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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Markus</strong> IO,IÇ—zi 9 1<br />

Darauf fragt der Rei<strong>ch</strong>e: Wel<strong>ch</strong>e? <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>mals deutli<strong>ch</strong>, worin<br />

er mit Jesu Sinn ni<strong>ch</strong>t zusammentrifft. Für Jesus ist es eine klare <strong>und</strong> gewisse<br />

Sa<strong>ch</strong>e, was Gott geboten hat, während dem Rei<strong>ch</strong>en mit dieser Antwort<br />

Jesu no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts gesagt s<strong>ch</strong>ien. Nun zählt ihm Jesus den jedermann bekannten<br />

zweiten Teil der zehn Gebote auf, der Gottes Willen allen deutli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> heilig<br />

ma<strong>ch</strong>t. Bei <strong>Markus</strong> fehlt die Frage des Rei<strong>ch</strong>en: Wel<strong>ch</strong>e Gebote? Jesus fährt<br />

einfa<strong>ch</strong> fort. 10,19: Du kennst die Gebote: Du sollst ni<strong>ch</strong>t töten, ni<strong>ch</strong>t ehebre<strong>ch</strong>en,<br />

ni<strong>ch</strong>t stehlen, ni<strong>ch</strong>t fals<strong>ch</strong>es Zeugnis geben, ni<strong>ch</strong>t fremdes Eigentum<br />

an di<strong>ch</strong> ziehen; ehre deinen Vater <strong>und</strong> deine Mutter. Au<strong>ch</strong> hier ist bei <strong>Markus</strong><br />

alles Wesentli<strong>ch</strong>e an der Antwort Jesu erhalten; einzig der Kampf Jesu gegen<br />

Israels frommen Übermut, der si<strong>ch</strong> weit über diese Gebote hinausdünkt, sie<br />

zwar hält, aber do<strong>ch</strong> für etwas Geringes a<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong> nun erst no<strong>ch</strong> fragt: Was<br />

muß i<strong>ch</strong> tun? ist uns bei <strong>Markus</strong> ni<strong>ch</strong>t so deutli<strong>ch</strong> wie bei Matthäus gezeigt.<br />

Dann nannte ihm Jesus die Tat, mit der er zeigen kann, daß er mit Ernst<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong> dem ewigen Leben tra<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong> Gott über alle Dinge liebt. 10,20. 21:<br />

Er aber sagte ihm: Lehrer, dies alles habe i<strong>ch</strong> von meiner Jugend an gehalten.<br />

Aber Jesus sah ihn an, gewann ihn lieb <strong>und</strong> sagte ihm: Eines fehlt dir: Geh,<br />

verkaufe, was du hast, <strong>und</strong> gib es den Armen, <strong>und</strong> du wirst einen S<strong>ch</strong>atz im<br />

Himmel haben, <strong>und</strong> komm; folge mir <strong>na<strong>ch</strong></strong>. Matthäus hat uns die Herrli<strong>ch</strong>keit<br />

der Verheißung Jesu dadur<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>tbar gema<strong>ch</strong>t, daß er dem Rei<strong>ch</strong>en, wenn er<br />

ihm gehor<strong>ch</strong>t, die Vollkommenheit anbietet. Wagt er den S<strong>ch</strong>ritt, zu dem ihn<br />

Jesus beruft, so gewinnt er das, was Gott uns s<strong>ch</strong>enkt, ganz <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t seinen<br />

Anteil an seiner Gnade fest. Weil uns aber der Gedanke an die Vollkommenheit<br />

lei<strong>ch</strong>t verwirrt, da wir unsere eigensü<strong>ch</strong>tigen Wüns<strong>ch</strong>e, die nur die mögli<strong>ch</strong>st<br />

große Steigerung unseres eigenen Lebens begehren, mit ihm vermengen,<br />

hält uns <strong>Markus</strong> ohne den Hinweis auf die Vollkommenheit die gnadenvolle<br />

Herrli<strong>ch</strong>keit des Gebotes Jesu dadur<strong>ch</strong> vor, daß er sagt, Jesus habe den Rei<strong>ch</strong>en<br />

deshalb zur Armut berufen, weil er ihm seine Liebe gab. Wir sollen in<br />

seinem Gebot keine Härte sehen <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t sagen, er handle als strenger Zu<strong>ch</strong>tmeister<br />

am Rei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> bürde ihm eine harte Probe auf, sollen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur<br />

an den Bußernst Jesu denken, daß er den Rei<strong>ch</strong>en beugt, zur Selbsterkenntnis<br />

bringt <strong>und</strong> ihm seine Geb<strong>und</strong>enheit vor die Augen hält. Seine Liebe erwies ihm<br />

Jesus dur<strong>ch</strong> das, was er von ihm verlangte. Weil er ihn liebhatte, darum rang<br />

er um seine Seele <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>te den Versu<strong>ch</strong>, die Bande zu zerbre<strong>ch</strong>en, die ihn<br />

hinderten, damit er ihm die Freiheit vers<strong>ch</strong>affe. Weil er ihn liebhatte, bot er<br />

ihm seine Jüngers<strong>ch</strong>aft an, die er freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t anders bekommen kann als so,<br />

daß er seinen Rei<strong>ch</strong>tum fahren läßt. Das dürfen wir aber <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jesu Sinn ni<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>wer heißen. In Jesu Augen war der kein unglückli<strong>ch</strong>er, armer Mann, der

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