Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Markus 9,24—32 79 Aber Jesus behielt recht und gab ihn dem Vater geheilt. 9,27: Aber Jesus erfaßte seine Hand und richtete ihn auf, und er stand auf. Die Jünger trugen noch eine Frage bei sich. 9,28. 29: Und als er in das Haus gegangen war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Wie kam es, daß wir ihn nicht vertreiben konnten? Und er sagte ihnen: Durch nichts wird es möglich, daß diese Art weggehe, als durch Gebet und Fasten*. Das ist eine lehrreiche Ergänzung zur unbegrenzten Verheißung, die dem Glauben soeben gegeben wurde. Diese offenbart Gottes vollkommene "Willigkeit, uns zu helfen, und macht deshalb unseren Weg leicht und das Herz froh. „Glaube nur!" bleibt Jesu Regel, die in das ganze Leben den tiefen Frieden bringt, doch nicht so, daß er die kräftige, ernste Spannung unseres Strebens aufhöbe und uns nur ein vergnügliches Ruhen in Gottes unerschöpflicher Fürsorge gestattete. Das läßt der Gang unseres Lebens nicht zu, weil uns dieser große Dinge vorhält, die einen starken Willen fordern und nur dem wackeren Lauf erreichbar sind. Dazu zählte Jesus auch solche Heilungen. Zu diesen braucht es Gebet, einen Willen, der mit Ernst und Beharrlichkeit nach oben dringt, der uns nicht plötzlich zuteil wird, sondern nur im Zusammenhang mit einem beharrlichen und entfalteten Umgang mit Gott. Das Fasten nennt dieser Spruch nicht, weil es eine selbständige Leistung wäre, mit der sich eine besondere Gnade verknüpfte, sondern in enger Verbindung mit dem Gebet. Die beharrliche Zuwendung zu Gott und die andauernde Rede mit ihm wird im Anschluß an Israels Sitte dadurch unterstützt, daß die Nahrung und mit ihr der ganze Kreis der irdischen Anliegen gemieden wird. Der Beter läßt alles Irdische zurück und schaut empor. Jesus hat seinen Jüngern seine Weissagung über seinen Ausgang wiederholt. 9,30—32: Und als sie von dort fortgingen, wanderten sie durch Galiläa durch, und er wollte nicht, daß ihn jemand erkenne. Denn er lehrte seine Jünger und sagte zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen überantwortet, und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet ist, wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu befragen. Was die Worte: In die Hände der Menschen überliefert werden, getötet werden, auferstehen, sagten, das verstanden sie gut genug; aber gerade deshalb, weil die Meinung dieser Worte ihnen deutlich war, wurde ihnen Jesu Wort zu einem dunklen Rätsel, das ihnen noch undurchdringlich blieb. Er allein hätte es ihnen lösen können und hätte vermocht, es mit seinem Zeugnis von der Herrschaft Gottes in Einheit zu bringen und ihnen darin das Evangelium zu zeigen. Nachher mögen sich die Jünger oft gesagt haben: Hät- -, * Zahlreiche Texte geben nur: „Durch Gebet", ohne das Fasten.
8o Der Abschluß der Arbeit in Galiläa ten wir ihn doch gefragt! aber damals fürchteten sie sich davor und zeigten damit, wie wenig sie noch mit Jesu Gang einverstanden sind. Sie wußten wohl, daß er von seinem Weg nicht lasse und die Kreuzestat vollbringe. Fragten sie, so fiel ihnen diese nur immer näher und gewisser auf die Seele, und das war es, was sie mieden. Darum trugen sie lieber seine Weissagung als ein unverstandenes Geheimnis bei sich und machten sich dadurch für das, was kam, selber schwach. 9,33 a: Und sie kamen nado Kapernaum. Aus dem letzten Aufenthalt Jesu in Kapernaum hat Matthäus zuerst erzählt, wie Jesus die Forderung, daß auch er die Tempelsteuer zahle, dazu benutzte, um Petrus seine Freiheit vom Gesetz zu zeigen, sodann wie der Streit der Jünger um die Größe ihm den Anlaß gab, die Regel der Liebe ihnen auszulegen, unter die er das ganze Leben seiner Gemeinde stellt. Markus übergeht wieder dasjenige Stück, das sich auf Israel und das Gesetz des alten Bundes bezieht, gibt dagegen aus dem, was Jesus Matthäus 18 seinen Jüngern aufträgt, einige wichtige Worte, die uns vorhalten, was Jesus seiner Gemeinde als ihre Aufgabe überwiesen hat. 9,33 b. 34: Und als er im Hause war, fragte er sie: Was bespracht ihr unterwegs? Sie aber schwiegen. Denn sie hatten unterwegs miteinander besprochen, wer größer sei. Jesu Antwort auf die Frage der Jünger, wer der Größte unter ihnen sei, hat im Bericht des Matthäus den unerbittlichen Ernst, der das ganze erste Evangelium erfüllt. Die Jünger richten ihre Frage selbst an Jesus, und nun trifft sie seine Antwort vollends niederschmetternd: So kommt ihr gar nicht in das Himmelreich; erst müßt ihr umkehren, und wohin sie ihre Umkehr bringen muß, das beschreibt er mit dem kleinen und geringen Kind; nur so kleine Leute gehen ein ins Himmelreich. Markus bringt auch bei diesem Anlaß Jesu milde Freundlichkeit zur Wahrnehmung, damit sich niemand vor ihm fürchte und den Mut zum Glauben verliere. Er erläutert zunächst, wie die Frage der Jünger vor Jesus kam. Sie war nicht für sein Ohr bestimmt, sondern wurde nur im Kreise der Jünger unterwegs besprochen. Er ließ sie aber nicht heimlich in ihrem Herzen gären, da sie ihr Verhältnis zu ihm und zueinander vergiftet hätte, sondern zog sie dadurch ans Licht, daß er wissen wollte, was sie miteinander besprochen hatten. Und da sich die Jünger schämten und schwiegen und wohl empfanden, daß ihr Streit nicht nach seinem Sinn war, legte er ihnen die Regel der echten, wirklichen Größe vor. 9,35: Und er setzte sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wenn einer Erster sein will, soll er von allen der Letzte und für alle der Diener sein. Ehrgeiziges Großseinwollen schändet und erniedrigt in seinen Augen, weil es nicht aus der Liebe stammt und uns darum sündigen macht. Auf diesem
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Aber Jesus behielt re<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> gab ihn dem Vater geheilt. 9,27: Aber Jesus erfaßte<br />
seine Hand <strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>tete ihn auf, <strong>und</strong> er stand auf.<br />
<strong>Die</strong> Jünger trugen no<strong>ch</strong> eine Frage bei si<strong>ch</strong>. 9,28. 29: Und als er in das Haus<br />
gegangen war, fragten ihn seine Jünger für si<strong>ch</strong> allein: Wie kam es, daß wir<br />
ihn ni<strong>ch</strong>t vertreiben konnten? Und er sagte ihnen: Dur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts wird es mögli<strong>ch</strong>,<br />
daß diese Art weggehe, als dur<strong>ch</strong> Gebet <strong>und</strong> Fasten*. Das ist eine lehrrei<strong>ch</strong>e<br />
Ergänzung zur unbegrenzten Verheißung, die dem Glauben soeben<br />
gegeben wurde. <strong>Die</strong>se offenbart Gottes vollkommene "Willigkeit, uns zu helfen,<br />
<strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t deshalb unseren Weg lei<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> das Herz froh. „Glaube nur!"<br />
bleibt Jesu Regel, die in das ganze Leben den tiefen Frieden bringt, do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
so, daß er die kräftige, ernste Spannung unseres Strebens aufhöbe <strong>und</strong> uns nur<br />
ein vergnügli<strong>ch</strong>es Ruhen in Gottes uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>er Fürsorge gestattete. Das<br />
läßt der Gang unseres Lebens ni<strong>ch</strong>t zu, weil uns dieser große Dinge vorhält,<br />
die einen starken Willen fordern <strong>und</strong> nur dem wackeren Lauf errei<strong>ch</strong>bar sind.<br />
Dazu zählte Jesus au<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e Heilungen. Zu diesen brau<strong>ch</strong>t es Gebet, einen<br />
Willen, der mit Ernst <strong>und</strong> Beharrli<strong>ch</strong>keit <strong>na<strong>ch</strong></strong> oben dringt, der uns ni<strong>ch</strong>t<br />
plötzli<strong>ch</strong> zuteil wird, sondern nur im Zusammenhang mit einem beharrli<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> entfalteten Umgang mit Gott. Das Fasten nennt dieser Spru<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, weil<br />
es eine selbständige Leistung wäre, mit der si<strong>ch</strong> eine besondere Gnade verknüpfte,<br />
sondern in enger Verbindung mit dem Gebet. <strong>Die</strong> beharrli<strong>ch</strong>e Zuwendung<br />
zu Gott <strong>und</strong> die andauernde Rede mit ihm wird im Ans<strong>ch</strong>luß an<br />
Israels Sitte dadur<strong>ch</strong> unterstützt, daß die Nahrung <strong>und</strong> mit ihr der ganze<br />
Kreis der irdis<strong>ch</strong>en Anliegen gemieden wird. Der Beter läßt alles Irdis<strong>ch</strong>e zurück<br />
<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>aut empor.<br />
Jesus hat seinen Jüngern seine Weissagung über seinen Ausgang wiederholt.<br />
9,30—32: Und als sie von dort fortgingen, wanderten sie dur<strong>ch</strong> Galiläa dur<strong>ch</strong>,<br />
<strong>und</strong> er wollte ni<strong>ch</strong>t, daß ihn jemand erkenne. Denn er lehrte seine Jünger <strong>und</strong><br />
sagte zu ihnen: Der Sohn des Mens<strong>ch</strong>en wird in die Hände der Mens<strong>ch</strong>en überantwortet,<br />
<strong>und</strong> sie werden ihn töten, <strong>und</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem er getötet ist, wird er <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden das Wort ni<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> für<strong>ch</strong>teten<br />
si<strong>ch</strong>, ihn zu befragen. Was die Worte: In die Hände der Mens<strong>ch</strong>en überliefert<br />
werden, getötet werden, auferstehen, sagten, das verstanden sie gut genug;<br />
aber gerade deshalb, weil die Meinung dieser Worte ihnen deutli<strong>ch</strong> war, wurde<br />
ihnen Jesu Wort zu einem dunklen Rätsel, das ihnen no<strong>ch</strong> <strong>und</strong>ur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong><br />
blieb. Er allein hätte es ihnen lösen können <strong>und</strong> hätte vermo<strong>ch</strong>t, es mit seinem<br />
Zeugnis von der Herrs<strong>ch</strong>aft Gottes in Einheit zu bringen <strong>und</strong> ihnen darin das<br />
Evangelium zu zeigen. Na<strong>ch</strong>her mögen si<strong>ch</strong> die Jünger oft gesagt haben: Hät-<br />
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