnen die Jahre nach dem 1. Weltkrieg mit ihrer katastrophalen Wirtschaftslage.<br />

Aus der geordneten, satzungsgebundenen Vereinsarbeit ist ein Übergang in eine Arbeit ohne strenge Bindung festzustellen,<br />

ähnlich dem Muster, wie es in der ehemaligen Musikgesellschaft üblich gewesen war. Die ,frei‘ gehandhabte<br />

Leitung der Vorstandschaft schadete aber keineswegs dem Fortbestand der Musikkapelle. Bilder aus den Jahren 1926,<br />

1927, 1928, 1929, den sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahren“, und wieder aus dem Jahre 1937 erinnern an Theateraufführungen,<br />

Faschingsumzüge, Hofer-Spiel und Feuerwehrinspektionen. Sie sind beweiskräftige Dokumente nicht<br />

schriftlich fixierter Unterlagen. Sogar die Aufgabenverteilung innerhalb der Vereinsführung war vermutlich nicht eindeutig<br />

festgelegt. So übernahmen die Dirigenten Johann Hacker und nach <strong>des</strong>sen Tod, am 12. Februar 1941, Xaver<br />

Riederle die Leitung der Musikkapelle. Obwohl Matthias Lederle immer noch amtierender Vorstand war, wurde die<br />

Vereinsvertretung praktisch von diesen beiden Männern wahrgenommen.<br />

Nach 1945:<br />

Nach dem 2. Weltkrieg stand Xaver Riederle auf Anraten von Anton Kehle für den Neubeginn. Sieben junge Leute –<br />

Josef und Sebastian Hieber, Alois Knie, Xaver Hörtrich, Georg Bäurle, Luitpold Kehle und Karl Unglert – erhielten von<br />

ihm ab 1947 Unterricht. Spätestens seit dem Fronleichnamstag 1950 waren sie voll in der Kapelle integriert. Doch Tod,<br />

berufliche Veränderungen und Rücktritte aus gesundheitlichen Gründen minimierten die Kapelle am Ende der 1940er<br />

Jahre erneut.


Die Verschmelzung <strong>des</strong> Musikvereins und <strong>des</strong> Salonorchesters<br />

Im Frühjahr 1950 war im Ort ein Salonorchester, eine Abteilung <strong>des</strong> Männergesangsvereins Tussenhausen entstanden,<br />

das sehr rührig war und durch seine Leistungen aufhorchen ließ. Um die drohende Auflösung <strong>des</strong> Musikvereins zu verhindern,<br />

regten die verbliebenen Musiker eine Verschmelzung mit dem Salonorchester unter dem Namen „Blaskapelle“<br />

an. Der Musikverein gab damit vorübergehend seine Eigenständigkeit auf und kam unter die Fittiche <strong>des</strong> am 5. Januar<br />

1950 wiedergegründeten Männergesangsvereins (M.G.V.), der vom prakt. Arzt, Dr. Johannes Schukardt, geführt wurde.<br />

Xaver Riederle legte sein Amt als Dirigent nieder. Sein Nachfolger wurde der Dirigent <strong>des</strong> Salonorchesters, Otto Grimme<br />

aus Pfaffenhausen, der auch sofort mit der Ausbildung von Nachwuchskräften begann. In der Dirigenten-Ära Grimme<br />

bleibt das Jahr 1957 unvergessen, als in den Tagen <strong>des</strong> 13./14. Juli 1957 das 2. <strong>Bezirk</strong>smusiktreffen in Tussenhausen<br />

stattfand. Im gleichen Jahr trat der immer noch unter der Obhut <strong>des</strong> M.G.V. wirkende Musikverein Tussenhausen<br />

dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund als Mitgliedsverein bei.<br />

Die Blaskapelle blieb unter dem seit dem 1. November 1957 zum Vorstand gewählten Josef Briechle, nur noch kurze<br />

Zeit eine Unterabteilung <strong>des</strong> M.G.V. Das Abnabeln vom M.G.V. wurde zielbewusst vorangetrieben und führte am 14.<br />

Dezember 1958 wieder zurück in die Selbstständigkeit unter dem alten Name „Musikverein Tussenhausen“. Nur auf<br />

dem Umweg über den Männergesangsverein (Salonorchester-Blaskapelle) hatte die Musikkapelle überleben können.<br />

Nahezu exakt drei Jahre später, am 3. Dezember 1961, übernahm der Musikverein die Obliegenheiten <strong>des</strong> M.G.V., der<br />

bis in die Gegenwart sistiert, d.h. vorläufig eingestellt ist. Auf diese Weise konnte eine Auflösung umgangen werden.<br />

Somit ist seit Josef Briechle jeder Vorstand <strong>des</strong> Musikvereins automatisch auch Vorstand <strong>des</strong> Männergesangsvereins,<br />

bis bessere Tage diesen wiedererwecken.<br />

Während der Amtszeit von Josef Briechle erhielten die Musiker ihre erste einheitliche schwäbische Tracht und traten<br />

damit beim Osterkonzert 1960 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Ebenfalls in jenem Jahr, nämlich am 11. Juni<br />

1960, wurde der Musikverein Tussenhausen mit der neu verfassten Satzung in das Vereinsregister beim Amtsgericht<br />

Türkheim eingetragen und führt seitdem den Zusatz „e.V.“ (eingetragener Verein).<br />

Mit einem Osterkonzert gedachte 1964 der Musikverein, damals unter der Leitung von Joseph Hieber, seiner Gründung<br />

im Jahre 1904 in Gasthaus zum „Goldenen Rößle“ (Hailerwirt). Besondere Ehrung erfuhr dabei Jakob Bäurle für fast<br />

60-jährige Zugehörigkeit zum Musikverein Tussenhausen.<br />

Die Vereinsaktivitäten in den 70er Jahren:<br />

Im Herbst 1971 legte Otto Grimme aus Altersgründen den Taktstock nieder. Sein Nachfolger, Engelbert Bosl aus Zaisertshofen,<br />

setzte sich in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit besonders in der Jugendarbeit ein. Danach übernahm Peter<br />

Trommer aus Westernach für ein Jahr den Taktstock, ehe Andreas Dausch aus Stetten im August 1976 als Dirigent<br />

verpflichtet werden konnte. In seiner 13-jährigen Amtszeit begannen die regelmäßigen Jahreskonzerte – seit der Einweihung<br />

der Mehrzweckhalle am 11. Juli 1982 auf deren Bühne, zudem das schon zur Tradition gewordene Marktplatzfest.<br />

Des weiteren gestaltet der Musikverein seit 1983 am Ersten Adventssonntag die Heilige Messe zum Gedenken an<br />

die verstorbenen Mitglieder <strong>des</strong> Vereins und an Heilig Abend spielt die Kapelle nach der Christmette auf dem Marktplatz<br />

Weihnachtslieder. Selbstverständlich nimmt man auch regelmäßige an den <strong>Bezirk</strong>smusikfesten teil, sei es am<br />

Wertungsspiel oder auf jeden Fall am Gemeinschaftschor und am Festzug.<br />

Daneben übernimmt der Verein regelmäßig die musikalische Gestaltung von Veranstaltungen anderer Tussenhausener<br />

Dorfvereine oder Institutionen, wie z.B. die Kriegerwallfahrt <strong>des</strong> Veteranenvereins, den Volkstrauertag, die Fronleichnamsprozession,<br />

den Einzug der Erstkommunionkinder, die Palmprozession, den Martinsumzug der Grundschule, den<br />

Nikolauseinzug <strong>des</strong> Pfarrgemeinderats oder die Begleitung der verschiedenen Ortsvereine bei Festzügen, um nur einige<br />

Beispiele zu nennen. Ebenso selbstverständlich werden je nach Anlass auch Vereins- oder Betriebsjubiläen, Einweihungen,<br />

Geburtstagsständchen, Hochzeiten oder aber Beerdigungen musikalisch gestaltet.<br />

Im Jahr 1978 wurde dem Verein, vertreten durch eine kleine Abordnung, die Pro-Musica-Plakette in Saarbrücken verliehen.<br />

Diese erhalten nur Vereine, die lückenlos eine min<strong>des</strong>tens hundertjährige musikalische Tradition in der Gemeinde<br />

nachweisen können, was nicht zwangsläufig mit einer Vereinsgründung gleichzusetzen ist. Der dazugehörige ,<br />

Festtag‘ in Tussenhausen wurde am 14. Mai 1978 begangen: er begann für die Musiker mit einem Weckruf, am Vormittag<br />

wurde ein Dankgottesdienst gefeiert, danach war Standkonzert auf dem Marktplatz zusammen mit den Musikvereinen<br />

aus Mattsies und Zaisertshofen. Im Anschluss daran gedachte man Hermann Ruf: die Musiker spielten an seinem<br />

Grab einen Choral. Hermann Ruf war dem Verein in maßgeblicher Weise behilflich gewesen beim Zusammentragen<br />

der Fotos, Dokumente und Schriftstücke sowie der Antragstellung, die schließlich zum Erhalt der Pro-Musica-Plakette<br />

führte. Auch ein Ständchen zum Dank für Frau Anna Schindele stand an diesem Tag auf dem Programm; sie hatte in<br />

einer ei<strong>des</strong>stattlichen Erklärung musikalische Veranstaltungen in Tussenhausen um die Jahrhundertwende bestätigt.<br />

Zum Abschluss <strong>des</strong> Tages gaben die Musiker im Gasthaus ,Krone‘ ein großes Festkonzert.<br />

Die Vereinsaktivitäten in den 80er Jahren:<br />

Unter der Vereinsführung vom Sohn <strong>des</strong> ehemaligen Dirigenten Xaver Riederle, Anton, wurde ein alter Schwerpunkt<br />

innerhalb der Kapelle zu neuem Leben erweckt – die Fanfaren und Pauken. Von ursprünglich vier Fanfaren und zwei<br />

Pauken in der Nachkriegszeit verschwanden zwei Fanfaren und die beiden Pauken aus nicht mehr zu klärenden Gründen,<br />

<strong>des</strong>halb wurden im Jahre 1984 die fehlenden Instrumente wieder neu angeschafft. Bis in die Gegenwart bilden sie


den besonderen Stolz <strong>des</strong> Vereins und erhalten bei Auftritten immer wieder viel Beifall.<br />

Die notwendigen Proben der Kapelle finden seit 1985 im Proberaum unter der Bühne der Mehrzweckhalle statt. Zwischen<br />

1983 und 1992 wurde fünfmal ein Konzertabend unter dem Motto „Tussenhausen, wie es singt und spielt“ veranstaltet.<br />

Auch die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit der französischen Gemeinde Cossé-le-Vivien in der<br />

Mehrzweckhalle am 30. Mai 1987 umrahmte die Kapelle musikalisch. Abb. 8-3<br />

Beeindruckt vom Musikgeschehen in Tussenhausen, übertrug der Allgäu-Schwäbische Musikbund, <strong>Bezirk</strong> <strong>10</strong>, <strong>Mindelheim</strong>,<br />

dem Musikverein Tussenhausen die Ausrichtung <strong>des</strong> 26. <strong>Bezirk</strong>smusikfestes vom 3. bis 6. Juni 1988. Die große<br />

Aufgabe meisterten die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins hervorragend, einzig der Festumzug musste bei strömendem Regen abgehalten<br />

werden.<br />

Die Vereinsaktivitäten in den 90er Jahren:<br />

Am 25. März 1990 wurde Helmut Weber zum neuen Vorstand <strong>des</strong> Musikvereins Tussenhausen gewählt. Er behielt<br />

dieses Amt bis zu seinem Wegzug nach Marktoberdorf im Juli 1995 inne. In seiner Amtszeit wurde die neue Vereinssatzung<br />

erarbeitet, die am 11. Juni 1993 vom Registergericht beim Amtsgericht Memmingen eingetragen wurde.<br />

Nach seinem Wegzug übernahm sein bisheriger Stellvertreter Herbert Bäurle zunächst kommissarisch das Amt <strong>des</strong><br />

ersten Vorstands, bis er bei der Generalversammlung am 25. Februar 1996 von den Vereinsmitgliedern gewählt wurde.<br />

Seit diesem Zeitpunkt ist Herbert Bäurle, ein Enkel <strong>des</strong> ehemaligen Musikers Jakob Bäurle, neuer Vorsitzender <strong>des</strong><br />

Musikvereins Tussenhausen. Ein Wechsel war auch im Amt <strong>des</strong> Dirigenten zu verzeichnen. Seit dem 29. September<br />

1989 dirigiert Josef Hösle, ein Musiker aus den eigenen Reihen, die Tussenhausener Musikkapelle.<br />

Im Jahre 1994 feierte der Verein mit einem Jubiläumskonzert am 16. April und einem Festwochenende vom 12. bis 14.<br />

Mai in der Maschinenhalle von Hermann Holl an der Ettringer Straße sein 90-jähriges Vereinsjubiläum.<br />

Weil die alten Trachten aus dem Jahre 1960 teils sehr verschlissen, teils kaputt waren, fasste die Vorstandschaft im<br />

Jahre 1995 den Beschluss, neue Männertrachten für den Verein anzuschaffen, damit eine Einheit in Stoff und Schnitt<br />

das Erscheinungsbild wieder prägte. Die neue Tracht wurde im Januar 1996 von der Memminger Firma Durner geliefert.<br />

Sie hatte die neuen Jacken und Leibchen in Schnitt und Farbe der Erstausstattung von 1960 angepasst, den neuen<br />

Hut ziert jetzt allerdings keine silberne Kordel mehr, sondern ein blaues Band mit Schnalle. Ihren ersten Auftritt mit der<br />

neuen Tracht absolvierte die Kapelle beim Ständchen zum 75. Geburtstag von Franz Eberle am 23. Januar 1996.<br />

Seit 1995 wird der Nachwuchs <strong>des</strong> Musikvereins nicht mehr wie bisher vom Dirigenten bzw. von beauftragten Musiklehrern<br />

ausgebildet, sondern er durchläuft seine musikalische Ausbildung auf Anraten <strong>des</strong> damaligen <strong>Bürgermeisters</strong><br />

Alfons Kerler in der im Jahre 1991 neu etablierten gemeindlichen Musikschule.<br />

Einen völlig anders gearteten Beitrag zur Dorfkultur leistete der Musikverein in den Jahren 1999 und 2000. Damals<br />

wurde im Rahmen der Dorferneuerung in Tussenhausen der sogenannte ,Bürgersaal‘ im ehemaligen Schmidgebäude<br />

auf Initiative und durch Unterstützung von Bürgermeister Anton Fleck und den Gemeinderäten mit großer Eigenleistung<br />

von den verschiedenen Vereinen geschaffen. Hierbei haben auch Mitglieder <strong>des</strong> Musikvereins einen großen Anteil<br />

an Arbeitsstunden geleistet.<br />

Es sind nunmehr schon <strong>10</strong>0 Jahre, dass die Blasmusik als Verein aus dem Tussenhausener Veranstaltungskalender nicht<br />

mehr wegzudenken ist. Waren es in früheren Zeiten mehr Tanzveranstaltungen, Konzerte, aber auch Unterhaltungsmusik,<br />

ist es heute eine weit größer gefächerte Palette von Anlässen, bei denen die Musikerinnen und Musiker ihr Können<br />

unter Beweis stellen müssen. Dementsprechend vielseitig ist auch das Repertoire der Kapelle, das der Dirigent stets<br />

dem jeweiligen Charakter einer Veranstaltung anpasst.


„Wo die Sprache<br />

aufhört, fängt<br />

die Musik an“

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