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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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64 Jesu weitere Arbeit in Galiläa bis zur Weissagung seines Todes<br />

Matthäus gibt an dieser Stelle no<strong>ch</strong> die mä<strong>ch</strong>tigen Worte, dur<strong>ch</strong> die Jesus<br />

seine Jünger von der Ergebenheit an die Pharisäer frei gema<strong>ch</strong>t hat. Führt ein<br />

Blinder einen Blinden, so ist das Ende für beide der Sturz.<br />

Bei beiden Evangelisten folgt no<strong>ch</strong> der bestimmtere Aufs<strong>ch</strong>luß Jesu über das,<br />

was reine <strong>und</strong> unreine Mens<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>t. 7,17—23: Und als er vom Volk weg in<br />

das Haus gegangen war, fragten ihn seine Jünger über den Spru<strong>ch</strong>. Und er sagt<br />

zu ihnen: Seid au<strong>ch</strong> ihr so unverständig? Begreift ihr ni<strong>ch</strong>t, daß alles, was von<br />

außen in den Mens<strong>ch</strong>en hineingeht, ihn ni<strong>ch</strong>t gemein ma<strong>ch</strong>en kann, weil es<br />

ni<strong>ch</strong>t in sein Herz geht, sondern in den Bau<strong>ch</strong> <strong>und</strong> in den Abtritt hinauskommt.<br />

(So reinigt er alles, was gegessen wird.)* Er sagte aber: Das, was aus dem Mens<strong>ch</strong>en<br />

herauskommt, das ma<strong>ch</strong>t den Mens<strong>ch</strong>en gemein. Denn von innen her aus<br />

dem Herzen der Mens<strong>ch</strong>en kommen die bösen Gedanken heraus: Unzu<strong>ch</strong>t,<br />

<strong>Die</strong>bstähle, Mordtaten, Bru<strong>ch</strong> der Ehe, habsü<strong>ch</strong>tige Taten, Bosheiten, Hinterlist,<br />

Auss<strong>ch</strong>weifung, ein boshaftes Auge, Lästerung, Überhebung, Unverstand.<br />

Alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>en den Mens<strong>ch</strong>en<br />

gemein. Jesus sorgt für das, was das Herz in si<strong>ch</strong> trägt. <strong>Die</strong>sem bringt die Speise<br />

keine Gefahr; dagegen treten aus ihm die argen Gedanken hervor, deren Absi<strong>ch</strong>t<br />

<strong>und</strong> Begehren Matthäus mit engerem Ans<strong>ch</strong>luß an die zehn Gebote, <strong>Markus</strong><br />

dagegen mit einer längeren Aufzählung der bösen Dinge bes<strong>ch</strong>rieben hat.<br />

Es folgt die Tat Jesu an der Heidin, die im Gebiet von Tyrus zu ihm kam<br />

<strong>und</strong> die Entfernung dur<strong>ch</strong>bra<strong>ch</strong>, die die Heiden von Israel getrennt hielt, <strong>und</strong><br />

Jesu "Wohltat erlangte, so sehr er si<strong>ch</strong> in vollkommener Treue zu Israel hielt.<br />

<strong>Die</strong>se Erzählung mußte den jüdis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> den grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Christen in vers<strong>ch</strong>iedener<br />

"Weise zu Herzen gehen. Für die jüdis<strong>ch</strong>e Christenheit hatte au<strong>ch</strong><br />

ihr erster Teil große "Wi<strong>ch</strong>tigkeit, weil er kräftig zeigt, wie ganz <strong>und</strong> gar si<strong>ch</strong><br />

Jesus zu Israel bekannte, au<strong>ch</strong> auf dem Kreuzesweg ni<strong>ch</strong>t von ihm ließ, trotz<br />

seines Unglaubens ihm Gottes Gnade zeigte <strong>und</strong> seinen Beruf darin sah, an<br />

ihm die Verheißung Gottes zu erfüllen. Den grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Christen war der<br />

S<strong>ch</strong>luß der Erzählung verständli<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> ergreifender: wie si<strong>ch</strong> Jesus zur Heidin<br />

herabbeugt <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> ihren Glauben erhört. Darum ist gerade diese Tat<br />

Jesu ni<strong>ch</strong>t ganz glei<strong>ch</strong>artig bei beiden Evangelisten erzählt. Aber es zeigt si<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> hier, wie reine Hände die Evangelisten haben, daß sie das "Wort Jesu ni<strong>ch</strong>t<br />

eigenmä<strong>ch</strong>tig <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrem Sinn umbilden, sondern so damit umgehen, wie es<br />

treuer Glaube verlangt, nämli<strong>ch</strong> so, daß das "Wort <strong>und</strong> die Tat des Herrn so<br />

bleiben, wie er sie ihnen gegeben hat. Das "Wesentli<strong>ch</strong>e an dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

tritt hier <strong>und</strong> dort mit voller Klarheit heraus.<br />

* <strong>Die</strong>se Worte sind wohl ein Zusatz eines Lesers, der darauf hinweist, daß Jesus mit dem vorangehenden<br />

Wort alle Speisen für rein erklart habe.

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