Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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6o Jesu weitere Arbeit in Galiläa bis zur Weissagung seines Todes<br />
hinein, <strong>und</strong> der Wind ward still. Weil die Jünger in einen großen S<strong>ch</strong>recken<br />
fielen <strong>und</strong> an eine unheimli<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>einung da<strong>ch</strong>ten, ni<strong>ch</strong>t aber an ihn <strong>und</strong> die<br />
ihn tragende Gotteshand, darum trat Jesus zu ihnen in das S<strong>ch</strong>iff <strong>und</strong> bra<strong>ch</strong>te<br />
ihnen mit seiner Gegenwart au<strong>ch</strong> die Stillung des Sturmes, so daß die Fahrt<br />
nun ohne Gefahr zu Ende ging.<br />
An der Angst der Jünger vor Jesu plötzli<strong>ch</strong>em Ers<strong>ch</strong>einen <strong>und</strong> an ihrem<br />
Erstaunen über seine Ma<strong>ch</strong>t wird si<strong>ch</strong>tbar, wie langsam der Glaube in ihnen<br />
erwu<strong>ch</strong>s, wie er ihnen immer wieder zu ho<strong>ch</strong> <strong>und</strong> zu s<strong>ch</strong>wer geworden ist.<br />
6,51b. $2: Und sie staunten überaus stark; denn bei den Broten war ihnen das<br />
Verständnis ni<strong>ch</strong>t gekommen; sondern es war ihr Herz verhärtet, ganz so, wie<br />
<strong>Markus</strong> au<strong>ch</strong> beim früheren Sturm gesagt hat: Fehlt eu<strong>ch</strong> denn der Glaube?<br />
Mit allem, was ihnen Jesus tat, hätte er ihnen gerne eine inwendige <strong>und</strong> bleibende<br />
Gabe ges<strong>ch</strong>enkt, ni<strong>ch</strong>t nur eine kurze Labung <strong>und</strong> Ergötzung an Gottes<br />
S<strong>ch</strong>öpferma<strong>ch</strong>t, sondern einen bleibenden, hellen Einblick in das, was Gott<br />
ihm <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> ihn au<strong>ch</strong> den Jüngern war. "Wenn sie aber über jeden neuen<br />
Erweis seiner Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem Vater in ein tiefes Erstaunen verfielen<br />
<strong>und</strong> davon völlig überras<strong>ch</strong>t wurden, als wäre es etwas Unmögli<strong>ch</strong>es, so wurde<br />
dadur<strong>ch</strong> offenbar, daß sie Jesu Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem Vater vor Augen hatten,<br />
ohne sie mit ihrem stumpfen Herzen wahrzunehmen <strong>und</strong> zu verstehen.<br />
Matthäus hat no<strong>ch</strong> das große Erlebnis des Petrus erzählt, der <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Anteil<br />
an Jesu herrli<strong>ch</strong>er Ma<strong>ch</strong>t begehrt, ihn au<strong>ch</strong> empfängt, aber dabei erlebt,<br />
wie unges<strong>ch</strong>ickt <strong>und</strong> unfähig er no<strong>ch</strong> zum Glauben ist. <strong>Markus</strong> hat ni<strong>ch</strong>t an der<br />
besonderen, außergewöhnli<strong>ch</strong>en Tat des Petrus, wohl aber am Verhalten aller<br />
Jünger mit bewußter Absi<strong>ch</strong>t hervorgehoben, wie deutli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> demütigend<br />
ihre S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heit zutage trat. Denn es gehört mit zum Büß wort des Evangeliums,<br />
daß es uns neben dem Rei<strong>ch</strong>tum Jesu die Armut der Jünger zeigt <strong>und</strong><br />
allen an ihnen erkennbar ma<strong>ch</strong>t, wie viel Güte <strong>und</strong> Geduld er mit uns haben<br />
muß, bis wir an ihn glauben.<br />
6,53—56: Und als sie an das Land hinübergefahren waren, kamen sie <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
Genezareth <strong>und</strong> landeten. Und als sie aus dem S<strong>ch</strong>iff ausstiegen, erkannten sie<br />
ihn glei<strong>ch</strong> <strong>und</strong> liefen in jener ganzen Gegend herum <strong>und</strong> begannen, auf Betten<br />
die Leidenden herumzutragen dahin, wo sie hörten, daß er sei. Und wo er in<br />
Dörfer oder Städte oder Gehöfte hineinging, legten sie die Kranken auf den<br />
Märkten nieder <strong>und</strong> baten ihn, daß sie au<strong>ch</strong> nur die Quaste seines Mantels anrühren<br />
dürften, <strong>und</strong> allen, die ihn anrührten, ward geholfen. Genezareth war<br />
die kleine, aber fru<strong>ch</strong>tbare <strong>und</strong> volkrei<strong>ch</strong>e Ebene am Nordwestufer des Sees.<br />
An dem Eifer, mit dem das Volk seine Kranken zu Jesus bringt, sollen wir<br />
erkennen, wie tief Jesu unermüdli<strong>ch</strong>e Güte Israel bewegt hat <strong>und</strong> wie fern es