Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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5 2. Jesu weitere Arbeit in Galiläa bis zur Weissagung seines Todes<br />
lands mit der Rückkehr seiner Jünger zusammenbringt <strong>und</strong> deshalb au<strong>ch</strong> ihre<br />
Aussendung no<strong>ch</strong> vorher erzählen muß. Deshalb greift er hier no<strong>ch</strong> kurz auf<br />
das zurück, was das zehnte Kapitel bei Matthäus enthält.<br />
Matthäus hat s<strong>ch</strong>on bei der ersten Ausübung des <strong>Die</strong>nstes, zu dem Jesus<br />
seine Jünger berufen hat, an ihre gesamte spätere Arbeit geda<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> uns deshalb<br />
in einer großen Rede das vorgelegt, was Jesus den Seinigen über ihr<br />
Apostelwerk gesagt hat, wie sie es zu treiben <strong>und</strong> was sie dabei zu leiden haben<br />
<strong>und</strong> was ihren ernsten Gang, zu dem er sie aussendet, zum guten Ziele bringt.<br />
Am Wort Jesu hängt sein Blick so vollständig, daß er über das, was die Jünger<br />
damals taten, kein "Wort beifügt, weder daß sie wirkli<strong>ch</strong> damals auszogen no<strong>ch</strong><br />
wann <strong>und</strong> wo sie zurückkehrten. <strong>Markus</strong> a<strong>ch</strong>tet au<strong>ch</strong> hier vor allem auf Jesu<br />
Tat, weil es als wi<strong>ch</strong>tiges Glied zu seinem Werk gehört, daß er Israel Gottes<br />
Wort ni<strong>ch</strong>t bloß selber bra<strong>ch</strong>te, sondern glei<strong>ch</strong>zeitig an vers<strong>ch</strong>iedenen Orten<br />
au<strong>ch</strong> seine Jünger zur Bezeugung desselben in das Volk hineingestellt hat.<br />
Zwei <strong>und</strong> zwei sandte er sie aus ni<strong>ch</strong>t nur der Jünger wegen, damit jeder die<br />
Gabe des anderen mit genieße, <strong>und</strong> der eine für den anderen Rat <strong>und</strong> Trost<br />
habe, sondern wohl zuerst der Hörer wegen, damit die alte Regel, wo<strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
jedes Zeugnis dur<strong>ch</strong> zwei Zeugen bewiesen wird <strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong> Gültigkeit erlangt,<br />
au<strong>ch</strong> auf Jesu Bots<strong>ch</strong>aft angewandt sei. Man konnte seine Boten weniger<br />
lei<strong>ch</strong>t überhören, wenn der eine mit einträ<strong>ch</strong>tigem Wort den Bußruf <strong>und</strong> die<br />
Verheißung des anderen bekräftigte.<br />
Von den Vors<strong>ch</strong>riften Jesu führt uns <strong>Markus</strong> die an, die sie bei ihrem Botendienst<br />
von allem Irdis<strong>ch</strong>en freima<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> ihnen jede Belastung mit Geld<br />
<strong>und</strong> Gut untersagten. 6,8.9: Und er befahl ihnen, ni<strong>ch</strong>ts mitzunehmen auf den<br />
Weg als einzig einen Stab, kein Brot, keinen Sack, kein Geld im Gürtel, sondern<br />
sie sollen Sandalen tragen, <strong>und</strong> zieht ni<strong>ch</strong>t zwei Röcke an. Bei Matthäus<br />
sind diese Worte von der umfassenden Regel abhängig: Gebt das Evangelium<br />
umsonst, wie ihr es umsonst empfingt. Es wäre ein böses Hindernis, wenn si<strong>ch</strong><br />
auf die Jünger der S<strong>ch</strong>ein legte, sie su<strong>ch</strong>ten ihren eigenen Vorteil <strong>und</strong> Gewinn.<br />
Darum wird ihnen die Annahme von Ges<strong>ch</strong>enk <strong>und</strong> Lohn völlig untersagt,<br />
was ni<strong>ch</strong>t hindert, daß sie mit fröhli<strong>ch</strong>em, freiem Gewissen den Unterhalt von<br />
denen empfangen, denen sie Gottes Gaben bringen. Dagegen sollen sie ni<strong>ch</strong>ts<br />
wegtragen <strong>und</strong> den S<strong>ch</strong>ein au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> kleine Gaben begünstigen, als<br />
ließen sie si<strong>ch</strong> für das bezahlen oder bes<strong>ch</strong>enken, was sie als Jesu Boten tun,<br />
sondern es für jedermanns Auge klar ma<strong>ch</strong>en, daß sie im Gehorsam gegen Jesu<br />
Befehl handeln <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>ts als das Wohl der Leute su<strong>ch</strong>en. <strong>Markus</strong> a<strong>ch</strong>tet bei<br />
diesem Wort ni<strong>ch</strong>t allein auf die reine Uneigennützigkeit, mit der die Boten<br />
Jesu ihre Arbeit tun, sondern darauf, daß sie überhaupt den ganzen Berei<strong>ch</strong>