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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Markus</strong> y,iy—2y " _ 65<br />

7,24—26: Er stand aber auf <strong>und</strong> ging von dort weg in das Gebiet von Tyrus<br />

<strong>und</strong> ging in ein Haus <strong>und</strong> wollte ni<strong>ch</strong>t, daß ihn jemand erkenne. Und er<br />

konnte ni<strong>ch</strong>t verborgen bleiben, sondern glei<strong>ch</strong> kam eine Frau, die von ihm<br />

gehört hatte, deren Tö<strong>ch</strong>ter<strong>ch</strong>en einen unreinen Geist hatte, <strong>und</strong> fiel zu seinen<br />

Füßen nieder. <strong>Die</strong> Frau war aber eine Heidin, ihrer Herkunft <strong>na<strong>ch</strong></strong> eine Syrophönizierin.<br />

Und sie bat ihn, daß er den Geist von ihrer To<strong>ch</strong>ter vertreibe.<br />

<strong>Markus</strong> setzt mit der Erzählung etwas später als Matthäus ein. Wie die Frau<br />

Jesus mit vergebli<strong>ch</strong>en Bitten <strong>na<strong>ch</strong></strong>lief, wie die Jünger si<strong>ch</strong> ihrer annahmen, wie<br />

Jesus ihr s<strong>ch</strong>einbares Mitleiden abwies <strong>und</strong> das als seinen Beruf bezei<strong>ch</strong>nete,<br />

den verlorenen S<strong>ch</strong>afen des Hauses Israel zu dienen, lesen wir bei <strong>Markus</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t. Er stellt die Frau sofort vor Jesus hin <strong>und</strong> beri<strong>ch</strong>tet nur, was si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />

ihm <strong>und</strong> ihr, als sie vor ihm kniete, zugetragen hat. Er ma<strong>ch</strong>t uns weiter<br />

darauf aufmerksam, daß wir hierbei ni<strong>ch</strong>t nur an die Ges<strong>ch</strong>iedenheit der alten<br />

Gottesgemeinde von den Heiden zu denken haben, sondern au<strong>ch</strong> an den beharrli<strong>ch</strong>en<br />

Willen Jesu, alles, was Aufsehen erzeugte, zu meiden <strong>und</strong> in der<br />

Stille seinen Weg zu gehen. Das hatte für ihn im Heidenland besondere Bedeutung;<br />

hier lag es ihm no<strong>ch</strong> mehr als sonst am Herzen, daß ni<strong>ch</strong>t das Gerü<strong>ch</strong>t,<br />

daß er w<strong>und</strong>erbare Hilf e für jede Not spende, die Volksmenge zu ihm trieb.<br />

Als die Frau mit ihrer Bitte vor ihm lag, sagte er ihr, was ihn an ihrer Erfüllung<br />

hinderte. 7,27: Und er sagte zu ihr: Laß zuerst die Kinder satt werden.<br />

Denn es ist ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>t, das Brot der Kinder zu nehmen <strong>und</strong> es den Hündlein<br />

hinzuwerf en. <strong>Die</strong> jüdis<strong>ch</strong>e Gemeinde <strong>und</strong> das Heidentum sind dur<strong>ch</strong> Gottes<br />

bisherige Regierung vers<strong>ch</strong>ieden gestellt. Das ist kein kleiner Unters<strong>ch</strong>ied, den<br />

sie oder er lei<strong>ch</strong>thin mißa<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> überspringen dürfte. An Israel erging<br />

Gottes Wort, <strong>und</strong> ihm gilt Gottes Verheißung; bei ihm hat er seine <strong>Offenbarung</strong><br />

<strong>und</strong> Verherrli<strong>ch</strong>ung begonnen, <strong>und</strong> in dieses Gotteswerk ist Jesus selbst<br />

hineingesetzt. Er kann Gottes Gabe ni<strong>ch</strong>t denen nehmen, denen sie gehört, <strong>und</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t denen geben, denen sie ni<strong>ch</strong>t gehört, <strong>und</strong> kann es ni<strong>ch</strong>t so ma<strong>ch</strong>en wie der,<br />

der das Brot den Kindern entzöge <strong>und</strong> mit ihm die Hündlein fütterte. Dadur<strong>ch</strong><br />

aber, daß <strong>Markus</strong> das Wort voranstellt: Laß zuerst die Kinder satt werden,<br />

hat er angedeutet, daß Jesus bei dem, was er hier über seinen Beruf sagt,<br />

ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> das letzte Ziel der göttli<strong>ch</strong>en Wege enthüllt. Zuerst müssen die<br />

Kinder erhalten, was ihnen gebührt; dann erst kommen andere an die Reihe.<br />

<strong>Markus</strong> will uns den Verda<strong>ch</strong>t ersparen, der oft ausgespro<strong>ch</strong>en worden ist,<br />

Jesus zeige si<strong>ch</strong> hier no<strong>ch</strong> im Vorurteil seines Volks befangen, mit einer engen,<br />

armen Liebe, die nur den eigenen kleinen Kreis umfasse. Darum erinnert uns<br />

<strong>Markus</strong> daran, daß Jesu Wille <strong>und</strong> Wort in eine weite Ferne hinaussah <strong>und</strong><br />

sein Auge s<strong>ch</strong>on auf der St<strong>und</strong>e ruhte, in der Gottes Rei<strong>ch</strong> ins Große wa<strong>ch</strong>st.

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