Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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84 Der Abs<strong>ch</strong>luß der Arbeit in Galiläa<br />
Daß wir anderen zum Ärgernis werden, verhüten wir nur dadur<strong>ch</strong>, daß wir<br />
das Böse an uns selbst mit Ents<strong>ch</strong>lossenheit bekämpfen. Darum folgt der mä<strong>ch</strong>tige<br />
Aufruf Jesu zum ernsten Kampf gegen alles, was uns selber ärgert <strong>und</strong> in<br />
das Böse zieht, <strong>und</strong> seine dreimalige Wiederholung bei <strong>Markus</strong> zeigt, wie ernst<br />
er ihn uns einprägen will. 9,43—48: Und wenn dir deine Hand zum Anstoß<br />
wird, haue sie ab! Es ist besser für di<strong>ch</strong>, als Krüppel in das Leben einzugehen,<br />
als mit beiden Händen in die Hölle zu gehen, in das F euer, das niemand lös<strong>ch</strong>en<br />
kann. Und wenn dir dein Fuß zum Anstoß wird, haue ihnab! Es ist besser für<br />
di<strong>ch</strong>, lahm in das Leben einzugehen, als mit beiden Füßen in die Hölle geworfen<br />
zu werden. Und wenn dir dein Auge zum Anstoß wird, wiff es fort! Es ist<br />
besser für di<strong>ch</strong>, einäugig in Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft einzugehen, als mit zwei Augen<br />
in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm ni<strong>ch</strong>t stirbt <strong>und</strong> das Feuer<br />
ni<strong>ch</strong>t verlös<strong>ch</strong>t. Wer das Böse bei si<strong>ch</strong> selbst hegt, bringt es au<strong>ch</strong> anderen, <strong>und</strong><br />
mit dem eigenen Fall bereiten wir au<strong>ch</strong> ihnen den Sturz. An den Gliedern des<br />
eigenen Leibes, Auge, Hand, Fuß, wird dargestellt, wie uns kein Opfer reuen<br />
<strong>und</strong> kein S<strong>ch</strong>merz zurückhalten darf, um der Sünde zu entgehen. Ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong><br />
Wei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> Feigheit, sondern dur<strong>ch</strong> Mut <strong>und</strong> Ernst sorgen wir hier für<br />
uns selbst. Denn nur in der Überwindung des Ärgernisses gewinnen wir das<br />
Leben; dadur<strong>ch</strong>, daß wir uns ins Böse ziehen lassen, bereiten wir uns den Tod<br />
<strong>und</strong> fallen hinab in den Ort des Geri<strong>ch</strong>ts, zu dessen Bes<strong>ch</strong>reibung Jesus das<br />
Wort verwendet, mit dem das Bu<strong>ch</strong> Jesaja s<strong>ch</strong>ließt, 66,24. Wurm <strong>und</strong> Feuer<br />
sind das, was die Lei<strong>ch</strong>e zerstört. Der Wurm zernagt den verwesenden Leib;<br />
das Feuer verni<strong>ch</strong>tet ihn. Wenn der Wurm ni<strong>ch</strong>t stirbt <strong>und</strong> das Feuer ni<strong>ch</strong>t verlös<strong>ch</strong>t,<br />
so heißt uns das an einen Tod denken, auf den kein Leben folgt, an<br />
einen endgültigen <strong>und</strong> bleibenden Tod, dur<strong>ch</strong> den uns Gott <strong>und</strong> sein Rei<strong>ch</strong><br />
voll Li<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Leben für immer verloren ging.<br />
9,49: Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. <strong>Die</strong>ser Spru<strong>ch</strong> faßt den<br />
Ernst der vorangehenden Mahnung zusammen. Entweder, oder! rief sie uns<br />
zu. Entweder r<strong>und</strong>e Absage gegen alles Böse <strong>und</strong> Kampf gegen dasselbe ohne<br />
S<strong>ch</strong>onung, oder Geri<strong>ch</strong>t, Tod, mit dem fur<strong>ch</strong>tbaren Blick in ein ewiges Sterben,<br />
das si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr wenden wird. Hier <strong>und</strong> dort ist es Feuer, was uns faßt,<br />
so daß ihm keiner entrinnen wird. Gehor<strong>ch</strong>en wir dem Aufruf Jesu <strong>und</strong> führen<br />
wir den Streit gegen das Ärgernis, so gehen wir dur<strong>ch</strong> ein Feuer hindur<strong>ch</strong>,<br />
weil dieser Streit seine S<strong>ch</strong>merzen hat <strong>und</strong> dem vergnügli<strong>ch</strong>en Frohsinn ni<strong>ch</strong>t<br />
gelingt. Redli<strong>ch</strong>e Buße ist eine ernste Sa<strong>ch</strong>e, die wohl einem Feuer zu verglei<strong>ch</strong>en<br />
ist, das vieles in uns verzehrt, s<strong>ch</strong>melzt, läutert <strong>und</strong> unter Bangen den inwendigen<br />
Mens<strong>ch</strong>en so gestaltet, wie er zum Rei<strong>ch</strong>e Gottes taugt.